Der Kreditozean trocknet aus - Carry Trade gerät ins Stocken

  • Ausverkauf an den Aktienmärkten - Hedgefonds bedrohen Finanzstabilität


    Wie von dem amerikanischen Oppositionspolitiker Lyndon LaRouche in seiner Erklärung vom 20. April prognostiziert, hat der größte Aktiencrash seit dem Untergang der "New Economy"-Blase eingesetzt. Er ist Teil eines umfassenden Zusammenbruchsprozesses, der neben Aktien vor allem auch die Rohstoff-, Währungs- und Derivatmärkte erfaßt hat. Allein die Aktienbewertungen haben dabei seit dem 9. Mai rund 3 000 Mrd. Dollar eingebüßt. Am schlimmsten hat es die sog. "aufstrebenden Märkte" erwischt, die nun eine panikartige Flucht der ausländischen Investoren erleben. Die dortigen Finanzblasen, die in der Phase extrem niedriger Zinsen in den USA, Japan und Europa aufgebaut wurden, platzen. Längst hat der Crash auch die führenden Aktienmärkte erreicht. Die Zentralbanken sind ratlos. Einerseits können sie die eingeleitete Rückführung der von ihnen ins System gepumpten Liquidität nicht stoppen, weil dann die Preisinflation für jedermann sichtbar außer Kontrolle gerät. Andererseits droht die Rückführung der exzessiven Liquidität, bzw. allein schon eine entsprechende Ankündigung, die Finanzmärkte in unvorhersehbare Turbulenzen zu stürzen.


    Seit dem russischen Schuldenmoratorium im August 1998 und dem unmittelbar darauf folgenden Untergang des damals größten Hedge Fonds LTCM hat es nicht mehr einen derart massiven Einbruch an den "aufstrebenden Märkten" gegeben. Alle Marktsegmente, von Aktien über Anleihen bis hin zu Währungen, kollabieren seit dem 9. Mai in so unterschiedlichen Ländern wie Brasilien, Mexiko, Island, Ungarn, Türkei, Saudi-Arabien, Südafrika, Rußland, Indien, Indonesien und Neuseeland. Tagesverluste von fünf bis zehn Prozent und temporäre Abschaltungen des Börsenhandels waren im Verlaufe des Monats Mai an der Tagesordnung. Bis zum 7. Juni hatte der von der US-Investmentbank veröffentlichte Emerging Market Aktienindex bereits fast ein Fünftel seines Wertes vom 8. Mai verloren.


    In der Türkei betragen die Aktienmarktverluste mehr als 30 Prozent. Die türkische Lira ist infolge der plötzlichen Kapitalflucht um 20% zusammengekracht. Hier wurde die Lage noch zusätzlich durch den Besuch eines Teams des Internationalen Währungsfonds (IWF) zugespitzt, der als Bedingung für die Fortführung des internationalen "Rettungspakets" eine drastische Reform des Sozialversicherungssystems gefordert hatte. Die von ausländischen Investoren verlangten Zinsen für türkische Regierungsanleihen schossen binnen weniger Tage on 13% auf 19% hoch. Über Pfingsten kündigte Zentralbankchef Yilmaz daraufhin ein außerordentliches Treffen des Zentralbankrates an und erklärte, man werde notfalls nicht davor zurückschrecken, zur Verteidigung der Lira die 60 Milliarden Dollar Devisenreserven des Landes einzusetzen. Am 7. Juni kam der Zentralbankrat zusammen und beschloß eine schockartige Anhebung der kurzfristigen Zinsen um 175 Basispunkte auf 15 Prozent. Nichtsdestotrotz fiel die Lira weiter und der Aktienmarkt erst recht.


    Auch in Island versuchte die Zentralbank im Mai, mit drastischen Zinserhöhungen gegenzusteuern. Es half nichts. Das gesamte isländische Bankensystem, das mithilfe kurzfristiger, ausländischer Kredite eine riesige Spekulationsblase bei Aktien und Immobilien geschaffen hatte, steht vor dem Untergang. Am Pfingstmontag erklärte Ministerpräsident Asgrimsson nach einer lokalen Wahlschlappe seinen Rücktritt. Standard & Poor's stufte seine Bewertung für Island zurück, und die isländische Krone brach erneut ein.


    Die Türkei und Island sind nur zwei Beispiele für ein weltweites Phänomen. Angelockt durch die im Vergleich zu den USA, Europa und Japan sehr viel höheren Zinsen ist in den letzten Jahren ein beträchtlicher Teil der Liquidität, die von der US-Zentralbank Federal Reserve, der Europäischen Zentralbank sowie der Bank von Japan erzeugt wurde, in die Entwicklungs- oder Schwellenländer geflossen. Im letzten Jahr betrug dieser Kapitalfluß insgesamt 491 Mrd. Dollar, so viel wie nie zuvor. Damit wurden nicht nur Hochzinsanleihen gekauft, sondern ebenso Aktien und nicht zuletzt auch Unternehmen, etwa im Rohstoffsektor. Nach Zinserhöhungen in den USA und Europa, und einer bald erwarteten Abkehr von Nullzinsen in Japan, ist allerdings die Zinsdifferenz soweit gesunken, daß sie aus Sicht der Investoren nicht mehr das deutlich höhere Risiko deckt. Im neuen Bericht der Weltbank Global Development Finance wird ein Szenario einer "Destabiliserung der Finanzmärkte" beschrieben, bei dem es dann zu einer plötzlichen Kapitalflucht aus den Entwicklungsländern kommt. Dieses Szenario ist aber schon längst Wirklichkeit. Panikartig ziehen die ausländischen Investoren ab.


