Übertriebene Panik? Kein Ausweg?

  • Hallo,


    In diesem Forum gibt es viele Threads, die eine Hyperinflation des Dollars in den nächsten Monaten prognostizieren. Diese Panik ist nicht nur auf dieses Forum beschränkt, so greifen der Spiegel-Forum und der Politikforum ähnliche Themen auf. Prognostiziert wird auch ein Übergriff der Hyperinflation auf die gesamte Weltwirtschaft, mit einem katastrophalen Ausgang für alle beteiligten Länder. Dieses Thema besorgt mich in letzter Zeit außerordentlich.


    Die Szenarien, die sich durch eine solche Hyperinflation ergeben entziehen sich meiner Verstellungskraft:


    - Bürgerkrieg -> Weltkrieg
    - Globale Verarmung der Mittleren- und Unteren- Einkommensschicht
    - Anarchie
    - Zurück zur Subsistenzwirtschaft
    - Wegbrechen vieler Industriezweige (Hollywood, Versicherungen, Banken, private Medien)


    Meine fragen sind:
    - Können die Amerikaner die Hyperinflation langfristig stoppen? Wie?
    - Kann sich Europa retten?
    - Können sich die Chinesen retten?



    Es kann ja sein, dass die Amerikaner alle finanziellen Flüsse einfrieren. Den Dollar in Dollar2 im Verhältnis 1:1 im eigenen Land austauschen, alle Verbindlichkeiten der Ausländer werden natürlich nicht getauscht. So fangen die Amerikaner praktisch von vorne an. Dollar2 kann man noch am Anfang durch Goldreserven stützen.

  • Das Tragische ist, daß die für die Finanzsituation Verantwortlichen glauben ,die Entwicklung kontrolieren zu können. Für mich ist das Größenwahn. Man läßt den Geist aus der Flasche und ist nicht bereit ,den Preis dafür zu zahlen. Jetzt beginnen sie zu ahnen wie hoch dieser sein wird, und lassen den Goldpreis laufen - gegen ihre Überzeugung!


    Aber das Bezahlen wird das nicht verhindern. Die Menschen sind so dämlich, daß die Not nicht Groß genug sein kann, um einen Lernefekt auszulösen - Party feiern und anschließend abhauen? - das uns übergeordnete Schicksal interessiert sich nicht für die in mitleidgezogenen und jammernden "Menschen"!!!


    Werdet stark und harrt der Dinge die da kommen! :D


    Gruß Wolfswurt

  • vuhur,


    Können die Amerikaner die Hyperinflation langfristig stoppen? Wie?


    Nein .. das können sie nicht ... denn die Inflation ist so stark .. das nur noch einen Anstieg der Zinsen irgendwo im Himmel die Rettung sein könnte .. und die Wirtschaft würde vollkommen zu grunde gehen ... (Deflation) .... Meine Prognose: Man wird den Dollar rollen lassen und dann eines Tages stehen alle auf und der Präsident kündigt eine Währungsreform an .. zuerst muß er aber die Truppen abziehen .. das dürfte schwierig sein ...


    Kann sich Europa retten?


    Ich sehe nicht wie .. uns droht momentan eher die Deflation mit importierte Inflation ... Habe einen Artikel gelesen wonach ein Investmentbanker seinen Kunden dazu rät aus dem Dollar zu flüchten! Nach Europa, Schweiz und vor allen dingen Asien.


    Können sich die Chinesen retten?


    Es kommt auf die Geschwindigkeit .. wenn mich einer Fragt .. dieser Untergang ist koordiniert .. das Treffen fand in Davos statt und dort wurde über alles diskutiert .. die Zeichen von der BoC waren ziemlich eindeutig ...


    Deine "Szenarien" sind meiner Meinung nach übertrieben ... es wird zwar Ausschreitungen geben ... Anarchie .. na ja ... dafür sind wir zu brav .. eher in Frankreich ... Subsistenzwirtschaft .. haben wir jetzt schon .. Wegbrechende Industriezweige .. na ja man wird frühzeitig die Notbremse ziehen und eine Währungsreform einführen .. vielleicht mit den Amis ... :D

  • guter thread!


    Zitat

    - Können die Amerikaner die Hyperinflation langfristig stoppen? Wie?


    Nein können sie nicht! Dieser Zug ist schon seit Jahren abgefahren.


    Zitat

    - Kann sich Europa retten?


