Verfall des Hegemon USA

    • Offizieller Beitrag

    Alle orakeln mehr oder weniger zur Enwicklung der Edelmetallpreise. Kaum jemand verbindet diese mit dem Euro/Dollar - Kurs. Ichdenke es wird zu unrecht vernachlässigt, da wohl kaum jemand in Deutschland mit einer anderen, als der Eurowährung zahlt.


    Was denkt ihr, wie sich der Wechselkurs entwickeln wird?


    Über den Themenkreis Dollar / USDX / Gold / Euro diskutieren wir hier seit über 3 Jahren. ;)


    Und zwar oftmals ziemlich kontrovers.
    Und mit Ereignissen wie der starken Zwischenerholung des $ konfrontiert.


    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    • Offizieller Beitrag

    Charttechnisch sieht der $ überkauft aus, zumindest temporär.


    Wenn die Bailouts auslaufen--- wann aber ? -- dürfte der $ und der USDX wieder abwärts rauschen.
    --Persönliche Einschätzung-- :)


    Grüsse

  • Wie lange kann der Dollar seine Stärke aufrecht erhalten? Auf jeden Fall so lange, wie die Liquidierung von US$-Schuldpapieren, Aktien und Rohstoffen anhält:


    Dollar Strength Sustainability


    How sustainable are these four fundamental and technical factors in underpinning US dollar strength?


    The trade and current account deficits should continue to narrow for several more months or perhaps quarters. As the US economy falls deeper into recession, imports should begin to decline more precipitously due to declining volume. This collapse along with rising export receipts will narrow the trade deficit and continue to lend support to the US dollar.


    Despite the US dollar supportive narrowing of the trade and current account deficit, the pace of improvement may begin to slow for several reasons. First, once the prices of energy and other commodities stabilize, trends in import prices will no longer help lower overall import expenditures. Furthermore, stabilized import prices will also stop contributing to improved terms-of-trade. Second, it seems that a synchronized global recession is on the horizon. If so, then exports will once again decelerate despite US dollar competitiveness. As the growth of economies representing our important export markets slows or even falls into recession, weaker export growth will result. The combined effect of these counter-veiling trends is that the incipient narrowing of the US trade deficit may be short lived.


    Perhaps the key factor will be the length of the time it takes for global de-leveraging to run its course. No one knows precisely how long it will take for investors and speculators to unwind US dollar-denominated commodity and other carry trades. It could be one month or half a year. However, once complete, the strongest driver for recent US dollar strength – de-leveraging -- will dissipate. At that juncture, FX traders and investors will once again re-focus their attention on the supply of US dollars being pumped into the US economy and on the global system and investors’ willingness to hold additional Greenbacks in their portfolio.


    by Ronald Solberg
    November 03, 2008


    http://allaboutalpha.com/blog/…nt-whither-the-us-dollar/

    • Offizieller Beitrag

    Wie lange kann der Dollar seine Stärke aufrecht erhalten? Auf jeden Fall so lange, wie die Liquidierung von US$-Schuldpapieren, Aktien und Rohstoffen anhält: (....)


    Ja.
    I.Ü. guter Artikel, danke, Orezone.


    Die Schlußfolgerung:


    "....Conclusions


    The tsunami of oncoming US Treasury debt issuance holds the real potential to crowd-out private sector issuance both here and abroad, steepen the US Treasury yield curve, put downward pressure on the real economy, undermine the US’ AAA rating, weaken the US dollar, and if the Treasury is required to resort to monetizing new debt issuance by “selling” it to the Fed due to pushback from foreign investors, it could even threaten the Bretton Woods’ US dollar reserve status and the Greenback’s role of denomination currency for commodities: a very high price to pay for a decade-long party on Wall Street.


    So it seems that, despite the violent rally in the US dollar over the past three months, it may not be long lived. Much will depend on the capacity of foreign investors to offer safe harbour for new Treasury issuance and/or the likelihood of a policy mix set in Washington, DC that runs tight money and a fiscal surplus. When was the last time that occurred?"


