Saccard Depot und Markteinschätzungen

  • "Wenn es morgen einen 20% Crash gäbe, steht mit diesen Januardaten die Chance gut, daß Gold, Anleihen und Yen danach höher stehen, also im Gegenteil sogar Crashgewinner sind. Mit Minen würde man dreifach gewinnen: Minen vs Gold höher, Gold vs US$ höher, US$ vs Euro höher."


    Gebe ich Dir recht.


    Was hälst du davon: http://www.rohstoff-welt.de/news/artikel.php?sid=47289


    Was macht JP mit den 200 mio Oz ? Zum Preisdrücken verwenden oder was sonst jetzt auf einmal auf phys long spekulierem ( d.h. Zertis, Optionen usw alles kaputt gehen lassen?)


    Gruss


    Neo


    PS: Mit welchem Instrument wolltest Du ursprüngl. absichern?

  • Wenn man schon Ted Butler liest... Zeitvergeudung. Deflationäre Zeiten = Gold:Silber auf ca. 100, inflationäre Zeiten = Gold:Silber auf ca. 30


    Wer will kann überschüssiges Geld gedanklich für immer vernichten und sich hinlegen falls man es mal benötigt. Ist vielleicht sogar besser als Gold für diesen Zweck. Ansonsten mag ich Silberminen nicht so sehr, weil die Bewertungen eigentlich immer höher waren als im Goldsektor.


    Vor allem aber: aus Silber ETFs hat es nicht diese massiven Abflüsse gegeben wie beim Gold, da könnte noch was kommen.


    Komisch: mal kollabiert JP Morgan, weil sie gar nicht das Silber haben was sie verkaufen. Dann wieder horten sie es, um den Markt zu cornern. Was denn nun?
    6000t = 100t Gold eq., Sibanye hat ca. 10000t Ressourcen.


    Ich denke Warren Buffett hat es damals beim Silber perfekt gemacht.


    Übrigens denke ich nicht, daß es "morgen" einen Crash gibt. Da teilweise das Sentiment schon schlecht ist, könnte nochmal eine Gegenbewegung für Risk On (=Euro, Aktien, EM Währungen) kommen. Ich denke aber nicht, daß neue Hochs kommen.


    Gruß
    S.

  • Wenn man schon Ted Butler liest... Zeitvergeudung. Deflationäre Zeiten = Gold:Silber auf ca. 100, inflationäre Zeiten = Gold:Silber auf ca. 30


    Lese ich nie, war Zufall dass ich drüber gestolpert bin.



    Vor allem aber: aus Silber ETFs hat es nicht diese massiven Abflüsse gegeben wie beim Gold, da könnte noch was kommen.


    Du meinst da könnte noch was kommen .... Ich nahme an dass hätte Silber schon hinter sich da es ja 2008 komplett geschlachtet wurde .. aber vielleicht hast du recht ...


    Komisch: mal kollabiert JP Morgan, weil sie gar nicht das Silber haben was sie verkaufen. Dann wieder horten sie es, um den Markt zu cornern. Was denn nun?


    genau das war ja mein Punkt, was soll das nun?


    Übrigens denke ich nicht, daß es "morgen" einen Crash gibt. Da teilweise das Sentiment schon schlecht ist, könnte nochmal eine Gegenbewegung für Risk On (=Euro, Aktien, EM Währungen) kommen. Ich denke aber nicht, daß neue Hochs kommen.


    Ich erwarte auch noch eine Gegenreaktion, vielleicht kommt man nochmal billiger in die RISK off Assets.


    Gruss Neo

  • Wie auch immer, wir erleben jetzt im Goldsektor Tage der Wahrheit.


    Barrick zahlt nur noch 20 cent Dividende. Mit 1.x% Dividendenrendite kaufen? Eher nicht.


    Gold Fields versagt abermals bei South Deep, dafür haben sie bei den zugekauften Barrick Minen die Kosten in vernünftige Regionen gebracht. Gefällt mir von den "großen" Werten am besten.


    Agnico hat trotz Basismetall-Nebenproduktion $670 cash costs. All-in sustaining ca. $950. Das ist schlechter als Sibanye. Jahresproduktion ca. 1 mio Unzen. Sibanye hat ca. 70% mehr. Während Sibanye dicke Gewinne macht, macht Agnico sogar Verluste (jaja, die all-in sustaining costs... doch nicht so realitisch wie immer behauptet). Ohne Sondereffekte quasi +/- 0. Mit den jüngsten Zukäufen hat Sibanye auch deutlich mehr Reserven als Agnico. Ich denke mal auch in Zukunft sind die 3.5 g/t bei Agnico ein Problem und Rohstoffe werden in Zukunft eher schlechter performen als Gold. Warum 6.4 Mrd. für 1 mio ozs ausgeben, wenn ich 70% höhere Produktion, mehr Reserven und niedrigere Kosten pro Unze für 1.5 Mrd kaufen kann? Über Faktor 7 teurer als Sibanye.