    Ja wie denn? Die wirtschaftlichen Verflechtungen sind sind vieeeel zu tief. Mein Tipp: Der Euro stürzt 3-6 Monate nach dem Dollar.


    Zitat

    - Können sich die Chinesen retten?


    mal sehen. Die Chinesen sind Entbehrungen gewöhnt. Die wirtschaftliche Lage, das politische System ist viel stabiler als unseres. Hier mein Tipp: der ACU (neue asiatische Währung) wird den Dollar in der heutigen Rolle ablösen. Wann? - das trau' ich mich nicht zu sagen.


    Zitat

    Den Dollar in Dollar2 im Verhältnis 1:1 im eigenen Land austauschen


    hast du was geraucht? 100:1 vielleicht!!!


    Zitat

    Dollar2 kann man noch am Anfang durch Goldreserven stützen.


    ja auf welche denn? sind die meisten verkauft und verzockt!

  • @ greenjg


    Zitat

    dieser Untergang ist koordiniert


    man versucht es, Druck auf die Chinesen auszuüben den Yuan aufzuwerten - die wollen aber nicht, weil sie Angst um die eigene Volkswirtschaft haben (kann man ihnen nicht verdenken). Aber letztendlich wird irgendwer die Nerven verlieren und einen Run mit anschließender globaler Panik auslösen.


  • Soetwas kann man sich auch wohl kaum vorstellen. Mir geht das auch so. Jedoch: man kann versuchen - ohne in Panik zu geraten und ohne sich unter Druck zu setzen - Teile seines Vermögens in Sicherheit zu bringen für den FALL DER FÄLLE


    Beispielsweise 5 bis 15 % des Vermögens in Edelmetallen anlegen, die man natürlich physisch, d.h. in Münz- oder Barrenform besitzen muß, kann nicht falsch sein. 1923 gab´s für 150 g Gold in Deutschland ein Haus, zur Kaiserzeit für ca. 3.000 Goldmark (1 kg) einen 18 Hektar großen Bauernhof.


    Eine bezahlte Immobilie, in der man selber wohnt ist auch eine Möglichkeit der KAPITALFLUCHT. Und eine gute Altersvorsorge.


    Ein paar werthaltige Einzelaktien (Industriewerte, keine Finanz- Versicherungs- oder Medienwerte) sind auch nicht schlecht.


    Jedoch gilt es Klumpenrisiken zu vermeiden: wer 15 Prozent in Edelmetall hat, der braucht keine Gold- oder Edelmetallaktien. Wer eine Immobilie sein Eigen nennt, der braucht keine Immobilienwerte usw.


    Ganz wichtig: ausreichende Liquidität (ggf. teilweise auczh in deutschen 10 EUR Gedenkmünzen, die haben ca. 16 g Silberanteil) und Nahrungsmittel für etwa drei bis vier Wochen als ständigen Vorrat (letzteres wird sogar von der Bundesregierung empfohlen).


    Und dann gibts auch keinen Grund zur Panik:


    Zocken und kaufen auf Kredit ohne langfristige Zinsfestschreibung ist kann tödlich sein. ebenso Kredite in Fremdwährungen. Am besten, man kümmert sich nur noch um sein eigenes Geld, verzichtet auf Kredite bzw. führt diese möglichst schnell zurück und lässt Banken Banken sein.


    AS-Verträge, KLV´s, langfristige Sparguthaben, Sparverträge unjd Anleihen (auch Fremdwährungen), Edelmetallzertifikate und son Zeugs, also alles, bei dem man anderen sein Geld gibt unhd hofft dafür von denen später mehr zu bekommen, als man hergegeben hat, das kann man sich ruhigen Gewissens sparen und statt dessen das Leben genießen. Garantiert sorgen- und panikfrei versteht sich. :)


    Denn das, was man an Lebensfreude gehabt hat, kann einem niemand mehr fortnehmen.


  • Hallo mesodor39,


    Hut ab, Deine Zusammenfassungen sind hilfreich & man spürt Dein Verantwortungsbewusstsein, auch wenn Du Interessen hast, wo das Geld hinfliessen sollte.


    Banken Banken sein lassen & selber das Denken anzufangen ist der Schlüssel des Glücks.


