Warum Gewinnspanne in Deutschland bei EM-Händlern mehr als 10 mal so hoch wie in Hong Kong?

  • Hallo,


    ich frage mich weshalb die Edelmetall Ankauf- und Verkaufpreise in Deutschland so eine große Differenz aufweisen. Und... wenn man sein Edelmetall wirklich mal los werden möchte man im Endeffekt keinen Verlust macht. Sowohl die Ebay Gebühren bei einer Versteigerung als auch der Rück-Verkauf an einen Händler ist ein deutliches Verlustgeschäft (zumindest wenn man nicht in Jahrzehnten kalkuliert;-) Da ich dieses Jahr eine recht negative Erfahrung mit einer großen deutschen EM-Shop in München gemacht habe (siehe weiter unten), habe ich etwas recherchiert und stelle nun eine ganz kritischeFrage:


    Warum sind bei uns in Deutschland die An- und Verkaufspreise so extrem verschieden, nicht zum Gunsten des Verbrauchers.


    z.B. Preise von heute

    1 Unze Krügerrand in Deutschland (proaurum)
    Verkauf 1.264,50 EUR
    Ankauf 1.192,00 EUR
    Gewinn für den deutschen Händler: 72,50 Euro


    Da ich mehrmals im Jahr in Asien unterweg bin, habe ich hier z.B. den heutigen In Hong Kong Tagespreis


    1 Unze Maple Leaf Gold in Hong Kong (Strassenpreis in einer Bank):
    Verkauf 1.253,05 EUR (13.950 HK$)
    Ankauf 1.248,55 EUR (13.900 HK$)
    Gewinn für den HongKong Händler: 4,50 Euro


    Nicht nur, dass der Verkaufspreis in Hong Kong deutlich günstiger ist, auch die Gewinnspanne für den Händler dort ist um ein vielfaches geringer, sodass es für den Otto-Normalverbraucher auch wesentlich mehr Sinn macht sein Erspartes in Gold zwischenzulagern, zumal man in Hong Kong bei Girokonten oder Sparbüchern nur zwischen 0,001 und 0,1 % Zinsen bekommt.


    Die Shop-Story:
    Ich hatte vor 1,5 Jahren 10 Krügerrands in dem Ladengeschäft am Stadtrand von München gekauft (seriös!), weiß nicht, ob man Verkäufer hier im Shop nennen darf.
    Da ich dieses Jahr zwecks Umzug etwas Bargeld brauchte, habe ich zwei Krügerrands zurück getauscht/verkauft.
    Abgesehen von dem Verlust/Spread durch Ankauf und Verkaufspreis wurde mir noch 100 Euro abgezogen wegen "Gebrauchsspuren".
    Das waren leichte Kratzer auf der Oberfläsche und in der Zähnung. Beim Kauf hatte ich genau deswegen nachgefragt, ...dass es sich ja nicht um neue Münzen handeln würde. Da war die Antwort des Verkäufers "das ist im Fall vom Krügerrand nicht so wichtig, das ist ja auch ein normales Zahlungsmittel, es zählt nur das Gewicht und das bleibt ja gleich, auch bei Gebrauchsspuren". Fakt ist ich habe 200 Euro pro Münze verloren.


    So und zum Spaß hab ich noch ein Foto angehängt, sollte jemand lieber in Gold-Schmuck in Form von kleinen Schweinchen, die an den Mutterzizzen saugen, investieren.


    Greez,
    nofear2k

  • Schau doch mal bei PS Coins, da kostet die Unze aktuell EUR 1.245


    Dass ein Händler für Bullion EUR 50 über Spot bezahlt, wage ich zu bezweifeln.


    Gruß


    Smithm

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • Du solltest Dir mehrere Angebote vor Verkauf einholen...


    Eventuell hat der Händler in D einen viel höheren Kostenapparat als in Hong Kong? Wer weiss das schon, da sind jede Menge unbekannter Faktoren in der Gleichung.


    PS Der deutsche Händler mag eine Einnahme von 72,50 Euro haben, den Gewinn kann man erst beim Abzug seiner Kosten ermitteln.

  • Abgesehen von dem Verlust/Spread durch Ankauf und Verkaufspreis wurde mir noch 100 Euro abgezogen wegen "Gebrauchsspuren"


    Jaja so sind se die lieben Händler, verkauft wird einem der letzte Mist und wenn man dann mal meckert dass man den verkratzten Müll nicht will dann stellen die total auf stur. Hier heißt es doch immer eine Unze ist eine Unze und der Krüger muss schon halb angebissen sein damit es einen Abschlag gibt...


