Spekulationssteuer/Gläserner Anläger

  • Alphöttä,


    natürlich gibt es für alles Wege und Möglichkeiten. Du hast ja sebst einige angesprochen.
    Die Aushöhlung des Bankgeheimnis führt m.E.dazu, dass viele Ihr Geld/Gold etc... wieder im Kopfkissen oder in Schließfächern verwahren...


    Steuerehrlichkeit schön und gut, wenn nur 5 von 100 Personen Ihre Spekulationssteuern angeben verstehe ich den Gesetzgeber, dass er sich hier etwas einfallen läßt.
    Allerdings den Anleger komplett "gläsern" zu machen halte ich Datenschutzrechtlich für sehr bedenklich.
    Wieso z.B. keine Pauschalgebühr in Höhe eines gewissen Prozentsatzes auf Aktiengewinne?
    Das würde IMHO vieles vereinfachen....

    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

  • Zitat

    Original von The Merowinger
    ...
    Wieso z.B. keine Pauschalgebühr in Höhe eines gewissen Prozentsatzes auf Aktiengewinne?
    Das würde IMHO vieles vereinfachen....


    Aber wie soll das technisch gemacht werden?
    Ich verstehe dich so: wird beim Verkauf von Aktien ein Gewinn erzielt, dann behält die Depot führende Bank sagen wir mal 1 % vom Gewinn (oder gar vom Gesamtvolumen? lieber nicht) und führt diesen an das Finanzamt ab.
    Schwierig wird das ganze, wenn ich von Aktie A zuerst 100 Stück kaufe, später dann 80 Stück und irgedwann mal 120 Stück verkaufe und die Aktien des zweiten Kaufs im Minus sind. Dann wird erst Verlust mit Gewinn verrechnet - sofern die Spekufrist noch gilt - und dann auf den verbleibenden Gewinn die Abgabe erhoben. Es könnte aber sein, dass die ersten 100 Aktien zwar einen Gewinn erbringen, die 40 des zweiten Kaufs aber ein Minus, das größer als der Gewinn ist. Sollen dann die Gewinne trotzdem versteuert werden?


    Schwierig. Dann wäre es vielleicht sogar besser, JEDE Transaktion zu besteuern, z. B. mit x Promille vom Gesamtvolumen. Oder was?


    Grüße


    extrel


  • Extrel,
    angedacht war natürlich einen Prozentsatz vom erzielten Gewinn.
    Bei mehrmaligen Käufen/Verkäufen stellt sich die Berechnung natürlich schwierig da. Hier habe ich zu kurz gedacht....
    Mir stellt sich nur die Frage, wie würde ich als ehrlicher Steuerzahler solche Transaktionen in meiner Steuerklärung angeben ?(



    JEDE Transaktion besteuern? Lieber nicht ;)

    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

  • @ The Merowinger


    das wäre eigentlich ganz einfach zu realisieren.


    Die Bank erhebt eine Verrechnungssteuer von ca 40 %des Gewinns. Bei der Steuerdeklarierung könnte man ein Teil davon wieder zurückfordern als Abzug am Steuerbetrag. Wer`s nicht zurückfordert , zahlt einfach die 40 % und ist selber der Geprellte.
    So käme der Staat auf jedenfall zu seinem Geld und der Bürger würde nich ganz "gläsern".


    Aber warum sollen wir uns Gedanken machen für den Staat ? Der holt sowieso soviel wie er kann. Und ich hab`s ja gesagt. Für jedes Mittel gibt`s ein Gegenmittel das hilft !!!!!!!


    Gruss von der Alp

  • [Blockierte Grafik: http://www.sueddeutsche.de/img/g_sz_logo.gif]


    Eichel will den gläsernen Bankkunden (ach nein...)
    Ein weiterer Schritt zum gläsernen Bankkunden...