    Dazu auch hier:


    GOLD : Märkte und Informationen


    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

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  • Ich glaube nicht, dass "tight money and a fiscal surplus" in der gegenwärtigen Rezession die unbedingt eingeforderten Bedingungen der Bondkäufer an die USA sind. Jeder weiss, dass es das nicht geben wird, und dennoch kommt es zu einem unglaublichen Andrang bei US-Schatzbriefen. Vielmehr zeigt sich, dass die Macht des US$ als Reservewährung gerade in Zeiten einer zugespitzen Krise eher noch zunimmt, ungeachtet von ansonsten belastenden Faktoren wie Handels- und Budgetdefiziten. Die Verluste an den zuvor mit billigem Kredit hochinflationierten Aktien- Rohstoff- und Immobilienmärkten sind derart aberwitzig hoch, dass die seitdem weiterhin hohe Geldmengenausweitung dagegen - zumal bis jetzt - nur wie ein laues Lüftchen wirkt.


    Das alles kann den Dollar ungleich länger stärken als das nach dem hyperinflationären Schulbuchwissen der Fall sein sollte. Die vielen Jahrzehnte Dollar-Regentschaft drücken sich in einer enormen Krise paradoxerweise als Stärke aus. In Osteuropa versuchen nun alle wieder panisch an Dollars heranzukommen. Vielleicht wird es in Russland sogar bald zu Kapitalverkehrskontrollen kommen, was den Dollar noch weiter stützen würde. Ist nun wirklich anzunehmen, dass dies nur eine kurzfristige Erscheinung bleibt? Es werden zwar weniger Agency Bonds à la Fannie und Freddie gekauft, dafür aber massenhaft T-Bonds.


    Nachdem der russische Aktienindex ratzfatz um gut eine Billion erleichtert wurde:


    The Kremlin already faces a run on Russia’s banks as depositors rush to switch their roubles into dollars, despite the $200bn financial rescue package. Russia’s Globex bank suspended withdrawals by depositors on Wednesday.


    http://www.telegraph.co.uk/fin…r-and-bankrupt-state.html


    grüsse


    auratico

  • JPMorgan gibt schon mal die Marschrichtung vor: Sie sagen voraus, dass die Fed die Zinsen in den nächsten Monaten auf NULL senken wird. Ist es dann endlich vorbei mit der gegenwärtigen Dollarstärke und kann dann das Gold endlich wieder hochmarschieren? NULLER als NULL geht ja nun wirklich nicht mehr.


    Fed to Cut Rates to Zero on Deflation Risk, JPMorgan Predicts


    By Jason Clenfield


    Nov. 20 (Bloomberg) -- The U.S. Federal Reserve will probably cut interest rates to zero percent over the next two months to staunch deflation, according to JPMorgan Chase & Co.


    The Fed will lower borrowing costs by 50 basis points at each of the next two policy meetings on Dec. 16 and Jan. 28, JPMorgan economist Michael Feroli wrote in a note to investors yesterday. The central bank will hold rates at zero for the rest of 2009 to prevent prices from spiraling down as companies cut jobs and banks reduce lending, stifling spending, Feroli said.


    http://www.bloomberg.com/apps/…d=anPQsS_15Tl4&refer=home


    grüsse
    auratico

    • Offizieller Beitrag

    (....) Vielmehr zeigt sich, dass die Macht des US$ als Reservewährung gerade in Zeiten einer zugespitzen Krise eher noch zunimmt, ungeachtet von ansonsten belastenden Faktoren wie Handels- und Budgetdefiziten. Die Verluste an den zuvor mit billigem Kredit hochinflationierten Aktien- Rohstoff- und Immobilienmärkten sind derart aberwitzig hoch, dass die seitdem weiterhin hohe Geldmengenausweitung dagegen - zumal bis jetzt - nur wie ein laues Lüftchen wirkt.