    Kinross steht ganz mies da. Hohe Kosten. Reserven brechen um 1/3 weg. 60 mio ozs waren es, eine Mine mit 6.5 mio ozs verkauft, dazu depletion. Die verbliebenen ca. 50 mio ozs sind dann durch niedrigere Goldpreise bei der Reserveberechnung auf 40 mio ozs gefallen. Interessante Fakten: Bei open-pit Minen geht bei Produktion von z.B. 1 mio ozs bis zu 1.5 mio ozs an Reserven verloren, wenn der recovery grade niedrig ist. Bei heap leaching ist er teilweise sehr niedrig. Und die Anpassung des Goldpreises zur Reservenberechnung von $1200/oz auf $1100/oz hat zu einem 20% Rückgang der Reserven geführt.


    Newmont berechnet die Reserven mit $1300/oz statt vorher $1400/oz. Wie niedrig sind die Reserven wohl bei $1100/oz? 20% niedriger wohl erst recht.


    Vor diesem Hintergrund bleibe ich weiterhin bei Sibanye. Die majors sind jedenfalls keine Alternative.


    Müßte ich derzeit zukaufen, es wären keine Goldminen. Heiwa in Japan hat ein KGV von 7.7 und sehr viel Land in Form von Golfplätzen. Sankyo ein KGV von 15 und höher, dafür mehr cash als market cap. Auch Tesco könnte man bei einem weiteren Rücksetzer kaufen. Alles Werte mit ca. 4% Dividendenrendite. Das Philip Morris Unesco-Weltkulturerbe-Zigaretten-Kloster Kutná Hora ( vorne http://www.kytice-svetla.ic.cz…D%20kl%C3%A1%C5%A1ter.JPG, hinten http://www.flickr.com/photos/luluwanders/5522395686/) zahlt gar 8% Dividende mit einem hohen KGV von 12-13 (dafür aber keine Schulden wie die anderen Tabakwerte).


    Gruß
    S.

  • Hallo Saccard,


    hälst Du es für realistisch, GFI South Deep irgendwann hinbekommt und mit welcher Auswirkung auf das Gesamtergebnis?


    Ich bin ja ein Fan von Diversifikation.


    "Heiwa in Japan hat ein KGV von 7.7 und sehr viel Land in Form von Golfplätzen."Golfplätze in einem Land, dass den demographischen Niedergang( insbesondere durch die mittelfristigen Auswirkungen der radiosaktiven Belastung gepusht) erfährt .. Wer fährt jetzt noch nach Japan zu Golfen? Allenfalls Japaner ... Und das Problem mit Fukushima und der radioaktiven Belastung steht noch ganz am Anfang.
    Und ob die wirklich eine Inflation zum Laufen bekommen, bezweifele ich mittlerweile sehr ..Steigen die Landpreise?


    Sankyo ein KGV von 15 und höher, dafür mehr cash als market cap.
    Ist das die richtige Sankyo: JP:6417 http://bigcharts.marketwatch.c…Stock&freq=1&show=&time=9
    Da gab es gerade ein kräftigen Rückgang von 20 % ... Wir interpretierts Du das?


    Phil CR Weisst Du wieso die 2006-2008 so extrem abgestürzt sind? Ich meine die tschechische Krone ist zwar gefallen, aber das kann ja sich nicht so sehr auswirken.
    Produzieren die für den Mutterkonzern oder nur für Tschechien? Das Handelsvolumen ist ein bißchen dünn. http://www.onvista.de/devisen/…schechische-Krone-EUR-CZK.
    Denen zieht der Mutterkonzern den kompletten Gewinn per Dividende raus, das heisst die können nichts mehr investieren. Und die Mutter ist verschuldet bis über beide Ohren.
    Die Frage ist, wie sich diese starke Abhängigkeit zur Mutter mittelfristig auswirkt.


    Tesco. Den Zahlen kann ich echt nichts abgewinnen: http://de.finance.yahoo.com/q/ks?s=TSCO.L%2C+&ql=1




    Grüsse


    Neo

  • Früher oder später wird South Deep klappen. Es ist eben alles mechanisch, man hat keine 30 Grad und mehr Gefälle im Reef und daher kann man mit Fahrzeugen herumfahren.


