Call-Optionsscheine auf Silber

  • Ich steig' eher schon aus, wenn ich auf ner schwarzen Null bin, evtl. schon morgen oder übermorgen. Zwei Chancen verpaßt: a) bei plus 40% auszusteigen und b) daß der Kurs weiter hochzieht - dann kann man nicht mehr viel Gewinn erhoffen bei knapper Restlaufzeit.


    Die Chartanalysen oder Wellen - ob ihrerseits zutreffend oder nicht, sei dahingestellt - sagen bzgl. der aufgeworfenen Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein "knapper" Ko-Schein trotz weiter sich fortsetzendem Aufwärtstrend mehr oder weniger zufällig K.o. geht, nichts aus. Da wäre ein statistisches Modell gefragt, was mir nicht bekannt ist bzw. nicht vorliegt.


    Die Emis gehen wohl eher davon aus, daß jeder unendlich laufender K.o. irgendwann, vor Ablauf der Unendlichkeit :D, irgendwann zwischendurch mal k.o. geht. Oder der K.o.-Schein geht eichelburgmäßig Richtung Unendlich, bevor er ausgeknockt wird - dann geht halt der Emi k.o. :D

  • Hallo,
    nach Überfliegen des Postings:
    wef siehts richtig,
    vielleicht unbekannt, daß die meisten Emittenten den KO vorsätzlich 8oherbeiführen
    dürfen, indem sie in die fallenden Kurse hinein selbst verkaufen und so erst den KO des Calls auslösen


    1) um den Verlust des Anlegers zu reduzieren, da sie spätestens bei Erreichen der KO-Schwelle die Calls eindecken indem sie die zugrundeliegende Silbermenge am Markt verkaufen (höherer Erlös)


    2)um ein neues spesenbringendes Geschäft starten zu können


    Missbrauch durch Banken darf m.E. unterstellt werden vor allem bei sehr engen Märkten wie Palladium oder Silber.


    Eigene Erfahrungen (z.B...) (mit ABN-Scheinen)


    Silber KO : 3cent unter tiefstem Geldkurs von Kitko
    Schein war KO gemeldet: Nach Reklamation---Drohen mit Anwalt---
    wurde der Schein zwei Tage später wieder gehandelt als wäre nichts
    gewesen.


    Palladium KO: In der handelsärmsten Zeit ca 20:00 taucht der Kurs für fünf Minuten 5% ab unter die KO Schwelle ---OSe ausgeknockt--fünf min.
    später wieder normaler Kurs wie den ganzen Tag über.
    Das Pld das hinter meinen Scheinen steckte hatte ausgereicht beim Verkauf (Eindecken vor KO) den Ko herbeizuführen. Konnte man am Restwert sehen.


    Wenn der Kurs in die Nähe des KO kommt darf man damit rechnen daß dieser KO von den emittierenden Banken, wenn möglich, auch herbeigeführt wird.


    Tanz auf dem Vulkan---wers heiß liebt... =)


    Grüsse


    emoba

  • Zitat

    Original von Milly
    Die Emis gehen wohl eher davon aus, daß jeder unendlich laufender K.o. irgendwann, vor Ablauf der Unendlichkeit :D, irgendwann zwischendurch mal k.o. geht. Oder der K.o.-Schein geht eichelburgmäßig Richtung Unendlich, bevor er ausgeknockt wird - dann geht halt der Emi k.o. :D


    KO scheine sind "mini Futures". Das zugrundeliegende Geschäft ist ein Future. Futures haben eine begrenzte Laufzeit. Deshalb erhöht sich der Basispreis und die KO Schwelle regelmäßig (bei GS um 2-20% pA, ich habs anderorts schon mal erläutert). Wenn ein Kurs stetig schneller wächst als der Basispreis könnte er tatsächlich unendlich Laufzeit haben. I.A. wird er aber früher oder später KO gehen.