    Das alles kann den Dollar ungleich länger stärken als das nach dem hyperinflationären Schulbuchwissen der Fall sein sollte. Die vielen Jahrzehnte Dollar-Regentschaft drücken sich in einer enormen Krise paradoxerweise als Stärke aus. In Osteuropa versuchen nun alle wieder panisch an Dollars heranzukommen. Vielleicht wird es in Russland sogar bald zu Kapitalverkehrskontrollen kommen, was den Dollar noch weiter stützen würde. Ist nun wirklich anzunehmen, dass dies nur eine kurzfristige Erscheinung bleibt? Es werden zwar weniger Agency Bonds à la Fannie und Freddie gekauft, dafür aber massenhaft T-Bonds.
    (....)
    grüsse


    auratico


    In der Tat eine Entwicklung, die niemand hier, ich meine auch nicht an anderer Stelle, in diesem Ausmaß vorhergesehen hatte.
    Obwohl das bevorstehende Desaster an den Finanzmärkten durchaus oft erörtert wurde.


    Wer das einigermaßen ahnte, hätte mit Puts auf den Euro, oder Can$ zB, kleine Vermögen in kurzer Zeit erzielen können....
    Hätte, wäre, wenn... Das habe ich heute schon an anderer Stelle im GoldThread gefragt. :)


    Was diese Entwicklung für uns Gold - und Silberbugs so spannend macht, ist die Konvergenz zum Gold, mit Einschränkungen, Silber.
    Und da scheint sich eine gewisse Stabilität beim Gold nach vorhergegangener Schwäche der Edelmetalle abzuzeichnen, sh.hier:


    GOLD : Märkte und Informationen und


    GOLD : Märkte und Informationen


    Grüsse
    Edel Man


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

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  • Der Kongressabgeordnete (und ehemalige Präsidentschaftskanditat) Ron Paul befragt Ben Bernanke zu seiner Sich auf den Dollar und will dann noch wissen, ob es bei der Fed Überlegungen gebe zu einer Alternative zum gegenwärtigen monetären Regime - und ob Gold in den Überlegugnen der Fed eine Rolle spiele:


    (...)


    Ron Paul: My question is, in your meetings, and you had a meeting just recently with other central bankers, does this thought come up about a new international world reserve currency, and if so, does the subject of gold ever come up?


    Could you tell me what kind of conversations you’ve had regarding a new reserve currency?



    Ben Bernanke: Yes, Congressman. I don’t think the dollar system is dead. I think the dollar remains the premier international currency. We’ve seen a good deal of appreciation in the dollar recently during the crisis precicely because there’s been a lot of interest in the safe haven and the liquidity of dollar markets.


    And the Federal Reserve has been engaged in swap agreements to make sure there’s enough dollar liquidity in other countries because the need for dollars is so strong. So I think the dollar system remains quite strong.


    I do agree with you very much on one point, which is about the current accounts. The current account imbalances have proved to a very serious problem. It was in fact the large capital inflows in those current accounts which created a lot of the financial imbalances we saw and have led to some of the problems we are seeing, and one of the silver linings in this huge grey cloud is that we’re seeing some improvement and greater balance in our current account deficits.


    Ron Paul: But does the subject of a new regime ever come up?


    Ben Bernanke: No, it doesn’t.


    Ron Paul: And does the subject of gold ever come up in any of your conversations?


    Ben Bernanke: Only in terms of the sales that the central banks are planning.


    http://www.ronpaul.com/2008-11…nke-about-world-currency/


    grüsse
    auratico

  • Die Frage nach dem weiteren Verlauf des Dollarkurses ist so bedeutend, dass wir ihr hier weiterhin genügend Platz einräumen sollten.
    Heute ist wieder einmal ein Dollar-Recherche-Tag für mich.


    Die Spreads bei US-Junk Bonds schiessen inzwischen in unglaubliche Höhen - einzelne Langläufer von GM rentieren schon bei sagenhaften 50%:


    Average yields on US junk bonds have topped 20 per cent for the first time amid rising concerns about a protracted recession and a wave of corporate defaults.