    Nun hat ein weltweiter Zinswettlauf begonnen, um die verschreckten Investoren zurückzuholen und zugleich der ausufernden Inflation zu begegnen. Einen Tag nach dem türkischen Zinsschritt verkündeten ziemlich überraschend auch Indien, Südkorea und Südafrika eine Anhebung der Leitzinsen. Die Europäische Zentralbank (EZB) und Dänemark erhöhten ebenfalls die kurzfristigen Zinsen. EZB-Präsident Trichet betonte, die Zinsen seien immer noch sehr niedrig und weitere Erhöhungen vermutlich notwendig. Thailand war schon am 7. Juni in Aktion getreten. In den USA erschienen zugleich die regionalen Gouverneure der Federal Reserve in der Öffentlichkeit und ließen durchblicken, aufgrund inflationärer Gefahren seien weitere Zinserhöhungen unausweichlich. Das Ergebnis war ein neuerliches Blutbad auf den weltweiten Aktienmärkten. Unter anderem erlebten die asiatischen Aktienmärkte am 8. Juni den schwersten Einbruch in zwei Jahren. Der japanische Nikkei-Index brach in vier aufeinanderfolgenden Tagen um fast 900 Punkte ein, die Hälfte davon allein am 8. Juni. In beinahe verzweifelten Worten beschwor daraufhin der Kabinettschef der japanischen Regierung Shinzo Abe die Zentralbank, nicht gerade jetzt, inmitten der anhaltenden Turbulenzen, nun auch noch die japanische Nullzinspolitik zu beenden.


    Im Gefolge des Aktienmarktcrashs sind auch die Rohstoffpreise abgestürzt. An einzelnen Tagen gab es dabei extreme Kursausschläge in beiden Richtungen, bei Kupfer bis hin zu 12 Prozent. Seit einem Vierteljahrhundert hat es derartiges an den Rohstoffbörsen nicht mehr gegeben. Insgesamt bilden Aktienkurse, Anleiherenditen, Währungskurse und Rohstoffpreise aber nur den Unterbau für ein darauf basierenden Spielkasino sehr viel größerer Dimensionen: Finanzderivate. Das Jahresumsatz allein der börsengehandelten Finanzderivate hat im letzten Jahr die Marke von einer Billiarde (im englischen "quadrillion") überschritten. Um an diesen Wettabenteuern ohne lästige Regulierungen seitens der Aufsichtsbehörden teilnehmen zu können, haben die großen Banken in den vergangenen Jahren Tausende von neuen Hedgefonds gegründet. Sie operieren zwar häufig mit der Infrastruktur und auch Krediten der Großbanken, sind aber offiziell auf den Cayman Islands oder anderen Offshorezentren registriert und bleiben daher unbehelligt.


    Einige dieser Fonds dürften die jüngsten Turbulenzen nicht überlebt haben. Darüber wird man, sofern die geprellten Investoren mitziehen, Stillschweigen bewahren. Ein Indikator für die Lage im Hedgefonds-Sektor sind Warnungen von Zentralbanken, die es zwar früher auch gelegentlich gegeben hat, die aber nun eine neue Qualität erreicht haben. Sowohl die New Yorker Federal Reserve als auch die Banque de France haben sich zuletzt sehr besorgt über das rasante Wachstum von Finanzderivaten, insbesondere bei Kreditderivaten, geäußert.


    Am 1. Juni legte die EZB ihren halbjährlichen Bericht über die "Finanzmarktstabilität" vor. Zum ersten Mal wurde dabei den Hedgefonds ein eigenes Kapitel eingeräumt. Neben dem schnellen Wachstum des von ihnen eingesetzten Kapitals, das durch die Hebelwirkung von Bankkrediten noch vervielfacht wird, wird hier auf die Gleichschaltung der Hedgefonds-Aktivitäten hingewiesen. In zunehmendem Maße verwendeten die Fonds exakt die gleichen Anlagestrategien und die gleichen Computermodelle. Seit der LTCM-Krise im Herbst 1998 habe es nicht wieder einen so starken Gleichlauf bei den Hedgefonds gegeben wie heute. Kommt es zu einer Krise, werden diese in der gleichen Art reagieren und dadurch einen Multiplikatoreffekt bei den Marktausschlägen auslösen. Schon im Mai 2005, nach der Abstufung von General Motors, seien dadurch viele Hedgefonds in Bedrängnis geraten. In dem speziellen Segment der "Convertible Arbitrage Strategy" hätten die Hedgefonds im Jahresverlauf 40 Prozent ihres gesamten Kapitals verloren.


    Jetzt gebe es erste Anzeichen, daß sich die "Carry-Trades" in den Hochzinsländern auflösen. Sobald die globale Liquiditätsversorgung weiter eingeschränkt wird, könnten die führenden Märkte mit in den Strudel hineingerissen werden. "Eine zerstörerische Korrektur der Finanzwerte könnte auch durch andere Finanzschocks ausgelöst werden, etwa die Möglichkeit eines idiosynkratischen Zusammenbruchs eines großen Hedgefonds oder eines Clusters kleinerer Fonds." Dies würde wiederum zu "beträchtlichen Wertpapierverlusten bei Banken und Nicht-Banken" führen. An einigen Finanzmärkten könnte die Liquidität in einem Maße schrumpfen, daß die üblichen Methoden des Risikomanagements versagen.


