Kommende Vermögenssteuer und Edelmetalle

  • Laut einem Bericht in den Gelben Seiten, soll die EU europaweit eine Erhebung von Vermögen durchgeführt haben, die in D wohl noch unter Verschluss gehalten wird. Man drückt sich vor einer Veröffentlichung.

    Evtl. diese???


    „Private Haushalte und ihre Finanzen“ – Ergebnisse der Panelstudie zu Vermögensstruktur und Vermögensverteilung


    Im Rahmen der Panelstudie „Private Haushalte und ihre Finanzen“ (PHF) hat die Bundesbank zwischen September 2010 und Juli 2011 erstmals Haushalte in Deutschland über ihr Vermögen, ihre Schulden und ihre finanziellen Dispositionen befragt. Die Beteiligung an dieser Erhebung war freiwillig. Die Daten umfassen vor allem die Vermögensbilanzen der Haushalte, die privaten Rentenansprüche, die Spartätigkeit, das Einkommen sowie Daten zur Arbeitstätigkeit, zum Konsum, zu Selbsteinschätzungen und entscheidungsrelevante Erwartungen, wie etwa Preissteigerungen oder die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden. Zudem wurden demographische Charakteristika erfasst. Das PHF liefert somit ein relativ umfassendes und detailliertes Bild der Vermögens- und Verschuldungssituation sowie des Sparverhaltens der privaten Haushalte in Deutschland. Haushalte zeichnen sich national wie international gerade hinsichtlich ihres Vermögens durch große Heterogenität aus, so dass die Betrachtung auf Haushaltsebene über die gesamtwirtschaftlichen Aggregate hinaus wichtige zusätzliche Informationen liefert.

  • Für mich sind die Grenzen der Demokratie längst erreicht. Der Wille der Mehrheit ist Sozialismus, wenn nicht gar Kommunismus. Obwohl jeder Volldepp aus der Geschichte längst wissen müsste, dass Beides nicht funktioniert.


    Bei der Demokratie stimme ich Dir zu. Mit dem Begriff Sozialismus muss man zur Zeit vorsichtig sein. Mir kommt es so vor, als sei per Definition alles was beim Kapitalismus schief geht, vollautomatisch 'Sozialismus'.


    Also das Retten von grossen Vermögen ist bestimmt kein Sozialismus. Das Verstaatlichen von Banken wäre Sozialismus, aber nur falls die zum Zeitpunkt der Verstaatlichung noch etwas wert sind. Rettet man z.B. die IKB oder Commerzbank vor der Pleite, dann ist das keine Verstaatlichung von Werten, sondern eine Verstaatlichung von Schulden. Und somit kein Sozialismus.


    Funktioniert denn der Kapitalismus? Zur Zeit? In Portugal, Spanien, Griechenland wird man ihn mehrheitlich vermutlich verfluchen. Solange Wachstum herrscht oder man Kolonien und/oder schwächere Länder ausbeuten kann, funktioniert er für das eigene Land perfekt. Man braucht nur einen guten Diktator der für einen sauberen freiheitlichen Staat die Drecksarbeit übernimmt und schon fluppt der heimische Kapitalismus. Aber wehe das geht zu Ende. Dann wird es langsam bitter. Der Kapitalist will seine Rendite trotzdem. Das ist ja nur legal. Dafür hat er gessorgt.


    Parties feiern kann bestimmt der Kapitalismus am besten, aber wehe man gehört zu den Leuten die danach das Land aufräumen müssen. Da wäre man vermutlich besser auf einer sozialistischen Party gewesen. Mit einer Mischung aus beiden hatten wir mal eine zeitlang gute Erfahrungen gemacht, aber weiss schon wie das nach 50 jahren ausgesehen hätte, hätte man das Mischungsverhältnis beibehalten können. In der Realität ist die Mischung ja frühzeitig auf eine Seite gekippt.

    Delphin
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  • Laut JJahnke eine Aufstellung der OECD.