    Some long-term bonds issued by General Motors, one of the biggest non-investment grade issuers, have been yielding more than 50 per cent.


    http://www.ft.com/cms/s/0/e86c…fd18c.html?nclick_check=1


    Die Emittenten von Kreditausfallderivaten (CDS) auf solche Papiere sehen sich nun einer noch nie dagewesenen Welle von Nachschusspflichten gegenüber. Alle diese Papiere sind in Dollar notiert. Um das nötige Geld aufzutreiben, müssen weiterhin alle verfügbaren Assets im In- und Ausland liquidiert werden, einfach alle. Solange diese Pleitewelle andauert - und sie wird andauern - bleibt der Bedarf nach Dollars hoch. Um die Nachschusspflicht bedienen zu können, hinterlegt man die kurzfristig sicherste Anlage, also US-Treasuries - u.a. daher rührt das ungebrochene Interesse an US-Schatzanleihen, obwohl sie keine Rendite abwerfen. Ein Anhalten der Verwerfungen auf den praktisch zur Gänze in US$ notierten Derivatemärkten (vor allem Junk Bonds und Schwellenländeranleihen) sorgt für ein ordentliches Kissen unter dem US$.


    Als Gesamtvolumen der ausstehenden in US$ notierten Derivate wird oft die Zahl von US$ 40 Billionen genannt. Diese Zahl als solche ist freilich weniger aussagekräftig (weil sich die Derivate im Idealfall gegenseitig ausgleichen sollten) als die Frage nach der Solvenz der Gegenparteien.


    grüsse
    auratico

  • Chris Laird gibt dem Dollar noch 2-4 Jahre. Spätestens dann wird keiner mehr US-Bonds haben wollen. Vorerst jedoch geschieht genau das Gegenteil - alle wollen ihn, den US$:


    USD prospects


    First, as far as the USD goes, things don't look good. The USD already had big problems with the US fiscal and trade deficits totaling $1 trillion a year for the last 5 years. Now, the fiscal deficit alone will be over $1 trillion and growing. Sure, a slowing economy will bring down the US trade deficit, but the pressures on the USD are becoming big enough to cause real trouble.


    Another thing is that the USD has been held up for decades by the US appetite for imports. As the US economy falls into depression, the incentive for our trade partners to keep buying US bonds to fund our fiscal deficits dwindles.


    Right now, there is seemingly unlimited demand for US treasuries. But, that will change. Right now, there is flight to safety of any kind. Since every government on the planet is carrying a huge public debt, the US seems one of the best bets - for now.


    But, at a $trillion a year US fiscal deficit, and with other governments now needing to use their excess dollars to support their own fiscal deficits and try to prop up their economies (China for example), the appetite for US treasuries will fall dramatically at some point. Again, this is guaranteed by a big drop in US import demand.


    Currency crises, USD


    As we mentioned in the last public article, there are ongoing currency crises brewing right now. Russia is literally chewing through those foreign reserves they built up in the last 5 years commodity boom to defend the Ruble. They have been forced to give up.


    Korea has big trouble with the Won. They also have chewed through a lot of their foreign reserves defending it. And it's doubtful they have enough foreign reserves to handle a lot of short term commercial credit that is not rolling over, and their businesses are in big trouble from that, and that is building to a head in the next month. Russia has the same issues with having to roll over hundreds of billions of short term credit in the next month, aside from trying to defend the Ruble.


    The USD has strengthened from all this in several ways. It is in demand as the main settlement currency worldwide. That is why the US Fed has had to make unprecedented amounts of currency swaps with the world's central banks recently (currency swaps are where central banks trade currencies to get dollars or whatever between themselves).


    And then, as we mentioned before, the US treasury bonds are regarded as safe, for now.


    But the USD is reaching a tipping point. What's keeping it alive now is the flight to cash and safety. But that process will peter out, and then the $trillion dollar US fiscal deficits, combined with the pullback of trade partner interest in US treasury bonds will end up killing the dollar.


    How far off is that stage? Maybe 2 to 4 years. Frankly, I think it's nearer than we all might think. It certainly is now an imminent concern, not a thing far out in the future. It's even possible the USD could have a drastic fall in 09.



    http://www.gold-eagle.com/editorials_08/laird112008.html


    grüsse


    auratico

    • Offizieller Beitrag

    Berechtigte Frage von Dan Norcini.


    Er wähnt hinter den Aufkäufen China.