    Zitat

    Die Chartanalysen oder Wellen - ob ihrerseits zutreffend oder nicht, sei dahingestellt - sagen bzgl. der aufgeworfenen Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein "knapper" Ko-Schein trotz weiter sich fortsetzendem Aufwärtstrend mehr oder weniger zufällig K.o. geht, nichts aus. Da wäre ein statistisches Modell gefragt, was mir nicht bekannt ist bzw. nicht vorliegt.


    Milly, das verstehe ich nicht ? KO Scheine verhalten sich direkt proportional zum Basiswert. Man kann ihren Wert also anhand des Basiswerts "vorrausberechnen".


    Statistik heißt so weit ich weiß: das Gesetz der großen Zahl. Wenn es sehr viele gleichartige Ereignisse gibt die voneinander völlig unabhängig sind, so kann man eine Eintrittswahrscheinlichkeit berechnen. (IMHO für das Leben einer Einzelperson völlig irrelevant).
    Börsenkursentwicklungen sind immer einmalige, nicht wiederholbare Ereignisse die nie unabhängig voneinander sind.
    Chartanalyse ist für mich die grafische Darstellung des statistischen Anlegerverhaltens. Dieses wiederholt sich sehr stark und ist in gewissem Maße unabhängig voneinander.
    Es kann also gar keine Eintrittswahrscheinlichkeit für eine bestimmte Kursentwicklung geben. Es kann ledig eine Wahrscheinlichkeit (nicht in absoluten Zahlen) für das Eintreten eines bestimmten Anlegerverhaltens genannt werden.

  • Zitat

    Original von Milly


    Ich weiß dafür auch nicht so genau, was passiert, wenn man OS absolut bis zum Verfallstag behält. ....



    Ist mir schon ein paarmal passiert. Du erhälts den Restwert. Ich hab mir allerdings nicht die Mühe gemacht, nachzurechnen welchen Kurs ich erhalten habe, die Restwerte waren immer zu gering für die Mühe. Der Handel endet ja schon 1-2 Tage vor dem Verfall des Scheins.
    Ich habe allerdings vor dem Ablauf von Scheinen im Geld selbst negative Aufgelder gesehen. Deshalb sollte man immer auf "amerikanisch" achten und sich zeitig nach den Ausführungsbedingungen erkundigen.


    Oder, viel besser, den Schein immer zeitig vor Laufzeitende verkaufen..


    Ach ja.. früher war der minimale Geld Kurs eines OS immer 0,01, der brief Kurs dann 0,03. Das war eine satte Risikobeschränkung. Irgendwann sind die Emmis draufgekommen und haben 0,001 drausgemacht. Obwohl das in der Buchführung unmöglich ist und wahrscheinlich ordentliche Softwareumstellungskosten verursacht hat.

  • Hallo Wef,


    ja, amerikanisch, ist klar, schau' ich auch - obwohl ich mir nicht sicher bin, ob amerikanisch oder europäisch nicht eher ein hypothetischer Unterschied ist bei OS, die ohnehin nur Verrechnung (nicht Lieferung) beinhalten. Schwamm drüber.


    Na, bei dem was ich meine, ist das Gesetz der großen Zahl irrelevant.
    Ok mehr konkret, folgendes Gedankenmodell. Wir gehen davon aus, daß das Silber bei 12 steht und in einem Jahr bei 15. Die generelle Linie ist also aufwärts. Natürlich schwankt der Preis relativ gewaltig um die gedachte Aufwärtslinie.


    Die Preisfrage ist nun: Ko-Schein mit 11,7. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß trotz der generell gültigen Aufwärtslinie ein Ausschlag nach unten die 11,7 erwischt. Am Anfang ist die Wahrscheinlichkeit natürlich größer als später. Vielleicht folgendes Kursmodell: Linearer Anstieg von 12 auf 15 in einem Jahr, und um diese gedachte Linie der "Random Walk" des tatsächlichen Kurses mit einer Standardabweichung von 0,5.


    Ich denke, die Annahmen sind realistisch, die "großen Zahlen" helfen hier nicht weiter; die Wahrscheinlichkeit eines Ko-Schlags ist m.E. ziemlich erheblich; aber alles andere als trivial zu berechnen.