    Unterschätze Heisa nicht, die haben ganz gut aufgeholt und ein KGV von 7-8, d.h. es kommt auch viel Geld herein, was bei den meisten Japanern nicht der Fall ist. Netto-Verschuldung so 50-60 Mrd. Yen, die Schulden sitzen in den Büchern von PGM Holdings (die Golfplätze). Natürlich verdient man mit Golfplätzen kein Geld. Aber sie haben 130 davon, einige gehören ihnen auch nicht selbst, aber über 110 auf jeden Fall. Ein Golfplatz hat 30ha, in Japan vielleicht nur 15ha. 110 * 15ha * 10000 qm/ha = 16.5 mio qm
    Kaufpreis für Heiwa lag bei 60 Euro/qm wenn man PGMs Schulden mutberücksichtigt, ganz grob aus dem Gedächtnis gesagt. Mir ist ein Licht aufgegangen, als ein Stück Land in Saitama (nördlich von Tokio) für ein Bauprojekt benötigt wurde und Pacific Golf dafür umgerechnet mehrere Tausend Euro pro qm erhalten hat. Die Preise dort liegen so bei 1500 Euro im Markt. In Tokio auch mehr, Minato bis 10000/qm Immer noch billig für solche Lagen, in Europa zahlt man für vergleichbare Lage (Paris/London) mehr.
    Der Golfplatz von Kobe ist z.B. sehr berühmt, liegt auf Hügeln mitten in der Stadt. 1a Lagen eben (gehört aber nicht PGM/Heiwa). Viele Golfplätze haben auch direkten Blick auf den Pazifik. Hier sind Heias Plätze: http://www.golf-in-japan.com/courses-pgm.php


    Denke ich mal 10 Jahre voraus... wird dann das günstig bewertete Land oder Cash die bessere Wahl gewesen sein? Ich denke ein Deflationsschub kann noch kommen, dann aber rasten die Japaner wohl richtig aus, jedenfalls sehe ich Cash dort langfristig als eher kritisch.


    Demographisch sieht es nicht so schlecht aus. Zwei Bevölkerungsspitzen bei ca. 65 Jahren und bei ca. 40 Jahren. Diese zweite Spitze (kaum kleiner als die der 65 jährigen) rückt derzeit in immer spendablere Altersklassen vor. Zudem hat Japan eine Erbschaftssteuer von 55%. Z.B. haben die Erben von Nintendo-Monarch Yamauchi ihre Aktien verkauft und davon ihre Steuerschulden gezahlt.


    Und auch eine Überlegung: Die USA hat eine Geburtenrate von 2.0, wir von 1.4. Aber in den USA reifen 1/3 der Bevölkerung nicht zu produktiven Bürgern heran. Bei uns ca. 15%. Gehe ich davon aus, daß pro unproduktivem Neugeborenen 1/2 Neugeborener späterer produktiver Bürger zur Unterstützung benötigt wird, sind die produktiven Geburtenraten bei uns 1.1 Geburten pro Frau, in den USA nur noch 1. Nur produktives Wachstum ist gut, das gilt auch für die Bevölkerungsstruktur.


    Sankyo hat schlechte Zahlen gebracht, Modelle ins nächste Jahr verschoben, daher der Crash. Ob das nun eine Kaufchance ist... ich tendiere mehr Richtung Heiwa.


    Philip Morris CR. hat zwei Vorteile: 1. Keine Schulden wie die anderen Tabakfirmen, 2. Preis je Packung ca. 30 Eurocent, allgemein üblich ist eher so etwas um 1 Euro herum. Eines der modernsten Werke in Europa, es wird sehr viel zu Schleuderpreisen (30 cent) an die Mutter verkauft, die es dann im europäischen Ausland vertreibt. Kurswunder sind hier nicht zu erwarten. Eher sollte man das Währungsrisiko der Krone berücksichtigen.


    Tesco finde ich unter 300p interessant. Kennzahlen ähnlich wie bei Sainsbury, aber die Rendite auf das eingesetzte Kapital ist fast doppelt so hoch. D.h. Tesco kann mit viel weniger Kapitalinvestition wachsen als Sainsbury. Die Grundstücke und der einigermaßen stabile Cashflow sind wohl die Pluspunkte bei Tesco. Aldi und Lidl kommen aber auch in UK mehr und mehr.


    Mehr als 8-14% wird man mit keinem der genannten Werte erreichen können.


    Gruß
    S.

  • Was ich mir überlege ... GFI hat ja im Rahmen der aktuellen Aufwärtsbewegung gegenüber anderen Minen eher wenig performt.


    Wenn South Deep in absehbarer Zeit läuft ... wäre GFI vielleicht eine recht gute Diversifikation zu SBGL.


