http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=1990
welchen sinn hat das ganze? wollen die kleine spieler aus dem markt jagen?
23. Dezember 2024, 18:16
http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=1990
welchen sinn hat das ganze? wollen die kleine spieler aus dem markt jagen?
Meinst Du die Frage ernst ?
Weißt Du überhaupt was eine Margin ist ?
... das scheinen leider viele hier nicht genau zu wissen ...
Um's kurz zu machen: Die Marginanforderungen einer Boerse sind unter mathematischen Gesichtspunkten eine Funktion von verschiedenen Faktoren. Einer dieser Faktoren ist die Volatilitaet des jeweiligen Basiswertes, auf den sich der jeweilige Futurekontrakt bezieht. Und wo wir gerade bei mathematischen Darstellungen sind: Die erste Ableitung dieser Funktion nach der Volatilitaet ist positiv (allerdings keine stetige Funktion, sondern Treppenfunktion), d.h. grob gesagt: Je hoeher die Vola, desto hoeher die Marginanforderungen.
Analoges Beispiel: Je schlechter die Bonitaet eines Schuldners, umso hoeher die Zinsen.
Verschwoerungstheorien haben hier nichts zu suchen.
Schoene Vorweihnachtstage!
mfG
wef solche postings kannst du dir sparen
entweder du willst helfen und es erklären oder du kannst dir alles sparen
klar weis ich was es ist aber ich finde die auswirkungen sind zu stark um es nur damit zu begründen
ZitatAlles anzeigenOriginal von ghost_god
... das scheinen leider viele hier nicht genau zu wissen ...
Um's kurz zu machen: Die Marginanforderungen einer Boerse sind unter mathematischen Gesichtspunkten eine Funktion von verschiedenen Faktoren. Einer dieser Faktoren ist die Volatilitaet des jeweiligen Basiswertes, auf den sich der jeweilige Futurekontrakt bezieht. Und wo wir gerade bei mathematischen Darstellungen sind: Die erste Ableitung dieser Funktion nach der Volatilitaet ist positiv (allerdings keine stetige Funktion, sondern Treppenfunktion), d.h. grob gesagt: Je hoeher die Vola, desto hoeher die Marginanforderungen.
Analoges Beispiel: Je schlechter die Bonitaet eines Schuldners, umso hoeher die Zinsen.
Verschwoerungstheorien haben hier nichts zu suchen.
Schoene Vorweihnachtstage!
mfG
aber bis die die margin erhöht haben ist gold gerade hochgeschossen und steigende kurse erhöhen doch nich die vola.
deswegen stört mich die volabegründung
Hallo Goldy,
ich will durchaus helfen oder erklären, aber zuerst möchte ich wissen was eigentlich die Frage ist und ob es sich lohnt. Ich habe keine Lust meine Zeit mit puren Provokationen zu vergeuden.
Wenn Du wirklich verstanden hast was eine Margin ist, ist die Frage IMHO ziemlich sinnlos.
Eine margin ist die Sicherheitsleistung eines Shorties für sein Geschäft. Wenn es in die falsche Richtung läuft sollte es ja trotzdem bezahlt werden. In aller 1. linie ist die Margin vom Wert des Kontraktes abhängig ! Da Gold kräftig gestiegen ist, muß auch die Margin steigen.( Im Artikel steht nicht wann die letzte Anpassung war).
Außerdem ist das Risiko von starken Kursbewegungen ebenfalls sehr stark angestiegen (ich möchte es nicht Vola nennen, weil die je nach Zeithorizont stark differiert).
Wenn man sich die Kursausschläge nach der Marginerhöhung ansieht könnte man allerdings folgern, die wußten schon was sie tun !
danke das gibt sinn
kurz 2 Dinge zur Richtigstellung:
1) Zitat Goldy:
Zitataber bis die die margin erhöht haben ist gold gerade hochgeschossen und steigende kurse erhöhen doch nich die vola.
-> Selbstverstaendlich steigt die Volatilitaet bei ungewoehnlich stark steigendem Kurs ebenfalls an - es waere hilfreich, wenn Du nachlesen wuerdest, was Volatilitaet ueberhaupt ist (nicht boese gemeint). Die Volatilitaet gibt die Schwankungsbreite eines Kurses an, sie ist nichts weiter als die Standardabweichung einer Variablen, also die Wurzel aus der Varianz. Schau Dir den mathematischen Term an, dann siehst Du, dass Abweichungen in beide Richtungen Auswirkungen auf die Volatilitaet haben, da die Differenz aus Mittelwert und realisiertem Kurs quadriert wird, um das Vorzeichen immer positiv zu halten (wichtig fuer die Summenbildung). Klingt alles ein wenig abstrakt, daher empfehle ich Dir, Dich einzulesen. Dann verstehst Du auch, was die Volatilitaet ist.