    Dabei liegt die durchschnittliche Steuerbelastung und Abgabenbelastung auf Löhne in Deutschland schon bei 49,8 %. Wie gesagt der Durchschnitt. Und unser Besagter Mittelstandsangestellter liegt eben deutlich höher.
    Dazu noch die indirekten Steuern, MWSt, Benzin, Alkohol, Zigaretten, Kfz, ......je nachdem wie dien Einkaufskorb aussieht. Da bist Du beim Durchschnitt ganz schnell auf > 60%.


    Übrigens diese 'Sozialistischen' Staaten im Norden der EU wie Finnland, Dänemark, haben eine deutlich geringere Belastung! Überraschung! Wir liegen an zweitletzter Stelle aller grösseren Volkswirtschaften.


    guckst Du hier ( auf Graphik 15347 Abgabenbelastung auf Einkommen blättern (siehe letztes Drittel der Doku)) : http://www.jjahnke.net/schandbilder.html


    Seine darauf basierende Berechnung finde ich derzeit nicht, ich komme darauf zurück.

    Delphin
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  • Die Tatsache, dass man eigentlich erst über 100k Euro im Jahr anfängt, sich freizuschwimmen, ist ja klar. Die Sozialabgaben greifen ab RV-Beitragsbemessungsgrenze nicht mehr, der Spitzensteuersatz bleibt abgesehen von "Reichensteuer" für jeden weiteren Euro auch gleich und es bleibt dann langsam trotzdem noch so viel übrig, dass man nicht mehr auf den Euro schauen muss.


    ......
    Wenn man weiss wie unser Steuersystem funktioniert, wäre sogar eine Umstellung auf einen einheitlichen % Satz für Steuern, KV, RV, PKV schon eine deutliche Verbesserung. Für alle ohne Deckelung der Abgaben.
    Dazu einen gesetzlichen Mindestlohn als Absicherung nach unten. Alle Ausnahmen streichen, fertig. Das wäre ganz grundsätzlich schon mal deutlich gerechter als unsere Lösung.


    Ich bin auch ein Freund möglichst einfacher Steuerregelungen. Das Problem ist nicht der Angestellte (selbst Winterkorn nicht, auch der kann als Angestellter entgegen landläufiger Meinungen nicht endlos absetzen), sondern Unternehmenssteuern und die Besteuerung von Unternehmern/Freiberuflern. Der einheitliche Prozentsatz AUF WAS ist da die Frage. Ausnahmen streichen. Schön und gut, aber im aktuellen System nicht ganz einfach. Du willst ja vermutlich nur den Gewinn besteuern, oder? Da liegt der Hase im Pfeffer. Wenn ein Konzern hier Lizenzgebühren an die Mutter auf Aruba bezahlen muss, sind das hier schlicht Kosten, der Gewinn sinkt. Wenn der Freiberufler lieber im Porsche Cayenne zu den Kunden fährt als im Fiat500, dann sind das Kosten, der Gewinn sinkt. Oder sind das Ausnahmen? Hmm, alles nicht so einfach. Wenn man ganz konsequent sein wollte, dann müsste man im Bereich Unternehmen und Selbstständige in letzter Konsequenz eine Unternehmensumsatzsteuer einführen. Und wenn die verbleibende Marge nicht reicht, um Gewinn zu machen, dann macht man halt zu.....


    Das hätte ich aber gern näher erklärt, ich komme da auf maximal 45 %.


