Deutschlands Ruf IST ruiniert

Tja, frei nach dem Motto:

"Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich völlig ungeniert."

Ich sag nur: Die Erbengeneration....

Deutschlands Ruf als große Nation von Ingenieuren, Erfindern, Künstlern und Handwerkern stammt noch aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Nach 1945 gab es nochmal mit dem Wirtschaftswunder ein Aufbäumen der Kriegsgeneration, aber spätestens seitdem die sogenannten "68er" das Ruder übernommen haben, geht das Land langsam den Bach runter. Man lebt von der Substanz, auf Pump, zehrt vom Ruhm und der Arbeit früherer Generationen.

Diese Analyse könnte man aber genauso auf andere "westliche" Staaten anwenden. Ausser Schulden, heisser Luft und viel "political correctness" wird dort wie hierzulande immer weniger Brauchbares produziert. Ich finde die Parallelen mit der Endphase der Römischen Reiches oft sehr treffend.
Eine absterbende, dekadente Gesellschaft, moralisch und finanziell bankrott.

PS: Den guten Ruf, den die Deutschen in der arabischen Welt noch (!) geniessen, stammt ebenfalls noch aus Kaisers Zeiten. Oder denkt jemand, die Moslems lieben unseren Guido so sehr?

früher haben die Techniker und Ingenieure die wesentliche Kompetenz bei technischen Projekten gehabt
heute entscheiden die Kaufleute wann und zu welchem Preis welche Qualität geliefert wird
ohne auch nur für einen Cent davon zuverstehen.

Deutschlands internationaler Ruf als Industrienation ist nicht ruiniert, im Gegenteil, deutsche Produkte können immer noch mit erheblichem Aufpreis im Vergleich zur ausländischen Konkurrenz abgesetzt werden. Obwohl, hier sicherlich eine Rolle spielt, dass der Wettbewerb sich häufig noch dümmer anstellt. "Made in Germany" ist aktuell ein immer noch starker Werbefaktor.

Hier mal, nach kurzem googlen, eine Information was in Indien so geht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Manmohan_Singh

Zitat

Seit 2009 musste sich Singh mit Vorwürfen der Korruption befassen.[2] Im Jahr 2010 wurde der Skandal um Mobilfunklizenzen bekannt, bei dem für Indien ein Verlust von rund 27 Milliarden Euro entstand. Als Folge musste der damalige Minister für Kommunikation und Informationstechnologie A. Raja
vor Gericht erscheinen. Ihm wird vorgeworfen, 85 von 122 Lizenzen weit
unter dem üblichen Preis vergeben zu haben. Im Jahr 2012 wurde Coalgate bekannt, in dem Singh direkt vom Indischen Rechnungshof im Bericht erwähnt wird, da er dem Ministry of Coal
vorsteht. Coalgate übertraf mit schätzungsweise 207 Milliarden Euro
entgangenem Staatsgeld sogar den Skandal um die Mobilfunklizenzen.

Die Inder stehen weltweit im Ruf schlitzohrige (positiv ausgedrückt) Geschäftspartner zu sein, bzw. unseriöse Geschäftspraktiken zu verfolgen. Loyalität beispielsweise dem Arbeitgeber gegenüber spielt nur eine untergeordnete Rolle. Vertrauliche Informationen braucht man gar nicht erst zu senden, da eine entsprechende Zusicherung nicht das Papier wert ist auf welchem sie geschrieben steht.

Und ich spreche hier von persönlichen Erfahrungen.

Fazit: Kritik am sinkenden deutschen Niveau ist sicherlich berechtigt, aber anderswo ist es häufig viel schlechter. Wenn man viel mit ausländischen Geschäftsleuten zu tun hat und sich dann über hiesige Zustände beklagt, verstehen diese die Welt nicht mehr, da wir in ihren Augen viel bessere Gegebenheiten vorfinden als sie selbst bei sich Zuhause.

