Silber: Münzen vs. Barren ab 2014

  • Ab 2014 wird auf Silbermünzen der selbe Steuersatz (19%) wie auf Barren erhoben. Damit entfällt der über viele Jahre bestehende Vorteil beim Kauf von Silbermünzen. Barren haben ab 2014 dann den Vorteil der geringeren Prägekosten.


    Wird der Verkauf von Münzen einbrechen? Wird der Anteil der Barrenkäufe den von Münzkäufen deutlich übertreffen? Wird man als Verkäufer von Münzen Abschläge hinnehmen müssen ggü. Barren?


    Theoretisch werden die Münzen durch die Steuererhöhung zwar auch beim Verkauf von Privat an Privat im Wert steigen, aber evtl. ist die Nachfrage dann sehr gering, weil die Mehrheit Barren haben will? Wo doch viele wegen 2 Ct. weniger ein paar Kilometer Umweg zur billigsten Tankstelle machen und auch hier im Forum viele "möglichst zum Spot(t)preis" kaufen wollen, mache ich mir da ein bisschen Sorgen...

    Die erbittertsten Feinde der Freiheit sind die zufriedenen Sklaven (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)


    Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande (Augustinus von Hippo)

    • Offizieller Beitrag

    Sehe auch den Weg in Richtung Au - Ausnahme wäre ein weiter deutlich fallender Silberpreis, kann mir vorstellen das dann mancher -trotz höherer Steuer- den Einstand vergünstigt.


    Zudem wird der Handel "von privat"'(Münzbörsen, etc.) eher zunehmen. Spannend wird es wie die Summe der Händler reagiert - Silber war/ist margenstärker als Gold. Entsprechend könnte sich der Spread beim Gold, durch die erhöhte Teilnehmerzahl, weiter einengen. Beim Silber entdeckt manch' einer evtl. den Sammlermarkt neu!?

  • Jedenfalls werden Münzbarren wohl völlig vom Markt verschwinden und langfristig sicher zu einem numismatischen Kuriosum.


    Was aber noch nicht zwingend bedeutet, dass diese einen Sammleraufschlag entwickeln. Ganz nett, um sie dann in vieln Jahren den Enkeln zu zeigen. Aber wer weiss? Vielleicht werden sie ja doch mal zu einem eigenen Sammelgebiet?

  • Die Umsatzsteuer ist eine allgemeine Verbrauchssteuer. Was macht aber ein belasteter Endverbraucher eigentlich mit seinen Silberbarren? Kann man diese möglicherweise doch verzehren? :D


    Nein, bei Silber scheint die Wirkung eher eine Anonymitätssteuer zu sein. Wen es nicht interessiert, ob bekannt ist, wie viel Silber bei ihm lagert, kann das Silber als Unternehmer (effektiv) Umsatzsteuerfrei erwerben. Da es nie verbraucht wird, sondern nur ggf. wieder verkauft wird, geht das problemlos. Wer dann allerdings tatsächlich einen Barren aufisst, muss die entsprechende Umsatzsteuer abführen. :!: 8o

  • Bei Silbermünzen (nicht Silberbarren!) ist eine Differenzbesteuerung bei den Händlern zumindest möglich.
    Daher könnte bei wieder sehr stark anziehenden Silberpreisen ein gewerblicher Handel mit "gebrauchten" Silbermünzen und Silbermünzbarren eine margenstarke Alternative zu den Barren mit hoher voller MwSt. sein . :)

  • Hallo,


    Ich denke es wird sich überhaupt nichts ändern.
    Zu Beginn der MwSt.erhöhung,werden sicherlich vermehrt Barren gekauft werden.
    Sobald der Sammler jedoch merkt,daß bei Barren kein Sammleraufschlag kommt,wird er wieder schnell auf die Münzen wechseln.
    Weiter sind die Münzen viel schöner.


    Ich habe vor 30 Jahren meine ersten Degussasilberbarren gekauft. Heute bekomme ich auch nur den Spotpreis bezahlt.
    Vergleiche ich die Wertentwicklung meiner ersten Lunar 1 und Kookaburra Silbermünzen mit den Barrenpreisen,so ist es wie Tag und Nacht.


    Silberbarren werden sich später nur mit einem kleinen Rabatt verkaufen lassen. :boese:


    Gruß uhus

  • Tja - und wen interessieren (Print)medien die nur das veröffentlichen was Ihnen in ihren Kram passt ? Das ging zu Meinungsmonopolzeiten mal dem Bürger zu servieren was man selber servieren wollte und eben nicht was den (zahlungskräftigen) Kunden interessiert.


    Die werden völlig zurecht vom Ameisenheer kleiner Special - Interest Webseiten gefressen.


    Aber zurück zur Mehrwertsteuererhöhung auf Silbermünzen:


    Die wird IMHO nicht viel bewirken. Denn bei vielen bisher Mehrwertsteuerbegünstigten Münzen und Münzbarren muss man damit rechnen sie irgendwann nur zum Schmelzpreis loszubekommen. Daher halte ich sie für reine Kapitalanleger - Anlagezwecke nicht unbedingt für wirklich billiger als LBMA zertifizierte Investmentbarren.