2) Zitat wef
ZitatEine margin ist die Sicherheitsleistung eines Shorties für sein Geschäft.
Die Margin hat nichts damit zu tun, ob man long oder short ist. Sie dient als Sicherheit fuer ein Exposure - in welche Richtung ist dabei natuerlich voellig egal.
Und noch ne Kleinigkeit:
Zitat wef
ZitatAußerdem ist das Risiko von starken Kursbewegungen ebenfalls sehr stark angestiegen (ich möchte es nicht Vola nennen, weil die je nach Zeithorizont stark differiert).
Nenne es doch einfach implizite Vola - sie steigt per Definition, wenn das Risiko kuenftiger starker Kursbewegungen stark gestiegen ist.
schoene Feiertage!
mfG
ZitatOriginal von ghost_god
kurz 2 Dinge zur Richtigstellung:
1) Zitat Goldy:
[QUOTE]aber bis die die margin erhöht haben ist gold gerade hochgeschossen und steigende kurse erhöhen doch nich die vola.
-> Selbstverstaendlich steigt die Volatilitaet bei ungewoehnlich stark steigendem Kurs ebenfalls an - es waere hilfreich, wenn Du nachlesen wuerdest, was Volatilitaet ueberhaupt ist (nicht boese gemeint). Die Volatilitaet gibt die Schwankungsbreite eines Kurses an, sie ist nichts weiter als die Standardabweichung einer Variablen, also die Wurzel aus der Varianz. Schau Dir den mathematischen Term an, dann siehst Du, dass Abweichungen in beide Richtungen Auswirkungen auf die Volatilitaet haben, da die Differenz aus Mittelwert und realisiertem Kurs quadriert wird, um das Vorzeichen immer positiv zu halten (wichtig fuer die Summenbildung). Klingt alles ein wenig abstrakt, daher empfehle ich Dir, Dich einzulesen. Dann verstehst Du auch, was die Volatilitaet ist.
Hatte ich am Wochenende in der Vorlesung
@ Ghost - Bleibst Du Gold Long? (Überlege via DB6408 einzusteigen)
ZitatDie Margin hat nichts damit zu tun, ob man long oder short ist. Sie dient als Sicherheit fuer ein Exposure - in welche Richtung ist dabei natuerlich voellig egal.
Ich beziehe mich jetzt nur auf Optionen. Bei Futures kenne ich mich nicht aus:
Long oder Short bezeichnet keineswegs die Richtung. Sondern Call oder Put.
Ich hab noch nie gehört, daß man eine Margin hinterlegen muß, wenn man Long ist, also Inhaber eines Call oder Put. Als Stillhalter (leer) eines Call oder Put muß ich Margin hinterlegen, um die (möglichen) Verpflichtungen aus dem Geschäft befriedigen zu können.
ZitatNenne es doch einfach implizite Vola - sie steigt per Definition, wenn das Risiko kuenftiger starker Kursbewegungen stark gestiegen ist.
Die Volatilität ist ein mathematisches Rechenexempel, daß sich jeder so hinrechnen kann wie er es braucht (solange er die Zeitspanne nicht angibt)
Ich habe bei meinen Silber Optionsscheinen leider feststellen müßen, daß die Vola gefallen ist, obwohl die Kurse stark gestiegen sind !? (ich hab mir nicht die Mühe gemacht es nachzurechnen)
Hi Twinson,
bin gestern bei 509.95 (im Februar Kontrakt, der ca. 3 Dollar ueber dem Spot notiert) ausgestiegen und wollte eine weitere Korrektur abwarten, da die erhoffte schnelle Gegenbewegung ausblieb. Glueck gehabt.
Plane, im Supportbereich bei 480 Dollar (spot) wieder long zu gehen (ueber futures).
Physisch bleibe ich die naechsten >10 Jahre noch long, da als Absicherung und nicht als Spekulation gedacht.
mfG
ZitatAlles anzeigenOriginal von ghost_god
Hi Twinson,
bin gestern bei 509.95 (im Februar Kontrakt, der ca. 3 Dollar ueber dem Spot notiert) ausgestiegen und wollte eine weitere Korrektur abwarten, da die erhoffte schnelle Gegenbewegung ausblieb. Glueck gehabt.