    Ab Juli haben es Steuerflüchtlinge schwerer: Dann müssen deutsche Banken und Investmentfonds dem Fiskus detailliert darüber Auskunft geben, welche Zinserträge ihre EU-Kunden erhalten.
    Von Ulrich Schäfer
    In einem Schreiben an die obersten Finanzbehörden schreibt Eichels Ministerium detailliert vor, welche Informationen Banken und Fonds ab Sommer dieses Jahres an das Bundesamt für Finanzen melden müssen.


    Sie müssen über sämtliche Zinserträge informieren, die Bürger aus anderen EU-Ländern in Deutschland kassieren; sie müssen die Kontonummern melden, den Namen des Geldinstituts und die persönlichen Daten des Kontorsbesitzers.


    Dazu zählen neben der Steueridentifikations-Nummer, die es spätestens ab 2007 geben soll, die Adresse, das Geburtsdatum und der Geburtsort. Der deutsche Fiskus leitet diese Informationen anschließend an die Steuerbehörden des Heimatlandes weiter.

    Erstmals detaillierte Infos
    Eichel setzt damit die Zinsrichtlinie der Europäische Union um, die ab Juli dieses Jahres gilt und der Steuerflucht bei Zinserträgen entgegen wirken soll.


    Die Regierung hat dazu bereits im vergangenen Jahr die Zinsinformations-Verordnung verabschiedet.


    In dem 34-seitigen Schreiben erläutert Eichels Ministerium nun erstmals detailliert, wie die EU-Richtlinie in Deutschland umgesetzt werden soll und was dies für Geldinstitute wie Kunden bedeutet.



    Abgleich mit dem Ausland
    Da ähnliche Regeln künftig in fast allen EU-Staaten gelten, bekommen auch deutsche Bankkunden, die im Ausland ein Depot oder ein Konto halten, einen Eindruck, was durch die Zinsrichtlinie auf sie zukommt. De facto wissen die deutschen Finanzämter bald genau darüber Bescheid, was ihnen die Kapitalanlage jenseits der Grenzen an Zinserträgen einbringt.


    So müssen die deutschen Banken und Investmentfonds künftig noch genauer als bisher die Identität ihrer Kunden aus dem EU-Ausland überprüfen. Sie müssen sich den Personalausweis oder Reisepass vorlegen lassen und die Registriernummer sowie die ausstellende Behörde festhalten.


    Ferner müssen sie den Wohnsitz feststellen. Geht die Heimatadresse aus den offiziellen Dokumenten nicht hervor, so sind „hilfsweise andere beweiskräftige Dokumente heranzuziehen“.




    Gasrechnung, Steuerbescheid — alles kann dem Fiskus helfen
    Als mögliche Hilfsmittel empfehlen die Experten des Finanzministeriums dabei unter anderem: „Nachprüfung im Wählerverzeichnis, Nachfrage bei einer Kreditauskunftei, Bitte um Vorlage einer Strom-, Gas- oder Wasserrechnung, eines lokalen Steuerbescheids, eines Bank- oder Bausparkassen-Kontoauszugs oder auch Nachschlagen in einem örtlichen Telefonbuch“.


    In dem Schreiben aus Eichels Ministerium wird auch deGibt nun ein Kunde, der über den Pass eines EU-Landes verfügt, an, er lebe in einem dritten Land außerhalb der EU, „muss dies durch einen Nachweis über den steuerlichen Wohnsitz belegt werden, der von der zuständigen Steuerbehörde dieses Drittlandes ausgestellt wurde“.


    tailliert beschrieben, welche Erträge ihrer Kunden die Banken und Fonds dem Bundesamt für Finanzen melden müssen. Dazu gehören Zinsen auf Anleihen jeder Art, sei es von Unternehmen, sei es vom Staat.


    Schwierigkeiten? Sind zu erwarten
    Ausgenommen sind Tafelgeschäfte, da hierbei keine Einzahlung oder Gutschrift auf ein Konto erfolgt. Die Geldinstitute müssen auch die Erträge aus dem Verkauf von Zerobonds, also Null-Kupon-Anleihen, sowie Agio- oder Disagio-Anleihen melden, die kaum oder niedrig verzinst sind.