    Daneben wird der Sekundärmarkt von Privat zu Privat nun interessanter gemacht. Und Anstatt an Händler bzw. Scheideanstalten zu verkaufen werden auch viele Edelmetallankäufer wegen der nun noch attraktiveren Margen verstärkt versuchen ihr Material unter Umgehung des Fiskus an Privat weiterzuverkaufen.


    Insgesamt gesehen wird metallwertnahes (!) Secondhand - Anlagesilber also mehr nachgefragt bzw. auch angeboten werden, was die Forenmarktplätze beleben dürfte.


    Natürlich muss man auch damit rechnen dass die Schergen des Fiskus umso mehr die Forenverkäufe im Auge haben. Aber was schert das den reinen Langfrist - Anleger ?

  • Ich denke mal, der Schwarzhandel wird ausgedehnt, es wird dann Deutsche geben, die mit dem Auto nach Estland fahren, dort Silberunzen ohne MwSt einkaufen und hier mit 10% Aufschlag verkaufen, das ist immer noch billiger als mit 19% MwSt :-))))


    Allerdings wird das für die Menge, die in Deutschland nachgefragt wird, nicht reichen.... oder die Schwarzhändler fallen früher oder später auf... ergo wird sich vermutlich das Preisniveau etwas nach oben bewegen...

  • Oder Deutsche Händler machen eine Filliale nach der anderen zur Selbstabholung bei den Esten auf und der Überseehandel innerhalb der EU explodiert und es sind keine freien Plätze auf den Fähren über Monate mehr zu erhalten :)
    Wertransportunternehmen mieten sich bei der Bundesbank ein um Fahrzeuge für bisher ungeahnte tonnenschwerte Silberverkehre innerhalb der EU täglich zu realisieren die dann tausende Sebstabholer in Hosentaschen Größen wieder - völlig legal - umweltfreundlich zurück in deutsche Heimstätten befördern.


    Welch sensationeller gesellschaftlicher Fortschritt!
    Alle machen mit und sich selbst sowie die Bürokratie lächerlich.

  • Ich denke mit der Umstellung(Erhöhung),werden anfangs weniger Münzen gekauft.Dadurch werden die Prägezahlen verringert. :thumbup:
    Was aber passiert,wenn alle die Silbermünzen doch wollen?Sobald im Forum eine Münze angeboten wird,werden sich mehrere als Kaufinteressent melden,was langfristig die Angebotspreise erhöht.
    Langfristig werden die Silbermünzen wie z.B.Lunare od. Kookas wieder zu Gesuchten Sammlermünzen.
    Für den Langfristanleger der schon seinen Silberbestand vor der Umstellung angelegt hat,wird es eher besser. :)
    Nur die Neueinsteiger werden mehr bezahlen müssen,wenn sie beim Händler größere Beträge auf einmal anlegen wollen.Sie können nicht warten bis von privat die gesuchte Münze angeboten wird.


    Die Frage bleibt natürlich,wie stark sich die geringere Nachfrage nach Silbermünzen auf den Silberpreis auswirkt. :boese:



    Ich hoffe daß das 2014 Lunar 2 ein schönes Motiv wird.Dann kann ich mich mit dem Pferd noch einmal richig gut eindecken-sollte der Silberpreis bis September noch unten bleiben. :thumbup:


    Gruß Uhus

  • Meine erste Silberunze habe ich damals zur Lehmann-Pleite zum Preis von 13,80€ gekauft.


    Meinen ersten Krügerrand habe ich damals zur selben Zeit zum Preis von 638€ gekauft.


    Dem Silber bin ich treu geblieben, habe auch schon für 24,32€ nachgekauft Ende 2011


    Jetzt werden nächstes Jahr 12% mehr Steuern fällig auf Bullion Münzen.


    Ich werde immer gefragt, das ist doch ein gutes Geschäft, 12%+ in 7 Monaten....


    Nur, gibt es die Käufer 2014 für das alte Gelump vor der Steuererhöhung?


    Angeblich wollen die Käufer dann nur neu eingeschmolzenes Silber.


    Früher gab es auch Händler, die sogenannte Silver Junk Bars angeboten haben.


    Das scheint auch nicht mehr zu existieren.


    Also ich frage euch nach eurer Meinung, wer will mag antworten die anderen mögen schweigen.

  • Ich glaube das der Umsatz von Silbermünzen dann auch stark einbricht.
    Persönlich werde ich dieses Jahr noch verstärkt Silber kaufen und dann ab 2014 nur noch ab und an mal eine schöne Unze für die Sammlung und das war es dann, werde dann den Schwerpunkt auf Gold verlagern. Bis jetzt habe ich 50/50 investiert.
    Der Kurs müsste ja schon stark steigen, damit man die 19% durch Kurssteigerung erwirtschaftet.
    Am Ende wird sich der Staat wieder wundern, dass es weniger Steuereinnahmen gibt.


    Gruß DV

  • Ich bin der Meinung, dass der "Zweitmarkt" - also Handel von privat zu privat - enormen Aufschwung erlebt und der "Erstmarkt" stark zurückgehen wird.
    Zumindest zu Beginn, bis man sich "d'ran gewöhnt hat".
    Wie eingangst erwähnt, die Unzen wurden schon zu 13 € verkauft und erlebten auch zu 25 € einen Boom.
    Ich denke, nach anfänglichen "Irritationen" wird alles wieder sein wie gehabt - der Mensch vergisst einfach zu schnell.

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