Hochbuchen & Aufschulden = Unendlicher Prozess ?

  • Hallo liebe Geldtheoretiker-Freunde des guten Humors ;)


    Wenn ich mir das Geschehen so anschaue, stelle ich fest:
    Wir sind definitiv in der Endphase des Kapitalismus angelangt!
    Die Schuldner (z.B. Griechenland) sind pleite, da sie unmöglich genug Einnahmen generieren können, um ihre Alt-Schulden zu bedienen. Also finanzieren sie ihre Alt-Schulden durch Aufschulden & Hochbuchen mit Neu-Schulden.
    (Im Kleinen bzw. Privaten geht das nicht lange gut, aber beim in größeren Dimensionen sieht es ganz anders aus.)
    Die Gläubiger leihen ihren Schuldnern ohne Bonitätsprüfung und Sicherheit unendlich lange.
    Die Gläubiger sind sozusagen im "Kamikaze-Modus". Die Geldproduktion ist auf Warp gegangen. :D


    Es wird die dreißígste Ableitung einer Option auf ein Derviat eines Quadratmükrometers Weltalls zwischen Sirius und Mars mit Rating Triple A+ "unendlich wertvoll" beliehen und daraus Geld geschöpft. :thumbup:


    Wer erinnert sich nicht an das alte Kneipenszenario...
    Gast (stockbesoffen): "Herr Ober(st) noch einen Doppelten."
    Ober: "Tut mir Leid, wir schließen, sie hatten schon genug. Gehen sie nach hause. Pfui! Sie stinken und sind ganz vollgekotzt. Ab sofort Hausverbot. "


    Heute müsste es umgeschrieben werden:
    Gast (sternhagelblau): "Herr Ober(st) noch einen Doppelten."
    Ober: "Na hier, nehmen Sie die ganze Flasche. Geht alles auf´s Haus.
    Wir haben hier so eine Wundermaschine, die das Zeug in beliebigen Mengen ausspuckt."



    Ich sinniere gerade über folgende Fragen:
    Erstens: Wie kann es dauerhaft gelingen das viele Geld davon abzuhalten inflationswirksam zu werden ?
    Zweitens: Wodurch kann dieser Aufschuldungs- und Hochbuchungs-Prozess überhaupt noch zusammenbrechen ?



    Meine Vermutungen:
    1.) Das viele Geld können wenige sehr vermögende "Marktteilnehmer" per Zinseszins-Effekt aus dem Markt absaugen, damit würde es nicht inflationswirksam (solange diese es vom Markt weghalten).


    2.) Eigentlich nur durch Vertrauensverlust in die Werthaltigkeit des Geldes. Solange das Lohn/Preis-Gefüge stabil bleibt und die Supermarkt-Regale voll sind, damit sich der Michel & Lieschen Müller versorgen können, können diese doch auch gar nichts davon merken, was da im Hintergrund passiert. Also ich meine, dass z.B. ein Herr "Blau"schild, Gates oder Buffett sekündlich 1^100000000 Trilliarden neu aufs Konto gutgeschrieben bekommen und die Bits&Bytes nur so in Überlichtgeschwindigkeit um den Erdball herumflitzen. :whistling:


    Was denkt ihr ? Wann und wodurch endet das Aufschuldungs- und Hochbuchungsspielchen ? :hae:

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
    "Gold ist der Ausstieg aus dem Hamsterrad." :thumbup:
    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:

    12 Mal editiert, zuletzt von Fr0stbeule ()

  • Wir bewegen uns in einer total manipulierten Welt durch die Amis.
    Der Derivatehandel wurde hierfür sehr gut eingesetzt und nur wenige bekommen das mit von der breiten Masse. Wenn z.B. Gold-derivate 50mal mehr vorhanden sind als das Metall
    wie jetzt wird es irgendwann eng für das System.


    Die Leute verlangen verstärkt Physische Ware. Die andere Seite muß also ständig neue Derivate nachschießen um diesen trend aufzuahlten oder zu entschleunigen.


    Falls das nciht mehr gelingt, also ein physische Auslieferung nciht mehr möglich ist, was noch lange nciht erreicht ist, werden einfach mal die Margins hoch gesetzt oder die Umtauschkosten etc.
    Wenn das dann auch alles nichts mehr hilft wird das jeweilige Finanzinstitut welche die Dinger rausgebracht haben einfach liquidiert und spätestens dann sollte es zu einem Run und einer Hyperinflation kommen.