    All dies geschieht, während weitere Gewitterwolken am Horizont aufziehen, die möglicherweise in der zweiten Jahreshälfte die Finanzmärkte erschüttern könnten: Der Absturz des amerikanischen Immobilienmarktes, auf dem 8 Billionen Dollar an Hypothekenkrediten lasten, und der ebenso absehbare Absturz des US-Dollars aufgrund des beständig steigenden amerikanischen Handelsdefizits. Der letzte Punkt wird vom EZB-Bericht als eines der zentralen Finanzmarktrisiken eingestuft. Es bestehe die Gefahr einer "abrupten Umverteilung der Portfolioanlagen, entweder seitens des offiziellen (Zentralbanken) oder des privaten Sektors, oder auch ausgelöst durch einen plötzlichen Verlust der Neigung globaler Investoren, in ausreichendem Maße weitere US-Wertpapiere anzuhäufen und dabei ihr Risiko zu erhöhen." In diesem Fall käme es zu einer "plötzlichen und destabilisierenden Umkehr der globalen Kapitalflüsse", mit unmittelbaren Auswirkungen auf den US-Dollar und die US-Zinsen. Die Turbulenzen würden wahrscheinlich "auf fast alle anderen Wertpapierklassen übergreifen . einschließlich Unternehmensanleihen und Aktien . und sämtliche Finanzmärkte der meisten Volkswirtschaften treffen. Unter solchen Umständen, drohen den globalen Banken und ihren Gegenparteien . insbesondere mit Hebelwirkung operierenden Investoren wie Hedgefonds . besonders hohe Risiken durch fallende Finanzwerte."


    In diesem Zusammenhang muß auch die Nominierung des Goldman-Sachs-Vorsitzenden Henry Paulson zum neuen US-Finanzminister gesehen werden. Gerade nach dem wenig rühmlichen und oft für Verwirrung sorgenden Auftreten des neuen Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke, fordert das Finanzestablishment die Ernennung eines Spitzenmanns der Wall Street, dem man als Finanzminister das Management der schon bald erwarteten Zuspitzung der globalen Finanzturbulenzen zutraut. Es heißt, es käme dann, anders als noch vor ein paar Jahren, insbesondere auf Absprachen mit China an, das inzwischen weltweit über die höchsten Devisenreserven verfügt. Und Paulson habe dorthin erstklassige Beziehungen. Ob ein Paulson im Weißen Haus bei den anstehenden Stürmen allerdings wirklich einen Unterschied macht, darf bezweifelt werden. Sowohl Regierungen wie Zentralbanken haben ihr Pulver verschossen und die Dinge nicht mehr unter Kontrolle. Innerhalb des Systems ist eine Reparatur nicht mehr möglich.

  • (EIR)


    Seit dem 9. Mai erleben wir den größten Einbruch auf den Aktienmärkten seit dem Platzen der "New Economy"-Blase zwischen März 2000 und März 2003. Allein in der Handelswoche vom 5. bis 9. Juni verloren die Weltaktienmärkte, gemessen an dem Morgan Stanley's World Index, 4,4 Prozent - der stärkste wöchentliche Rückgang seit September 2002. In derselben Woche sackten die Aktien auf den "aufstrebenden Märkten" durchschnittlich um 8% ab. So fiel der russische RTS-Index um 11,2% und türkische Aktien gaben um 11,4% nach. Da sich die weltweite Aktienmarktkapitalisierung Ende April auf annähernd 40 Bio. Dollar belief, bedeutet dies Verluste von 3,5 Bio. Dollar innerhalb von nur vier Handelswochen. Zu diesen Einbrüchen trägt vor allem das unauflösbare Dilemma der Zentralbanken bei, die vor dem Hintergrund der immer offensichtlicheren Preisinflation die überschüssige Liquidität zurückfahren mußten, die sie über die Jahre in das System gepumpt hatten. Gleichzeitig droht ein solcher Schritt bzw. allein schon eine entsprechende Ankündigung, neue Verkaufswellen auf den Aktienmärkten auszulösen.


    Am 5. Juni verwies Ben Bernanke, der Chef der US-Zentralbank Federal Reserve, auf die Notwendigkeit der Inflationsbekämpfung. Um die panikartigen Flucht der ausländischen Anleger zu stoppen, beschloß die türkische Zentralbank am 7. Juni auf einer Notkonferenz die Anhebung der Zinsen um 175 Basispunkte auf 15%, nachdem der türkische Aktienmarkt um 30% eingebrochen war und die türkische Lira seit dem 9. Mai 20% ihres Wertes verloren hatte. Am selben Tag erhöhte auch Thailand die Zinsen. Am 10. Mai erhöhten die Europäische Zentralbank sowie die Zentralbanken Dänemarks, Indiens, Südkoreas und Südafrikas ihre Zinsen.