    Nochmals die Frage: Kennt jemand hierzu ein geeignetes Rechenmodell? (ok ich fürchte hier im Forum nicht, bräuchte man Statistikprofessoren 8))


    Wef, Du hast die Grundsatzfrage OS vs. KO aufgeworfen. Man kann die nur klären, indem man sich auch solchen, zugegeben schwierigen theoretischen Fragen stellt. Aber es geht um viel Geld :D!


    Denn überleg mal Dein Szenario:


    KO bei Silber 12, zu 60% tritt das erwartete ein, nämlich 15 in 1 Jahr.
    Zu 20% läuft Silber noch viel besser.
    Zu 20% stagniert Silber oder fällt gar.


    Aber von den 60% relativ günstiger Fälle (Silber in 1 Jahr auf 15) hast Du in davon sagen wir geschätzten 40% der Fälle (insg. 40% x 60% = 24%) nichts, weil Dein Schein trotz intakten Aufwärtstrends von einem Zufalls-Ko erwischt wurde.
    Schon sinkt Deine Wahrscheinlichkeit, auf der Gewinnerseite zu stehen, von 80% auf 56%.


    Und dann mach' mal die analoge Rechnung mit dem OS - klar, ein OS mit Basis 12 oder 11,7 und Laufzeit 1 Jahr ist einiges teurer als ein Ko mit Basis 11,7.


    Vielleicht ist ein OS mit Basis 12,7 etwa gleich teuer wie Dein KO?


    Natürlich, beim 15-Euro-Szenario hat der OS am Jahresende wesentlich weniger Performance als der Ko, wegen unterschiedlicher Basis (abgeschwächt dadurch, daß die Basis des Ko nachgezogen wird).


    Andererseits, der OS "erlebt" das Jahresende auf jeden Fall, der Ko in geschätzten 40% der Fälle des günstigen Kursverlaufesnicht!


    Das nur mal als ein paar Gedankengänge, in Wirklichkeit ist die Rechnung noch komplexer: Basispreisanhebungen beim KO wären mit Zeitwertverlusten beim OS zu vergleichen, und und und.


    Es bringt auch nichts - bzw. erscheint mir blauäugig -, nur die "günstigen" Szenarien durchzurechnen, man muß auch Schadensfälle und Extrarisiken bewerten.


    Wie gesagt, alles hochkomplex und ein tiefes Verständnis der Stochastik voraussetzend. Ist übers Netz zugegebenermaßen nur schwer zu kommunizieren, übrigens bin ich kein "Formelfreund", das täuscht bloß Wissen vor und schreckt Nichteingeweihte ab.


    Aber hinter dem Verständnis dieser hochkomplexen Materie steckt der Schlüssel zu leichtem Reichtum :D :D :D; das müßte doch Motivation genug sein!


    Und die Gegner, die Banken, die beschäftigen ein paar hochkarätige Mathematiker, die diese Konzepte durchschauen! Trotzdem könnte es theoretisch möglich sein, auf der Gewinnerseite zu stehen - die Bank bereichert sich immer an den 95% Dummen und kann mithin den 5% Durchblickern großherzig die Siegesprämie überweisen! Übrigens ohne Verschwörungstheorie und Kursmanipulation, sondern einfach dank statistischer Gesetze.


    Aber wie Du selbst sagst, praktisch jeder Ko geht tatsächlich irgendwann Ko, also ist der innere Wert = 0 ebenso wie beim Papiergeld, das laut Voltaire auch immer irgendwann auf 0 geht ;)

  • Zitat

    Original von Milly......
    ....Und die Gegner, die Banken, die beschäftigen ein paar hochkarätige Mathematiker, die diese Konzepte durchschauen! Trotzdem könnte es theoretisch möglich sein, auf der Gewinnerseite zu stehen - die Bank bereichert sich immer an den 95% Dummen und kann mithin den 5% Durchblickern großherzig die Siegesprämie überweisen! Übrigens ohne Verschwörungstheorie und Kursmanipulation, sondern einfach dank statistischer Gesetze......


    Diese Argumentation beinhaltet indirekt, daß sich ein Papiersilberkäufer, der dieser Argumentation zustimmt sich für klüger und gewiefter und mathematisch versierter als 95 Prozent der übrigen Papiersilberkäufer hält.