    Denke das kann noch 10-15 Jahre dauern.

  • Ach doch ganz so viele Zuschriften! [smilie_happy]


    Ist es Publikumsscheue ?
    Oder sind viele EM-Investoren hier nur Nachahmer ("Goldzitterer"), die sich kaum mit den tieferen Ursachen auseinandersetzen ?


    BobMaier37: Danke für Deinen Beitrag.
    Du denkst zu logisch. Alles was logisch war, kam in den letzten 20 Jahren nicht.


    Ich denke die Finanzinstitute juckt es nicht, ob sie physisch liefern können.
    Wer soll Ihnen schon groß etwas anhaben ?
    Wieviele Täuschungen sind schon aufgeflogen, ohne dass der Markt darauf sinnvoll reagierte ?
    Die große Mehrheit der Anleger ist mittlerweile völlig verblödet (siehe Anleihenkäufer mit 1-3% Rendite!).
    Wer Lieferung wünscht, aber nichts erhält, wird halt schulterzuckend auf einen anderen Markt abziehen.
    Die offiziellen Kurse und Preise sind für die Masse, für die Schafe der Gut-Gläubigen, dass immer und ewig alles gut bleiben wird.
    [smilie_denk]


    Ich wage mal eine Prognose: Gebe dem System max. 7 Jahre.
    Sicher kann man aber nur sagen, dass es in endlicher Zeit zusammenbrechen muss.

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    4 Mal editiert, zuletzt von Fr0stbeule ()

  • darüber habe ich mir auch schon den kopf zermartert
    nach der wiederholten einnahme der falschen bzw richtigen pille vor 3 jahren und der einsetzenden spontan panik, von wegen, ümorgen ist alles vorbei, bin ich jetzt zu einem absolut logischen schluss gekommen.
    ich bin kein vt, wobei natürlich schon, aber verschwörung klingt gleich wieder so soziopathisch, deswegen ja auch die bennenung ;)
    kurz um, das ganze wird noch so lange weiter laufen, wie es soll, sprich bis das brainwashen der schlüsselfiguren für die einführung der weltwährung, am liebsten gleich komplett digital, abgeschlossen ist.
    wenn dieser schritt getan werden kann, wird es wieder einen duften event geben, der dann aber wirklich zu big zum fallen ist.
    ich denke jeder der sich mit dem geldsystem und funktion beschäftigt hat, wird schon ein oder mehrmal erlebt haben, dass das system unlogischerweise immer noch existiert und nicht den bach runter gegangen ist, wie es eigentlich hätte sein sollen.
    es ist ja nicht nur so, dass "gesetze" einfach übergangen werden, sondern dass die krminellen spielebetreiber bzw deren durchführer, also die politik die die spieregeln erstellt, machen kann was sie will. sprich, die regeln können und werden jederzeit geändert. ich denke dies ist auch auf der mathematischen ebene möglich, da es immer nur ein erdachtes modell ist, an dem man machen kann was man will. und wie wir gelernt haben, müssen diejenigen dafür noch nicht mal die konsequenzen tragen.
    das ganze kommt mir inzwischen vor, wie die second life erweiterung "money"


    ich würd mich freuen wenn der ganze mist schon vor 3 jahren hoch gegangen wäre, aber inzwischen habe ich keinerlei bedenken, dass das ganze auch noch weitere 20 jahre weiterlaufen kann. dies wird es aber nicht, denn man muss das lsd von heute (=internet) und die damit einhergehende erweiterung des bewusstseins zurück in die kleine winzige kiste namens "die realität" drängen und das wird nur durch die ultimative sklaverei möglich: die digitale weltwährung!


    ein frohes fest euch allen!

    Die Angst vor dem Tod,ist der erste Schritt in die Sklaverei! (hui-buh)


    All tyrannies rule through fraud and force, but once the fraud is exposed they must rely exclusively on force! (Orwell)


    Rechtlicher Hinweis: Ihr könnt mich alle mal kreuzweise!

  • Hallo und auch einen guten Tag lieber TE!