    Produktion ausserhalb ZAR. South Deep mechanisiert.

  • Neuausrichtung im Depot.


    Ich werde ab jetzt - neben den Minen - keine Tabakwerte mehr mit ins Depot nehmen. Grund: Deflation oder Inflation, eine Hyperinflation in den nächsten 10-20 Jahren ist durchaus möglich. Ich möchte nur Werte besitzen, die hyperinflationssicher sind. Tabakwerte sind es theoretisch: bei z.B. 5 Euro Packungspreis und 1 Euro Herstellerpreis ist bei den Preisen Spielraum nach oben. Aber in einer Hyperinflation brechen Logistik und Netzwerke zusammen, dann sind gänzlich unversteuerte Produkte problemlos absetzbar, da extrem viel über den Schwarzmarkt laufen wird. Wenn der Konsument dann schon gegen Gesetze verstoßen muß, dann ist ihm auch die Tabaksteuer egal.


    Japanische net-nets fallen da ebenso drunter, auch die kommen nicht mehr ins Depot.


    Zum Goldpreis: Ich bin seit längerer Zeit der Meinung, fundamental gerechtfertigt (Vergleich mit Dow Jones) sind vielleicht $500-$800. Diese Annahme kann ein Trugschluß sein. Denn: Gold war eben nicht das gleiche wie Geld, auch im Goldstandard nicht. Gold war die monetäre Basis, Geldbasis M0. Die Banken haben auch früher Kredite vergeben ohne daß alles durch Gold abgedeckt war. Gerade deswegen ist ja die Federal Reserve geschaffen worden. Unternehmen nimmt Kredit auf, Bank gibt Gold heraus, Unternehmen investiert und bezahlt Lieferanten mit Gold, Lieferant zahlt Gold auf ein Konto bei z.B. derselben Bank ein und die Bank kann das Gold wieder für den nächsten Kredit verwenden. Der Vorzug des Goldstandard war eben, daß die Geldbasis langfristig mit der Produktivität der Wirtschaft mitwuchs, keine Spielchen wie heute.


    Nur mal als Vergleiche:
    http://www.macrotrends.net/1444/gold-to-monetary-base-ratio
    http://goldsilverworlds.com/mo…ng-term-charts-till-2012/


    Man sieht im ersten Chart des unteren Link sehr schön, daß wir 1980 im Goldpreis ganz klar eine Blase hatten. Bestätigt meine persönliche Einschätzung. 1970 wird eine klare Unterbewertung des Goldpreis um Faktor 3 angezeigt. Ebenso Ende der 90er. Der Goldpreis ist aber nie wirklich gegenüber M0 auf ein historisch normales Maß gestiegen, die Unterbewertung der 90er wurde nur zu einem ganz kleinen Teil aufgelöst. Der Goldpreis hat heute einen "fairen" Wert von $3500 und kann in einer Blase wie 1980 - unwahrscheinlich daß sie sich wiederholt - problemlos auf über $10000/oz steigen. Wenn sich nichts ändert.


    Spannend wird die weitere Entwicklung der Geldbasis sein. Denn noch ist die Geldbasis von den Banken noch nicht zur Kreditvergabe genutzt worden. Noch kann sie auch wieder durch Anleiheverkäufe der Notenbanken gesenkt werden. Wenn die Lust zur Aufnahme neuer privater Kredite in Japan entflammt oder wenn Anleihen im Besitz der Notenbanken "ausgebucht" werden, ist für mich das Startsignal zur hohen Inflation gegeben.


    Gruß
    S.

  • Hi Saccard,


    Bin vor kurzem auf eine Aufstellung der Besteuerung von Minen in den verschieden Ländern gestossen.


    Habs Sie abgespeichert und heute wieder gefunden: http://www.image-load.net/show/img/T0eat61rdg.png


    Speicher es Dir mal ab, falls es dort gelöscht wird.


    Dabei schneidet Senegal am Besten ab. Aber auch andere sind recht gut. ZA ist auf dem letzten Platz.


    Zu Senegal fällt mir Teranag ein. Hier ein kleiner Überblick:


    http://www.goldsilverdata.com/…66-Teranga-Gold-Corp.html


    Krass: Juniors brachten 10 x mehr als Produzenten .... http://www.propagandafront.de/…-potenzial-verfuegen.html


    Zum Thema Hyperinflation


    Dein Chart ist eindrucksvoll...


    Dennoch habe ich mir diese Vorstellung habe ich mir mittlerweile abgeschminkt. Hyperinflas wird es aus meiner Sicht nur in einzelnen Ländern (Bsp: Zimbabwe) geben.