    Und spekuliert auf eine massive bevorstehende Abwertung des $ ,denn, Zitat:


    "Ich sehe KEINE MÖGLICHKEIT, daß diese SCHULDEN JE ZURÜCKGEZAHLT werden können ohne erhebliche Abwertung des Dollar." :rolleyes:


    http://jsmineset.com/index.php…s-charts-from-trader-dan/


    Grüsse


  • "Ich sehe KEINE MÖGLICHKEIT, daß diese SCHULDEN JE ZURÜCKGEZAHLT werden können ohne erhebliche Abwertung des Dollar." :rolleyes:


    http://jsmineset.com/index.php…s-charts-from-trader-dan/


    Grüsse


    Nur, Edel, das ist keine neue Erkenntnis, dass dieser Schuldenberg nie mehr annähernd Pari zurückbezahlt werden kann. Das gilt aber ebenso für die Staatsschulden der Eurozone, die ja prozentual noch höher sind als jene der USA (freilich ohne deren riesiges Handelsbilanzdefizit).


    Dass hinter dem jüngsten massiven Anstieg der Treasuries vor allem die Chinesen stehen, dürfte auch ausgemacht sein. Kurzfristig gesehen kann es den USA eigentlich egal sein, ob Agency Bonds oder Staatsanleihen in US$ erworben werden, solange der Zustrom insgesamt nur anhält. Man überlässt nun die Finanzierung der Bonds von Fannie und Freddie eben ganz offiziell dem US-Schatzamt, nachdem ja eine Verstaatlichung defacto stattgefunden hat. Treasuries erscheinen da dann einfach liquider als Agency Bonds, auch wenn diese die gleiche Staatsgarantie aufweisen.


    Allerdings stellt sich die Frage, was die ausländischen Käufer ( nochmals: es SIND die Chinesen) der US-Schatzbriefe damit bezwecken. Die nächstliegende Begründung wäre, dass sie einem unkontrollierten Dollarverfall und damit einem Dahinschmelzen ihrer enormen Bondbestände eben nicht tatenlos zusehen wollen, sondern - während sie sich intern neu aufstellen -einen gebremsten Verfall in Kauf nehmen würden, wie er ja prägend für die letzten Jahre war. Nur brechen ihnen nun die Exporte weg, die als einzige Begründung für eine solche Lieferantenfinanzierung der letzten Jahre gelten dürfen.


    Dann noch die auffallenden Ankündigungen u.a. der Chinesen, dass man a) ein gewaltiges Binnenkonjunkturpaket auf den Weg bringen werde und b) dass man beabsichtige, die Goldreserven deutlich aufzustocken. Prompt schiesst der Goldpreis am heutigen Tag, nachdem zudem noch Gerüchte Fuss fassen, dass die USA die Zinsen bald auf NULL setzen werden, hoch. Klar dürfte aber freilich auch sein, dass der Dollar, sollte seine derzeitige Erholung andauern, bei USDX 90 einen ähnlichen bzw. einen viel, viel härteren Kampf als jenen bei USDX 80 auszufechten hätte. Dazu gehört dann natürlich auch ein schwerer Clinch mit dem Gold als Antidollar schlechthin. Ein Sieg des US$ über das Gold nach hartem Kampf wäre ganz bestimmt das ideale Szenario in den Köpfen von Fed und Schatzamt.Dann wäre die Entwicklung in Richtung Papier wieder "freigekämpft".


    Die andere Möglichkeit: das war´s fürs Erste mit der Rally von US$ und US-Bonds.
    Noch stinkt die Sache nach bewusster Inszenierung bzw. ist völlig unentschieden. Aber endlich wieder spannend nach dem langweiligen Goldgedümpel der letzten Wochen.


    grüsse
    auratico

  • Der Euro legt heute gegenüber dem USD um 3 Cent oder 2,8% zu. Sehr stark ist der Euro auch gegen den YEN: +4,3%.
    Ich wage mal die Prognose, dass es das jetzt war mit der USD-Rally. Die Liquidationen bei den Hedgies sollten vorerst auch abgeschlossen sein, so dass sich ein allmähliches Erstarken des Euros bzw. eine sukzessive Abschwächung des Dollars abzuzeichnen scheint. Ein weiteres Ansteigen des POG scheint damit zunehmend wahrscheinlich, wobei sich die Gewinne in Euro wegen des Devisenkurseffektes relativieren sollten.