    Mfg stargate

  • Bezüglich deines Verkaufs der Krüger an einen "seriösen" Händler.
    Wenn der der für eine Bullionmünze 100 € abzieht, also definitiv deutlich unter Spot, kann man hierbei definitiv nicht von seriös sprechen. Das würde ich eher als Abzock bezeichnen.

    und nie vergessen:


    "Die Menschen wollen sowas nicht hören. Das liegt daran, dass es die Komfort-Zone stört. Die wollen in Ruhe zu Hause vor dem Fernseher hocken und McDonalds fressen."
    Prof. Dr. Bocker

  • Bezüglich deines Verkaufs der Krüger an einen "seriösen" Händler.
    Wenn der der für eine Bullionmünze 100 € abzieht, also definitiv deutlich unter Spot, kann man hierbei definitiv nicht von seriös sprechen. Das würde ich eher als Abzock bezeichnen.

    Seh ich auch so. Das wär' ja schon eine absolute Sauerei, denn der TE schreibt ja, dass er die Münzen dort erworben und die Antwort erhalten habe:

    Zitat

    "das ist im Fall vom Krügerrand nicht so wichtig, das ist ja auch ein normales Zahlungsmittel, es zählt nur das Gewicht und das bleibt ja gleich, auch bei Gebrauchsspuren"

    Man muss wohl davon ausgehen, dass diese Möhren/Gurken dann gleich zum normalen Verkaufspreis an den nächsten unbedarften Kunden weitergereicht werden.
    Ein seriöser Händler würde nicht bankhandelsfähige Ware doch aussondern und zur Schmelze geben.
    Wie hieß denn der Händler übrigens? Kenn mich in München nicht so aus - war das Pro Aurum?


  • Zunächst hast Du sicher zur selben Uhrzeit die Preise verglichen, - schade nur, daß in Hongkong die Geschäfte zu haben, während sie in Europa geöffnet haben... kleine Zeitverschiebung gefällig... da könntest Du auch die Pro Aurum-Preise von heute morgen mit denen von heute abend vergleichen...


    Marktführer in Hong Kong ist m.E. : http://www.thssgroup.com/en/about.php , die auf der Homepage im Moment für Krügerrands 1862 USD = 1326 Euro ausweisen, wenn Du nicht gerade 300 STück im Handgepäck mitnehmen willst.


    Das sieht mir auf den ersten Blick etwas teurer aus als in Deutschland :)



    Sicherlich hast Du einen Link, aus dem die Spanne bei der Bank ersichtlich ist. Es würde sicher das Herz einiger Forenuser erfreuen, wenn Du Sie an Deinem Hong-Konger-Geheimwissen teilhaben lässt.... ich glaube, Du brauchst nicht zu befürchten, daß die morgen alle dahin fliegen, dafür dürften die transaktionskosten doch etwas zu hoch sein...


    Welche HongKonger Bank arbeitet denn so generös?


    Als ich das letzte Mal in Hong Kong war, gabs dort in BAnken überhaupt kein Gold, sondern nur in Goldgeschäften

  • Die Frage ist auch der "Durchsatz" beim Händler, also wie schnell er eingekaufte Ware wieder los bekommt und wie zeitnah er die Kurse aktualisiert.


    Die paar HKD klappen nur unter folgenden Voraussetzungen genau so wie von nofear2k oben geschildert:
    a) Die Preise gehen up and up and upü ... selbst kleinste Rücksetzer sind ausgeschlossen
    oder:
    b) Die Preise werden nur einmal täglich aktualisiert UND der Durchsatz ist EXTREM hoch, so daß der Händler vor allem Primärwarktware abverkauft und die Sekundärmarktsachen halt "als Zubrot" mit reinstreut (d.h. die Verkaufszahl/Tag muß größer sein als die Ankaufszahl_von_Privat/Tag).


    Ansonsten ist es UNDENKBAR, daß so lächerliche Handelsspannen um 5,- €/Krüger gerade in HK zum Überleben langen. (In Indien ist es ähnlich - da ist der Spread auf den Sovereign auch meist nur um 150 Rupien, also roundabout 2,- €; nur LEBEN die Händler dann von was anderem und wollen vor allem für eigene Zwecke Gold reinkriegen und zahlen dann gute Ankaufspreise. Dort wird dann auch NICHT stündlich auf den Papierkurs geschielt, sondern der wird ein- oder max. zweimal täglich fixiert, und gut ist's.)