    Zitat

    Wir sind definitiv in der Endphase des Kapitalismus angelangt!

    Eine kühne Behauptung, auch wenn man sich Deine nachfolgenden Begründungen ansieht, in denen Du diese Eingangsthese Dir selber widerlegst.

    Zitat

    Die Schuldner (z.B. Griechenland) sind pleite, da sie unmöglich genug Einnahmen generieren können, um ihre Alt-Schulden zu bedienen. Also finanzieren sie ihre Alt-Schulden durch Aufschulden & Hochbuchen mit Neu-Schulden.

    Seit dem Erscheinen des Kapitalismus vor rund 150 Jahren aktenkundig nachvollziehbar und auch schon in dessen Vorzeit!

    Zitat

    Die Gläubiger leihen ihren Schuldnern ohne Bonitätsprüfung und Sicherheit unendlich lange.

    Die „Sicherheiten“ bei Staatsfinanzen liegen schon immer allein im Hoheitsrecht der Währungskontrolle, des Steuerrechts und des Gewaltmonopoles. Ein Staat braucht keine Güter/Wertpapiere als Sicherheit, keine beleihbaren Grundstücke usw.

    Zitat

    Erstens: Wie kann es dauerhaft gelingen das viele Geld davon abzuhalten inflationswirksam zu werden ?

    In dem die damit korrespondierende Gütermenge in gleichem Maße wächst. Dabei ist zwischen Realgütern und Finanzgütern zu unterscheiden! Ohne die Erfindung von Finanzgütern (Derivate u.ä.) und deren massiver Anstieg in den letzten Jahren (>10 fachedes Welt-Bruttoinlandsprodukt BIP) hätten ganz grob gesagt, alle Realgüter in den letzten rund 10 Jahren mehr als 10x so teuer werden müssen. Bei den Realgütern ist zwischen Konsum- (Lebensmittel, Möbel, Rohstoffe usw.) und Vermögensgütern (Gold, Kunstwerke, Immobilien usw.) noch zu unterscheiden.
    Das „überzählige“ Geld ist in Finanzgüter geflossen und zum deutlich kleineren Teil in die Finanzierung von Staatshaushalten (Löhne, Gehälter, Sozialleistungen, Baumaßnahmen usw.). Staatsschuldverschreibungen dienen zum Begleichen der obigen Kosten und zum Kapitaldienst der Altschulden. Nur letzterer Teil ist „nicht gedecktes Geld“.
    Fast vollkommen „nicht durch Realgüter gedecktes Geld“ sind die Anlagen in reine Derivate o.ä. Sie werden damit auch nicht/kaum inflationswirksam auf dem Realgütermarkt wirksam! Wo das Volk (wie in D) kein Geld für höhere Preise hat, da ist auch nichts durchsetzbar - so einfach ist das. Wo das Volk mehr Geld hat (Reallohnzuwachs) - da sind auch höhere Preise durchzusetzen (z. Bsp. China, Indien, Brasilien, Norwegen).
    Zum gleichen Fazit kommst auch Du.

    Zitat

    Zweitens: Wodurch kann dieser Aufschuldungs- und Hochbuchungs-Prozess überhaupt noch zusammenbrechen ? Deine Antwort 2.) Eigentlich nur durch Vertrauensverlust in die Werthaltigkeit des Geldes

    Richtig, und zwar nicht bei den kleinen Leuten, sondern bei Leuten mit viel/einigem Geld!
    Wenn sich wie seit Jahren beginnend, die Zentralbanken schon das Geld gegenseitig leihen/drucken müssen, um die Neufinanzierung zu stemmen (aktuell bis 40%), weil sich kein Privatkapital zu den gebotenen Zinssätzen mehr auftreiben lässt. Man kann/sollte sich auch den (historisch temporären) Zustand vorstellen, dass zukünftig alle Zentralbanken sich gegenseitig (zu geringen Zinssätzen) voll finanzieren und sich damit vom privaten Kapitalmarkt abkoppeln!
    Das Grunddilemma, den durch Zinseszinseffekt zwangsweise gestiegenen Renditedruck auf Geldanlagen, begann schon sichtbar Anfang der 90er Jahre, als Konzernchefs von Realgüterherstellern Geld lieber in Finanzprodukte investierten, weil sich da mehr Rendite ergab als im eigentlichen Kerngeschäft ihres Konzerns. Die Absenkung des Firmeneigenkapitals zu Gunsten von billigem Fremdkapital (Bankkredite), die Zunahme von Finanzierungs-Leverage-Effekten, das Entstehen von Hedge-Fonds sind alles Folgen dieses Renditedruckes auf Grund Zinseszinseffektes des Kapitals, nicht deren Ursachen. Da der Renditedruck wegen Zinseszinseffektes trotz der Gegenmaßnahmen der Zentralbanken (u.a. Leitzinssenkung) in den nächsten Jahren immer weiter wachsen wird (!), wird sich das Finanzkapital notgedrungen auch wieder dort investieren. Fast alle Gelder in reinen Finanzanlagen sind aber nicht in Zentralbankgeld umtauschbar! Sie sind und bleiben: Forderungen gegen eine Bank/den Emmitenten.