    Das gleiche gilt für Zinserträge, die von Renten- oder Anleihefonds ausgeschüttet werden. Gemeldet werden müssen auch Erträge aus gemischten Fonds, soweit diese höchstens zu 60 Prozent in Aktien und mindestens zu 40 Prozent in Zinspapieren investieren.


    Dass es dabei durchaus strittige Fälle geben kann, wissen die Beamten des Finanzministeriums. Sie sprechen von „zu erwartenden Schwierigkeiten“. Zur Klarstellung haben sie deshalb in ihrem Schreiben auch Beispiele genannt.
    Informationen gehen auch an ausländische Banken
    So muss die Bank auch die Erträge eines Kunden aus Neapel melden, der in seinem Depot einen Fonds hält, der zur Hälfte in Anleihen investiert; selbst wenn es sich um ein thesaurierenden Fonds handelt, der die Zinsen einbehält, muss die Bank dies melden – und zwar, wenn der Anleger den Fonds mit Gewinn verkauft.


    Auch ein französischer Anleger, der in seinem Depot bei einer Frankfurter Bank Anteile aus einem spanischen Sondervermögen verwaltet, muss damit rechnen, dass sein heimatliches Finanzamt davon erfährt.


    Die Bank muss diese Erträge auch dann melden, wenn die Mittel des Sondervermögens zur Hälfte in Aktien, zu zehn Prozent in Festgeld und zu 40 Prozent in französisches Sondervermögen fließen, das wiederum überwiegend in Rentenpapiere investiert.

    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

  • Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.


    Im Prinzip wird doch nur der Ehrlichkeit etwas "nachgeholfen". Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten.


    Die erhöhten Einnahmen könnten dann ja zur Senkung der Lohnnebenkosten verwendet werden. Und wenn das ganze dann noch zu einer höheren physischen Goldnachfrage führt, wäre es doppelt positiv.


    Gruß
    cabrito

  • Was gutes kann man dem ja auch abgewinnen:


    Auf den Wertpapierabrechnungen steht ab 2005 immer drauf: "Noch verfügbarer Freibetrag xxxx €". Damit ist die Spekulationssteuer gemeint (oder private Veräußerungsgeschäfte, wie es im Amtsdeutsch heißt).


    Das heißt, ich kann mir die mühselige Buchhaltung (excel-Tabelle) sparen.


    Na bitte, geht doch :D


    Gruß
    cabrito

  • Zitat

    Im Prinzip wird doch nur der Ehrlichkeit etwas "nachgeholfen". Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten.



    Was geht irgendwelche Griffelspitzer in irgendwelchen Ämtern meine Gasrechnung oder mein Bankkonto an?


    Als nächstes macht man dir wieder deine Post auf und schaut was drin ist und was du schreibst!


    Eine Meinung wie deine finde ich gefährlich, nur so waren die Unrechtsregime der Vergangenheit überhaupt mögich.

  • Tut mir leid, Deine Meinung kann ich auch nicht nachvollziehen.


    Wer wissentlich Steuern hinterzieht, gehört bestraft. Basta ! Wenn es sein muß, dann eben in den Knast.


    Das hat nichts mit dem Postgeheimnis, Unrechtssystem oder den Nazis zu tun.


    Gruß
    cabrito

  • Zitat

    Original von cabrito
    ...
    Auf den Wertpapierabrechnungen steht ab 2005 immer drauf: "Noch verfügbarer Freibetrag xxxx €". Damit ist die Spekulationssteuer gemeint (oder private Veräußerungsgeschäfte, wie es im Amtsdeutsch heißt).


    Also bei Kapitalerträgen habe ich einen Freibetrag. Bei der Spekulationssteuer habe ich aber nur eine Freigrenze, also sobald ich drüber bin, ist alles zu versteuren.


    Zitat


    Das heißt, ich kann mir die mühselige Buchhaltung (excel-Tabelle) sparen.