    Die globalisierte westliche Welt ist dazu nicht mehr fähig. Aus meiner Sicht stehen uns viele Jahrzehnte an Stagnation u/o. Deflation bevor.


    Globale Haupttreiber: hohe Arbeitslosigkeit , rapider Bevölkerungsrückgang, Überalterung in den vielen Ländern, Überproduktion an Gütern, Überfluss an Energie.


    Dieses Szenario ist zumindest in dieser Langfristikeit auf keiner Agenda - also absolut anticyclisch. Alle glauben nachwievor an starke Infla /Hypoinfla und rechnen allenfalls mit kurzen Deflaschocks.


    Ich gehe davon aus dass diese Hauptreiber den theoretischen Verfall des Geldwertes überlagern werden. Sprich die Dirigenten dieses riesen Spektakels hätten sich keinen besseren Zeitpunkt für das massive weltweite Gelddrucken aussuchen können.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn sich in diesem Forum ein paar Diskussionspartner auf dieses Szenario einlassen - vielleicht Du?


    Grüsse


    Neo


    PS: Du hattest doch vor Monsaten mal African Barrick überlegt. Das wäre sicher ein guter Deal gewesen ... schau mal http://bigcharts.marketwatch.c…b=UK%3AABG&insttype=Stock

  • Hallo Neo,


    die Auflistung mit den Steuern ist informativ. Leider sind dort einige wichtige Länder (Mexiko, Kanada, USA und Australien) nicht genannt. Wo sich diese dort wohl einreihen würden?


    vg

  • Mir erschließt sich nicht wie diese "Steuern" berechnet wurden. Denn der Staat verdient ja nicht nur an Unternehmenssteuern. Auch Royalties, Zwangsanteile (10% in Ghana), Steuern auf löhne der Arbeiter etc.


    Ich sehe es pragmatisch: je höher die Steuern, desto besser. Hohe Steuern können kaum noch erhöht werden, niedrige Steuern werden mit Sicherheit in Zukunft erhöht. Kennzahlen wie KGVs sind ja NACH den Steuern berechnet. KGV 10 bei 40% Steuern ist besser als KGV 10 bei 20% Steuern.


    Schön, daß sich African Barrick so gut entwickelt hat. Trotzdem sind sie deutlich teurer als z.B. Sibanye und haben auch höhere Kosten. Ich habe mich an die Ashanti Übernahme erinnert, die ja 50% von Geita hatten. Tanzania ist mit Sicherheit eines der besseren Gebiete in Afrika, African Barrick ist jedenfalls einer der Werte, die ich hätte, wenn ich mehr diversifizieren würde.


    Ob wir nun in Zkunft eine Hyperinflation sehen werden... keine Ahnung. Ich denke daß eine Inflation auf jeden Fall auszuschließen ist. Die entsteht durch Nachfrage. Junge Menschen, die noch unproduktiv sind. Ende 60er bis Anfang 80er Stuchwort Babyboomer. Das wird es nicht geben. Also eine Deflation. Das Problem bei der Hyperinflation ist, daß es eben keine lineare Fortsetzung der Inflation ist. Eine Hyperinflation ist m.E. auch kein monetäres Phänomen, da ja in der Hyperinflation z.B. die Geldmenge relativ zu den Warenpreisen sinkt. Von außen gesehen ist eine Hyperinflation immer eine Deflation. Lateinamerika in den 80ern, Zimbabwe ab 2000, insbesondere 2005-2009. Da gibt es auch ein wahrscheinlich interessantes Buch von Gideon Gono, damaliger Zentralbankchef von Zimbabwe.
    Überhaupt gibt einem Zimbabwe Rätsel auf. Ungebildete Schwarze, Bananenrepublik hätte man erwartet. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: In alten Interviews aus den 70ern kommt Mugabe extrem gebildet rüber. Auch andere Schwarze Aktivisten. Und Bestechung hat immer ganz gut in Westafrika geklappt, in Zimbabwe gehen die Schwarzen stumpf nach Schema F vor, Anweisungen werden 1:1 eingehalten. Für alles und jedes gibt es eine Vorschrift. Die Hyperinflation ist entstanden, da Mugabe seine Leute bei Laune halten mußte. Die Geburtenrate ist ja schon sehr hoch und irgendwann kamen dann junge "Unabhängigkeitskämpfer" (zu Zeiten des Unabhängigkeitskrieges noch nicht einmal geboren) und wurden dann eben mit den Farmen der Weißen abgelenkt. Mangels Verschuldungsmöglichkeit wurde dann Bargeld gedruckt, letzten Endes fehlten einfach die Exporte wegen der wegbrechenden Agrarproduktion. Sehr interessant auch die Kommentare von Weißen aus zimbabwe zu Südafrika. Ich denke nur die diversifiziertere Wirtschaft, der höhere Anteil an Weißen und Mischlingen sowie die geringeren Geburtenraten haben da ähnliche Resultate verhindert.