    Ich habe die Rechnungen mal gesehen und fand sie vorsichtig ausgedrückt eher krude. Aber 45% ist vermutlich zu niedrig. Der Mittlere Steuersatz bei 48000 zu versteuerndem (Das zu versteuernde ist bei 48000 brutto eigentlich niedriger, allein weil Krankenkassen und Rentenbeiträge teilweise abgezogen werden!) wäre mit Soli wohl so 26,etwas %. Rente 9,45%, AV 1,5%, Pflege 1,025%, KV 8,2% (wobei sogar bei 48k Euro brutto etwas weniger, weil die BBG für die KV etwas niederiger liegt (aktuell 47250 Euro, also auf die letzten 750 Euro keine KK mehr). Gerne wird auch bei indirekten Steuern noch falsch gerechnet, ich muss natürlich 19% MwSt vom übrig bleibenden Netto rechnen und schauen, wie viel Prozent diese MwSt-Summe vom ursprünglichen Brutto ist (unter der irrigen Annahme, dass ich alles Netto mit 19% MwSt verkonsumiere). Dann werden meistens noch irgendwie und nicht nachvollziehbar Energiesteuern und ähnliches angesetzt und dann kommen die Rechenkünstler auf 73% (oder manchmal auch gerne auf noch mehr).


    Grundübel der verhältnismäßig hohen Belastung unterer und mittlerer Einkommen sind halt die Sozialabgaben in Kombination mit der Beitragsbemessungsgrenze. Lösung wäre, Beitragsbemessungsgrenzen aufheben oder alles über Steuern finanzieren. Die Rente als größter Batzen im System wird eh schon zu über nem Drittel steuerfinanziert......

  • Es soll so sein, dass das deutsche Durchschnittsvermögen bei 67000? liegt. Das italienische Durchschnittsvermögen aber bei rund 160000 ?. Wie kann das sein? Nun das ist eigentlich nur logisch.


    Die Steuerbehörden arbeiten in Italien wesentlich laxer als in D, dadurch kann der Durchschnittsbürger über die Jahre mehr akkumulieren. (lassen wir die Verteilung zwischen arm und reich mal aussen vor).


    Das bedeutet also, der italienische Durchschnittsbürger kann mehr Geld akkumulieren, als der in D., u.a. weil dort der Bürger die Daumenschrauben weniger fest angezogen bekommt. Dadurch ist Italien als Staat höher verschuldet und bekommt Probleme mit der Verzinsung seiner Staatsanleihen. Italien könnte sich problemlos bei seinen Bürgern refinanzieren, will




    was mich in meiner weiter oben geäußerten Ansicht bestärkt, daß Steuern dafür da sind, daß man sie bezahlt. Denn lass die italienischen Machthaber erst mal auf die Idee kommen, sich bei Bürger zu refinanzieren, dann wird im italienischen Goldseiten-forum und sonstwo die gleiche Diskussion geführt wie hier. Und jeder wird bestrebt sein, möglichst wenig von seinem Vermögen abzugeben. Ich könnte mir vorstellen, daß es wesentlich Schmerzhaft ist, von dem was man hat, etwas abzugeben, als sich seine Einkünfte besteuern zu lassen. Was ist größer? Die Wut auf eine Vermögensabgabe oder eine Steuern auf Einkommen??




    Entweder wir finden also einen Weg, das zu ändern oder die Lage wird sich vollautomatisch weiter verschärfen. Das heisst


    genauso wird sein. Und das vergißt augenscheinlich die Politik.

  • Ich könnte mir vorstellen, daß es wesentlich weniger Schmerzhaft ist, von dem was man hat, etwas abzugeben, als sich seine Einkünfte besteuern zu lassen. Was ist größer? Die Wut auf eine Vermögensabgabe oder eine Steuern auf Einkommen??


