LMBA - Silberprognose 2005

  • wenn der preis steigt, wissen wir wenigstens, wer schuld ist:
    aus dem miningnews.net v. heute:
    <zitat>
    Silver squeeze speculated


    (Monday, February 14, 2005)
    SILVER has again emerged as the star performer among the precious metals, triggering concern that a speculative squeeze play could be underway as hedge funds attempt to manipulate the market.
    </zitat>
    jaja, an bösewichtern und sündenböcken herrscht kein mangel... aber dass de techfunds, die von den dealers immer so schön über den tisch gezogen werden, jetzt auch noch den AGmarkt manipulieren sollen,-


    auweia
    -nemo otherguy-
    kaptn i.R.

  • ElliottWaves ???!


    Laut neuester Veröffentlichung von EW liegt das Kursziel bei Silber mittelfristig bei sage und schreibe 3,99 US$


    Wie ernst ist das zu nehmen? Wer hat Erfahrungen mit EW ist das Pseudowissenschaft, Esoterik?


    Was sind die Hintergründe dieser "Wellen", was für Hintergrundwissen fließ da ein? Oder ist es nur eine Art Fourieranalyse der zurückliegenden Entwicklungskurven?
    Welche Wahrscheinlichkeiten der Prognose sind damit zu erreichen.?


    Völlig ahnungslos


    Achim

  • Hallo achim,


    die Elliot-Wave-Theorie hat nichts mit Esoterik oder sonstigem Hokuspokus zu tun. Sie ist eine durchaus ernst zu nehmende Theorie, die besagt, dass Angebot und Nachfrage eines Marktes in einem bestimmten Muster ablaufen. Dieses Muster hat Herr Elliot in kleinere und größere Wellen unterteilt, deren Abläufe er und seine Anhänger aufgrund der bisherigen Perfomance berechnen können. Auf einigen Märkten können Trader mit besagter Theorie recht gute Tradingerfolge nachweisen, was in dem Fall für diese Theorie spricht. Bei Silber und Gold kann ich jedoch die Vorraussagen des Herrn Schröder, die immer wieder als EW-Chartanalyse in diese Board gestellt werden nicht bestätigen. Hätte man nach seinen Vorgaben getradet, so hätte man sich eine ganz schön blutige Nase geholt. Er ist sehr oft gezwungen seine Welleninterpretation zu korrigieren. Im Nachhinein sieht es dann wieder ganz logisch aus. Ich denke solange der Silber- und Goldmarkt dermaßen stark durch die Commercial und Fonds mit ihren riesigen Papierkontrakten manipuliert wird, lässt sich diese Theorie nicht so recht auf diesem Markt anwenden, was aber nicht heissen soll, dass Herr Schröder mit seiner Prognose nicht doch einmal recht behalten wird, insbesonders wenn er einmal ein anderes Zeitfenster verwendet.


    Meine Prognose: Wenn sich die Silberlager vollständig abgebaut haben, wird der Silberpreis explodieren. Da wir aber nicht genau wissen, wieviel Silbervorräte z. B. Russland oder China besitzen (es gibt immer nur Vermutungen darüber), wird der Gold- und Silberpreis weiterhin mit dem Auf und Ab des Dollars korrelieren. Da viele ernst zu nehmende Trader davon ausgehen, dass der Dollar sich kurzfristig nochmal auf 0,86 Euro erholen könnte, so wäre es im Gegenzug denkbar, dass Gold und Silber noch einmal Tiefststände erreichen könnten, die sie aus dem definierten Aufwärtstrend herausbringen würde. Dies wäre für viele Investoren dann ein Signal aus Gold und Silber auszusteigen. Die Finanzelite könnte dann nochmals billig einkaufen und der Preis wird danch wieder steigen, dann aber so plötzlich, dass die kleinen nicht mehr einsteigen können und zulange auf einen Rücksetzer warten.


    Fazit: In den kommenden Monaten würde ich mit einer Gold- und Silberschwäche rechnen und investiert bleiben. Wer finanzielle Reserven hat sollte Tiefstständen ( Gold bei 350 $ und Silber um die 5 $) nutzen und nachkaufen. Nicht in Panik kommen und bei einem starken Abrutsch alles verkaufen. Auch keine Shortzertifikate kaufen, da durch überraschende Gegenbewegungen die Gefahr groß ist, wieder mit Verlust ausgestoppt zu werden. So wie die Medien uns momentan ins Gold gelockt haben, nachdem es schon recht gestiegen ist, werden sie uns auch wieder aus der Goldinvestition locken, wenn Gold stark gefallen ist. Eventuell, wenn der DAX gerade seinen nächsten Höchststand von 5500 oder 6000 Punkten hat. Dann brauchen die Großen wieder Käufer für ihre Aktien und können dann billig ins Gold einsteigen.