    Und mehr noch:
    Er glaubt, wenn er öfters solche Produkte erwirbt, daß sein Erfolg aufgrund seiner Überlegenheit von dauerhafter Natur sein wird.


    Eine ganz schön mutige Annahme.


    Wer so denkt, der muss geradezu vor Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit strotzen.


    Ob das gute Voraussetzungen für eine Geldanlage sind?


    Gegenfrage: jemand der das erkannt hat und der tatsächlich so klug und mathematisch-wirtschafwissenschafttlich erfahren / gebildet ist, der könnte doch auch versuchen in risikoärmeren Bereichen Geld zu verdienen, beispielsweise in solchen, in denen die Chancen die Risiken bei weitem überwiegen und ggf. dort mit Fremdkapital tätig werden. Genug Selbstbewusstsein müsste er dafür ja besitzen. Und wenn das alles stimmt, seine Konzepte schlüssig und bewährt sind, er Erfolge vorweisen kann.... dann würde er doch auch Geldgeber finden?

  • Hallo Mesodor,


    ich bin ein arrogantes Schwein, ich weiß :D
    Nebenbei, ich hab' schon mit Schach und Backgammon Geld erwirtschaftet und bin da auch besser als (mindestens) 95% der Leute - es ist trotzdem mühsam :(. Wobei die Grundkonzepte und mathematischen Strategien durchaus vergleichbar sind. Als einschlägige "Spielernatur" kann man häufig die Fehler anderer antizipieren.
    Was Optionsscheine betrifft, da bin ich sehr wohl noch dabei, hier auch mit/für andere entsprechende theoretische Grundlagen zu schaffen (ok, wenn es hier nicht erlaubt/erwünscht ist, werde ich allein weiterstudieren). Nebenbei hab' ich mit einer selbst aufgebauten Kleinfirma das Geld für Klötchen und Scheinchen erworben und nicht auf einem Angestellten-Karrieristenplatz.


    Aber es geht nicht nur ums Geld, ich habe eigentlich für meine eher geringen materiellen Bedürfnisse genug. Es ist bei mir auch intrinsisches Interesse an der dahinterliegenden Optionsscheinmathematik, so wie ein Rätselfreund halt Rätsel lösen will. Bislang habe ich nur mit vergleichsweise bescheidenen Summen spekuliert - wenn ich an die hiesig versenkten Papiersilbertonnen :D denke.


    Ansonsten, puncto Selbstbewußtsein und so, man muß sich seiner Stärken und Schwächen bewußt sein, ich habe ein paar spezielle Stärken, aber auch sehr viele Schwächen (z.B. im Auftreten - der Mainstream ist die Welt der Blender, und zu viele haben die Kunst der Manipulation perfektioniert, ohne daß irgendein reales Sachwissen dahinterstecken würde), die mich daran hindern, irgendetwas größeres in der Mainstream-Gesellschaft zu erreichen. Und im Mainstream ist halt immer das meiste zu holen - in Nischen, wo ich mich sonst betätige, ist halt nur vergleichsweise wenig Geld im Verkehr.


    Hinzu kommt, daß ich die ganze Mainstreambusinessgesellschaft mit ihrer ganzen Verlogenheit hasse und verachte und Dein Vorschlag, dort "kapitalbildend" tätig zu werden, ist deswegen halt gar nichts.


    Nebenbei, ich kenne speziell unter den Schachspielern noch einige extrem hochintelligente Menschen, die freilich aus ihren Fähigkeiten und ihrem Leben noch sehr viel weniger gemacht haben, sprich herumhartzen.

  • Zitat

    Na, bei dem was ich meine, ist das Gesetz der großen Zahl irrelevant.


