Farbdiamanten

  • Hallo Berti,
    willkommen im Forum. Ich selbst habe bisher noch nicht viel über Anlagemöglichkeiten in Diamanten gelesen. Es muß allerdings auch hier auf den Goldseiten einen Bericht gegeben haben...


    In diesem Thread findest Du einige Infos weshalb ich nicht in Diamanten investieren würde.


    Gold & Silbermünzen finde ich besser ;)

    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

  • Trauern mit Diamanten


    Bestattungsinstitut mit ungewöhnlicher Geschäftsidee


    Es war bislang das gute Recht und Privileg eines Juweliers, geschliffenes Geschmeide und Diamanten feilzubieten. Doch seit kurzer Zeit geschehen kuriose Dinge in Berlin. Immer mehr Menschen suchen ausgerechnet das Ladenlokal von René Andree in Spandau auf, um dort Preziosen zu bestellen. Das wäre weiter nicht erwähnenswert, handelte es sich bei dem Laden nicht um ein Bestattungsinstitut. Statt auf massive Eichensärge setzt Andree auf funkelnde helle Edelsteine.


    Möglich wird diese Kulturrevolution in einem ansonsten eher wenig experimentierfreudigen Gewerbe durch die simple Tatsache, daß der Mensch zu 20 Prozent aus Kohlenstoff besteht. Seit ein paar Jahren reichen die technischen Möglichkeiten aus, um aus der menschlichen Grundsubstanz lupenreine Diamanten zu pressen.


    Seitdem preisen Firmen wie "Lifegem" aus den USA und "Algordanza" aus der Schweiz die Möglichkeit, die Gebeine verstorbener Angehöriger zu sogenannten Trauerdiamanten zu pressen.


    Als wohl einer der ersten Bestatter in Deutschland hat René Andree sich entschlossen, seiner Kundschaft die neue Bestattungsart anzubieten. Die Brillis aus Kremationsasche läßt er bei "Algordanza" fertigen. Die Asche muß dazu erst umständlich ins Nachbarland gebracht werden.


    Eine Produktionsanlage in Deutschland wäre derzeit illegal. Im Augenblick bewegen sich die Edelsteinpresser hierzulande noch in einer juristischen Grauzone: Nach deutschem Bestattungsrecht muß die Asche Verstorbener beigesetzt werden. Produziert werden dürfen die Trauerdiamanten deshalb nur im Ausland.


    Auf die Angehörigen hat das offenkundig kaum abschreckende Wirkung. Bereits Dutzende Berliner tragen ihre Anverwandten als Einkaräter am Finger. "Der Trend geht zum Außergewöhnlichen", sagt Andree. So sei der Wunsch zumindest bei einem Teil der Kunden passé, ihre Angehörigen mit Trauermine unter die Erde zu bringen. "Die wollen mit uns eine Party feiern", sagt Andree. Und das, obwohl der Spaß - was den Trauerdiamanten anbelangt - nicht eben billig ist: Zwischen 3000 und 7000 Euro kosten die Klunker.


    Doch Andree wiegelt ab. Eine stilvolle Beerdigung mit allem, was dazu gehört, sei auch nicht viel billiger. Zugesetzt hat dem Spandauer Bestatter in der dritten Generation zunächst sein Vater.


    Der Altvordere konnte mit den Flausen des Sohnes zunächst gar nichts anfangen. Der nannte seinen Laden vielsagend "Christ-All" und bot den Kunden an, Überreste ihrer Angehörigen in den Weltraum zu schießen. Als sich nach und nach der Erfolg einstellte, lenkte der Vater dann ein.


    Die hiesige Bestatter-Szene ist derweil noch skeptisch. Deren Berufsverband ließ die neue Methode zwar pflichtschuldig im Branchenblatt "Bestattungskultur" vermelden. Die leitende Redakteurin des Blattes, Kerstin Gernig, bezeichnet Klunker gar als "brillante Geschäftsidee". Letztlich sei der Trauerdiamant aber nur eine "Form sublimierter Verdrängung". Solche Sachen "lenkten von der eigentlichen Trauerarbeit ab."


    René Andree hat das Interesse an seinen Klunkern in kreative Stimmung versetzt: So will er Kunden demnächst Feuerwerksbestattungen anbieten. Um die Asche Verstorbener effektvoll in die Luft zu jagen, hat er bereits einen Pyrotechniker engagiert. Trauernde können wählen, ob sie ihre Angehörigen mit einem Feuerwerk Marke "Goldregen" ins Jenseits verabschieden oder mit dem finalen "großen Schuß". F. Thadeusz



    http://www.wams.de/data/2005/05/22/721448.html



    In einen älteren Spiegel waren auch Abbildungen, sehen ganz sinnlich aus.


    Glück auf

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