Silberbarren auf Metallkonto?

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    Original von wulle
    wie funktioniert das mit so nem metallkonto?


    Mal ein bißchen suchen. Ich glaube, irgendwo war da hier mal ein Threat, da wurde das schon ausgehend erörtert.


    Allerdings würde ich aus meiner Sicht heraus, das nicht besonders empfehlen. Alle Konten jedlicher Konstruktion und damit auch Bankschließfächer haben den üblen Nachteil, dass genau dann, wenn man den richtigen Finanzcrash hat, ja genau dann, auch nicht oder schwer an diese Konten herankommt. Dann fehlt nämlich die "Verfügensgewalt". Wenn die Bank geschlossen hat, hat sie eben geschlossen. Für mich ist Besitz deshalb direkter, persönlicher Besitz in Metallform.


    Das ist ja gerade der Punkt, weshalb hier im Forum so viele auf dem physischen Goldbesitz stehen. Auch mit einem Metallkonto besitze ich erstmal nur ein Stück Papier, auf dem steht, dass ich Metall besitzen soll. Ob ich's dann kriege, wenn ich's brauche, steht auf einem anderen Blatt Papier.


    Oskar

  • Zitat

    Original von Oskar
    Das ist ja gerade der Punkt, weshalb hier im Forum so viele auf dem physischen Goldbesitz stehen. Auch mit einem Metallkonto besitze ich erstmal nur ein Stück Papier, auf dem steht, dass ich Metall besitzen soll. Ob ich's dann kriege, wenn ich's brauche, steht auf einem anderen Blatt Papier.


    Oskar


    Außerdem hat man Schwierigkeiten, sein Gold zu bekommen, sollte Stiefvater Staat es verbieten.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von dayak
    Möchte Silberbarren kaufen, aber nicht selbst aufbewahren. Hat jemand Erfahrung mit einem Metallkonto oder einer anderen Möglichkeit?


    die ursprüngliche frage dayaks war doch die suche nach einer möglichkeit nicht selbst aufzubewahren. daher sind die hinweise nicht sehr hilfreich denke ich.


    einige haben ihre gründe für selbstaufbewahrung und andere fühlen sich dabei eben nicht wohl bzw. haben eine andere meinung (und nicht das worst-case im hinterkopf). ich denke das sollte man respektieren und sachdienliche hinweise zum metallkonto o.ä. liefern


    ertz78

  • Metallkonten kannst Du in jeder größeren Schweizer Bank anlegen.


    Insider (.z.B. Ted Butler) vermuten, daß auf solchen "Metallkonten" vor allem schweizerischer Großbanken mehrere hundert Millionen (wenn nicht Milliarden) Unzen "Silber" "lagern".


    Warum ich das ganze in Gänsefüße setze?


    Weil hier mit einer Illusion gehandelt wird - und ich wette, die allermeisten Besitzer eines solchen "Metallkontos" wissen das gar nicht.


    Das geht so:


    Angenommen Du bist der 27te uneheliche Sohn von Kaiser Bokassa, und Papa hat Dir zu Deinem 18. Geburtstag - sagen wir mal bescheidene 10 Milliönchen Dollar für eine standesgemäße Grundausstattung geschenkt.
    Da Du Dir denkst, daß ein echtes Kaiser-Söhnchen nunmal auch ordentlich viel Gold und Silber besitzen muss, beschließt Du, für 5 Millionen ein diamant-rubin-saphir-smaragd-besetztes goldenes Krönchen nebst Reichsapfel (besser: Ananas), Zepter und goldenem Hundehalsband zu kaufen. So - die 5 Millionen wären schon mal untergebracht.
    Aus Paritätsgründen soll nun auch noch für 5 Millionen Silber her.
    Großes Problem. Wiegt ca. 20.000 Kg. Paßt schlecht ins Handgepäck. Und der private Lear-Jet kommt mit der Ladung auch nicht mehr hoch. Und Märchensteuer kostet das ganze auch noch!
    Also mal schnell Deinen Banker in Züüüri angerufen.


    Der - immer zu Diensten - bietet Dir die für Dich perfekte Lösung an:
    Ein Silber-Konto!
    Keine Umsatzsteuer - kein Lagerproblem - absolut sicher - geringe Gebühren.
    Gesagt -getan: 5 Mio nach Züüüri - als Gegenleistung einen schönen Kontoausdruck erhalten; auf dem steht: 20.000 Kg Silber in Sammelverwahrung. Depotgebühren: o,3% pro Jahr. Also bescheidene 15.000 Dollar.


    So weit, so gut.


