Aus gegebenem Anlass: Wie wirkt sich ein atomarer GAU auf die internationale Wirtschaft aus?

... deutet auf weitere unterdrückte Informationen hin!

Zitat

Japanische Regierung räumt Kernschmelze in Fukushima ein
Montag, 28. März 2011, 09:29 Uhr
Tokio (Reuters) - Mehr als zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami in Japan hat die Regierung eingeräumt, dass es im havarierten Atomkraftwerk Fukushima bereits zu einer Kernschmelze gekommen ist.

Die hohe Strahlenbelastung im Wasser eines Reaktors des Kraftwerks sei darauf zurückzuführen, dass Brennstäbe zum Teil geschmolzen seien und das hoch belastete Material mit Kühlwasser in Berührung gekommen sei, sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Montag. Seine Ausführungen deuteten nicht darauf hin, dass die Außenhülle des Reaktors beschädigt sei. Die Kernschmelze habe vermutlich bereits kurz nach den Ereignissen vom 11. März stattgefunden, so die japanische Regierung.

Im Kampf gegen die atomare Bedrohung zeichnete sich weiter kein schneller Erfolg ab. Am Wochenende mussten die Arbeiten wegen zu hoher Strahlenbelastung zweitweise ganz abgebrochen werden. Die Regierung erhob mittlerweile schwere Vorwürfe gegen den Betreiber des Kraftwerkes, Tokyo Electric Power (Tepco).

Tepco hatte am Sonntagabend mitgeteilt, die veröffentlichten Werte zur Strahlenbelastung seien falsch und damit viel zu hoch angegeben worden. Das Unternehmen macht einen zunehmend hilflosen Eindruck, wie es die Katastrophe in den Griff bekommen will. Leider gebe es keinen konkreten Zeitplan, um klar zu sagen, in wie vielen Monaten oder Jahren die Krise vorbei sei, sagte Tepco-Vizepräsident Sakae Muto. Tepco-Aktien brachen in Tokio um fast 18 Prozent ein.
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Internationale Experten fürchten, die Lage sei ernster als offiziell angegeben. Nach Einschätzung des Atomexperten Najmedin Meshkati von der University of Southern California ist Japan nicht fähig, die Krise im Alleingang zu bewältigen. "Das ist deutlich mehr als das, was eine Nation alleine bewältigen kann", sagte er und forderte ein Eingreifen des UN-Sicherheitsrates.
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FAZIT: Das zeigt auch dass Lupus hier im Thread mit seiner Autoritätshörigkeit (sein Crédo ca.: man sollte darauf hören was Tepco und die Japanische Regierung sagen, weil es die Wahrheit ist) voll daneben liegt. ...
Zugespitzt: Wieso sollte man denn vorbehaltlos Leuten glauben, deren Wohl daran hängt, dass nichts Schlimmes außer Kontrolle passiert?
Es gibt keinen vernünftigen Grund, als den, dass man selber einer von ihnen ist, oder eben weit genug weg, um sich als Luxus eine so verquere Meinung leisten zu können.

Ich steh zwar auf Edelmetalle, aber ich steh nicht so auf Luxus. Vor allem wenn er wie hier nicht mal Schön anzuschauen und zu lesen ist.
Und: ein eitles Trotzköpfchen als Kampf- und Pfauenschmuck gleichermaßen zur Schau zu tragen, ist halt nunmal Verschwendung und überflüssig, unschön dazu, wenn auch meinetwegen für manche unterhaltsam. ... Auf jeden Fall unnötig infantil.

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So. Aber jetzt noch was Inhaltliches:

Wir haben immer noch die Haltung der Märkte, dass die Krise lokal bleiben wird, selbst wenn sie sich in dieser Form (Kernschmelze) weiter zuspitzt.
Dafür spricht 1.) Der Verlauf bisheriger, vergleichbarer Krisen (Chernobyl, z.B.), wie auch der bisherige Verlauf dieser Krise. Diese Sicht (die - bei etwas verbliebener Vorsicht - der derzeitigen Sicht der Märkte entspricht) setzt damit immer noch auf eine relative räumliche Begrenzbarkeit der schlimmsten Auswirkungen der Krise!

Dagegen spricht 2.) Die Verzahnung der Japanischen Wirtschaft mit den USA und China und ihre Relevanz bei Schlüsselbauteilen im Bereich der Vorproduktion.

Und dazu habe ich hier noch einen FTD Artikel aus der heutigen Printausgabe (war gestern schon online):

