Basteln wir uns doch mal eine EM-Währung!

  • Hi Leute,


    wäre das überhaupt sinnvoll? Vielleicht habt ihr ja eine ganz eigene Meinung dazu oder andere Denk- und Sichtweisen? ?)


    Nun zu meinem Gedankenspiel - zur Vereinfachung nehme ich mal die fiktive Währung: Credit.


    Würde sagen Gold und Silber wird immer gescheit legiert um kratzunempfindlicher zu sein! Ich rede als immer vom Feingehalt. Ratio Ag/Au leg ich fürs Erste mal auf 1:25 fest. Es müssen keine Münzen sein, auch kleine EM-Barren oder Streifen halte ich für sinnvoll.


    1/100 Credit = 1g Silber
    1/50 Credit = 2g Silber
    1/20 Credit = 5g Silber
    1/10 Credit = 10g Silber
    1/5 Credit = 20g Silber
    1/2 Credit = 40g Silber
    1 Credit = 4g Gold
    2 Credits = 8g Gold
    5 Credits = 20g Gold
    10 Credits = 40g Gold
    20 Credits = 80g Gold


    Natürlich gibt es noch Buchgeld, aber die Banken müssen innerhalb weniger Tage den Wechsel gedeckt haben.


    Ach ja - in meiner Vorstellung sollten 20 Credits einen guten Monatslohn repräsentieren und wer trägt diesen schon in seinem Portemonaie mit.


    Und nun bitte ich um eure Meinung - wäre das denkbar oder sind meine Gedankengänge völlig daneben? :)



    Edit: Die EM-Währung Credit wäre natürlich in meinem Fallbeispiel weltweit verbreitet und akzeptiert. 8)




  • Gaaanz grob gesagt entspräche 1 Credit also dem momentanen 100 € Schein - demnach fehlen Dir die Einheiten unter einem Euro.

  • Alles unter einem heutigen EURO würde durch reinen Tausch oder durch Vervielfachung der Ware bis zu einem EUR kompensiert. Aber mal ganz ehrlich, was bekommst Du heute für einen EURO?? :)



    Wenn mal klar ist, das wir uns im Bereich Science Fiction bewegen....


    Klar - was bekommt man noch für einen Euro - aber wenn dessen Äquivalent in Credit die kleinste Einheit ist, wird es doch bald wieder 9,99 Preise geben und eher nicht zum Vorteil des Konsumenten. Ich vermute mal, das der Wegfall kleinerer Einheiten Inflationstreibend wirken würde. Und - wer bräuchte denn im täglichen Umgang ein 2000 € Goldstück?

  • Wenn mal klar ist, das wir uns im Bereich Science Fiction bewegen....


    Klar - was bekommt man noch für einen Euro - aber wenn dessen Äquivalent in Credit die kleinste Einheit ist, wird es doch bald wieder 9,99 Preise geben und eher nicht zum Vorteil des Konsumenten. Ich vermute mal, das der Wegfall kleinerer Einheiten Inflationstreibend wirken würde. Und - wer bräuchte denn im täglichen Umgang ein 2000 ? Goldstück?


    Ja klar ist das Science Fiction und dann würde es eben noch den 1:1000 Credits Kupferling geben!! [smilie_happy]

  • Alles unter einem heutigen EURO würde durch reinen Tausch oder durch Vervielfachung der Ware bis zu einem EUR kompensiert. Aber mal ganz ehrlich, was bekommst Du heute für einen EURO?? :)


    Na, ja, so'n einfaches Brötchen würde ich mir schon einfach mal so kaufen können, wenn ich nur mal was für zwischen die Zähne brauche.
    Wie wärs mit Scheidemünzen aus Bronze?


    Anosonsten: Schönes Spielchen. CREDIT klingt zwar ein bißchen schnöde, aber ganz praktikabel. Ich frage mich bei so einer Währung halt nur: Was repräsentiert sie? Den Wert einer Waren- und Dienstleistungsgesellschaft? Oder den Goldbesitz eines Landes? Wenn letzteres, dann werden wir wieder viele Kriege um das edle Gold erleben. Wenn es die Wirtschaftsleistung o.ä. zum Ausdruck bringt, dann müsste man alles Gold der Welt adäquat verteilen, so wie es der Leistung eines Staates gleichkommt.


    Es müsste also einen objektiven Gold-Verteilungs-Mechanismus geben, der ohne jede Gier funktioniert. Etwas illusorisch. Bin jetzt kein Fachmann, aber irgendwie scheint mir das ein Hinkefuß in der gesamten Gold-Währungs-Debatte zu sein.

  • Nur mal auf die Schnelle aus dem Bauch geschossen - bei 20 Mio Arbeitnehmern würde man als monatlich 1.600.000 kg Gold im Monat benötigen, nur um die Löhne und Gehälter auszuzahlen...


    Setzt man eine Sparquote von etwa 1 Monatsgehalt / pro Jahr voraus, würden schon sehr erhebliche Mengen AU jedes Jahr in Sparstrümpfen versickern.


    War so etwas nicht der Grund warum die EM Deckung der Währungen aufgegeben wurde?