    Es ist aber wieder typisch für unsern Staat, das die Kosten für den erhöhten Buchhaltungsaufwand dem Bürger aufgebürdet wird.
    Ansonsten find ich es aber gut, obwohl 2004 das erste Jahr ist, wo ich mir überhaupt über die Freigrenze gedanken machen muß.



  • @ cabrito
    Formal rechtlich und dem Zeitgeist entsprechend hast Du natürlich Recht, aber ich teile die Meinung der meisten anderen hier:


    Les' mal was von Roland Baader, wie "Geld, Gold und Gottspieler" oder Gabor Steingart, "Deutschland - Der Abstieg eines Superstars". Vielleicht wird Steuerhinterziehung eines Tages als Form der Selbstverteidigung mündiger Bürger anerkannt, wie wir heute Befehlsverweigerung zu gewissen Zeiten fordern.


    Vor 20 Jahren war ein Aufstand in Deutschland als es in einer harmlosen Volksbefragung darum gehen sollte , ob man 1,5 oder 2,5 Zimmer bewohnt, die halbe Republik nahm sich wichtig und fürchtete, dass man mittels aufwendiger Algorithmen ermitteln könnte, von wem der Fragebogen sei.
    Die damaligen 'Widerstandskämpfer' sind heute an der Macht haben den gläsernen Bürger geschaffen. Dass alle möglichen Behörden Zugriff auf so etwas essentielles wie das Konto haben werden oder Briefgeheimnis aufgeweicht wird, war damals undenkbar.
    Die Republik hat es weit gebracht und das tollste ist, dass die Regierung dafür auch noch Beifall erhält. Es wird immer mehr Geld mit immer feineren Methoden einkassiert, um es nach entsprechendem Bürokratieverlusten wieder an die Geschröpften zu verteilen. Das sichert Macht und Posten und Einfluss und hat mit sozialer Gerechtigkeit nicht das geringste zu tun.


    Deutschland ist zum Inkassoverein mutiert und die Bürger sind zu Almosenempfänger des Staates degradiert, halten das Ganze aber für eine soziale Veranstaltung.
    Der Rückgang der Realeinkommen ist in diesem Sinne gewollt, die Bürger verlieren ihre wirtschaftliche Bewegungsfreiheit (die Grünen wollen die physische sowie einschränken) und Unabhängigkeit im Denken, Tun und Handeln.
    Daher kommt auch das grosse Unbehagen in Deutschland, der Mehltau der über dem Land liegt (im Moment aufgehellt, weil Müntefering ein paar Witzchen über die Opposition macht und der Kanzler der Herr der Fluten ist). Aber, Verlust der Freiheit hat unweigerlich den Abstieg zu nächsten totalitären Herrschaft zu Folge - und da schliesst sich der Kreis.


    Gruss von
    midas

    'Das Gold dem Einzelnen zu entziehen, ihn seines Anspruchs zu berauben, ist ihr Bestreben, während er es vor ihnen zu verbergen sucht. Sie >wollen sein Bestes<< - - - daher nehmen sie es ihm. Sie horten sein Gold in tiefen Tresoren und zahlen mit Papier, das täglich an Wert verliert.'
    ERNST JÜNGER; EUMESWIL, 1977

  • Rhöngold


    Genau, aber Eichel weiss das auch und deshalb wird die Grenze von 15.000€ Bargeld, die du in der Tasche haben darfst, gesenkt.


    Wer wird denn gegen die Bekämpfung des Terrors und der Geldwäsche sein ? :P

    'Das Gold dem Einzelnen zu entziehen, ihn seines Anspruchs zu berauben, ist ihr Bestreben, während er es vor ihnen zu verbergen sucht. Sie >wollen sein Bestes<< - - - daher nehmen sie es ihm. Sie horten sein Gold in tiefen Tresoren und zahlen mit Papier, das täglich an Wert verliert.'
    ERNST JÜNGER; EUMESWIL, 1977

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