    Ist das so? Wir Menschen sind auch hierbei alles andere als rational.
    Du kannst jemandem sogar etwas schenken; wenn Du ihn anschließend bittest, die Hälfte davon zurückzugeben, wird er oft enttäuschter oder sogar ärgerlicher sein, als wenn er gar nichts bekommen hätte. Das scheint mir auch ein wichtiger Grund dafür zu sein, dass zumindest die Lohnsteuer nebst Kirchensteuer, Soli und Sozialversicherung usw. direkt einbehalten wird; der Arbeitnehmer nimmt dann eher nur das Netto als seinen Besitz war. Es wäre für ihn gefühlsmäßig etwas anderes, wenn er Brutto überwiesen bekäme und nach ein paar Wochen davon aktiv wieder einiges abgeben müsste. Noch größer wäre der empfundene Verlust, wenn dies in Form von Bargeld aus dem Geldbeutel geschähe; eine Überweisung oder Abbuchung desselben Betrags ist gefühlt weniger.
    Und daher kann man einem Sparer aus Zypern (wie auch aus anderen Ländern) so schlecht erklären, dass er im Grunde nur von seinen zuvor eingenommenen höheren Zinsen oder seinem vergleichsweise hohen Lohn etwas zurückzahlen soll.
    GOLD-BOB

  • Ich habe mir angesehen unter welchen Voraussetzungen man seine Informationen verlinken darf. Wie folgt, scheint es mir okay zu sein.


    Link zum Wochenbrief. (Übrigens für 1€ pro Monat abonnierbar).
    http://www.jjahnke.net/schandbilder.html


    Durchschnittliche Lohnsteuer und Abgaben (Daten der OECD)

  • Ich bin auch ein Freund möglichst einfacher Steuerregelungen. Das Problem ist nicht der Angestellte (selbst Winterkorn nicht, auch der kann als Angestellter entgegen landläufiger Meinungen nicht endlos absetzen), sondern Unternehmenssteuern und die Besteuerung von Unternehmern/Freiberuflern. Der einheitliche Prozentsatz AUF WAS ist da die Frage. Ausnahmen streichen. Schön und gut, aber im aktuellen System nicht ganz einfach. Du willst ja vermutlich nur den Gewinn besteuern, oder? Da liegt der Hase im Pfeffer


    Es ging mir weniger darum etwas zu vereinfachen oder neu zu definieren und mehr darum klarzustellen wo wir den aktuell stehen. Denn im Gegensatz zu den im Mainstream verbreiteten Information, finanzieren die Reichen in D eben nicht den Rest, sondern der 'Mittelstand' finanziert die Armen und die Reichen über die Umverteilung. Sogar die Armen finanzieren die Reichen auf vielfältigem Weg. (Wie es mal ein Professor und Volkswirt definiert hjatte, Der Staat nimmt die Sau vom Hof und bringt dann freudestrahlend 2 Ringe Fleischwurst zurück.) Falls das bekannt ist, kann man da ja ansetzen.


    Der erste Schritt wäre es diesen Fakt zu erkennen. Das haben längts nicht alle getan. Selbst hier, im Forum, nicht.


    Der zweite Schritt wäre es diese Umverteilung zu stoppen.


    Danach könnte man sich darüber Gedanken machen wie man das Steuersystem einfacher und gerechter macht. Wenn man das will, wird das Steuerrecht automatisch einfacher. Es ist ja nur so kompliziert weil es derzeit mindestens drei Funktionen hat. Es muss nämlich gerecht aussehen obwohl es eben den Besitzstand der Besitzenden mehren soll. Die dadurch entstehenden schlimmsten Unmenschlichkeiten werden dann in Zusätzen wieder ausgebügelt.


    Der Freiberufler und Unternehmer kann nur den Gewinn besteuern, alles andere wäre fatal. Internationale Konzerne können derzeit Ihren Gewinn beliebig verschieben und machen ihn natürlich dort, wo am wenigsten zu zahlen ist. Das kann man allerdings auch ändern. Auf vielfältige Art und Weise. Allerdinsg nicht wenn man die Lobbyisten die Gesetzesvorschläge schreiben lässt.


    Das der Unternehmer einen Firmenwagen hat ist okay. Er braucht den eben. Ob das ein Cayenne ist oder ein Polo wäre mir auch egal. Hauptsache er versteuert den Wagen ordentlich. Mit der Beseitigung der Abgabengrenze nach oben (und nach unten bei Freiberuflern) würde auch der Cayenne bei einer 1 % Versteuerung über das Einkommen automatisch teuerer kommen. Denn auch hier sparen grosse Einkommen.