  • selbst wenn das gold gleichmäßig verteilt wäre nach momentaner wirtschaftskraft würde es nicht lange dauern und es wäre wieder irgendwo versammelt und es ginge von vorn los.ich kann leider nicht mehr an em gedeckte währung glauben in der zeit der bits/bytes.gibt es überhaupt so viel um es überhaupt umzusetzen bei 350000 tonnen au gesamt weltbestand und 7 milliarden leuten ? ich glaub die zeiten sind vorbei. selbst wenn em gekapselt und damit "verschleissfrei" wäre, wäre es ratzfatz verschwunden weil schrott gegen em getauscht würde.dann gibts wieder papier.usw.usw.........

    Spuren oder größere Ansammlungen von Zynismus, Sarkasmus und/oder Ironie sind Bestandteil dieser Signatur/Beitrag zu einem Fred. Die Beiträge des Verfassers zu einem Fred geben unter Umständen die Gedanken des Schreibenden wieder oder auch nicht. Rescht/Lingsschreibefähla sind bewosst eingebout worden um den Schaafsinn der Läsenten gezield zubrovoziern.
    Die Movies " Idiogracy " und "Demolition Man" sind zur puren Realität geworden.
    Alle Macht dem Kampf gegen den Verschissmus. :D

  • wäre das überhaupt sinnvoll?


    Die Idee ist doch uralt und x-mal gescheitert.
    Das Ag:Au-Verhältnis festzulegen führt je nach Förder/Bedarfssituation zum Horten eines der beiden Metalle.


    Für die, die's trotzdem weiter/nochmal probieren wollen, fangt mal hier an zu lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Islamischer_Dinar


    Diese Gold/Silberwährung ist zZ gesetzliches Zahlungsmittel in einigen Provinzen Malaysias, wer darin ein Konto führen oder Münzen körperlich kaufen möchte: e-dinar.com


    Nein, ich habe mit denen nix zu tun und werbe auch nicht dafür -ich sage nur: gibt es schon.

  • Kellergeist
    Meinst Du nicht, dass sich dieses Verteilungsverhältnis recht schnell von selber einstellen würde, wenn reine marktwirtschaftliche Bedingungen herrschen. Ich glaube dann nicht, dass Mexiko plötzlich zur ultimativen Wirtschaftsnation aufsteigt, nur weil es dort X-mal mehr Silber als in D gibt.

    Das mit der Verteilung ist ja allein logistisch ein Kraftakt. Wobei das Konten- und Wechsel-System da natürlich weiterhilft, auch die Fugger haben das zu ihrer Zeit ja irgendwie hinbekommen.


    Aber irgendwie wirkt es eben doch antiquiert.


    Wenn, dann könnte ich mir vorstellen, dass man Gold und Silber als Geldmetalle wieder anerkennt und einen breiten Handel zu günstigen Konditionen ermöglicht. Die alte Währung bliebe dabei die gängige Geschäftswährung. Gold und Silberpreise würden täglich veröffentlicht und die Gewinnmargen für Banken und EM-Händler blieben staatlich gedeckelt.


    Klar, dann müssten die Banken sich ganz neue Angebote ausdenken, damit die Leute ihr Gold/Silber nich zu Hause horten. Aber denen ist ja bisher immer was eingefallen. Und wenn jeder Ottonormal-Bürger statt eines Sparkontos ein paar EM-Münzen besitzt, wird sich auch wieder einbürgern, dass man diese Münzen bei der Bank deponiert. Ohne Gebühr versteht sich. Die Banken würden lediglich einen Bruchteil des Gewinns einbehalten.
    Usw. usw.
    Und irgendwann beginnt dann da Spiel wieder von vorne: Die Banken geben Scheine für den EM-Besitz aus, aber mehr Scheine, als sie Gold besitzen, weil ja nicht jeder sofort sein Gold wieder abholt. Und schon beginnt die Blase von neuem.


    Oder sollte ich mich täuschen?

  • Die Idee sich darüber Gedanken zu machen, wie eine EM-gedeckte Währung funktionieren könnte ist ganz gut und wurde in Ansetzen hier schon ein paar Mal diskutiert bzw. angerissen. Ich glaube Du machst den Fehler von 80g Gold=ein Monatsgehalt...und gleichzeitig überlegt dann jeder Leser wieviel dass denn jetzt so wäre (also bei Durchschnittlich 1500-2000 Euros/Monat würde die Unze nach JETZIGEN Wertmaßstäben so 600-700 Euronen kosten.


    Ich würde einen ganz anderen Weg versuchen: Geld ist Tauschmittel für vorhandene Werte in der Gesellschaft, d.h. alles was es jetzt auf der Welt gibt (Häuser, Brücken, Strassen, meine Teetasse, mein Rechner.... einfach alles) müssen wir in eine Währung umrechnen, die meinetwegen auch Credit heißen kann...


    Wenn diese dann Wertgedeckt ist, also durch Edelmetalle, müssen wir nur noch Silber, Platin, Gold und Palladium in ihrem jetzigen tatsächlichen Verhältnis der Häufigkeit auf der Erde feststellen und die Summe dieser 4 EM ergibt dann die Summe aller Werte auf unserer so schönen Welt.