    Wenn es keine große Zahl gibt, gibt es keine Wahrscheinlichkeit. Was passiert ist purer Zufall. Den kann man auf keine (mir) bekannte Weise berechnen.
    Viele Leute folgen dem Irrglauben sie könnten Wahrscheinlichkeiten für Einzelereignisse benennen. Das ist mathematisch unhaltbar. Es gibt mathematisch keine Wahrscheinlichkeit für einen Silberkurs > 15 USD am Ende des Jahres.
    Der Volksmund verwendet das Wort Wahrscheinlichkeit nicht im mathematischen Sinne.


    Wenn Du etwas statistisch berechnen willst, mußt Du vorher "die große Zahl" definieren. Bespielsweise die täglichen Abweichungen von einem Mittelkurs. Der Mittelkurs ist z.B. die 200 Tage Linie.


    Ein Mittelkurs beschreibt die reale Welt aber nur sehr unvollkommen. IMHO setzten sich Kurse aus mehreren sich überlagernden Wellen zusammen, da bin ich nah bei Elliot.
    Wenn Du die Charttheorie auf Intradaykurse anwendest, bist Du nah an den statistischen Modellen die Du haben wolltest.
    Allerdings können sich die statistischen Rahmenbedingungen sehr schnell ändern, durch Nachrichten. Etwa so wenn ein bedeutender medizinischer Durchbruch erfolgt, müssen alle Sterbetafeln neu gerechnet werden.

  • Zitat

    Original von wef
    Es gibt mathematisch keine Wahrscheinlichkeit für einen Silberkurs > 15 USD am Ende des Jahres.


    Hallo Wef,


    das ist mir auch klar, ebenso natürlich die mehr als schwammigen Begrifflichkeiten im Volksmund. Und ungeachtet aller "Un-Berechenbarkeiten" ist auch klar, daß wir hier persönliche Markterwartungen haben, die sich zumindest im Falle Silber positiv von der durchschnittlichen Markterwartung (z.B. der Papiersilberemis) abheben. Ob diese Erwartungen gerechtfertigt sind (die von vielen hier viel zu selbstverständlich genommen werden!), steht hier nicht zur Diskussion.


    Aber nochmal zurück zum hochgerechneten Performancevergleich KO/OS - Du hast weiter oben irgendwo welche angestellt:


    Zwei Scheine, einer OS Laufzeit 1 Jahr, einer KO. Aufgabe: Performancevergleich nach Ablauf eines Jahres.
    Kannst Du berechnen mit allen möglichen Endpreisen in 1 Jahr, 15 $, 14,50, 14, 13,50, 13, 12,50, 12, 11,50, 11 $ usw. und siehst dann, welcher Schein bei welchem Endkurs besser abgeschnitten hat. Dann nimmst Du geschätzte, wohlgemerkt subjektive Eintrittswahrscheinlichkeiten für jeden der Endkurse und multiplizierst die Endsummen aus.
    Beim OS ist am Ende der Laufzeit der Kurs klar, beim KO auch relativ klar (Vorbehalt Anhebung der Basispreisschwelle, kann man schätzen).


    Bei 12 und drunter ist der OS wertlos, klar.
    Ebenso bei 11,50, 11 und drunter der Ko zu 100% Ko :(
    Aber jetzt kommt's:
    Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Ko die "günstigeren" Szenarien mit 15, 14,50, 14, 13,50 überhaupt nicht erlebt?
    Der OS "erlebt" sie nämlich auf jeden Fall!


    Und ich behaupte jetzt mal, solange Du für diese Frage keine halbwegs verläßlichen Schätzungen hast, kannst Du Deine Grundsatzfrage OS vs. Ko überhaupt nicht grundsätzlich beantworten!


    Neben schwierigen theoretischen Rechenmodelle gäbe es noch den empirischen Ansatz, nämlich einen Computer mit hinreichend großen Daten aus der Vergangenheit zu füttern. Unsere Gegner, die Banken, haben das mit Sicherheit gemacht!


    Leider ist dies meine Schwäche, ich verfüge über keine fortgeschrittenen Computer- bzw. Programmierkenntnisse, mengenweise Börsendaten zu saugen, abzuspeichern und zu analysieren - aber vielleicht ist hier ja jemand im Forum darunter, der das kann.