    Delphin
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  • Ich habe die Rechnungen mal gesehen und fand sie vorsichtig ausgedrückt eher krude.


    Das sollte keine Berchnung sein sondern wirklich eine krude Abschätzung der Grössenordnung. Ich möchte das eigentlich nicht selber rechnen, da das ein Fass ohne Boden ist und es die Berechnung in ausreichend guter Form schon gibt. Leider finde ich sie bisher nicht. JJahnke linkt immer 20 Diagramem in einen Wochenbericht, deshalb schwer wiederzufinden.


    Für mich hat seine Berechnung klar gemacht, warum ich trotz jahrelanger Arbeit als Angestellter und leicht über der Abgabengrenze auf keinen grünen Zweig kam. Mir blieben von 100 € nach dem Abzug aller Steuern und Abgaben eben noch rund 30 €. Den Rest hatten sich vollautomatisch und ohne Chance auf Entkommen eben der Staat, die Ärzte, die KV, die RV, usw. gekrallt. Klar habe ich mit dem Rest gut leben können, aber ich hatte damit keine Chance mich aus dem Joch zu befreien.

    Delphin
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  • Nachtrag zum gestrigen Post #43 bzgl. Vermögensverteilung in Deutschland und Europa


    Ein Land mit einem mittleren (Median) Vermögen von 51000 € haftet für die Schulden eines Landes mit einem mittleren Vermögen (Median) von über 178000 €, also Deutschland für Spanien, weil Spanien nicht in der Lage ist seine Schulden zu bezahlen. Die EU ist komplett pervertiert.
    Quelle ist übrigens die Deutsche Bundesbank.


    Hier auch bei JJanke (etwas nach unten blättern): http://www.jjahnke.net/rundbr97.html#2887

    Delphin
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  • Ein Land mit einem mittleren (Median) Vermögen von 51000 € haftet für die Schulden eines Landes mit einem mittleren Vermögen (Median) von über 178000 €, also Deutschland für Spanien, weil Spanien nicht in der Lage ist seine Schulden zu bezahlen. Die EU ist komplett pervertiert.
    Quelle ist übrigens die Deutsche Bundesbank.


    Hier auch bei JJanke (etwas nach unten blättern): http://www.jjahnke.net/rundbr97.html#2887


    ehrlicher weise sollte man bemerken, dass der median nicht den durchschnitt darstellt. insofern wird auch hier in gewisser weise manipuliert und die zahlen "zu gunsten" der südländer geschönt, zumal die zahlen auch aus unterschiedlichen zeiten stammen. die spanischen zahlen beispielsweise stammen von 2008 vor der immokrise. deren vermögen speist sich aber großenteils aus dem weit verbreiteten immovermögen, welches nach dem preisverfall und nach abzug der unveränderten schulden extrem geschrumpft sein dürfte.

  • ehrlicher weise sollte man bemerken, dass der median nicht den durchschnitt darstellt.


    Ehrlicherweise #Goldmob, muss man sagen, das der Median den Durchschnitt darstellt. Nun gibt es unterschiedliche Arten einen Durchschnitt zu berechnen, manchmal ist die eine Art der Berechnung aussagekräftiger, manchmal die andere. In unserem Fall ist der Median die weitaus besser Berechnungsart. Warum? Beispiel gefällig?


