Ich versuche hier mal die Grundlagen möglichst einfach und verständlich zu erläutern.
..und versuche mich möglichst kurz zu fassen
Zur Historie:
Bevor die Handys in den 1990er aufkamen war die Funktechnik ein weit verbreitetes Kommunikationsmittel. Die Basis dafür war das in den 1970er Jahren geschaffenen Citizen Band (CB) im oberen Bereich der Kurzwelle. Daneben gab es schon länger den Lizenzierten Funkbetrieb der Funkamateure, der hier erstmal nicht von Interesse ist.
Zu beginn wurden im Bereich von 27 KHz 3 Kanäle für den CB-Funk bereitgestellt, mussten jedoch schnell auf 6, 12, 40 und schließlich 80 Kanäle erweitert werden. Da es sich hierbei um deutsches Recht handelt ist dies in anderen, auch europäischen Ländern abweichend geregelt. Viele sind bei den oberen 40 Kanälen geblieben.
Mit dem technischen Fortschritt (Babyphone, Funkkopfhörer, Funk für Museen/Führungen, etc.) wurde das CB-Band zu klein und auch der Bedarf an anderen Möglichkeiten wurden immer größer. So entstanden im 2m-UKW-Bereich das Freenet und im UHF-Bereich, wo früher das analoge Fernsehen lief der PMR-Funk (Public Mobile Radio).
Die physikalische Grundlage:
Funkwellen breiten sich je nach Frequenz sehr unterschiedlich aus und bestimmen entsprechend auch die Nutzung. Kurzwellige Frequenzen (CB-Funk) laufen an der Erdoberfläche über weite Strecken entlang und können bei Abstrahlung nach oben auch innerhalb der Atmosphäre reflektiert werden. Inder Praxis ergibt sich damit eine zuverlässige Reichweite von etwa 40km, die bei guten Bedingungen aber auch 100erte km und viel mehr erreichen kann. Dabei ist auch eine gewisse Durchdringung von Gebäuden möglich.
Wird die Frequenz höher so verhält sich das Signal immer mehr wie optisches Licht und die Reichweite sinkt rapide. Bei PMR liegt diese bei einigen Kilometern, je nach Gelände und ist in Gebäude hinein fast nicht möglich. Das Freenet-Band liegt dazwischen und bildet einen gewissen Kompromiss.
Einen Bereich in dem gefunkt wird, ist durch eine untere und obere Grenze definiert. Im CB-Band ist dies der Bereich zwischen 26.565 MHz und 27,405 MHz. So ein Bereich wird auch Band bezeichnet und so wird das CB-Band auch als 11m-Band bezeichnet, weil die Frequenzen um eine Wellen Länge von 11m liegen: Wellenlänge = Lichtgeschwindigkeit : Frequenz in MHz - 300.000 : 27 MHz = 11,1m
Diese so definierten Bänder werden nun in Kanäle mit einem festen Abstand unterteilt. Im CB-Band ergeben sich bei 0,01MHz Abstand dann die 80 Kanäle.
So ergeben sich für Freenet 18 Kanäle und PMR 48 Kanäle.
Beim Sendesignal wird es etwas komplizierter:
Analoge und digitale Signal sind prinzipiell in allen drei Bändern möglich, wobei bei Freenet und PMR einige Kanäle speziell für die Digitalen Signale reserviert sind, währen es im CB-Band lediglich eine Empfehlung gibt.
Der wesentliche Unterschied zwischen der analogen und digitalen Übertragung liegt in der Verständlichkeit des Signals, die bei digital besser ist und es gibt auch kein Rauschen in den Gesprächspausen. Diesen kleinen Vorteil erkauft man sich jedoch mit dem Umstand, dass das digitale Signal bereits bei kleinen Störungen oder Signalschwächen komplett ausfällt (abhackt - wie man dies früher auch vom Handy kannte.
Beim analogen Signal gibt es verschieden Methoden die als Modulation bezeichnet werden und somit nach dem zu Grunde liegenden Verfahren bezeichnet werden: FM, SSB, AM
Das gebräuchlichste Verfahren ist FM, weil dies jedes Gerät kann. Nur im CB-Band stehen mit SSB und AM noch zwei andere Verfahren zur Verfügung. AM ist das älteste Übertragungsverfahren und wird heute nur noch gelegentlich genutzt, weil die Übertragungsqualität sehr störanfällig ist. Dafür kann AM aber mit einfachsten Mitteln Empfangen werden.
SSB war bis vor Kurzem noch dem Amateurfunk vorbehalten und verbindet die Signalqualität des digitalen Funks, ohne die Problematik der Aussetzer. Leider ist die Technik noch nicht sehr verbreitet und die wenigen Geräte vergleichsweise teuer.
Die Geräte:
CB-Geräte sind größer schwerer und benötigen auch etwas mehr elektrischen Strom, während Freenet und noch mehr PMR heute an die frühen Handy erinnert. Der Hintergrund liegt dabei in der benötigten Technik und dem Umstand dass die Sendeleistung im CB-Band bei 4W FM und 12W SSB liegt, während Freenet mit lediglich 1W und PMR mit 0,5W arbeiten.
Wenn das gerät ins Auto eingebaut oder zuhause betrieben wird, sind Größe und Gewicht kein Argument. - Als tragbares Gerät muss man ggf. Kompromisse treffen und auf SSB verzichten?
Ich nutze auch im Rucksack ein klassisches Mobilgerät mit einem LiFePO4-Akku, dass bis zu 5 Stunden Betrieb ermöglicht. Die knapp 3kg sind der Preis den ich gerne dafür trage. Eine Handgerät ohne SSB kommt hier auf etwa 1kg.
Zu jedem Funkgerät wird einen Antenne benötigt, wobei je kürzer die Wellenlänge, bzw. höher die Frequenz, desto kleiner die notwendige Antenne. Die mächtigen CB-Antennen aus den 1970ern und 80ern kennen viele noch. Diese hatten eine Höhe von 6-8m, woran sich bis heute auch nichts geändert hat. Baut man eine derartige Antenne jedoch aus Draht, so ergibt dies einen Wickel mit einem Gewicht von 200g, den man an jeden Baum hängen kann.
Jede Verkürzung eine Antenne bringt einen Leistungsverlust! In der Praxis um im Vergleich ist dies jedoch nicht so wichtig, denn ein CB-Gerät mit einer verkürzten 90cm Antenne übertrifft in der Reichweite immer noch ein Freenet mit 1m oder PMR mit 35cm.
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Was man nun nutzt liegt an den Anforderungen und auch dem, was vor Ort gebräuchlich ist. Der innere Trieb nach technischen Neuerungen, der viele CB-Funker zu Freenet und PMR zog ist das eine, des Revival des CB-Funks über die letzten Jahre lag eher in der weltweiten Verfügbarkeit und hohen Reichweite.
Hier kommt auch noch einen andere interessante Entwicklung hinzu: Immer mehr Amateurfunker kommen auf das CB-Band zurück.
Als Grund wird häufig genannt, dass so auch nicht lizenzierte Familienmitglieder mit funken können. Ob die erhöhte Aktivität im CB-Band, insbesondere im Bereich des Handyersatzes/Notfunks ganz unwesentlich sind, lasse ich mal offen.