    Diese Finanzturbulenzen erfolgen in einer Zeit, in der zwei weitere Finanzzeitbomben ticken, die jeden Moment explodieren können: 1. Die Gefahr eines Dollarzusammenbruchs aufgrund des unhaltbaren US-Leistungsbilanzdefizits und 2. der unvermeidliche Kollaps des US-Immobilienmarktes, der Hypothekenkredite in Höhe von 8 Bio. Dollar belastet ist. Die Ernennung von Henry "Hank" Paulson von Goldmann Sachs zum neuen US-Finanzminister anstelle des zurückgetretenen John Snow ist Teil der Vorbereitung auf solche verheerenden Ereignisse.


    Sollte eine oder sogar beide der beiden Megakrisen eintreten, wäre ein Abkommen der amerikanischen Regierung mit China notwendig, das derzeit die größten Devisenreserven der Welt besitzt. Und Henry Paulson gilt als ein Mann, der "mit den Chinesen sprechen kann". Paulson war bei Goldmann Sachs federführend an der Verwaltung mehrerer größerer IPOs ("Börsengänge") chinesischer Industrieunternehmen, darunter PetroChina im Jahr 2000 und in der vergangenen Woche die Chinesische Volksbank - ein Geschäft mit einem Umfang von 9,7 Mrd.$, der größten IPO in den vergangenen 6 Jahren - beteiligt. Aus Paulsons Umfeld war zu hören, er wolle die Chinesen nicht zu einer Abwertung drängen, sondern eher die Fed auffordern, die Zinsen zu erhöhen, um den Dollar zu "stärken".

  • Japan. Nach über 35 Jahren der Demonetarisierung und Verbrämung als "barbarisches Relikt" hat sich Gold auf grausame Art und Weise zurückgemeldet. Erstes Opfer ist Japans mächtige und stolze Zentralbank:


    Aufgrund der Goldpreisexplosion der letzten Monate sah sich diese nun veranlasst, dem Markt massiv Überliquidität, Gelder im Wert von 200 Milliarden Dollar zu entziehen. Diese weltweit vagabundierenden Gelder waren mit verantwortlich für den übermäßigen und für die Geldwertstabilität höchst ungesunden Anstieg der Rohstoff- Immobilienpreise weltweit.


    Die Folgen dieser Notbremsung zur Rettung der nicht goldgedeckten Weltleitwährungen Dollar, Yen, Euro und Yuan lassen sich weltweit anhand der Aktienindices ablesen, nachdem Renten bereits seit Monaten leicht rückläufig waren.


    Der Versuch der Federal Reserv Bank, das Handelsbilanzdefizit der USA und die damit einhergehende Asset-Price-Inflation durch langsame Zinserhöhungen einzudämmen, brachte nach nun fast 18 Monaten immer noch kein Erfolg.


    Insbesonders konnten dadurch nicht die ausufernden Rohstoffpreise eingedämmt werden, was zuletzt einen massiven Vertrauensverlust in den US-Dollar auslöste.


    Weitere Zinssteigerungen in den USA würden zudem über einen Einbruch des Immobilienmarktes die Binnenkonjunktur dort abwürgen-


    Daher konnte die sich aus den Rohstoffpreissteigerungen ergebende Gefahr für die Geldwertstabilität in der Form spürbar steigender Inflationsraten durch die Zinserhöhungen alleine nicht wirksam eingedämmt werden.


    Nachdem diese bittere Wahrheit offenkundig wurde, sah sich nun Japans Notenbank gezwungen, diesen Symtomen mit der Brechstange zu Leibe zu rücken und über eine schlagartige Reduzierung der Liquidität deren Ursache zu begrenzen.


    Und genau dies ist eine völlig neue Dimension der Währungsverteidigung und in den letzten 35 Jahren ohne Beispiel.



    Gold ist erwacht und hat zu alter Stärke zurückgefunden.


    Der Goldpreiseinbruch von mehr als 50 Dollar die Unze, der in den letzten 24 Stunden stattfand tut dem keinen Abbruch. Die Gründe für diesen Preisrückgang werden noch genauer zu untersuchen sein.


    Die Folgen dieser Geldmengenreduzierung werden sehr bald für jeden offensichtlich werden: Nachdem die Zinsen in den sog. "Emerging Markets" spürbar steigen und die Aktiennotierungen dort weiter auf Talfahrt gehen werden, beginnen dann auch die Zinsen in den Industrienationen weiter anzuziehen. Aufgrund der geringeren Liquidität dürften zudem die Anforderungen an die Bonität privater Schuldner deutlich zunehmen. Auch an Staatsanleihen dürfte der Zinsanstieg nicht spurlos vorüber gehen, was wohl durch die betroffenen Staaten mit zwei Maßnahmen begegnet werden dürfte: Eine noch kürzere Laufzeit der umgeschuldeten Mittel und damit eine Erhöhung der Duration an den Anleihemärkten und Leistungs- und Ausgabenkürzungen ggf. in Kombination mit Steuer- und Abgabenerhöhungen.

    Als fatal dürfte es sich erweisen, wenn es zur Deflation oder zur Monetarisierung der Staatsanleihen durch die Notenbanken kommen würde und zur Vermeidung einer Implosion der Finanzmärkte (Deflationärer Crash) dann die Geldschleusen erneut weit geöffnet werden würden. Zudem die Möglichkeit der Zentralbanken Gelder wirksam zurückziehen zu können auch nur in dem Umfang gewährleistet ist, in dem es nicht zu Pleiten / Zusammenbrüchen der Primärschuldner (Geschäftsbanken) kommt. Diese aber können bei einer Kombination von Forderungsausfällen und Liquiditätsentzug durch die Zentralbanken sehr schnell in Schieflage geraten.