    Durchschnittsgewicht einer Menschengruppe (Männer):


    100 Personen,


    2 Personen 60 Kilo (gering)
    96 Personen 70 Kilo (mittel)
    1 Person 80 Kilo (hoch)
    1 Person 200 Kilo (Ausreisser)
    ----------------------------------------------
    Mittleres Durchschnittsgewicht: 71,20 kilo
    Durchschnitt (Median): 70 Kilo


    Durchschnittsvermögen Irgendwo.
    20 Pers. 0 €
    20 Pers. 5000 €
    20 Pers. 10000 €
    20 Pers. 20000 €
    19 Pers. 40000 €
    1 Pers. 1.500.000 €
    -----------------------------------------------
    Mittler Durchschnitt = 29600 €
    Median Durchschnitt = 10000 €


    Also ehrlich, ich finde den Median bei dieser Statistik aussagekräftiger, denn die Einkommensverteilung ist realistischerweise eben so, dass 1 % der Bevölkerung circa 50 % des Gesamtvermögens besitzt. Und genau das ist bei meinen Beispieldaten die Relation.
    In Beispiel 1 müsste der dicke Mann rund 6000 kilo wiegen um ein ähnliches Verhältnis darzustellen. Das macht deutlich wie abstruss die Aussage: Durchschnittsvermögen ist 29600 € in Beispiel 2 wäre! Der Aussagekräftige Durchschnitt lautet 10.000 €!

    Delphin
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  • Die Asymmetrie der Verteilung erkennt man am UNTERSCHIED zwischem arithmetischem Mittel und Median. Ist eine Verteilung symmetrisch, sind beide Mittelwerte gleich.


    Aber man sollte sich nicht nur am Vergleich Süd/Nordeuropa aufhalten. Dieser Trend ist überall: zwischen Bundesländern, zwischen Moderegionen und abgehängten, zwischen Landeshauptstädten und Provinzstädten (Düsseldorf/Köln erlebe ich regelmäßig) und innerhalb der Städte zwischen den Modevierteln und entstehenden Slums. Auf Dauer wird das nicht gutgehen.


    Gruß
    Klaus_H.

  • Ich glaube, es ist bereits klar geworden, dass der Median ein Wert ist, den man im Alltag auch als "typisch" bezeichnet. Richtig ist, dass eine Abweichung des (arithmetischen) Mittelwerts vom Median auf eine Asymmetrie der Verteilung hinweist.
    Aber dass eine solche unbedingt "ungerecht" ist, bezweifele ich. Ich klammere einmal bewusst die Frage der Beurteilung der absoluten Spitzengruppe von Vermögensmilliardären bzw. Einkommensmillionären aus. Warum aber sollten denn genauso viele Menschen z.B. x TEUR mehr als der Median verdienen wie weniger? (Mal abgesehen davon, dass man nicht unter Null verdienen kann, aber doch wohl mehr als das Doppelte.) Ich meine, dass Unterschiede sehr wohl gerecht sein können und zugleich nützlich sind. Unsere Gesellschaft hat sich deshalb wirtschaftlich so positiv entwickelt, weil es solche Unterschiede gibt. Ohne (etwas) Unzufriedenheit keine Anstrengung, ohne diese keine Verbesserung der Leistung, und die soll bitte auch belohnt werden.
    Nochmals: Über extreme Ausreißer nach oben sollte man getrennt sprechen.
    GOLD-BOB

  • Vorbemerkung:
    Ich finde es sehr sehr schade, dass der deutsche "Mittelstandsbauch" am abschmelzen ist.


    Aber:
    Eine ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen ist notwendig!
    Ein chinesisches Sprichwort besagt: wenn für arm und reich das gleiche Gesetz gilt, was für einen Sinn macht es reich zu sein?
    In Amerika sagt man "vom Tellerwäscher zum Millionär"
    Es muss einen Anreiz geben sich anzustrengen!
    Wenn man dem Millionär alles wieder wegnimmt, sobald er Millionär ist. Wieso sollte sich irgendjemand anstrengen Millionär zu werden?
    IMHO sind die Talente in der Menschheit extrem ungleichmässig verteilt. Bzw. sie werden extrem ungleichmässig bewertet.
    Menschen mit extremen Talenten können extremen Reichtum erwerben. Das ist sinnvoll und notwendig!!
    Nur mal ein paar Beispiele: Tiger Woods, Michael Schumacher, Roger Federer, Magdalena Neuner, Robbie Williams, Madonna, Paul Mc Cartney, Franz Beckenbauer, Brad Pitt, Michael Douglas.....