    Viel Erfolg mit Deiner Entscheidung

  • @ goldfow


    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!


    Insbesondere auch für die deutlichen Hinweise des "Abkassierens" . So sehe ich das auch.


    Da ich aber nur noch physisches Gold und Silber als langfristige Wertsicherung halte, können mich solche Berg-und-Talfahrten wenig beunruhigen.
    Was mich aber wundert an der ganze Szene ist die Tatsache, dass sich noch keine Parallelwährung in Gold oder Silber herausgebildet hat, dass es praktisch keine Lobby gibt , die Einfluss auf die Politik nehmen und etwa (z.B.) einem Verbot von Goldbesitz entgegenarbeiten könnte.


    Nochmal zu den EW. Es ist also doch eine Theorie, die mit Oszillatoren arbeitet, deren Frequenzen aus den vergangenen Entwicklungen resultieren? Ich bin kein Banker sondern Naturwissenschaftler, der von berufswegen an Wellen und Schwingungen interessiert ist.
    Deshalb meine Frage, was da alles für Randbedingungen für die EW verwendete werden. Gehen da auch Lagerhaltung, Angebot, Nachfrage und Volumen der Leerverkäufe mit ein. Ich könnte mir auch vorstellen, dass psychologische Komponenten (Medien, Käuferverhalten) mit einbezogen werden müssten. Eine alleinige Analyse der Vergangenheit scheint mir beim gegenwärtigen Bewusstseinstand der finiten Rohstofflage nicht ausreichend zu sein.


    Achim

  • Zitat

    So wie die Medien uns momentan ins Gold gelockt haben, nachdem es schon recht gestiegen ist, werden sie uns auch wieder aus der Goldinvestition locken, wenn Gold stark gefallen ist.


    Dazu müßte die Richtige Medienwelle erst noch kommen, denn gehypt ist Gold irgendwie noch lange nicht. Es hat noch lange kein Umdenken wieder hin zum Geld stattgefunden.



    Ich denke ein paar Positive Berichte mehr ändern da auch nix, die "Schlechtreder" bringen auch weiterhin ihre Artikel raus. :D



    Meinen Goldanteil werde ich jedenfalls auch nicht verkaufen wenn der Wert plötzlich um 35% abstürzen würde. Das lädt doch eher zum kaufen ein...

  • Hallo achim,
    ich bin leider auch kein Spezialist für Elliot Wave. Ich habe mich nur ´mal kurz damit befasst, als ich mich stärker mit technischer Analyse beschäftigt habe. Auch die Elliot Wave Theorie gehört zur technischen Analyse. Sie ist nur einfach etwas speziell. Oszillatoren benützt man dazu meines Wissens nicht. Man geht einfach davon aus, dass jedes Marktgeschehen an der Börse nach einem Muster abläuft, welches in der Natur immer wieder vorkommt (z.B. die Zacken eines Ahornblattes). Dieses Muster wird in 5 größere Wellen unterteilt, die z. B. wie das Muster eines Ahornblattes in einem bestimmten Größenverhältnis und einem bestimmten Abstand zueinander stehen. Jede Welle wird dabei wieder in kleinere Wellen unterteilt, die eine größere Welle bilden. Je nach Zeitebene kann man natürlich auch diese kleineren Wellen wieder in noch kleinere Wellen unterteilen, die diese kleinen Wellen bilden. Am Beispiel des Ahornblattes erkennst Du, dass jedes Ahornblatt auf den ersten Blick gleich aussieht. Es hat 5 größere Zacken und diese wiederum können kleinere Zacken haben. Die Form sieht bei jedem Blatt gleich aus und doch, wenn Du sie übereinanderlegts wirst Du keines finden, welches mit einem anderen identisch ist. Dieses Muster in der Natur hat Herr Elliot auch in den Märkten der Börse gefunden und hat durch Vergleiche und Berechnungen versucht die nächste Wellenbewegung auszumachen. Dabei gibt es bestimmte Regelmässigkeiten, z. B. dass jede größere Bewegung die Neigung hat, einen Rücksetzer zu machen der fast gesetzmässig z. B. 38 oder 50 oder 62 % der ursprünglichen Bewegung ausmacht. Man nennt diese Rücksetzer Retracement. Die Häufigkeit dieser Zahlen ist jedenfalls verblüffend. Eine der größten Schwierigkeiten bei der Berechnung eines Marktes nach der Elliotwavetheorie ist meiner Meinung nach die Festsetzung des Beginns eines Zyklus. Wenn man nämlich die erste Welle des Zyklus für die zweite Welle hält oder umgekehrt, dann liegt man mit der ganzen Berechnung falsch. Genauso kann es vorkommen, dass man eine der kleinen Wellen für eine größere hält, oder eine größere als kleine Zwischenwelle einstuft. Es gibt Trader, die Erkennen das Muster in einem bestimmten Markt sehr gut und in einem anderen Markt überhaupt nicht. Auch gibt es Trader, die behaupten, sie können nur die kleinen Wellen während des Tages auf ihrem Markt traden und nicht die großen. Ich denke man muss einen Markt recht lange beobachten, um Anfang und Ende eines Zyklus genau definieren zu können und natürlich muss man sich intensiv mit dieser Theorie befasst haben, um dann auch erfolgreich damit traden zu können.
    Fundamentale Faktoren spielen bei der Elliotwavetheorie genauso wie bei allen technischen Analysetheorien keine Rolle. Man geht wohl davon aus, dass die fundamentalen und massenpsychologischen Gründe im Chart ja schon inbegriffen sind. Wieweit die effektive, aber totgeschwiegene Verknappung eines Rohstoffes in all diesen Technischen Analysen schon Inbegriffen sein soll verstehe ich selbst nicht immer so ganz. Auch wäre es bestimmt interessant zu wissen, wie ein größerer Terroranschlag in das Muster eines Zyklus passt. Naja, wenn er grade dann kommt, wenn die Elliotwaver eine große Downwelle für die Aktienbörse vorhersagen, würde die Rechnung wieder aufgehen. Den Silber- und Goldpreis würde es dagegen in die Höhe katapultieren. Es gibt übrigens Bücher, die diese Theorie erklären und in denen man das Traden mit der EW-Theorie erlernen kann. Ich glaube im Finanzbuchverlag habe ich schon eines gesehen. In englisch gibt es bestimmt einige Bücher darüber.