http://www.ftd.de/finanzen/mae…piel-japans/60005722.html

Zitat

27.03.2011, 20:28
Das Kapital
Von Genie, Gier und Angst am Beispiel Japans
Während der Mensch sich technisch trotz Rückschlägen immer weiter entwickelt, begeht er als Politiker und Wirtschaftssubjekt immer die gleichen Fehler. Aktuell etwa die Auswirkungen des japanischen Dramas auf die Welt zu unterschätzen.
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Die angenehm anders denkenden Londoner Strategen der Société Générale nahmen kürzlich etwas Luft aus der allgegenwärtigen Begeisterung für Rohstoffe. Langfristig hätten sie ihren Besitzern keinen Spaß bereitet, ein Grund dafür sei der menschliche Erfindungsgeist. Dieser ermögliche, dass man immer mehr Zeugs unter Einsatz immer weniger Rohstoffe herstellen könne, womit die Rohstoffnachfrage folglich weniger stark als das BIP wachse. Auf Rohstoffe zu setzen hieße also, gegen den menschlichen Fortschritt zu wetten. Guter Gedanke, fanden einige Leser, doch zeige die Historie, dass man gar nicht genug auf die Dummheit der Menschen wetten könne. Investitionsentscheidungen müssten folglich das technische Genie der Menschen ebenso berücksichtigen wie seine Tendenz, sich bei sozioökonomischen Themen von Angst und Gier leiten zu lassen und Fehler zu wiederholen.
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Diese Unfähigkeit zum Lernen offenbarte sich erneut bei der Japan-Krise. Schon kurz nach der dreifachen Katastrophe folgten die Einschätzungen der Ökonomen und Bankstrategen, wonach die Auswirkung auf die Weltwirtschaft vernachlässigbar seien. Die Zahlen, die diese steile These belegen sollten, waren schlicht: Ein- und Ausfuhren aus und nach Japan in Prozent der gesamten Ein- und Ausfuhren der einzelnen Länder.
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In der Tat niedliche Zahlen: EU knapp unter, USA knapp über fünf Prozent und selbst das nahe China rund zehn Prozent. Kein Problem also für die brummende Weltkonjunktur. Genauso, wie dieser winzige US-Subprime-Markt uns nicht tangierte. Oder die wirtschaftlich unbedeutenden Euro-Peripherieländer. Es brauchte keine Woche, um die Naivität dieser Beschwichtigungen aufzudecken. Ob das alberne iPad oder deutsche Autos: Auf einmal drohen Lieferengpässe und Kurzarbeit, weil die Vorprodukte aus Japan eben doch überall fehlen. Die Wirkung der oben genannten Zahlen wird durch die zahlreichen Verflechtungen in den Lieferketten deutlich potenziert. Darüber hinaus sind die Wechselwirkungen mit anderen, vielleicht auch wieder multiplizierend wirkenden Faktoren noch gar nicht bekannt. Oder ist Japan global so viel unbedeutender als der Pimpf Lehman Brothers?

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PPS: @ wassergeist: sauberes Trinkwasser wird es - auch im derzeitigen System - immer geben, die Frage ist nur wo und zu welchem Preis.

Zitat von goldmob

ich halte ja auch nicht viel von lupus ausführungen zu fukushima aber es ist eine lästige sitte und gern wiederholtes ritual, jeden der anderer meinung als man selbst ist, als bezahlten schreiberling der rothschilds, des großkapitals, der yakuza, der weltweiten kinderschändervereinigung und wahlweise noch als angehörigen einer jeweils passenden religion zu brandmarken, der nur die schlechtest mögliche aller intentionen hat.(...)

Moment: Ich habe zwei Möglichkeiten angegeben, die hier genannte halte ich für die unwahrscheinlichere, die Luxus-Trotzköpfchenvariante erscheint auch mir eher wahrscheinlich.
(Vor allem ob der mangelnden Qualität der Ausführungen ...)

Gruß,
gutso

Zitat von Delphin

Knappes Wasser ist somit ein muss! Andernfalls absolut uninteressant, sowohl für den BIP als auch für Nestle.

Ja, das ist ja das Problem, denke ich auch: sie (Konzerne wie Nestlé) setzen voll auf Wasserknappheit und haben damit vorraussichtlich recht. ...
Ein (winziges) Beispiel: Im Jemen fällt der Grundwasserspiegel alle 10 Jahre um 10 Meter!

In Japan gabs und gibt es auch Wasserknappheit im Katastrophengebiet, hier allerdings wird - weil eingebunden ins Wirtschafts- und Politikgefüge der Industrienationen - Unterstützung durch kostenlose Bereitstellung von Trinkwasser wenigstens einen Teil der Notlage abfedern ... . In vielen anderen Ländern geschieht dies nicht.

Hier habe ich dazu einen Thread eröffnet und vor einiger Zeit mal ein paar Infos ergänzt:

Wasser

Gruß,
gutso

Zitat von goldmob

im parallelthread ist ja die meldung aufgetaucht, dass jetzt in GANZ japan kein regenwasser mehr zu trinkwasser aufbereitet werden soll.

dagegen bleibt die evakuierungszone um fukushima lächerlich klein mit 20km. (...)

Ja aktuell ist ganz Japan Wasser-Notstandsgebiet. Die Evakuierungszone ist nicht das einzige Problem, das gesamte vom Erdbeben und den Tsunamis verheerte Gebiet gehört dazu, aber mittlerweilen offensichtlich wirklich ganz Japan. Hier was Aktuelles:

http://www.spiegel.de/wissensc…tur/0,1518,753516,00.html

Zitat

28.03.2011
AKW-Katastrophe in Japan
Behörde warnt vor verseuchtem Trinkwasser
(...)
Die Kernschmelze im AKW Fukushima ist teilweise eingetreten. Jetzt warnt das japanische Gesundheitsministerium eindringlich vor dem Gebrauch von Regenwasser zur Herstellung von Trinkwasser. Dabei ist die Versorgung derzeit ohnehin schon problematisch.

Gruß,
gutso

PPS: Also: Langlaufende Uran-Put-Zertifikate und Wasseraktien ... . Warn schwarzer Scherz. Ich machs so nicht. Aber einige kleinere Wasser-Werte sehe ich mir schon an, hab da auch schon was im Blick ... . Hat aber mit Japan nicht viel zu tun.

PPPS: @ Delphin, "partielle Kernschmelze", das ist sowas wie "ein bisschen schwanger" ...
Das klingt dann so: Mama, es ist eigentlich gar nichts passiert aber ich bin halt nun so "ein bisschen schwanger"