    Gleichmacherei ist widernatürlich!


    Gold Bob hat es sehr sehr gut gesagt: Steuern sind nicht dazu da Vermögen umzuverteilen! Steuern sollen den "Betrieb des Staates" finanzieren. Steuern sollen in begrenztem Masse Investitionen "steuern".


    Nachdem es jahrelang falsch gelaufen ist, wie Delphin darstellen will, haben wir ein Problem! Wir haben einen Zustand den kein vernünftiger Mensch haben will! Weder arm noch reich.


    Wie können wir in einen vernünftigen Zustand zurückkehren?


    Idealerweise müsste IMHO jeder ausnahmlos 50% seines Vermögens abgeben! An den "bösen" Staat! Für Robertinos würde ich gerne eine Ausnahme schaffen, bitte 90% abgeben! Natürlich rückwirkend!


    Danach könnten Steuern und Gesetze so gestaltet werden, dass wir eine Zukunft haben! Kein Sozialismus, sondern Konsumverzicht. Weniger arbeiten, weniger konsumieren. Wer mehr konsumieren will, soll sich gefälligst mehr anstrengen!


    Leider eine Utopie, weder gewünscht noch durchsetzbar.


    PS: ..und schon garnicht "gerecht" umsetzbar. Siehe "Vermögensbewertung". Und das Alter ist auch nicht unwichtig....

  • Aber dass eine solche unbedingt "ungerecht" ist, bezweifele ich. Ich klammere einmal bewusst die Frage der Beurteilung der absoluten Spitzengruppe von Vermögensmilliardären bzw. Einkommensmillionären aus. Warum aber sollten denn genauso viele Menschen z.B. x TEUR mehr als der Median verdienen wie weniger?

    Hallo GOLD-BOB,


    endlich wieder mal jemand mit dem man nicht über den Median diskutieren muss. Habe mich gerade mit einem befreundeten Volkswirt 'gekämpft', er musst einräumen dass ich


    Wir sind uns einig, dass sich Leistung lohnen soll, wenn Du das aber wirklich willst musst Du auch dafür sorgen, dass sich Nicht-Leistung mehr lohnt als Leistung. Das ist aber bei unserem Steuersystem genau der Fall. Einkommen durch Vermögen werden deutlich geringer besteuert als Einkommen aus Arbeit und hohe Einkommen durch Arbeit werden auch geringer besteurt als mittlere Einkommen (wegen der Abgabenkappung oder Befreiung).


    Und da die Vermögen der Einen die Schulden der Anderen sind - Geld entsteht nur bei der Vergabe eines neuen Kredites (siehe Broschüre der DB) und das bedeutet es gibt immer einen Schuldner und einen Gläubiger (und Zinsen) - kannst Du auf einer Aufstellung von Vermögen nicht 1 % rausnehmen und sagen, die Verteilung ist doch okay. Das kannst Du seriöserweise nicht machen.
    Anderes Beispiel, nach der Auflistung der Deutchen Bundesbank von 2012 hat der Bürger in D ein arithmetisches mittleres Einkommen von 195.000, eine Median von 51.000 (gerundet). Das obere 1% hat rund 50 % des Vermögens. Nimmst Du sie aus der Statistik heraus hast Du das arithmetische Mittel halbiert bei fast identischem Median. Das wäre eine ander Welt.


    Ja tut mir leid, Gold-Bob die Welt in D ist ungerechter als Du glaubst. Und noch schlimmer, wenn wir nichts ändern wird sich die Lage zuspitzen. Wenn man einigermassen gut situiert ist kann man das noch ignorieren, aber wie lange noch? Die Verteilung wird sich - ändert sich nichts - verschärfen. Vollautomatisch! Wenn man nicht zum oberen % gehört, wird man Wohlstand verlieren! Da kann man soviel leisten wie man will.

    Delphin
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