    Dass es ein Goldbesitzverbot für alle Privatleute geben wird halte ich für unwahrscheinlich. Die Zentralbanken und die Großfinanz haben inzwischen durch die Medien bessere Alternativen (durch gezielte Falschinformationen werden die Anleger immer wieder zum falschen Zeitpunkt in bestimmte Anlageformen gelockt, so macht man das auch mit dem Gold). Die wenigen Privaten, die nach einer frustrierenden Berg- und Talfahrt noch im Gold geblieben sind kann man wohl verschmerzen. Lies doch ´mal hier auf den Goldseiten den Artikel "Don´t figt the FED" von Johann A. Saiger. Er steht unter "Ansichten und Kolummnen" (er ist zum Glück in deutscher Sprache). Dort wird sehr gut erklärt, warum Politik und Großfinanz kein Interesse haben eine Lobby für den privaten Goldbesitz zuzulassen. Ich gehe auch davon aus, dass diejenigen, die richtig viel Gold in ihrem Privatbesitz haben zur Großfinanz gehören und diese brauchen keine Lobby. Ein geplantes Gesetz über ein mögliches Goldverbot würden diese Leute als erste erfahren, denn sie haben die entsprechenden Beziehungen zur Politik und sie hätten noch genügend Zeit ihr Gold in die Schweiz zu bringen. Mein Rat, Gold und Silber kaufen und schweigen (ein gutes Versteck wäre noch empfehlenswert). Du siehst also, Leute mit viel Gold brauchen keine Lobby zum privaten Goldbesitz. Sie haben es schon und sie haben es ganz bestimmt an einem sicheren Platz.
    Viel Spass beim Lesen von "Don´t fight the FED".

  • Hallo Goldflow


    Nochmals vielen Dank!


    Jetzt bin ich ausreichend über EW informiert. Es schein einfacher zu sein, als ich dachte.
    Als Naturwissenschaftler würden mich natürlich sofort Untersuchungen über die Wahrscheinlichkeiten von Prognosen interessieren. Also z.B. der Vergleich mit zufällig ausgewählten Prognosen.
    Gibt es solche statistischen Untersuchungen?
    Ich hatte den Eindruck, dass sogenannte nachträgliche Korrekturen nur Erklärungsversuche und im Prinzip wertlos sind.


    Aber am besten und wahrscheinlich unschlagbar in der Prognose sind die Insider-Informationen der Hochfinanz – leider.


    Was mich noch dazu wundert sind die Medien, du sprachst es ja an. Wieso lassen die sich vor den Karren der Hochfinanz spannen? Werden die alle bezahlt dafür?


    "Don´t fight the FED". habe ich gelesen wie so alles was seit 11/2004 hier erscheint.



    Gruß


    achim

  • #All,


    Silber ist und bleibt ein sehr volatilere,enger und vorallem von den New Yorker Berufsspekulanten manipulierter Markt und entzieht sich jeder exakten charttechnischen Analyse, wozu auch EW gehört. Das beste Rezept für den Silbermarkt ist meiner Meinung nach,bei Schwäche etwas kaufen,bei Stärke etwas verkaufen und dazu eine strategische Position für alle Fälle halten. Das wird wohl das beste sein!


    gruß hpoth

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