    Geld verdient nur der, der zwischen Mehrwertsteuer, Brot, Butter & Aufstrich unterscheidet & erkennt, wer wofür der günstigste Lieferant ist ! :D


    Viel Glück,


    Gruss,
    gutso


  • Ich hab da einen Gedankenknoten...
    Aber warum keinen Kredit nehmen? Wenn ich heute 50.000.- EUR als Privatkredit aufnehmen würde und damit zB. phys. Gold kaufe, dann ist das Gold doch mehr wert, wenn es zB. eine Inflation mit 50% Geldentwertung gibt, oder? Dann müßte ich nur 50% des Goldes verkaufen, um meinen Kredit zu 100% zu tilgen?

  • mal ne kleine Frage
    Wie seht Ihr denn die Zukunft des schweizer Frankens während des Szenarios, das hier beschrieben wird?
    Kann der sich halten als Fluchtwährung oder schmiert der genauso ab, nachdem der IWF dort den Goldstandart zunichte gemacht hat?

  • Zitat

    Original von mesodor39
    Zu Risiken von Krediten im Crash siehe hier:


    http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=2600


    Da war ich grad, einige Zitate:


    1.
    Im Fall einer reinen, linearen Hyperinflation wie nach einem verlorenen Krieg (nur Staatsverschuldung) kann man sich mit einem Kredit mit fixem Zinssatz recht einfach entschulden.


    2.
    Ein Beispiel ist die Hyperinflation in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg. Jedoch wer damals einen variablen Zinssatz hatte, hatte viel schlechtere Karten, denn die Zinsen sind auf 30% pro Tag gestiegen.


    3.
    Man sollte nicht vergessen, dass auch in einer Hyperinflation das Geld sehr knapp ist und daher Immobilien, etc. auf einen Minimalwert verfallen. So konnte man 1923 in Deutschland ein Haus um 100 USD kaufen (war damals ca. 150 g Gold). Ausserdem kommt nach einer Hyperinflation eine saftige Deflation mit Währungsreform.


    Zu. 1. u. 2. Privatkredit mit festen Zins ist doch dann OK?
    Zu 3. verstehe ich nicht, warum eine Immobilie so viel an Wert verlieren soll? Übernachten die Leute während einer Hyperinflation lieber unter der Brücke? Oder weil das Geld keinen Wert mehr hat und niemand mit dem wertlosen Geld den realen Wert einen Hauses etc. bezahlen kann? Dann müßte man halt tauschen, zwei Autos gegen 2.5 Zi. Whg. etc. Oder?

  • Zitat

    Original von arachnid
    mal ne kleine Frage
    Wie seht Ihr denn die Zukunft des schweizer Frankens während des Szenarios, das hier beschrieben wird?
    Kann der sich halten als Fluchtwährung oder schmiert der genauso ab, nachdem der IWF dort den Goldstandart zunichte gemacht hat?


    http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=2600
    Der schlimmste Fall von Ahnungslosigkeit unter Konsumenten sind die endfälligen Schweizer-Franken-Kredite, die in Österreich üblich sind. Diese werden gerne von Finanzberatern verkauft, da sie hohe Speseneinnahmen bringen. Dabei werden vom variabel verzinsten Kredit nur die Zinsen bezahlt. Parallel dazu wird meist in einer fondgebundenen Lebensversicherung die Tilgungssumme angespart, womit am Ende der Kreditlaufzeit der Kredit zurückbezahlt wird. Der SFR wird genommen, weil dabei heute die Zinsen niedriger als im Euro sind. Ein österreichischer Banker hat mir gesagt, er weiss nicht was er tun soll, er bekommt seine Euro-Kredite nicht mehr los, weil alles auf diese SFR-Kredite zur Hausfinanzierung rennt.
    Diese Laien dagegen setzen sich ahnungslos diesen zusätzlichen Risiken aus:


    * a.) Währungsrisiko, ist besonders beim SFR besonders hoch, denn das wird beim Euro-Zerfall eine Fluchtwährung sein