    • Offizieller Beitrag

    Der Euro legt heute gegenüber dem USD um 3 Cent oder 2,8% zu. Sehr stark ist der Euro auch gegen den YEN: +4,3%.
    Ich wage mal die Prognose, dass es das jetzt war mit der USD-Rally. Die Liquidationen bei den Hedgies sollten vorerst auch abgeschlossen sein, so dass sich ein allmähliches Erstarken des Euros bzw. eine sukzessive Abschwächung des Dollars abzuzeichnen scheint. Ein weiteres Ansteigen des POG scheint damit zunehmend wahrscheinlich, wobei sich die Gewinne in Euro wegen des Devisenkurseffektes relativieren sollten.


    Mhh, daran dachte auch ich. Bin aber noch unsicher, denn vieles war in letzter Zeit doch aussergewöhnlich.
    Jedenfalls scheint der starke Anstieg erst einmal gebrochen zu sein.
    Auch Dan Norcini stellt einige Überlegungen aus technischer Sicht hierzu an:


    "...Regarding the Dollar – the USDX had been showing signs of negative divergence for some time now as all of the technical oscillators were showing definite signs of waning momentum with the move higher in the USDX not being confirmed by the indicators. Selling resistance has proven to be quite fierce near the 89 level with the Dollar unable to take out that level and maintain its footing above there for long. The breakdown in the Dollar in today’s session confirms that divergence has been valid; however, I would want to see two consecutive closes below the 85 level to confirm that a top is in the USDX. The broad Dollar Index that I track has not been as weak as the USDX. That might change however with today’s general failure. I prefer to see both indices confirming the other...."


    http://jsmineset.com/index.php…om-trader-dan-17/#respond


    Grüsse


  • Ich wage mal die Prognose, dass es das jetzt war mit der USD-Rally. Die Liquidationen bei den Hedgies sollten vorerst auch abgeschlossen sein, so dass sich ein allmähliches Erstarken des Euros bzw. eine sukzessive Abschwächung des Dollars abzuzeichnen scheint.


    Dennoch sollte man nicht vergessen, dass diese globale Finanz/Wirtschaftskrise paradoxerweise zumindest vorerst zu einer anhaltenden Flucht in die Währung eben jenes Landes geführt hat, das eindeutig der Hauptverursacher derselben ist. Etwas derartig Absurdes ist einzig und allein im Falle der USA mit ihrem berühmten "ausserordentlichen Privileg" möglich , wie schon der alte De Gaulle richtig erkannt hatte. Dieses ungeheuerliche Faktum ist von entscheidender Bedeutung, und ohne den globalen Reservestatus des USD (ob´s einem nun gefällt oder nicht) eben nicht zu erklären. Auch sind die jüngsten Kursverluste des Dollar äusserst bescheiden, wenn man in Rechnung stellt, welch schier unglaubliche Mengen an neuen "Rettungsaktionen" allein in den vergangenen zwei Tagen hinzugekommen sind (Citibank-Bailout, Aufkauf der Agency Bonds von Fannie und Freddie durch Fed, 200 Milliarden für Konsumkredite etc.)


    Und: Noch ist ja der völlig unregulierte Markt der äusserbörslichen OTC-Derivate nicht kollabiert, sondern nimmt ganz im Gegenteil sogar noch zu. Wenn es dort zu einer ähnlichen Liquidierungswelle kommen sollte wie an den Aktien- und Rohstoffbörsen, bräche abermals ein gewaltiger Bedarf nach USD los - und das könnte sich dann eine schöne Weile hinziehen.