    Was momentan -ganz besonder sfür den Goldanleger - vordergründig zählt, das sind drei Dinge: Liquidität, Liquidität und nochmals Liquidität. Die höchste und unabhängigste Form der Liquidität ist und bleibt Bargeld (z.B. solches im Save einer Bank, zudem nur man selber den Schlüssel besitzt). Dieses Bargeld ist dann nicht der Bank, sondern einem persönlich zugewiesen. Da klebt dann kein Bankenschuldner daran. Nur mit ausreichenden Bargeldbeständen ist man wirklich vor wirtschaftlichen Unbilden in Form von Forderungsausfällen gegenüber Banken in einer deflationären Phase sicher.


    Die Trumpfkarten Gold, Silber, Platin und Palladium, die vier Asse im Ärmel jedes Edelmetallinvestors, die können erst später, in einer sich daran eventuell anschließenden Phase der Monetarisierung von Sach- und Finanzwerten und der sich dadurch ergebenden Hyperinflation ausgespielt werden. Diese gilt es durch Barreserven vor der Deflation zu schützen und für spätere Gelegenheiten zu bewahren.

  • mesodor39


    Wenn man einen Hammer hat läuft man Gefahr daß einem alles zum Nagel wird - Du hast sicherlich keinen "Hammer" - aber einfach "zu viel Gold im Kopf bzw. Sinn".


    Gold ist immer da - war immer da und wird auch immer da sein. Glaube ich zumindest ;)


    Aber was sich derzeit auf den Märkten tut - geht von der Zinsseite aus - tat es genau genommen bereits als die letzte Goldblase am Steigen war. Damals war das steigende Gold ein drastisches Signal dafür daß vor allem in den USA das Zinsniveau "unter aller Sau" war - nicht zuletzt deshalb hat ja auch der Chef der Chinesen mal kurz in Washington vorbeigeguckt und den Amis die Leviten gelesen.
    "Wenn Ihr uns mit den Zinsen bescheißt - dann horten wir nicht mehr Dollar - sondern suchen nach Alternativen (u.A. Gold! - auch das ging ja durch die Presse und dieses Forum).


    Nunja - jetzt ziehen die Zinsen also an - und die Amis (und nicht nur die...) beissen nolens-volens auch in den saueren Apfel fallender Aktienkurse.


    Geld wird also teuerer - aber das ist verdammt gut so! Nur so ist eine vernünftige Anpassung der Lebensgewohnheiten in den unterschiedlichen Ländern an die Leistungsfähigkeit selbiger Länder möglich.
    Die USA können folglich nicht munter in der ganzen Welt "anschreiben lassen" und weit über ihre Verhältnisse leben - die Chinesen können nicht munter darauf bauen die USA als Export-Einbahnstraße zu betrachten und dafür ordentliches Geld zu erwarten. (Europa ist dabei irgendwo dazwischen...)


    Ob in Zeiten teueren Geldes Gold eine Chance hat - wage ich zu bezweifeln. Die Märkte sehen dies offensichtlich genauso.


    Ich habe damit kein Problem. Ich warte jetzt ganz einfach wie sich die Sache entwickelt. Daß eine deutliche Abkühlung der Konjunktur in den USA (und Europa) kommt ist ziemlich sicher. Ob sich diese Abkühlung globale Spuren hinterläßt? Sicher nicht so große wie ein vergleichbares Szenario vor 30 Jahren erzwungen hätte.
    Gold wird jedenfalls erst wieder in interessantes Thema wenn die realen Gelderträge anderer Anlageformen in Richtung schwarze Null tendieren - und obendrein Geld mit einer roten Null rentiert.


    Also Äuglein offen halten - die Zeit für Gold kommt gewiss. Aber dies erkennt man nicht am Gold - sondern anderen Entwicklungen. Gold ist Wirkung - nicht Ursache.


    Und das ist auch für den Anleger ein interessanter Umstand - er kann nämlich lange vor dem "breiten Markt" auf Gold einschwenken - und kann damit Gewinne/Sicherheit relativ günstig erwerben.
    kann und günstig - heißt aber ausdrücklich nicht zu jedem beliebigen Zeitpunkt oder Preis!

  • Ihr redet immer alle von den Zinsen und "teuerem Geld"... Jetzt mal im ernst, es kommt mir so vor, als ob hier alle dieses mediale Gerede für bare Münze nehmen.
    In der Realität sieht es so aus, dass Geld noch immer sehr günstig ist und das der Anstieg der Zinsen kein realer, spürbarer ist, sondern wohl eher symbolisch zu werten ist. Nötig wäre ein drastischer Zinsschritt in den USA (auf mind. 15-20 %) was jedoch nicht stattfinden wird, um die eigene Wirtschaft nicht gänzlich zu zerstören, die ja bekanntlich seit Jahren nur auf Pump gewachsen ist.


    Aber dieses Zinsgerede, ist nichts als eine große Ablenkung...


    Das Erwachen wird kommen !


    Es ist ja auch nur logisch, dass die halbe Welt von Inflationsängsten spricht und der Goldpreis täglich purzelt, oder ????