Plane, im Supportbereich bei 480 Dollar (spot) wieder long zu gehen (ueber futures).
Physisch bleibe ich die naechsten >10 Jahre noch long, da als Absicherung und nicht als Spekulation gedacht.
mfG
Da bist Du ja nochmal gerade mit einem blauen Auge davon gekommen Was hälst Du von dieser Analyse?
Hallo wef,
da sind viele Dinge in Deinem Text, die so nicht stimmen - bin allerdings zu muede, um jetzt noch zu antworten. Kommt morgen.
mfG
Guten Morgen wef,
wollte nochmal kurz auf Deinen letzten Beitrag antworten:
ZitatLong oder Short bezeichnet keineswegs die Richtung. Sondern Call oder Put.
-> Das stimmt nicht. Calls und Puts sind - wie Du schon sagst - Optionen oder Optionsscheine. Die Begriffe "long" bzw. "short" geben die Richtung der Positionierung an - es gibt also 5 moegliche Szenarien:
1) Ein Marktteilnehmer ist long Calls (hat also Calls als opening trade gekauft)
2) Ein Marktteilnehmer ist short Calls (hat also Calls als opening trade verkauft)
3) Ein Marktteilnehmer ist long Puts (hat also Puts als opening trade gekauft)
4) Ein Marktteilnehmer ist short Puts (hat also Puts als opening trade verkauft)
5) keine Position
ZitatIch hab noch nie gehört, daß man eine Margin hinterlegen muß, wenn man Long ist, also Inhaber eines Call oder Put. Als Stillhalter (leer) eines Call oder Put muß ich Margin hinterlegen, um die (möglichen) Verpflichtungen aus dem Geschäft befriedigen zu können.
-> Du musst auch Margin hinterlegen, wenn Du an einer Boerse Futures oder Options long bist - schlicht aus dem selben Grund, aus dem Du sie fuer short Positionen hinterlegen musst: Wenn der Markt gegen Dich laeuft, fuehlt sich die Boerse mit Sicherheitsleistung wohler, als ohne
Du verwechselst vermutlich Optionen mit Optionsscheinen.
ZitatDie Volatilität ist ein mathematisches Rechenexempel, daß sich jeder so hinrechnen kann wie er es braucht (solange er die Zeitspanne nicht angibt)
Ich habe bei meinen Silber Optionsscheinen leider feststellen müßen, daß die Vola gefallen ist, obwohl die Kurse stark gestiegen sind !? (ich hab mir nicht die Mühe gemacht es nachzurechnen)
-> Die Standardabweichung oder Volatilitaet ist fuer einen Betrachtungszeitraum - wie Du selber schreibst - eine feste, errechenbare Gruesse... solange wir ueber historische Volatilitaeten bzw. Standardabweichungen von bekannten Funktionen sprechen. Implizite Volatilitaeten sind reine Schaetzungsparameter, bei denen versucht wird, den kuenftigen Verlauf bzw. kuenftige Schwankungen aus historischen Kursverlaeufen abzuleiten und so eine verlaessliche Grundlage zur Optionsbewertung zu schaffen. Natuerlich liegt die implizite Volatilitaet im Auge des Betrachters - der eine sieht sie hoeher, der andere tiefer. In vielen Maerkten wird das Premium einer Option nur in Vola-Prozenten ausgedrueckt. Ein 45er Call fuer Maerz06 notiert dann z.B. 16.5% auf 16.9%
Wenn es keine unterschiedlichen Meinungen zu impliziten Volas gaebe, kaeme wesentlich weniger Handel zustande. Weil zu jedem Zeitpunkt jeder wuesste, welchen exakten fairen Wert eine beliebige Option haette.
mfG
und wo kann ich die goldvola als chart herbekommen das ist die frage
War bisher noch nicht die Frage - such doch mal auf Google.. oder rechne sie selber fuer einzelne Zeitabschnitte aus und aggregiere die Daten in Excel - kannst Dir sogar die Farben des Charts aussuchen
Zum Thema dieses Threads sind wir uns (glaube ich) einig: Die Marginerhöhung war logisch richtig und nötig !
Die Begriffsstreitigkeiten sollten wir an dieser Stelle beenden !
In diesem Forum herrscht eine Unkenntnis von Grundwissen über Wertpapieranlage das nur noch durch ein irrationales Mißtrauen gegenüber "papiergold" getoppt wird. Durch solche Diskussionen wir dem nicht abgeholfen. Wir solten unsere Zeit und Energie darauf verwenden, daß Wissen zu steigern. IMHO sind Deine zum Teil abgehobenen Postings nicht dazu geeignet.