    Ich denke, diese ganze Problematik haben auch die Politiker weltweit jetzt erkannt und sie bereiten sich auf den Fall vor, dass ganze Heerscharen von Finanzprodukten/Banken wie die HRE/DB vor der Tür stehen und ihre Verluste ersetzt haben wollen (=Umtausch in Währungsgeld). Wie fähig sich die Politiker dabei anstellen werden, können wir live miterleben! Was vor Jahrzehnten noch undenkbar war, ein gemeinschaftlicher Weg der Staatsfinanzierung zwischen Europa – Amerika – Asien, könnte in naher Zukunft bereits Realität werden.


    Unendliches Hochbuchen geht natürlich nicht und ging auch noch nie im Kapitalismus, da Zinseszins = exponentielle Funktion.
    Es behauptet ja auch kein Ex-Entscheidungsträger außer Ex-Finanzminister Hans Eichel , dass es gehen würde, oder habe ich da etwas verpasst?

  • hui-buh:
    Exzellenter Beitrag, danke!


    ThomasK_7:
    Jo, kühn bin ich immer :D
    OK, wir haben wohl eine kleine Differenz: Wir definieren den Begriff "Kapitalismus" anders.
    Der Kapitalismus nach meinem Verständnis existiert seit der Mensch aus der Ursuppe gekrochen ist.
    In jeder Zivilisation und jeder Epoche seit Menschengedenken gibt es Schulden=Geld.
    Dieses Geld bedeutet nichts anderers als Leistung gegen Gegenleistung.
    Solange diese nur versprochen, aber noch nicht "erbracht " ist und noch im Raum steht, entsteht Geld.


    Für mich ist Kapitalismus Debitismus, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Debitismus
    Dieser besagt zum "Henne-Ei-Problem": Zuerst war das Geld da, dann folgte die Ware/Dienstleistung.
    Nicht umgekehrt wie heute gelehrt: Überschüsse, die einfach so da sind werden getauscht.
    Der Kapitalismus ist nichts anderes als der Zwang zu ständigem Wachstum um seine Schulden bedienen zu können.
    Es müssen sich immer mehr immer höher verschulden, damit "das Spiel" weiterlaufen kann.
    Kapitalismus = Verschuldungs-Kettenbrief / -Pyramidenspiel / Ponzi-Schema oder Schneeballsystem :D


    Staat braucht keine Sicherheit um sich Geld leihen zu dürfen ?
    Darüber kann man streiten. Der Staat hat doch sein Hoheitsgebiet und die Vermögen seiner "Bürger", das ist doch beleihbares Eigentum und Pfand - seine Sicherheit. Der Staat ist eh so ein Thema für sich. Wozu braucht man den ? Wer ist der überhaupt ? Wem dient er ? usw. Der fummelt und fuhrwerkt ständig im Markt herum, weil er immer alles besser weiss ...