    Jeder muss sich selbst ein Bild machen, aber ich lasse mich nicht zur Rettung weniger aus dem Markt drängen und schon gar nicht von Leuten, die dafür die lächerlichen Zinsschritte verantwortlich machen ! Die Fed ist am Ende und der EZB geht es nicht besser. Ob Japan nun Geld aus den Märkten gezogen hat oder nicht, ist auch nicht der Auslöser für den Fall aller Assets...


    Lest doch mal die Kolumnen der Edelmetallhändler. Seit Monaten lese ich, dass es einen Versorgungseingpass bei Silber gibt (gut, liegt an den Produzenten der Barren, aber ein Indiz für steigende Kurse sollte das dennoch sein). Bei Gold wird fast täglich von Kauf/Verkauf 5/1 berichtet und trotzdem fallen die Kurse.


    Ich denke hier wird versucht einigen Anlegern (wem auch immer) noch einmal gute Einstiegsmöglichkeiten zu verschaffen, auf Kosten der nervösen Kleinanleger. Denn mit den bekannten Zinsschritten und dem Einziehen von 200 Mrd USD (durch Japan) wird sich die Inflation kaum bekämpfen lassen.


    Das wird verpuffen und nur ein paar Wochen zu verkaufen sein !

    Die Staaten können sich noch halten oder werden mit enormen Kapitalspritzen gehalten, das heißt die Gesundung wird vertagt !

    2 Mal editiert, zuletzt von Reinigungsprozess ()

  • Zitat

    Ich denke hier wird versucht einigen Anlegern (wem auch immer) noch einmal gute Einstiegsmöglichkeiten zu verschaffen, auf Kosten der nervösen Kleinanleger.


    Wem auch immer = die "Wissenden". Insider bei den "Primary Banken" realisieren risikolose Gewinne in astronomischer Höhe.


    Auch Rettung der im Juli / August fälligen Shortpositionen der großen "4 oder weniger" (siehe Ted Butler).


    Wie wäre es, wenn einige der Großen (Wolfspack) sich gegenseitig die Kontrakte verkaufen und damit den Silber (Comex-) Preis beliebig nach oben oder unten bewegen ? Wenn die Partner den nächsten Deal genau in die umgekehrte Richtung machen, gleichen sich mögliche Verlustpositionen aus.

  • zum thema über oder unterbwertet
    gold hatte in den letzten 800 jahren im mittel eine kaufkraft von heute umgerechnet 750 $. d.h. aktuell sind wir wieder drunter.
    nimmt man nur die zeit von 1800 bis heute dann sind wir aktuell ungefähr bei der durchschnittskaufkraft. was also über und unterbewertet ist ist eine frage des betrachteten zeitraums für den man die 'mittlere' kaufkraft ausrechnet. dass sie bis ende des mittelalters höher war könnte daran liegen dass es damals noch nicht so viel gold gab (wurde danach erst aus südamerika geraubt und mit gebracht) und dass man heute gold nicht unbedingt horten/halten MUSS um damit zu zahlen.


    der goldpreis gerechnet in $ hängt zum einen von der goldmenge im verhältbis zur dollarmenge ab und zum andern aber von der nachfrage je zeiteinheit, d.h. es kommt auch drauf an wie groß das bestreben ist eines von beiden im verhältbis zum andern zu halten/zu horten. die nachfrage nach gold wird immer dann steigen wenn die zinsen fallen/tief sind oder man dem papier nicht mehr traut, das papier wird tendenziell dann steigen wenn man wieder mehr zinsen bekommt. was den ausschlag gibt hängt davon ab was grade als wichtiger angesehen wird.


    wenn man davon ausgeht dass sich angst und zinsen regelmäßig abwecheln und es also immer abwechseln zu einer flucht in gold und dann wieder einer anlage in hohen zinsen kommt und sich dies immer wieder ausgleicht, sollte das dazu führen, dass der goldpreis langfristig um den (theoretischen) wert oszilliert der sich aufgrund der gestiegenen papiergeldmenge ergibt. er ist halt wie gesagt mal drüber und mal drunter je nachdem wie die stimmung ist.


    wenn man annimmt dass die goldmenge jedes jahr 1-2% steigt und die papiermenge 5-6% dann käme es zu einer aufwertung dieses 'theoretischen' preises von 4% p.a. eine solche spitze/blase wie 1980 wäre damit erst bei preisen um die 2300-2400 $ erreicht. aktuell beträgt der preis ca. 1/4 hiervon. d.h. als stände er bei 200 im jahr 1980.


    im jahr 1973 war der goldpreis bei ca. 65$. auf heutige kaufkraft umgerechnet wäre das ca. 250 $. d.h. wenn man einfach mal die entwicklung von 1973 bis 1980 auf heute überträgt und die 65 als unteren begrenzung und die 850 als obere begrenung des 'korridors' ansieht innerhalb dessen der preis um den theoretischen herum oszillieren kann, dann würde der anstieg von 65 auf 850 heute einem anstieg von 250 (jahr 2001) auf 2400 entsprechen. hier sind wir mit 560 denke ich eher noch im unteren als im oberen drittel.


    ein anstieg von 65 bis 850 bzw. von 250 auf 2400 entspricht zumindst ungefähr einer verzehnfachung. wenn man sich die entwicklung der vergangenheit ansieht dann sieht man dass sich die realen preise auch über jahrzehnte und sogar jahrhunderte in einem solchen korridor bewegt haben d.h. eine verzehnfachung von unten bis oben. da wir 2001 bei 250 $ ganz unten waren und 1980 bei 850 ganz oben kann man schon damit rechnen dass wir uns ncohmal in richtung der oberen begrenzung bewegen. der anstieg von 250 auf 750 war gerade mal die halbe wegstrecke.


    sollte sich das papiergeldmengenwachstum drastisch ausweiten dann würde natürlich auch der 'theoretische' preis schneller steigen d.h. eine bewegung der realen preise um eine bestimmte strecke richtung obere begrenzung würde einer höheren nominellen aufwertung entsprechen.


    sinkt die menge des neu geförderten goldes dann hat dies natürlich den gleichen effekt da dann aus den 4% auch schnell 5 oder 6% werden können.