    Captain Hook weist als einer der Wenigen auf diesen Umstand hin:


    The big problem is the speculation game is not isolated to the $. What's more, one must understand that on a related note, which in fact could be the next big card to fall as credit cycle continues to collapse, there are multi-trillion dollar Credit Default Swap (CDS) and Interest Rate Swap (IRS) bubbles which are ticking time bombs that will cause further deleveraging next year, possibly maintaining the synthetic squeeze in the $ far longer than most can contemplate. Of course the good news for precious metals is when this starts to unwind it will essentially take the banking system with it (because these bubbles are gargantuan) via either hyperinflation or deflation, or both, possibly in that order. This would sponsor the need for a grounded monetary system in due course.


    http://www.gold-eagle.com/edit…08/captainhook112408.html


    Vielleicht ist es wirklich so, dass der USD noch für eine ganze Weile die Währung bleibt, welche innerhalb einer Leprakolonie den Schönheitspreis gewinnt. Gold kann nur mächtig gewinnen, wenn das Vertrauen in die Papiergeldwährungen insgesamt verschwindet. Das Vertrauen in Politik, Banker, Aktienmärkte etc. mag am Tiefpunkt sein, doch noch gilt das keinesfalls für das FIAT-System als solches. Die US-Bonds gehen, Krise hin oder her, weg wie die warmen Semmeln, obwohl sie keine Rendite mehr abwerfen - was bekanntlich ja das Hauptargument der Edelmetallverächter gegen Gold war und bleibt.


    grüsse
    auratico

  • Vielleicht ist es wirklich so, dass der USD noch für eine ganze Weile die Währung bleibt, welche innerhalb einer Leprakolonie den Schönheitspreis gewinnt. Gold kann nur mächtig gewinnen, wenn das Vertrauen in die Papiergeldwährungen insgesamt verschwindet. Das Vertrauen in Politik, Banker, Aktienmärkte etc. mag am Tiefpunkt sein, doch noch gilt das keinesfalls für das FIAT-System als solches. Die US-Bonds gehen, Krise hin oder her, weg wie die warmen Semmeln, obwohl sie keine Rendite mehr abwerfen - was bekanntlich ja das Hauptargument der Edelmetallverächter gegen Gold war und bleibt.

    Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass der USD noch ein Weilchen als geschickt geschminkte lepröse Schönheitskönigin umgehen kann. Aber ich glaube auch, dass unter den Sehschwachen und Blinden, die sich hinter ihr geschart haben, demnächst das große Tuscheln beginnen wird. Fragen werden aufgeworfen, wie: Hat sie ihre beste Zeit nicht schon hinter sich (schau mal wie dick sie die Schminke aufträgt)? Hast du die Ringe unter den Augen gesehen (ist die auf Droge)? Die Grand Dame wird das Getuschel registrieren und keifen: Ihr habt keinen Respekt. Ich bin nicht nur die Schönste im Land, sondern ich organisiere diesen Wettbewerb auch noch. Man reiche mir den Spiegel.
    Und wenn sie dann gewahr werden, dass die Dame auch noch undankbar ist (negative Realverzinsung), dann laufen sie irgendwann in Scharen davon. Aber wohin?
    Und wenn sie nicht gestorben sind ... :D

  • Kann der Dollar seine Position als Leitwährung noch lange behaupten oder verfällt er nun immer rasanter ?


    Was geschieht mit den gigantischen Dollarreserven der Chinesen und der Golfstaaten ?


    Ein Teil von Lateinamerika fängt an, sich mit Hilfe Russlands von Dollar zu lösen, ist das hier nur der Anfang vom Ende des Dollar ?





    Lateinamerika schafft eigene Währung
    Donnerstag, 27. November 2008


    Viele Länder Lateinamerikas schliessen sich zu einer Staatengemeinschaft zusammen, um sich vom Dollar abzukoppeln. Russland unterstützt.



    Die Mitgliedsstaaten der "Bolivarischen Alternative für die Völker Unseres Amerika" (Alba) wollen die wirtschaftliche Zusammenarbeit ihrer Länder weiter vertiefen. Insbesondere soll die Bedeutung des US-Dollar in den Handelsbeziehungen weiter zurückgedrängt werden. Deshalb sprachen sich die Teilnehmer des von Venezuelas Präsident Hugo Chávez einberufenen ausserordentlichen Alba-Gipfeltreffens am Mittwoch in Caracas für die Schaffung einer gemeinsamen Währung aus.


    [... bitte keine Vollzitate]



    Quelle:
    http://www.mmnews.de/index.php…hafft-eigene-Wahrung.html


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

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