    Deinen folgenden umfangreichen Abschnitten stimme ich weitgehend zu.
    Dann bin ich noch über die Politiker am Ende gestolpert.
    Glaubst Du wirklich diese Flachpfeifen hätten was zu melden und Kontrolle über das Geld ? [smilie_happy]
    Das sind mediale Nebelwerfer und Blendgranaten, der Aufgabe die Ablenkung und geistige Beschäftigung der Systemgläubigen ist.
    Jaja, der Hans Eichel ist ein Fall für sich, der Mann blickt es auf gar keinem Auge. ;)

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
    "Gold ist der Ausstieg aus dem Hamsterrad." :thumbup:
    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:

    2 Mal editiert, zuletzt von Fr0stbeule ()

  • 1. Schulden sind immer das Problem des Gläubigers, nie des Schuldners
    2. Schulden sind der schwarze Peter im Spiel und werden stets weitergereicht


    Fazit: Den Schaden und das Problem hat letztlich nur derjenige, an dem die Schulden hängenbleiben. Die Privatinsolvenz (z.b. US-Hypothekbesitzer) reicht den Schaden an die Bank weiter. Diese wird u.U. zahlungsunfähig oder gerät ins Wanken und wird vom Staat gerettet. Der Staat wiederum kann nur versuchen, den Schaden bzw. die Schulden an andere Staaten weiterzureichen, beispielsweise an Besitzer von US-Staatsanleihen, wie China (durch Inflation). Das ist zugegeben eine sehr primitive (formal inkorrekte) Sicht auf die Dinge, sie verdeutlich jedoch genau These #1 und #2.


    Wenn Banken griechische Schrottanleihen an den deutschen Steuerzahler weiterreichen-gereicht werden, dann ist das der ultimative Akt im Epilog des Untergangs. Jeder der Geld und nachweisbares Vermögen hat, kann und wird im Zweifelsfall damit haften müssen. Entweder wie im Fall des EUROs durch einen EU-Soli, höhere Steuern, Zwangsabgaben auf Vermögen (wie Immobilien, Vermögenssteuer), ... oder eben indirekt, durch Geld-/Werte-Entwertung. Auf irgendeine Art muss der Transfer von Plus nach Minus letztlich stattfinden.


    Wer dies einmal verstanden hat, kennt automatisch die Antwort auf die Frage. Die Auf- / Umschuldung geht eine lange Zeit bis in ungeahnte Höhen gut, aber dann knallt es. Die Schulden-/Geldblase ist der Evergreen, den die wenigstens auf dem Radar haben. Die Mutter aller Blasen ist die in Staatsanleihen - richtig! Aber kennst Du auch Ihre Tochter, names Derivate und die Grossmutter, Papiergeldsystem?!


    Ergo: Der Haircut muss kommen. Er wird umso heftiger ausfallen je höher die Schulden sind. Und das ist auch kein Problem: Es ist letztlich nur eine Neubewertung einer Sache ohne Wert (FIAT). Digitale Zahlenspiele. Technisch und formal kein Problem. Letzteres besteht alleine in der Umsetzung und Durchführung.

    (1) Biggest enemy of freedom is government.
    (2) Letzter Funkspruch der Titanic: "Wir schaffen das!"

    4 Mal editiert, zuletzt von ziemer ()

  • http://www.rottmeyer.de/germanischer-schuldensumpf/


    Jeder Bundesbürger hat also laut Meyer (Staats-)Schulden in Höhe von 50k, rechnet man nur die Erwerbsfähigen, so sind es 100k, dazu kommt die Schuld der Länder, Kommunen usw usw.


    Die Staatsschulden sind in Wahrheit aber die Guthaben der Leute. PCM hat vor 25 Jahren das Theorem aufgestellt, daß der Staat spätestens dann zusammenkrachen muß, wenn alle von den Zinsen leben können, die sie aus den Staatsschulden erwirtschaften. Weil dann keiner mehr arbeitet.


    PCM hat außerdem gesagt, daß die Zinsen immer weiter ansteigen müssen, je mehr der Staat in der Schuldenfalle sitzt. Das ist ja in der Theorie richtig erkannt, in der Praxis aber doch unzutreffend, wie man sieht.


    Also wären wir vom Zeitpunkt des Crashs bei den heutigen Niedigzinsen seiner These gemäß noch weit weg.


    Kurz vor der Franz. Revolution (Revolution der Freimaurer, deren Motto war übrigens zu Beginn: Freiheit Gleichheit Eigentum) gingen 33% der Staatseinnahmen für die Zinsen der Gläubiger drauf, die den Staat damit ausgesaugt haben. (der "arme" Staat werden jetzt manche sagen, die "bösen bösen" Gläubiger, aber nein! der Staat wollte sich aussaugen lassen!)