@ wef
Ich finde ghost_gods Erklärungen durchaus einleuchtend und nicht abgehoben. Die klare Ausdrucksweise auch im Detail ist hier entscheidend. Im Übrigen denke ich nicht, dass das Wissen über Wertpapiere hier im Forum grundsätzlich schlecht ist; vielmehr ist einfach das Wissen über Futures & Optionen mangelhaft. Das dürfte daran liegen, dass die Wenigsten hier je mit solchen Wertpapieren gehandelt haben. Dann kümmert man sich eben auch nicht gross darum.
Z.B. wüsste ich nicht mal, über welche Plattform man als Privatanleger Futures handeln kann; vielleicht kann hier ghost_god weiterhelfen.
@ ghost_god
Du erwischst ja schon immer die richtigen Zeitpunkte, ein- und auszusteigen...
Zu den Margin-Erhöhungen: Welches sind neben der Vola die anderen Parameter dafür?
So wie ich es verstanden habe, bestimmt jede Börse in eigener Regie, ob die Margins erhöht oder gesenkt werden. Besteht da nicht trotzdem die Gefahr, dass manipuliert wird, da die Margen eben nicht genau entsprechend der Funktion nachgeführt werden, sondern es eben doch ein Entscheid bedingt? Z.B. hat gerade Japan die Margen erhöht, wo viele long waren. Wieso nicht z.B. auch London? Ist ja der gleiche (Gold-)markt.
Zur impliziten Vola: Ich muss zugeben, dass ich auch selten mit OS handle, dadurch mich auch nicht gut auskenne. Wenn nun aber die implizite Vola vom Emittent nach Belieben angepasst werden kann - kann so nicht der Anleger nach Belieben vera... werden, indem die Bank schaut, wie die Besitzverhältnisse sind und die implizite Vola entsprechend anpasst (z.B. wenn mehr Leute short im OS sind - imp. Vola erhöhen - wenn mehr long im OS sind - imp. Vola senken)?
ZitatIn diesem Forum herrscht eine Unkenntnis von Grundwissen über Wertpapieranlage das nur noch durch ein irrationales Mißtrauen gegenüber "papiergold" getoppt wird.
Im Übrigen zeugt dieses Statement von einer gewisser Arroganz, welche sonst oft gerade ghost_god zugeschrieben wird, zumal ja offenbar auch Dein Grundwissen nicht ganz lückenlos ist, wie ich den gerechtfertigten Berichtigungen von ghost_god entnehme.
Und das Misstrauen gegenüber Papiergold hat ja gerade gar nichts mit einer Unkenntnis von Grundlagen der Wertpapieranlage zu tun (wenn doch, zeig mir bitte den Zusammenhang). Gemeinhin werden Zertis, etc. als "Papiergold" bezeichnet - und da gibt es durchaus ein Emittentenrisiko. In einer Krise ist dieses daher sicherlich deutlich weniger "sicher", als das physische Gold, das jemand wirklich besitzt.
@ ghost_god
Was würde eigentlich passieren, wenn ein Inhaber von Futures-Kontrakten zahlungsunfähig wird und demzufolge die Kontrakte glatt gestellt werden sollen im hypothetischen Falle, dass niemand zum Gegengeschäft bereit ist?
Guten Morgen,
wef:
na da habe ich Dich, lieber "wef", offensichtlich mit meinen Anmerkungen veraergert. Das war nicht mein Ansinnen. Allerdings bin ich auch ein wenig verwundert ueber Deine Veraergerung - kann ich mich doch an Deine zumindest nach Deinen Masstaeben als arrogant zu bezeichnede Art erinnern, mit der Du goldy's Ursprungsposting erwidertest.
Auch gab es m.E. gar keine Begrifflichkeitsstreitigkeiten - Du hattest etwas durcheinander gebracht, und ich habe daraufhin die Zusammenhaenge richtiggestellt. Freu Dich doch, etwas dazugelernt zu haben.
@ Bob:
Glaube mir, den richtigen Zeitpunkt erwische ich leider viel zu selten - hatte die letzten Tage schlicht ein wenig Glueck. Warte beim Gold mit der spekulativen Position nach wie vor auf weitere Ruecksetzer in den 480er Bereich - erst wenn wir von dort nach oben signifikant abprallen steige ich wieder ein. Ansonsten bleibt abzuwarten, ob der 480-485er Bereich als support halten kann.
ZitatZu den Margin-Erhöhungen: Welches sind neben der Vola die anderen Parameter dafür?