    Wie will man denn zur jetzigen Situation z.B. der USA eine Vorhersage machen? Wir sind heute global. QE heißt vielleicht Blase in Schwellenländern und danach Crash dort. Was hätten Landesweite Aufstände und Zerfall Chinas bzw. Umlenken der Unruhen auf einen äußeren Feind, also Krieg mit Japan, für Konsequenzen?


    Jedenfalls sieht man derzeit am Beispiel Ukraine sehr gut, daß die Schwellenländer erhebliche Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben. Die Ukraine hat sehr viele Kredite in Fremdwährung, Yen und Schweizer Franken. Österreichische Banken sind besonders involviert. Ich denke mal crashende Währungskurse und einsetzende Inflation inder Ukraine sind ein Beispiel in welche Richtung es geht. Und daß man plötzlich von quasi Enteignung russischer Vermögen im Westen und westlicher Vermögen in Rußland spricht ist auch ein Wink mit dem Zaunpfahl. Die heutige globalisierte Wirtschaft hat eben sehr viele Gefahren geschaffen, die früher oder später zum Tragen kommen können. Rußland lebt ja fast überwiegend von Gaspreisverträgen mit Europa, die ein mehrfaches des Weltmarktpreises betragen. Ohne Öl- und Gaseinnahmen ist die russische Wirtschaft bankrott.


    Wichtig ist m.E. nur, daß Unternehmen Hyperinflationssicher sind. Klar müssen sie auch in einer Deflation überleben können. Solche Werte wie z.B. VW würde ich zu den typischen Deflationsverlierern rechnen.


    Gruß
    S.

  • Da noch eine Nachfrage kam, was es denn genau mit dem $500-$800 "fairem" Goldpreis verglichen mit Aktien auf sich hat:
    Ja es spielt eine Rolle. Ich denke, falls sich die Geldbasis nicht per Kreditvergabe in entsprechend größere Geldmenge umsetzt kommt das Szenario zum Tragen. Falls die Geldbasis-gestützten Preise von $3500 irgendwann eintreffen sollten, kann man natürlich argumentieren, daß dann ja Gold nicht fallen würde, aber Aktien eben das noch bessere Investment wären.


    Ich möchte noch einmal an den bekannten Dow : Gold Ratio Chart erinnern:
    http://bullmarketthinking.com/…03/dow-ratio-chart-21.jpg


    Wenn die klassische Entwicklung des Ratio weitergeht, sind in der Tat Aktien die bessere Wahl. Die althergebrachten Dow : Gold Ratio Charts mit Annahme eines statischen Ratios sind natürlich großer Unsinn. Langfristig sollten Aktien pro Jahr 1.4-1.8% gegenüber Gold steigen, da ja ein Produktivitätswachstum existiert. Der Ersteller des obigen Chart war aber wirklich sehr intelligent, da ihm aufgefallen ist, daß das Ratio seit 1913, Gründung der FED, in einem Trompetenmuster läuft. Was wenn wir längst kein Produktivitätswachstum in der Wirtschaft mehr haben? Fehlallokation der Ressourcen, Konsum statt Investition durch exzessiven Sozialstaat und Staatsschulden?


    Ich habe mir in dieser Frage noch kein abschließendes Urteil gebildet. Vielleicht sind Aktien an sich auch gar nicht so schlecht? Der von mir bislang angenommene Crash ist immer noch nicht da. Die klassichen Bewertungsmaßstäbe, KGV etc., gelten ohnehin nicht wenn eine Hyperinflation einsetzt. Ich glaube kaum, daß die KGVs in Zimbabwe 2005/2006 niedrig waren.


    Wie auch immer die Frage ob Gold oder Aktien entschieden wird, durch das niedrige Ratio von Minen zum Goldpreis sollten sie Minen auf jeden Fall die bessere Alternative zu Standardaktien sein. Hier und da sollte man aber offen für eine Beimischung herkömmlicher Werte sein.


    Gruß
    S.

  • Hi Saccard,


    noch was vom Nachfrager:
    Der "faire" Goldpreis ist für mich nicht aussagekräftig.