  • [quote]Original von HIghtekki
    sollte sich das papiergeldmengenwachstum drastisch ausweiten dann würde natürlich auch der 'theoretische' preis schneller steigen d.h. eine bewegung der realen preise um eine bestimmte strecke richtung obere begrenzung würde einer höheren nominellen aufwertung entsprechen.
    ......quote]


    ist es nicht bereits stark genug gestiegen?.


    Da hat sich doch soviel aufgestaut, daß Preise so oder so irgendwann ähnlich deutlich steigen wie die Geldmengen. Spätestens in der Entnahmephase überalterter Völker wird Fiat-Money zusammenbrechen.


    Der sich in den letzten 4 wochen abzeichnende Goldpreiscrash war meiner Ansicht nach zu deutlich, als daß er auf diesem Niveau mit Marktreaktionen erklärbar wäre.

  • Zitat

    Original von mesodor39
    [Spätestens in der Entnahmephase überalterter Völker wird Fiat-Money zusammenbrechen.


    @ mesodor39
    Der Zusammenbruch wird m.E. immer eine diskrete Währung betreffen.
    Möglicherweise eine nach der anderen.
    Gleichzeitig wird im betreffenden Wirtschaftsraum eine Ersatzwährung etabliert - das läuft von ganz allein. Also eine noch nicht zusammengebrochene Währung. Das Spielchen geht immer so weiter und sicher immer mit Papiergeld und dergleichen. Es wird aber auch Währungen geben, die stärker werden und (uns) überleben. Die Kunst ist m.E. auf die Währung mit dem längeren Atem zu setzen. Weil ich mich dabei heute nicht eindeutig entscheiden kann, bleibe ich vorerst stark in PM`s.


    catinth

  • ok wenn ich es recht in erinnerung hab sind es seit anfang der 60er jahre ca. 7,5% p.a. die die $-menge M3 wächst. wenn man 1,5% goldmengenwachstum abzieht wäre man bei 6%. d.h. das wäre knapp eine ver-7-fachung seit 1973. 1973 war der preis bei 65 $ (wäre also ca. 450 heute). das problem ist, dass man nicht so genau sagen kann ob dieser preis tief war oder nicht, da gold grade erst quasi in die freiheit entlassen wurde. nach 1973 gab es zunächst mal anpassungen da der offizielle preis von zuletzt 42.22 nur mit mühe künstlich auf diesem niveau gerhalten werden konnte und eigentlich schon viel höher war (aufgrund der geldmenge bzw. den schulden). aber wie viel höher? der von mir angeführte theoretische preis ist kein absoluter sondern einer im verhältnis zu einem andern also quasi einer der einer ver-x-fachung eines früheren entspricht (wenn man annimmt, dass dieser 'fair' war).


    man könnte nun noch weiter zurück gehen bis 1944 oder 1914. 1914 war der preis bei ca. 20 $ und es hatte bis dahin eine golddeckung gegeben. wenn man also diese 20 $ als 'fair' ansieht (muss sie ja eigentlich sein da das verhältnis fest war) dann müsste man schauen um wie viel sich die $ menge seitdem ausgeweitet hat.

  • Zitat

    Original von Reinigungsprozess
    Ihr redet immer alle von den Zinsen und "teuerem Geld"... Jetzt mal im ernst, es kommt mir so vor, als ob hier alle dieses mediale Gerede für bare Münze nehmen.
    In der Realität sieht es so aus, dass Geld noch immer sehr günstig ist und das der Anstieg der Zinsen kein realer, spürbarer ist, sondern wohl eher symbolisch zu werten ist.


    Naja - Du hast schon vollkommen Recht - die Zinsen sind immer noch vergleichsweise niedrig! Und genau das macht mir im Augenblick auch die größten Sorgen - bzw. hat mich erstmal (obwohl ich nicht scharf darauf war) Gold verkaufen lassen.
    Wenn der Goldpreis bereits auf heutige Zinsen so verkrätzt reagiert - wie sieht das dann bei 6-8% aus? Sind wir dann wieder bei 260$ oder von mir aus auch "nur" 360 pro Unze?


    Wenn der Zins richtung 15-20% ginge - dann hätte ich sogar schon wieder Gold gekauft - das wäre ja der ultimative Absturz jeder Volkswirtschaft vorprogrammiert - zumindest jeder Volkswirtschaft die nicht gerade in einem ultimativen Wachstumstaumel fiebert.


    So gesehen rechne ich durchaus damit relativ bald wieder einsteigen zu können. Vielleicht sogar schon im Herbst. Aber so lange der Daumen derart nach unten zeigt warte ich ab bis der Boden kommt. Lieber 50$ zu spät gekauft - als 100$ zu früh.