    Wenn Du jetzt aber glaubst, die Schweizer Bank geht nun hin und kauft 20 Tonnen Silber auf dem Markt auf und legt die in Züüüri unters Straßenpflaster, dann hast Du Dich getäuscht.
    Die Bank denkt gar nicht daran.
    Die nimmt die 5 Mio und legt die zinsbringend an.
    Selbst wenn sie nur Tante-Emma-US-Staatsanleihen dafür kauft (4% Zins), dann macht sie mit Deinem Geld schlappe 200.000 Dollar pro Jahr (zusammen mit Deinen "Depotgebühren" 215.000).


    Und da die Banker von Beruf Banker sind, dürfte es ihnen leicht fallen, Anlagen mit 7% / Jahr zu finden. Macht 365.000 / Jahr.


    Oder, noch besser: die Bank nimmt einen Teil des Geldes, geht an die Comex und shortet Silber. Dadurch sinkt der Silberpreis, und die Bank muß Dir bei Auflösung Deines Silberkontos für die 20.000 Kg Silber viel weniger auszahlen, als Du dafür eingezahlt hast. Sollte einmal der seltene Fall auftreten, daß tatsächlich ein Anleger die Ware physisch geliefert haben möchte (das weis man aber geschickt zu verhindern durch saftige Gebühren - und die Umsatzsteuer wird ja dann auch noch fällig), dann holt man die eben aus den eigenen Bankbeständen raus. Da kaum jemals jemand die Ware physisch einfordert, ist das bislang völlig problemlos.


    So läuft der Hase mit den "Silberkonten"- und nicht anders.


    Und da alle beteiligten Banken das machen und vermutlich Milliarden-Beträge auf solchen Konten liegen, erwirtschaften die Banken damit ein schönes Zubrot. Und sie können mit diesem Geld der "Silberanleger" prima den Silberpreis drücken.

  • Tatsache ist, dass das Silber auf dem Metallkonto nur verbrieft ist, also nicht tatsächlich physisch vorhanden sein muss, sondern nur eine Forderung gegenüber der Bank darstellt.


    Die Theorie, dass die Banken mit dem Geld auf dem Metallkonto sogar noch "short" im Silber gehen, finde ich aber doch ziemlich irrwitzig. Banker bzw. die Controlling-Abteilungen mögen keine ungedeckten Risiken.


    Es funktioniert also mehr so, dass die Bank z.B. für die erwähnten 5 Mio. einen Teil physisches Silber hält, mit einem kleinen Teil am Terminmarkt "long" geht (nicht short) und den grossen Rest zinsbringend auf eigene Rechnung investiert.


    Alles in allem halte ich das Metallkonto für den Durchschnittsanleger und wenn es um grosse Mengen Silber geht, für kein schlechtes Mittel. Auch wer mehr tradingorientiert ist, sollte damit gut bedient sein.

  • Zitat

    Alles in allem halte ich das Metallkonto für den Durchschnittsanleger und wenn es um grosse Mengen Silber geht, für kein schlechtes Mittel. Auch wer mehr tradingorientiert ist, sollte damit gut bedient sein.


    Ein Metallkonto ist Scheisse.


    Es suggeriert physischen Besitz, ist aber nur Papier. Und kostet Depotgebühren für Ware, die die Bank gar nicht hat.


    Wenn schon traden, dann Zertifikate.

  • Für die Banken sind "Silberkonten" vor allem deswegen ein so gutes Geschäft, weil die Anleger dort in der Regel das Geld sehr lange liegen lassen (wahrscheinlich in dem irrigen Glauben, daß sie wirklich physische Ware besitzen). Ausserdem sind die spreads zwischen An- und Verkauf recht hoch, was den Trader recht schnell arm machen würde.


    Mit dem meist über viele Jahre dort investierten Geld kann die Bank langfristig spekulieren und die eigene Taschen füllen.
    Wie gesagt, physische Auslieferung wird nur äußerst selten verlangt.


    Und selbstverständlich sind diese Banken (sie haben auf diese Weise gewaltige Summen eingenommen) an allem interessiert, nur nicht an einem steigenden Silberpreis - denn dann müssten sie den Anlegern ja ggf. mehr auszahlen, als dieser eingezahlt hat.


    Da drückt man gerne mal den Silberpreis runter.


    Daß dies so ist wird übrigens von einer ganzen Anzahl Experten ebenfalls vermutet.

  • Das hier könnte vielleicht für Euch interessant sein:


    http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=1336


    Da soll ein Silber-ETF aufgelegt werden. Im Gegensatz zum Metallkonto wird IMHO das Silber dort in einem Trust gelagert und auch nicht verliehen oder sowas. IMHO eine günstige Anlageform, wenn man nicht das Silber zu Hause lagern will.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

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