  • Hallo,


    ich habe auch vor kurzem zwei ganz bescheidene Positionen Silbercalls mit großem Hebel gekauft. Wenn ich nun bei Finanztreff in die Kurshistorie (EUWAX) der entsprechenden Scheine schaue erscheint dort an den entsprechenden Tagen jeweils 1xgenau und 1xrund das doppelte meines Umsatzes. Zufall???
    Ist Euch so etwas auch aufgefallen? Oder ist es richtig, weil Käufe + Verkäufe angezeigt werden?


    Gruß dshhn

  • Ich habe die Idee von Milly aufgegriffen und das Anlageergebnis von KO Schein und OS mit Eintrittswahrscheinlichkeiten (EW) für den POS gewichtet und damit quasi den statistischen „Erwartungswert“(E) berechnet. Siehe Anlage. Die EW sind natürlich völlig subjektiv. Nichtsdestotrotz verträgt das Modell soviel Unschärfe daß gewisse Aussagen (nicht völlig neu und bahnbrechend) möglich sind. Vor allem kann man sehr schnell mit verschiedenen EW spielen und dadurch vielleicht ein viel besseres Gefühl für die tatsächlichen EW erhalten.
    Ich habe mir das lange überlegt, da ich die Benennung von konkreten Wahrscheinlichkeiten für total unseriös halte. Siehe Trefferquote beim monatlichen Silberspiel.


    Grundsätzlich habe ich den KO Schein GS3MJM mit einem OS Basis 12 verglichen. Da der Basispreis des KO im Laufe des Jahres sich auf ca 12 USD erhöhen sollte, ist das Ablaufergebnis sehr ähnlich.
    Basis waren die Preise vom Mittwoch 10.1., Silber bei ca. 12,40, GS3MJM bei 1 Euro, OS bei circa 1,60. Zusätzlich habe ich einen OS mit Basis 14 mit Kurs 1 Euro herangezogen, da dieser den selben Hebel wie der KO besitzt.


    Leider darf ich nur txt anhängen, Ihr müßt euch also die Formeln selbst wiederherstellen. Wenn gewünscht bzw. notwendig gebe ich gerne Info hierzu.


    Daß was Milly am Meisten beschäftigt hat, kann man erstmal vernachlässigen. Ein Abgleiten des POS unter die Unterstützung bei 11,80 - 12 USD würde den Stop Loss beim KO und beim OS auslösen ! Es entspricht durchaus vernünftiger Handelsstrategie einen Stop Loss zu setzen und bei Unterschreitung wichtiger Unterstützungslinien (automatisch) zu verkaufen. Erst wenn sich nach Beurteilung der dann völlig neuen Situation mit anderen EW, erneut eine günstige Situation ergibt, sollte man auf tieferem Niveau erneut einsteigen. Dies sollte man durch die Wahl der EW simulieren. Ich habe den Verlust durch Stop Loss beim KO auf 80% festgesetzt, beim OS12 auf 1/3 (geschätzer OS Kurs bei Stop Loss auslösung bei 11,70 wäre 1,10 Euro). Beim OS14 der Einfachheit halber ebenfalls auf 1/3.


    Bei KO und OS 12 ist E pro Unze natürlich sehr ähnlich, da der Wert pro Unze gleich ist (außer bei Stop Loss !!). Wenn man, so wie Milly, tatsächlich eher eine feste Anzahl Unzen erwerben will, ist E etwa gleich. Der Gewinn ist natürlich erheblich kleiner, da der Einsatz ja um 60% höher war.


    Für nicht Statistiker:
    Das tatsächliche Ergebnis wird sich bei oftmaliger Durchführung an den Erwartungswert annähern.
    Einfaches Beispiel: Bei einem „idealen“ Würfel beträgt der Erwartungswert 3,5. Wenn man 10 mal würfelt, wird die durchschnittlich erzielte Augenzahl zwischen 3 und 4 liegen. Wenn man 1000 mal würfelt, ist sie sehr sehr nah an 3,5. Wenn nicht, kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit schließen, daß es sich nicht um einen „idealen“ Würfel handelt (sprich der Würfel ist ungleichmäßig hergestellt oder manipuliert). In der Praxis dürfte es kaum „ideale“ Würfel geben. Eine Seite wird immer eine geringfügig höhere Eintrittswahrscheinlichkeit haben.
    Milly: Wie geht der Backgammonprofi eigentlich mit sowas um ?