  • das dumme ist dass beim kauf einiger ünzchen bei verkauf und anschließend wieder zurückkauf jedes mal ca. 25-27 € drauf gehen je stück (sofern man keinen schein kauft). aus den 50 zu spät werden dann schnell 75 oder? ;)


    rechne noch die zeit dazu die es dauert die ünzchen ZWEI MAL zum händler zu bewegen (2 mal hin und her ergibt 4 mal die strecke zum händler) sowie spritkosten. alternativ kosten für verpackung und versand. dann bist du denke ich schnell bei deinen 100 (es sei denn du handelst immer große mengen)

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    gold hatte in den letzten 800 jahren im mittel eine kaufkraft von heute umgerechnet 750 $.


    So weit ich weis war ich der erste in meiner Familie der einen Computer besaß - mein Vater war der erste in meiner Familie der mit einem Flugzeug gefolgen ist - mein Großvater war der erste in meiner Familie der ein Auto besessen hat.
    Ich frage mich daher wie man die Kaufkraft von heute mit der von vor 800 Jahren vergleichen will.
    Schließlich haben sich nicht nur die Konsumartikel (s.o.) verändert - sondern auch die Produktionsweise. Was will man hier vergleichen können? Der methodische Ansatz hätte mich schon interessiert!

  • ok die kaufkraft in großbritannien ;)
    gemessen im UK CPI. ich weiß der ist nicht so gut aber was anderes gibts nicht. oder?


    das soll auch nur eine tendenz darstellen und nicht exakt sein. ich find es nur immer wieder lustig wenn manche meinen der goldpreis wäre historisch gesehen extrem hoch. das ist er nicht.

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    das dumme ist dass beim kauf einiger ünzchen bei verkauf und anschließend wieder zurückkauf jedes mal ca. 25-27 € drauf gehen je stück (sofern man keinen schein kauft). aus den 50 zu spät werden dann schnell 75 oder? ;)


    In der Tat... deshalb sitzt man als Physiker ja auch recht fest im Sattel und läßt sich nicht vom Flügelschlag jeder vorbeistreifenden Ente verunsichern.


    Sollte es heute gedreht haben (was ich nicht glaube!)- und ich bei 600 wieder einsteigen - ich hätte noch immer ganz ordentlich vom Verkauf profitiert. Und zwischen dem heutigen Kurs und dem Stand von Weihnachten liegt ja auch noch eine halbe Welt - ganz zu schweigen von dem Kurs an dem der "normale" Kursverlauf nach Oben durchbrochen wurde...


    Oder anders rum gefragt - wann soll man Gold denn sonst verkaufen :)

  • ok ich muss zugeben ich hatte irgendwie mit 1 unze je gang zum händler gerechnet ;) bei mehr ist das natürlich weniger je stück.


    ich kaufe ungern wo ich nicht weiß wer mir verkauft und wo ich erst das geld schicken muss und dann hoffen dass auch was kommt was ok ist und nicht schund oder gar nichts. ich hab da schon so manche unguten dinge bei ebay erlebt.


    ok man kann natürlich die differenz zwischen dem besten verkäufer und besten ankäufer nehmen. die wäre schon bei ca. 10-12 €. wenn man eine genügend große anzahl hat fällt der restnicht mehr so ins gewicht. außer dass man dann jedes mal ein paar 1000 € entweder hin und her karrt oder sie irgendwo unterwegs sind wo ich nicht weiß wo genau...kommt halt auf das risiko an, das man darin sieht. ich würde ungern ständig mit paar 1000 € in der gegend rum fahren oder diese der post überlassen.

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    ich find es nur immer wieder lustig wenn manche meinen der goldpreis wäre historisch gesehen extrem hoch. das ist er nicht.


    Ist auch eine relaitve Aussage. Hat aber wohl letztendlich mehr mit der Produktivität zu tun als mit dem Gold. Ein chinesischer Arbeiter muß heute auch noch eine Woche für ein paar Gramm Gold arbeiten... wie hierzuland vor 100 Jahren...

  • Zitat

    Original von Reinigungsprozess
    In der Realität sieht es so aus, dass Geld noch immer sehr günstig ist und das der Anstieg der Zinsen kein realer, spürbarer ist, sondern wohl eher symbolisch zu werten ist.


    Ich glaube, da irrst du dich!


    Geld ist wohl im Moment rein nach Zahlen gesehen recht günsig, aber es will trotzdem keiner (Privatperson) haben. Bei mir liegt jeden Monat mindestens ein Prospekt im Briefkasten mit einem Angebot für einen billigen Kredit. Ich habe sogar schon anrufe erhalten, ob ich denn kein Geld (auf Pump) brauche. Dann kommen doch unsere lieben Banken ins Spiel. Ich leihe dir Geld zu 3 4 oder 5%, und habe eine Anlageform, die bringt mindestens 8 9 oder 10 % Rendite. Aber der faule Michel nimmt trotzdem kein Geld auf. (Weil er schlauer ist, als die denken ?()
    Was hilft es mir denn, wenn ich einen Kredit zu 3% aufnehme, aber mit meiner so gelobten Anlage ein minus von 50 60 oder gar 100% erziele?
    Dann spätestens ist Geld nicht mehr billig!!!!!!! 8o

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