So wie ich es verstanden habe, bestimmt jede Börse in eigener Regie, ob die Margins erhöht oder gesenkt werden. Besteht da nicht trotzdem die Gefahr, dass manipuliert wird, da die Margen eben nicht genau entsprechend der Funktion nachgeführt werden, sondern es eben doch ein Entscheid bedingt? Z.B. hat gerade Japan die Margen erhöht, wo viele long waren. Wieso nicht z.B. auch London? Ist ja der gleiche (Gold-)markt.
Neben der Volatilitaet spielt natuerlich, wie bereits von wef angesprochen, der absolute Wert des Kontraktes eine wesentliche Rolle: Je hoeher dieser ausfaellt, umso groesser sind die finanziellen Auswirkungen auf die P&L bei einer Kurschwankung von x Prozent und entsprechend werden auch umso hoehere Marginanforderungen (=Sicherheitsleistungen) seitens der Boerse gefordert. Ob Boersen die genauen Berechnungsgrundlagen fuer die einzelnen Marginanforderungen publizieren, ist mir leider nicht bekannt - habe mich nie intensiver mit dem Thema befasst. Spielraum fuer eine gewisse Marktmanipulation ist zumindest theoretisch gegeben, doch warum sollte das Aufsichtsgremium einer Boerse etwas derartiges anstreben? Immerhin riskierte der Verantwortliche nicht nur seinen Job, sondern auch seine komplette berufliche Zukunft im Finanzmarkt (BaFin, FSA oder SEC sind nicht zimperlich, wenn es um Marktmanipulation geht). Der manipulative Eingriff an der Comex beim damaligen spike im Gold- und Silberpreis galt wohl dem Schutz des Finanzsystems als solches und folgte damit einem uebergeordneten, staatlichen Interesse.
ZitatZur impliziten Vola: Ich muss zugeben, dass ich auch selten mit OS handle, dadurch mich auch nicht gut auskenne. Wenn nun aber die implizite Vola vom Emittent nach Belieben angepasst werden kann - kann so nicht der Anleger nach Belieben vera... werden, indem die Bank schaut, wie die Besitzverhältnisse sind und die implizite Vola entsprechend anpasst (z.B. wenn mehr Leute short im OS sind - imp. Vola erhöhen - wenn mehr long im OS sind - imp. Vola senken)?
-> bob, bedenke, dass man Optionsscheine nicht shorten kann. Der Emittent begibt eine bestimmt Menge an Optionsscheinen, die zum Verkauf stehen. Somit ist es voellig unmoeglich, dass irgendjemand short in Optionsscheinen ist. Ein unfaires Verhalten kann ich hingegen nicht erkennen, da sich der Emittent ueblicherweise verpflichtet, den Spread zwischen An- und Verkaufskurs auf ein Maximum von z.B. EUR 0.02 zu begrenzen und gleichzeitig zu jedem Zeitpunkt (waehrend der Handelszeiten) einen solchen An- und Verkaufskurs quotiert. Je niedriger der Emittent die Kurse quotiert, umso wahrscheinlicher ist es, dass ihm Optionsscheine abgekauft werden - er hat sicherlich kein Interesse, diese unter dem fairen Wert zu verkaufen. Allerdings kommt es oft vor, dass Optionsscheine systematisch ueber dem als allgemein fair anerkannten Wert quotiert werden, da der Emittent hofft, einige "dumme" Kleinanleger zu finden, die ihm diese trotzdem abkaufen. Doch jedem Anleger ist m.E. zuzumuten, sich unter der Vielfalt an Optionsscheinen den guenstigsten herauszusuchen und konkurrierende Angebote verschiedener Emittenten miteinander zu vergleichen.
ZitatWas würde eigentlich passieren, wenn ein Inhaber von Futures-Kontrakten zahlungsunfähig wird und demzufolge die Kontrakte glatt gestellt werden sollen im hypothetischen Falle, dass niemand zum Gegengeschäft bereit ist?
-> Dann bliebe das Clearinghouse bzw. deren Eigentuemer (gemeinhin verschiedene Banken) auf den Verlusten sitzen. Ein Gegengeschaeft ist aber immer moeglich - der Preis bringt Angebot und Nachfrage sicherlich zusammen. Der einer Marginanforderung zugrundeliegende Gedanke folgt im uebrigen dem Value at Risk Prinzip, bei dem ebenfalls versucht wird, abzuschaetzen, welche Wertveraenderung innerhalb eines gegebenen Zeitraums als signifikant wahrscheinlich anzusehen ist.
mfG