  • Hallo Wef,


    erstmal Herzlichen Dank, sieht nach ner tollen Arbeit aus, komme frühestens übermorgen zu einer genaueren Antwort.


    Nur ganz kurz, einen OS, der 1 Euro pro Unze kostet, lasse ich durchaus ohne Stoploss laufen (ich orientiere mich ja an der Unzenmenge).


    Im Moment hab' ich erstmal Probleme, die Rechnung ordentlich zu lesen (die vielen Nachkommastellen verwirren auch), Goldseiten bietet zum Download nur eine "attachment.php" an, die dann mit verhunzten Tabs im Explorer geöffnet wird.


    Gruß Milly

  • Achtung, falls Ihr probleme beim öffnen habt:
    Ihr müßt die Datei aus einem Tabellenkalkulationsprogramm öffnen (nicht durch Doppelklick) und das Programm vorher überzeugen, daß das Ganze eine Tabelle ist.
    Die Datei hat zwar die Endung .txt ist aber eigentlich .csv. Evtl. hilft es die Datei mit Notepad zu öffnen und dann mit Endung .csv zu speichern. Wenn Ihr eine .csv Datei z.B. mit Excel öffnet, kommt ein kurzer Dialog bei dem Ihr den Spaltentrenner eingeben müßt. Der Spaltentrenner ist "TAB" und NICHT "Komma".


    Denn Download mit rechter Maustaste und "ziel speichern unter" auslösen, als neuen Namen dann "abc.csv" vergeben und als Dateityp "alle". So gehts unter Windows98 sehr einfach.

  • Zitat

    Original von Milly
    Hier das Ganze mal als "moderne" Excel ;)


    PS: Funktioniert nicht
    "Die hochgeladene Datei hat eine unerlaubte Dateiendung oder ist zu groß"


    Sorry, aber so ganz hab ich Dein posting nicht verstanden. Ich interpretiere es so, daß Du eine EXCEL Datei als Anhang posten wolltest. Das ist (mit gutem Grund) nicht erlaubt. XLS oder DOC kann Makros enthalten, diese können mehr oder weniger gut versteckte Viren sein und Euren PC lahmlegen oder einfach nur per OUTLOOK 1000 Mails an jeden Sender in Eurem Posteingang senden.

  • Zitat

    ......ja, amerikanisch, ist klar, schau' ich auch - obwohl ich mir nicht sicher bin, ob amerikanisch oder europäisch nicht eher ein hypothetischer Unterschied ist bei OS, die ohnehin nur Verrechnung (nicht Lieferung) beinhalten. Schwamm drüber......


    Zum Glück beeinhalten OS nur Verrechnung nicht Lieferung !!!!!!!
    Stell Dir vor Du müßtest 5000 Unzen Silber kaufen... Nebenbei würden mindestens 7 eher 19% Mwst fällig. Außerdem müßtest Du zumindest kurzfristig ca 70.000 $ vorweisen.
    Früher wurden Aktienoptionen bei Ausführung "beliefert". Da es z.B. noch Börsenumsatzsteuer gab (Gysi will ja jetzt 1%) war das so teuer, daß Optionen sehr schwer ausführbar waren.


    OS haben so wenig Umsatz, daß sie de facto nicht handelbar sind. Der Emittent gibt sie aus oder nimmt sie zurück. Er allein bestimmt den Preis. Wenn der OS nicht ausführbar ("amerikanisch") ist, kann der Emittent den Markt bis zum Verfall quasi schließen, wenn er keinen oder keine vernünftigen Preis mehr stellt. Das nimmt Dir sehr stark das "Gesetz des Handelns" sprich die Option, für die Du bezahlt hast aus der Hand.

  • Ein Optionsschein, bei dem die Leiferverpflichtung ausgeschlossen ist, das ist kein Optionsschein. Es gibt ja KEINE Lieferoption mehr.