    Das würde bedeuten, dass beispielsweise ein Teil Gold=15 Teile Silber (ich weiß dass Silber seltener als Gold auf der Welt gibt, soll nur ein Beispiel sein) sind und so weiter. Auch würden sich unsere Wertvorstellungen ändern. Ich glaube, dass Essen bei uns in Mitteleuropa viel zu billig und Häuser/Wohnen noch viel zu teuer sind, gemessen an unseren prozentualen Ausgaben/Monat.


    Der Credit wäre dann nur die Umrechnung zu einer bestimmten Menge EM. Ob wir dann mit Credit bezahlen oder der entsprechenden Menge EM ist egal.


    Da ich nicht genau die Mengen der EM auf der Welt kenne und schon gar nicht den Wert aller vom Menschen geschaffenen Werte auf der Welt ist dies wahrscheinlich schwer auszurechnen - oder könnte es sein, dass sich der Wert von alleine herausbildet, da ja die Summe aller Werte der Summe der Währungen entsprechen sollte :hae: ?


    Übrigens ist es egal ob die Werte noch mit Schulden belastet sind bei einem Cut. Die Dinge sind nunmal real da, und derjenige, der diese finanziert hat mit seiner Lebensversicherung hat bei diesem Schnitt nun mal den A....karte gezogen.


    Liebe Grüße


    Silvman

  • Das funktioniert nicht, denn selbst im Kaiserreich waren 20 Goldmark mehr wert als 20 Silbermark. ;)


    Die leute fangen an das werthaltigere dem Umlauf zu entziehen, ähnlich wie hier die Sterlingsilberzehner. Davon gibt es Millionen und fast keine ist im Umlauf. Ähnlich war das zu Kaisers Zeiten. Mein Opa Jahrgang 1906 wußte davon zu berichten.

  • Und irgendwann beginnt dann da Spiel wieder von vorne: Die Banken geben Scheine für den EM-Besitz aus, aber mehr Scheine, als sie Gold besitzen, weil ja nicht jeder sofort sein Gold wieder abholt. Und schon beginnt die Blase von neuem.


    Oder sollte ich mich täuschen?


    Wer sagt, dass man solche Geschäftsgebahren nicht irgendwie rechtlich limitieren kann? ?)


    Das mit der Verteilung ist ja allein logistisch ein Kraftakt.


    Nein, nichts muss gleichmäßig verteilt werden. Wer Gold und Silber hat ist gut - aber ich denke mal in max. einer Dekade ist das EM dort wo Überschüsse erwirtschaftet wurden.


    Aber irgendwie wirkt es eben doch antiquiert.


    Ich halte unser aktuelles weltweites Finanz- und Geldsystem für antiquiert - ist nur eine Frage der Sichtweise.


    Oder sollte ich mich täuschen?


    Das sollten wir gemeinsam herausfinden. :)

  • Würde man z.B. die Jahresförderungen an AG/AU irgendwie sammeln und das Weltweite Bruttosozialprodukt (muss ja nicht auf die Milliarde genau sein) ermitteln, ließen sich fälschungssichere Münzen mit einem definierten Wert prägen und verteilen.
    Wachstum und Produktivität sowie Fördermengen ließen sich so miteinander in Einklang bringen. Alte - sagenwirmal 2020er - Credits müssten bis zu einem gewissen Stichtag gegen neue 2021er getauscht werden, sonst gäbe es einen Abschlag. Somit wäre sammeln und horten unnütz, fälschen unmöglich.


    Schon klar, das man da noch ein wenig dran feilen müsste - z.B. wegen des "historischen" Goldes ...

  • ließen sich fälschungssichere Münzen mit einem definierten Wert prägen und verteilen.


    Ich denke mal 2020 wäre es durchaus denkbar - überall an Kassensystemen eine Waage und Radiospektroskopie im Einsatz zu haben. Fälschung sollte somit kein Problem darstellen.


    Deine Idee an http://www.regiogeld.de/regiogeld.html angelehnt klingt sehr gut - diese begrenzte Gültigkeit würde die Umlaufgeschwindigkeit fördern. Auch muss es - auch wenn ich jetzt sicherlich zum Kommunisten degradiert werde - m.E. keine Milliardäre geben. Man kann nicht durch eigene Hände Arbeit innerhalb eines menschlichen Lebens derartigen Reichtum anhäufen ohne andere Mitglieder einer Gesellschaft auszubeuten. Ein stetiger Ausgleich dieser Ungleichheit ist nicht sozialistisch/kommunistisch sondern nur gesellschaflich notwendig und führt m.E. auch nicht zur Aufhebung normaler marktwirtschaftlicher Entwicklungen. :whistling:

  • Warum sollte man denn dem Volk Gold geben wenn sie mit Papier und Schulden zufrieden sind?.......,,jeder hat sein Recht Gold gegen andere Güter zu tauschen,der Kurs wird täglich an der Börse angezeigt. :thumbup: .....wäre natürlich toll im Media Markt das neuste Ipad mit Silber zu bezahlen :!:

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