ZWEI HÄNDE VOLLER GOLDMÜNZEN hat eine achtzigjährige Rentnerin aus Ober-Ramstadt in ihrem Keller entdeckt. Die Münzen im Gesamtwert von über 15 000 Euro hatte ihr vor drei Jahren verstorbener Ehemann in einer Nische einbetoniert.
Drei Jahre nach dem Tod ihres Ehemannes hat eine 80 Jahre alte Rentnerin aus Ober-Ramstadt gestern 49 Goldmünzen geborgen, die der Mann vor 25 Jahren im Keller einbetoniert hatte. Ein Bekannter der Familie traktierte das hinter einem Eckschrank verborgene Wandversteck sechs Stunden mit dem Schlagbohrer, bis die Münzen hinter der zentimeterdicken Betonschicht zum Vorschein kamen.
47 Krügerrandmünzen im Stückwert von rund 310 Euro und zwei goldene Sonderprägungen anlässlich der Olympischen Spiele 1980 in Moskau im Wert von je 150 Euro lagen waren dort sicher versteckt. Der Gesamtwert der Münzen, die der Ehemannzur Seite geschafft hatte, wird auf rund 15 000 Euro geschätzt.
Den Schilderungen der Frau nach, sei er ein Geizhals und Tyrann gewesen, der Frau und Sohn zeitlebens kurz gehalten habe. „Er war so geizig. Ich habe mein Geld selbst verdienen müssen“, sagt sie.
Was er der Frau und seinem inzwischen 51 Jahre alten Sohn vorenthielt, kam anderen Menschen zugute: „Er hat Leuten viel Geld gegeben, die beteten, dass er 100 Jahre alt wird“. Nach seinem Tod habe sie weitere, in Stoffsäcken eingenähte Goldmünzen in einem Versteck im Schlafzimmer gefunden. Nur zufällig habe sie von Konten in Luxemburg erfahren, auf denen ihr Mann ebenfalls Geld gehortet hatte. Wie hoch diese Summen waren, weiß die Rentnerin heute nicht mehr.
Im offiziellen Testament habe ihr Mann ihr lediglich die Hälfte des gemeinsamen Hauses und einen Bauplatz vermacht. Die Goldmünzen aus dem Keller wolle sie jetzt schleunigst zur Bank bringen und einlösen, vertraute sie dem ECHO an – auch um die Erinnerungen an den „geizigen Ehemann“ auszulöschen.