    Bei diesen 33% war bekanntlich damals Exitus. Ich würde mal sagen, daß ließe sich heute locker auf 50% Zinsanteil im Staatshaushalt steigern, sofern das Vertrauen aufrecht erhalten werden kann. Wenn das Vertrauen aus irgendeinem Grund kippt, dann ist allerdings sofort Schluß.


  • Der Kapitalismus nach meinem Verständnis existiert seit der Mensch aus der Ursuppe gekrochen ist.
    In jeder Zivilisation und jeder Epoche seit Menschengedenken gibt es Schulden=Geld.
    Dieses Geld bedeutet nichts anderers als Leistung gegen Gegenleistung.
    Solange diese nur versprochen, aber noch nicht "erbracht " ist und noch im Raum steht, entsteht Geld.


    Nur weil Schuldverhältnisse bestehen muss noch lange kein Geld im Spiel sein.


    Im Feudalismus stehen Lehnsherr und Vasall auch in einem Schuldverhältnis. Die angehörigen einer Sippe stehen auch in einem Schuldverhältnis. Kapitalismus ist aber erst, seitdem Schulden zedierbar sind und jeder und alles - vor allem Arbeit und Boden – umlauffähig gemacht wurden.


    Regelten sich Schuldverhältnisse einst im Korsett von Blutbande, Tradition, Gewohnheitsrechten und inneren oder von Manitou auferlegten Pflichten, so muss der befreite Mensch nun damit leben, dass nur noch Geld den Laden zusammenhält.

  • Es ist nichts mehr so wie es logisch wäre oder ehrlicherweise sein sollte...


    Knappe Ware (z.B. Ag, Au, Rohstoffe) geht zum Schleuderpreis über den Tisch - Ware, die es wie Sand am Meer gibt (z.B. Immos), völlig überteuert - Pleitiers bleiben zahlungsfähig - Gewinne und Absätze steigen obwohl die Einkommen sinken - Verkäufe/Käufe bei denen gar keine Ware bewegt wird oder die kurz darauf wieder zurückgezogen werden - gehen trotzdem in die Preisbildung von Kursen mit ein - jeder kriegt Kredit - Geld muss nicht zurückbezahlt werden - Verantwortliche werden belohnt, statt bestraft - Gewinne privatisiert, Verluste vergesellschaftet - es werden Dinge mit Geld befeuert, die ethisch und moralisch mindestens höchst fragwürdig sind (z.B. Monsanto-Gentech) - dem Sparer/Anleger, wird der Verwendungszweck, "Aufenthaltsort(e)" und (Aus)Wirkungen seines Kapitals nicht vor Augen geführt, sondern verschleiert - es wird den Konsumenten systematisch verschleiert wo ein Produkt von wem unter welchen Umwelt/Arbeitsbedingungen hergestellt wurde - das Einkommen der Nichts-Könner und Nichts-Macher (z.B. Manager, Aufsichtsrat) ist um das hundertfache höher als das der Könner und Macher (z.B. Arbeiter, Arzt, Ingenieur) - Preisdiktate durch Monopole und Kartelle (z.B. Öl, Strom) - jeder will etwas geschenkt ohne Gegen-Leistung - Krieg & Gewalt für Profit ...


    Das ist doch alles pervers! :wall: :boese:


    Gab es jemals zuvor ein Finanz- und Wirtschaftssystem das derart aus Lug & Trug bestand ? ?)


    Wir vertrauen diesem System, weil ihm alle vertrauen - nur hat es dieses Vertrauen wirklich verdient ? Ich meine Nein!
    Schritt 1 ist die Verarschung erkennen, Schritt 2 dieses Wissen anzuwenden und sich strikt non-konform zu verhalten.
    Kauft Gold und Silber! 8)

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
    "Gold ist der Ausstieg aus dem Hamsterrad." :thumbup:
    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:

    14 Mal editiert, zuletzt von Fr0stbeule ()

  • Im August 1939 muss eine ähnliche Stimmung wie heute geherrscht haben.
    Allen geht es gut, die Sonne scheint, die Vöglein zwitschern, der Führer spricht von "Frieden und Wohlstand"... :whistling:

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
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    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:

  • Im August 1939 muss eine ähnliche Stimmung wie heute geherrscht haben.
    Allen geht es gut, die Sonne scheint, die Vöglein zwitschern, der Führer spricht von "Frieden und Wohlstand"... :whistling:


    Überhaupt nicht:
    http://www.welt.de/kultur/lite…itze-des-August-1939.html


    Der Artikel bietet natürlich nur ein einseitiges Streiflicht. Die Polnische Regierung nicht untätig, insbesondere der deutschen Bevölkerung gegenüber, über die sie seit Versailles herrschte. Und in England gab starke Kräfte, denen Chamberlain sehr im Weg war.
    Der Krieg wäre vermeidbar gewesen, aber er lag in der Luft.
    Vergleiche Kriege und Kriegsgründe heute. Kroatien, Afghanistan, Iran Irak, Lybien.
    Es geht natürlich immer um die Menschenrechte.

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

  • Gab es jemals zuvor ein Finanz- und Wirtschaftssystem das derart aus Lug & Trug bestand ? ?)


    Lug & Trug ist fester Bestandteil der verharmlosten Tauschwirtschaft. Zumindest lässt die etymologische Zurückverfolgung des Wortes „Tausch“ diese Schlussfolgerung zu. Im Zuge der kritisch aufgeklärten Moderne hat man dann natürlich auch in Sachen Lug & Trug enorme Fortschritte gemacht.

  • Das Hochbuchen/Aufschulden endet immer in einem Ausbuchen mit oder ohne Zerstörung der Währung, um dann von vorn zu beginnen.
    Man müßte in ein Land ziehen, wo sich dieser Prozeß im Anfangsstadium befindet und nicht wie fast überall in der Endphase.
    Ich bezweifle aber, es daß in diesem mir unbekannten Land so lange wie bislang in den westlichen Wohlfahrtsstaaten funktionieren wird, daß man das Ende nicht mehr erleben muß.
    Wünsche Dietmar Siebholz jedenfalls alles Gute.

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Unendlicher Prozess...wird sich aufschaukeln bis zum "DRITTEN DURCHGANG""
    Mene Mene Menetekel !!!

    Die Wenigen, die das System verstehen,werden dermaßen an seinen Profiten interessiert oder so abhängig von seinen Vorzügen sein,daß aus ihren Reihen niemals eine Opposition hervorgehen wird.Die große Masse der Leute aber, geistig unfähig zu begreifen,wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne je Verdacht zu schöpfen,daß das System gegen sie arbeitet.


    Gebrüder Rothschild,London,am 28.Juni 1863 an US-Geschäftspartner www.steuerboykott.org

  • Unendlicher Prozess...wird sich aufschaukeln bis zum "DRITTEN DURCHGANG""
    Mene Mene Menetekel !!!


    Das wagt sich keiner. Beim zweiten Durchgang hat schon jeder verloren außer einem aus dem Hinterhalt. Der hat nicht die Puste und weiß das auch.
    Ich erwarte da eher einen gewissen Rückzug vergleichbar dem rotem Riesen. Und die Finanzen werden so geregelt wie bisher auch. Inflation & begrenzte Krisen um Geldmengen zu verringern. "Geordnete" Staatsbankrotte und "Revolutionen" inclusive. Aber nur klein, klein.

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

  • Ist es nicht erstraunlich, dass diese latenten Gefahren und Risiken, die da im Hintergrund lauern,… Anmelden oder registrieren

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
    "Gold ist der Ausstieg aus dem Hamsterrad." :thumbup:
    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:

    Einmal editiert, zuletzt von Fr0stbeule ()

  • :D Lupus..mit drittem Durchgang meinte ich WK III. :rolleyes:
    Hätte ea ja auch schreiben können. [smilie_denk] Anmelden oder registrieren

    Die Wenigen, die das System verstehen,werden dermaßen an seinen Profiten interessiert oder so abhängig von seinen Vorzügen sein,daß aus ihren Reihen niemals eine Opposition hervorgehen wird.Die große Masse der Leute aber, geistig unfähig zu begreifen,wird seine Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne je Verdacht zu schöpfen,daß das System gegen sie arbeitet.


    Gebrüder Rothschild,London,am 28.Juni 1863 an US-Geschäftspartner www.steuerboykott.org

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