    Und somit ist es ein Wettschein.


    Der Emittent eines Calls wettet, daß der Basiswert am Verfallstag und auch bis dahin (nur amerikanische Wettscheine) unter dem ausgemachten Preis liegt und der Käufer wettet halt darauf, daß der Preis oberhalb des ausgemachten Preises liegt.


    So einfach ist das.


    Es ist Glücksspiel. Und manchmal wird auch mit gezinkten Karten gespielt Stichworte: Preismanipulationen, Leihen, Umstellung von Indices, gigantische Shortpositionen usw.

  • mesodor,


    ich bin völlig Deiner Meinung. Es ist Glücksspiel. Sowie Lotto, bloß mit unvergleichlich besseren Gewinnchancen. Alle "Lemminge" spielen Lotto und viele um wirklich viel Geld (wenn Du jede Woche 100 Euro zum Lotto trägst kommt ziemlich viel zusammen).


    Lottospieler und Börsenspekulanten sind gut angesehen. Wer Roulette, Blackjack, Poker oder Backgammon spielt wird schief angeschaut...


    Mad World..


    PS: Ein Optionsschein (oder KO Zerti) auf Rohstoffe mit Liefermöglichkeit ist kompletter Blödsinn ! Dafür gibt es Futures. Allein die Option auf Lieferung würde die Kosten extrem in die Höhe treiben.

  • Meines Wissens sind Emmis nicht verpflichtet überhaupt einen Kurs zu stellen. Sie können den Handel auch komplett einstellen.
    Hab das vor kurzem auch bei einem Zertifkat auf Junior Gold Miners mitbekommen.


    Weiterhin gibt es IMHO keine Grenze für den Spread bei OS. DB hat z.B. zum Teil 35 cent verlangt. Ist das die Obergrenze ????


    Ich selbst habe schon (kurzzeitig) negative Aufgelder erlebt.


    Ich erwarte Fahnenstangen, bzw. Spikes bzw. kurzzeitig irrational hohe POS. Wenn oder sobald dann wieder gehandelt wird, ist die Option "Ausführung"(= verrechnung nicht lieferung) bestimmt sehr wertvoll. Und diese Option besteht nur bei "amerikanischen " Scheinen.


    Milly: Konkretes Beispiel. Du hast vor Kurzem einen OS mit Basis 12 für 1,60 gekauft. Ablauf 31.12. 2007. Der POS hüpft intraday Ende 12/2007 so zwischen 12,10 und 12,50 umher. Ich denke Du bist totfroh wenn Du 50 Cent (glücklich, minimal 10 Cent) für Deinen OS bekommst und nicht 0,001 (was der geldkurs minus Spread sein könnte). Ich glaube nicht, daß es ein Gutes Geschäft wäre zwischen 0,361 Cent (optimal) und 0,76 Cent neue Scheine zuzukaufen, auch wenn die nominal billig sind.

  • Milly:


    bezüglich Glücksspiel bin ich ziemlich genau deiner Meinung. Nur unterbewertest Du mM den "Glücksfaktor" zB beim Roulette. Das müßen wir mal an anderer Stelle diskutieren.


    Bei Option an der EUWAX hast Du bestimmt Recht. Die sind ja auch nicht für "lemminge". OS werden aber nicht an der EUWAX gehandelt.

  • Zitat

    Original von Milly
    Aber noch kann man bei Spreads und anderen Foulspielen auch auf die Marktkräfte setzen, weil es Konkurrenz zwischen den Emis gibt und sie nicht unbedingt zukünftige Kundschaft vergraulen wollen - die denken doch auch in Kategorien von "Kühe melken" und "Kühe schlachten". Kann sich in Extremsituationen natürlich ändern.


    Ich denke, nur mehr wenige Kühe tummeln sich auf der OS Weide, die meisten werden bei den Zertis gemolken. Deshalb sind die Skrupel der Emmis einige (OS Kühe) zu schlachten wohl nicht mehr sehr groß.


    OS sind definitiv nicht mehr in Mode. Sie lassen sich einfach nicht so gut vermarkten.

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