    Einmal das einfach fortgeschriebene Wachstum der Produktivität (das Du auch hinterfragst):
    In der Vergangenheit nährte sich Wachstum im Wesentlichen aus bahnbrechenden Innovationen: Viehzucht, ..., Auto, ..., Computer.
    Aber außer dem 3D-Drucker (im Ernst) fällt mir in der jüngeren Vergangenheit nichts ein.
    Das aktuelle Wachstum ist schuldenfinanziert und damit nicht nachhaltig (gibt es auch so was wie eine "Wachstumsblase"? ).
    Eine Produktivitätssteigerung ist kaum mehr zu spüren (jedenfalls nicht in der produzierenden Metallindustrie, in der ich mich etwas auskenne).


    Dann noch die Risikokomponente:
    Aktienwerte werden ab und zu mal auf 0 zurückgesetzt. Kommt in den besten Familien vor. Das gab's bei Gold noch nicht.
    Natürlich besteht die Möglichkeit, dass ein günstiges Verfahren zur Herstellung gefunden wird. Wahrscheinlicher dürften aber neue Verwendungszwecke in der Zukunft sein.
    Die genannten 1.4-1.8% kann man auch als Abschlag wegen höherer Sicherheit sehen.


    Die Trompete sehe ich übrigens nicht. Nur einen extremen Ausreißer 1980.


    [smilie_denk]
    AuA

  • Trompetenmuster: da hat Saccard wahrscheinlich diesen Chart hier gemeint...


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/bild7jvj8a.gif]



    Ansonsten, bisherige Performance 2014:


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/bild6vzj5n.gif]



    Kann man im Lager der EM Afficionados ganz zufrieden sein. Eigentlich könnte man die Bücher für dieses Jahr schließen. Mit einer durchschnittlichen Rendite > 20 % würde man wohl die allermeisten traditionellen Anlagevehikel und Fonds schlagen. 8o Was ich nach wie vor sehr negativ (und unverständlich) finde ist die krasse Underperformance von Silber.



    Nimmt man in den Performance-Ausweis noch Sibanye mit rein, wird der Braten richtig fett:


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/bild5wwktf.gif]


    :thumbup:

    Übrigens: Die Parole Alles gegen Deutschland! ist straffrei.


    …und die Parole : ’ Deutschland verrecke’…auch.

    Einmal editiert, zuletzt von woernie ()

  • Hallo Woernie,


    Das Hinterherhinken bei Silber könnte damit zu tun haben, dass es bei Ag phys. Überschüsse gibt und Asien in erster Linie physisches Au aufsaugt. Das würde bedeuten das Ag erst anzieht, wenn die Hausse schon so stark am Laufen ist, dass auch die üblichen Spekulanten (Hedgefonds, Anleger aus dem Westen ) wieder draufspringen. Dein roter Balken ist natürlich die Sicht eines EM-Bugs oder gibt es dafür irgendein signifikanten Hinweis?


    Gruss


    Neo

  • woernie: JaNeeIsKlar :)
    Ich meinte nur, dass ich in dem Chart keine Trompete erkennen kann. Die obere Begrenzung nähert sich dem Band eher wieder an statt sich zu entfernen und unten war's gerade mal ein Ausreißer. Sollte die Spitze des Pfeils erreicht werden, sieht's natürlich ganz anders aus. Aber... Prognosen-Zukunft betreffend-schwierig, you know :D


    :hae:
    AuA

  • woernie: JaNeeIsKlar :)
    Ich meinte nur, dass ich in dem Chart keine Trompete erkennen kann. Die obere Begrenzung nähert sich dem Band eher wieder an statt sich zu entfernen und unten war's gerade mal ein Ausreißer. Sollte die Spitze des Pfeils erreicht werden, sieht's natürlich ganz anders aus. Aber... Prognosen-Zukunft betreffend-schwierig, you know :D


    :hae:
    AuA



    JaaNeeDannISSJaGut. :D


    Sorry, ich hatte den link in Saccards Beitrag garnicht angeklickt und wusste folglich nicht, dass er genau den Chart enthält, den ich in mühevoller Kleinarbeit reproduziert hatte. ( [smilie_happy] )


    Trompetenmuster ist ein Synonym für eine sogenannte Broadening Formation, auch Broadening Top oder Expanding Triangle genannt. Hierbei werden divergierende Trendlinien (normalerweise) 3 mal angelaufen. Unschwer zu erkennen, dass in oben genanntem Chart die obere Trendlinie bereits 3 mal angelaufen wurde, die untere 2 mal...


    Bei Bullcharts heisst es:


    Zitat

    Das Broadening Top tritt als Umkehrformation am Ende eines primären Aufwärtstrends auf. Von der Form ist es wie ein gespiegeltes symm. Dreieck und die Linien öffnen sich wie eine Schere.
    Das Broadening-Top wird durch erfahrungsgemäß ausschließlich fünf (!) Trendumkehrpunkte (3 RH's und 2 RL) gebildet, ansonsten verliert die Formation ihre Gültigkeit.