  • Hab hier mal ne Frage: Ich für meinen Teil hab einen sehr großen Teil meines bescheidenen Vermögens (bin erst seit 2 Jahren berufstätig) in Edelmetalle angelegt...Auch meine Geschwister und meine Mutter konnte ich bereits davon überzeugen einen Teil ihres Geldes in Edelmetalle zu investieren....Nur der Vater weigert sich und hält sämtliche Crash-Szenarien für ausgemachten Blödsinn..natürlich ohne Gegenargumente..schlichtweg weil nicht sein kann was nicht sein darf. Nun hat mein Vater unser Haus noch nicht abbezahlt und einen doch erheblichen Kredit in Yen laufen...Diesen abzubezahlen ist in naher Zukunft nicht möglich...Meine Frage ist nun: In welcher Währung hätte man eventuell eine Chance mit dem blauen Auge davon zu kommen. Den Kredit in eine andere Währung zu switchen würde er sich noch einreden lassen...im Gegensatz zu Edelmetallanlagen oder noch ärger- wie Eichelburg meint- bei Schulden sein Haus zu verkaufen und in eine Mietwohnung zu ziehen....
    Dass er kurzfristig aus dem Yen raus sollte, weil die Japaner ihre Nullzinspolitik wahrscheinlich noch dieses Jahr aufgeben werden und der Yen aufwerten wird hab ich ihm schon gesagt...aber welche Währung würde für Kredite im Crash am besten sein...wo würde man ein geringeres Risiko eingehen..und wenn auch nur minimal..

  • heisst das jetzt, dass der sFr evt gegenüber dem Euro aufgewertet werden würde? Ich bekomm meinen täglich Lohn in sFr, wohne aber in D. Wenn der sFr dann ne Fluchtwährung wäre, müsste ich dann vermehrt diesen in der Schweiz "Lagern"? Jeden Tag überschreite ich die Staatsgrenze, aber die Devisenmärkte waren in den letzten Monatenm nicht sonderlich gut, hab mich schon mehr erfreut am Frankenkurs.
    Was hält denn überhaupt noch diese exotische Währung, nachdem das Godld futsch ist

  • @ Zarathustra


    Wie lange ist die Zinsbindung des Yen Darlehens?


    Wichtig wäre hier eine lange Zeitspanne ca. 10 Jahre!


    Gruß


    Um das Risiko von Währungsdifferenzen zu vermeiden, sollte man sich in der Heimatwährung verschulden. Wie es um den Yen bestellt ist, wer weiß das in Wirklichkeit schon. Aber auch hier eine lange Zinsbindung.

  • Hallo, mich würde sehr interessieren, wie und mit welcher Begründung ihr zu dem Zeitrahmen 'in den nächsten Monaten' steht. Die massiven Schieflagen im Weltfinanzsystem (Geldmengenwachstum, Staatsverschuldung, Leistungsbilanzdefizit, Derivaterisiko) bestehen schon seit Jahren und werden immer schlimmer. Könnte nicht alles auch noch 5,10,... Jahre so weiterlaufen wie bisher?


    Der US-Dollar ist im letzten Monat sehr schwach, aber das war er schon oft.
    Der Euro ist im Vergleich zum Schweizer Franken auf Jahressicht stabil, das stelle ich mir kurz vor einer globalen Währungskrise anders vor.
    Die langfristigen Zinsen sind eher überraschend niedrig (im Vergleich der letzten 30, 40 Jahre) und deuten nicht auf eine Inflation hin (oder die Zinsmärkte sind manipuliert).
    Der Goldpreis ist im Moment aussergewöhnlich stark. Das könnte ein deutliches Zeichen sein.
    US-M3 wird nicht mehr veröffentlicht...


    Warum sollte es z.B. gerade in den nächsten 3, 6, 12 Monaten zu einem Zusammenbruch des Weltfinanzsystems kommen?

  • Zitat


    Irgendwann ist es immer soweit. Warum nicht jetzt? Oder eben erst in 5 Jahren. Aber es wird passieren.


    Irgendwann, ja. Aber für die richtige Anlage- bzw. Vorsorgestrategie ist es entscheidend, ob der Untergang innerhalb von 12 Monaten oder erst in 15 Jahren kommt. Wenn ich mich z.B. heute darauf vorbereite... es passiert 10 Jahre lang nichts, ausser dass die Schuldenberge noch deutlich weiter wachsen... ich zuschaue, wie andere ein Vermögen in Papiergeld verdienen... und ich dann nach 13 Jahren meine Strategie ändere, Gold und Silber an einem Zwischentief verkaufe... und dann der Zusammenbruch kommt...
    dann hätte ich mich besser vorher auf einen möglichen langen Zeitraum eingestellt.


    Es ist mir klar, dass ein genauer Zeitrahmen sehr spekulativ ist. Aber ein Tipp für ...
    A) 0-12 Monate
    B) 6-36 Monate
    C) 1-5 Jahre
    D) 3-15 Jahre
    E) 10-50 Jahre
    würde mir sehr helfen.

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