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

  • das mit dem mini-spread mag ich kaum glauben... aber a propos hong kong... hier eine nette meldung von dort:


    http://www.markenpost.de/trotz…-kauft-weiter-gold-15476/


    Die größte Bank der Volksrepublik China, Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), lässt sich vom gegenwärtigen Allzeithoch des Goldkurses nicht abschrecken. Wie Medien in Hong Kong berichten, stockt die ICBC ihre Goldbestände massiv auf.


  • Da ich dieses Jahr zwecks Umzug etwas Bargeld brauchte, habe ich zwei Krügerrands zurück getauscht/verkauft.
    Abgesehen von dem Verlust/Spread durch Ankauf und Verkaufspreis wurde mir noch 100 Euro abgezogen wegen "Gebrauchsspuren".


    wo/bei welchem Händler hast Du die beiden KR den verkauft?


    und wenn der da solche Sperenzchen gemacht hat:
    warum bist dann nicht einfach woanders hingegangen :wall:

  • Warum sind manche Leute so Naiv und abgebrüht im Kopf? Warum vergleicht man die Händler hier mit den in HK?
    Wovon soll dieser Händler in Deutschland leben?
    Wie soll er seinen Laden finanzieren, Miete, Strom, Unterhaltskosten, Versicherung, Steuern aller Art etc.?
    Wie soll er sich und seine Familie ernähren und was bieten?


    Es ist wirklich eine Geiz- und Egogesellschaft geworden. Man sagt, dass man für Geld niemanden umbringt, aber verhungern darf er, weil ich Ihnen 10€/ Unze nicht gönne.


    Als Angestellter kann man den Mund voll nehmen, weil man die Selbstständigkeit nicht kennt und nicht weiß was der Typ überhaupt für Kosten hat.


    Leben und leben lassen Leute :)

  • ums gleich mal vorweg zu nehmen... ich gönn unseren händlern hierzulande ihre ohnehin nicht so fette marge im goldgeschäft... und ich hab den worten des sräd-eröffners anfangs auch nicht geglaubt... bis ich mir dann eben mal die an- und verkaufsliste der bank of china angeschaut hab 8|


    man werfe mal einen flüchtigen blick drauf und behalte im hinterkopf, daß der unterschied bei den einunzern oft nicht mal 50 hk$ ausmacht, was nicht mal 5 € sind...


    http://www.bochk.com/web/marke…trading_rates&fldr_id=279


    würde mal stark vermuten, daß die in ihren geschäftsbedingungen noch was von bearbeitungsgebühren stehen haben... wie soll das sonst funktionieren :?:


    gruß, verleihnix

  • wie groß ist die Kaufkraft von hk$? Hab gehört in China wären umgerechnet 250€/Monat ein gutes Monatsgehalt ?)


    Zum anderen ist Hong Kong nicht Berlin oder München, da laufen in einer Stadt mehr Menschen rum als in ganz Deutschland, daher mehr Kunden.


    Weniger Gewinn, dafür größere Umsätze.

  • ums gleich mal vorweg zu nehmen... ich gönn unseren händlern hierzulande ihre ohnehin nicht so fette marge im goldgeschäft...


    Weist Du überhaupt von was du redest?
    Der wirtschaftliche Erfolg sei den Händlern vergönnt, aber beweinen wegen Minimargen sollte man sie nicht.
    Wer sich ein bischen schlau macht, kann sehen dass kleine Händler locker 500.000 bis 800.000 Euro netto
    nach Geschäftsführergehältern und Steuer pro Jahr machen. Also bitte nicht schon wieder Tränenorgien.


  • Weist Du überhaupt von was du redest?
    Der wirtschaftliche Erfolg sei den Händlern vergönnt, aber beweinen wegen Minimargen sollte man sie nicht.
    Wer sich ein bischen schlau macht, kann sehen dass kleine Händler locker 500.000 bis 800.000 Euro netto
    nach Geschäftsführergehältern und Steuer pro Jahr machen. Also bitte nicht schon wieder Tränenorgien

    EK schon abgezogen oder ohne?

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