    Dazu folgendes Bildchen:


    [Blockierte Grafik: http://www.bullchart.de/ta/for…mation-broadening-top.gif]


    Zu diesem Thema/Chart wurde hier im Forum übrigens schon einmal hier 'diskutiert':


    DAX in Gold oder Silber



    Bisschen herunter scrollen...dann:



    User Minos meinte folgendes:


    Zitat

    Der "theoretische" Verlauf des DJ/ Gold ist nämliche folgender:
    Start in der "Steinzeit", es gibt keine Aktien, daher DJ=0 und somit auch DJ/Gold=0, dann die Industrialisierung der USA, erste Aktien aber noch viel Landwirtschaft, d.h. DJ hat nur einen kleine Anteil an der Wirtschaft, daher DJ/Gold>0, aber klein. Dann Industrialisierung, andere Sektoren werden zurückgedrängt im Vergleich zur Industie, die der DJ abbildet, soweit zurückgedrängt, bis die Industrie/der DJ den maximalen Anteil an der Volkswirtschaft einnimmt und damit eine auch gegen Gold maximalen Wert erreicht, damit DJ/Gold=max. Und dannn? Nun gehen wir mal davon aus, dass die USA nicht auf dem Weg zurück in die Steinzeit sind (wobei ich mir da nicht so sicher bin :D ), dann sollte der DJ/Gold eigentlich auf diesem Maximum mehr oder weniger verharren, nennen wir es Sättigungsphase. Nur kommt es die ganze Zeit über immer zu erheblichen zyklischen Schwankungen, Boom und Bust, und die sehen wir aktuell, keinesfalls eben aber einen Anstieg des DJ bis in alle Ewigkeit, wie der Chart im Original ohne Anmerkungen glauben machen will.



    So gesehen, könnte das hier 'angedachte' Trompetenmuster sogar im Kern eine 'Umkehrformation' sein , in deren Folge das DOW/Gold Ratio wieder 'langfristig in den niederen einstelligen Bereich zurück kehrt.



    Klar, Prognosen, Prognosen, gehen nicht selten in die Hosen. Deshalb soll das auch keine Prognose sein, sondern ein Denkansatz/Denkanstoß...

    Übrigens: Die Parole Alles gegen Deutschland! ist straffrei.


    …und die Parole : ’ Deutschland verrecke’…auch.

    2 Mal editiert, zuletzt von woernie ()


  • Hallo Neo,


    Ich weiß nicht. Schwierig ! Während aus den Gold ETF's massiv Material abverkauft worden ist in 2013 , sind die Bestände im SLV kaum angetastet worden. Trotzdem hat Silber überproportional 'gelitten'. Ich zweifle deshalb an der gängigen 'ETF-Abverkaufs-These' als preisbestimmende Komponente in 2013. Die Preise werden meines Erachtens außerhalb der Einflußsphäre normaler, physischer Marktkräfte 'gemacht' (aka manipuliert). Das ist für mich das Fazit der letzten beiden Jahre. Insofern verlasse ich mich weder auf fundamentale Überlegungen noch auf die Charttechnik im kurzfristigen Bereich. Das heisst nicht, dass ich jeden Preisausschlag nach unten als Manipulation auffasse. Aber die Korrektur ab 2011 zeigt teilweise groteske Züge. Sie war als solche nötig und überfällig. Sie begann (folgerichtig) 2011 und endete (aus technischer Sicht) 2012. Nur witzig ! Als QE 3 verkündet wurde und sich der 'fundamentale Wind' wieder zu Gunsten von Gold drehte, setzte der EIGENTLICHE Sinkflug ein...am 13. September 2012 wurde QE 3 verkündet, am 12. Dezember 2012 wurde es auf 85 Mrd./Monat aufgestockt. Diese beiden 'Ereignisse' rahmen das 'Erholungstop' des Goldpreises ein . Seither haben sich ZB Bilanzen und Geldmengen vom Goldpreis erst- und einmalig und massivst entkoppelt. Ein Schelm der böses dabei denkt. Nun scheinen diese Maßnahmen der Preis'gestaltung' in Gestalt der physischen Nachfrage (im Besonderen aus Fernost) sukzessive an Grenzen zu stoßen. Der Lieferverzug an der LBMA ist enorm. Die vielbeschworene 'Entkopplung' des physischen Marktes vom 'Papiermarkt' wird meines Erachtens immer 'greifbarer'....



    (Alter Chart)



    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/bild97jen5.gif]

    Übrigens: Die Parole Alles gegen Deutschland! ist straffrei.


    …und die Parole : ’ Deutschland verrecke’…auch.

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