Gruß

Smithm

Zunächst muss man feststellen, dass wir immer noch viele Produkte in alle Welt exportieren - und zwar zum großen Teil höchstwertige Technik.
Ein in Deutschland ausgebildeter Ingenieur mit Diplom oder Master zählt im Durchschnitt immer noch weltweit zu den Besten.
Unser Problem sind Großprojekte, die derzeit zu oft in die Hose gehen. Warum? -
Die Mehrheit der Bevölkerung ist satt und will nur ihren Besitz wahren. Wenn jemand in einem Land ohne ausgiebige Sozialhilfe arbeitslos ist, wird er sich bei dem geplanten Bau eines Wolkenkratzers, einer Talsperre, eines Flughafens, eiern Autobahn oder was-auch-immer nur zu gern beteiligen - und nicht groß nach Sinn, Ethik und Nachhaltigkeit fragen oder eine Bürgeriniatitive dagegen gründen. Dies ist nicht meine zynische Forderung nach mehr Not und Abhängigkeit bei uns, sondern eine nüchterne Beschreibung der Folge unseres allgemeinen Wohlstands. Ich sage "allgemein", weil auch ohne Hungersnot größere soziale Unterschiede (z.B. Geld, Ansehen) ebenfalls eine Triebfeder sind. Sehr viele Ingenieure kommen aus einfachen Verhältnissen, wo die Kinder nicht Medizin oder Jura studieren. Aber wir haben das Ansehen eines Maschinenbauers oder Elektrotechnikers gegenüber einem smarten Manager oder selbst einem einfachen BWLer heruntergezogen.
Eine weitere Triebfeder wäre das des Unternehmertums. Aber auch hier sind wir sehr verschämt. Wer stellt sich denn hin und sagt offen, dass er ein Projekt nicht etwa aus soziokulturellen Gründen möchte, sondern um mit seiner Idee Marktherrschaft zu erobern und Kohle zu verdienen, und zwar je mehr desto besser!?
Bezeichnend ist auch, dass wir zwar immer noch große Maschinen exportieren, aber im Bereich der Elektronik alles - vom PC, über das Handy zum TV - importieren. Hier fehlt uns m.M. unter anderem die Verspieltheit und der Mut, bei Ideen statt eines "warum?", besser ein "warum nicht?" gelten zu lassen.
Ich stelle mir gerade vor, wie eine Pathos-Rede à la JFK im Mai 1961 zur Raumfahrt ("... vor Ende dieses Jahrzehnts einen Menschen zum Mond ...") heute in den deutschen Sesseln ankäme... Ich vermute etwa mit "Was sollen wir denn da?", "Ist das nicht zu gefährlich", "Wird der böse Mensch nicht den noch unbefleckten Mond verändern?" und natürlich "Was das kostet!"
"Energie" wäre vielleicht heute ein ähnliches Mega-Thema, aber nur, wenn man es zugleich visionär und konkret proklamieren würde - aber selbst dieses Thema ist in kurzer Zeit verkommen zu Statistiktricks, Subventionsgerangel und Verwaltungsvorschriften.
Na ja, ich räume auch ein - Merkel und Kennedy sind vielleicht vom Typus etwas anders.
GOLD-BOB

Die Problematik liegt wirklich darin, dass viel zu viele Leute "abkassieren", die eigentlich nixxx mit der Technik zu tun haben. "Vermittler".... "Manager", "Provisionsjäger"....... etc. GESPART wird dann an den Leuten, die die ARBEIT tun. Das sind z.B. auch die Ingenieure......

Deutschland leidet nicht an zu schlechten Ingenieuren, Deutschland leidet an KORRUPTION......... Wenn so ein A..... wie der Wowi auch noch dafür abkassiert, dass er in einem Aufsichtsrat sitzt (der nicht in der Lage ist, das geringste zu beaufsichtigen, aber das meiste GELD ABKASSIERT), dann weiß man doch sehr genau, von wo der Fisch STINKT!!!!

Also laßt die Ingenieure in Ruhe und wendet euch an die ganzen ABZOCKER, die im GETRIEBE sitzen und sich gegenseitig die GELDER zuschieben.

Habe vor kurzem einen Bericht über die DB gesehen, wie sie Schrottimmos finanziert hat, die heute nur noch 25 - 50 % ihres Wertes haben. 25 % gingen alleine an Provision für die "Vermittler" drauf...... und das waren nicht die einzigen, die abgezockt haben..... da waren noch viel mehr Verwaltungshengste und Bürokraten, die abgezockt haben..... nur das wird nicht so laut in der Presse diskutiert, denn es trifft nur einzelne.....

Hatte heute auch ein Gespräch mit einem Immo........ weiß gar nicht, wie ich diese Leute nennen soll..... die versuchen auch, an Geld zu kommen und die ganzen Risiken anderen zuzuschieben...... DAS wird bei den Großprojekten bis zum Exzess vorhanden sein...... und im Medizin- und Sozialmoloch auch......

KORRUPTIoN....... schnelles Geld...... indem man andere über den Tisch zieht, ausbeutet und das Leben aus ihnen herausfrisst. DAS sind richtige Vampire.....

Es gab schon Reportagen über die Qualität der chinesischen Baukunst...

Ich möchte nicht wissen wieviel Wolkenkratzer, Brücken etc in China in soundsoviel Jahren zu Bruch gehen...

Der Flughafen ist politikgetrieben, d.h. die Politiker wollen ständig Änderungen bzw.haben (Partei-)fachleute die inkompetent sind.

Der Auftraggeber hat Angst den Auftrag entzogen zu bekommen, das Resultat spricht Bände...

Sollen wir so pessimistische Angstmaler und Schwarzhasen sein?
Wir wissen doch, daß es in Deutschland noch Bauwerke gibt, die pünktlich fertig werden.
Zum Beispiel der Berliner Tunnel in den Raum von Bankschließfächern.
Das ist eine ingeniurtechnische Meisterleistung, den Tunnel nicht am Raum vorbeizugraben.
Wer schon mal einen Tunnel gegraben hat, weiß das.
Dazu die logisische Meisterleistung, den Abraum an allen Zweiflern vorbeizutransportieren.
Man mußte angelegentlich Zettel auslegen, warum der Baulärm künftig geschäftsfördern ist.
Eine marktpsychlogisch nicht zu unterschätzende Variante.
Und die Baumaschinen bestanden ganz gewiß nicht aus dem OBI-üblichen Chinaschrott.
Deshalb der enorme Fahndungsdruck.
Man sucht Fachleute.

*brüll*
Wo du Recht hast, haste Recht, Bratwurst...

Zitat von Die goldene Bratwurst

Deshalb der enorme Fahndungsdruck.
Man sucht Fachleute.

Für welches Projekt?

[…]


Die braucht man in Köln, damit wenigstens der Dom erhalten werden kann, sonst ist der Status… Anmelden oder registrieren