Übertriebene Panik? Kein Ausweg?

  • martin1ws


    ich gebe dir einen Tipp und du kannst dir die Frage selbst beantworten (bin leider auch kein Hellseher):


    betrachte mal ganz nüchtern die Goldpreiskurve des letzten Jahres (also von heute 1 Jahr zurück) und frage dich wie lange das so weitergehen kann. Ich glaube die Antwort auf deine Frage kommt von ganz alleine.


    Gruss

  • Der Goldpreis... steigt im Moment so stark, wie nur ein einziges Mal in den letzten 30 Jahren. Siehe z.B.:
    http://www.resourceinvestor.com/pebble.asp?relid=19661


    Möglichkeit A:
    Gold ist kurzfristig deutlich überkauft. Das hat dann keine Aussagekraft bezüglich des Zeitrahmens eines Wirtschaftskollaps.


    Möglichkeit B:
    Der Goldpreis steigt, weil der Wirtschaftskollaps kurz bevorsteht. Wenn Gold wirklich deswegen steigt, würde ich den Zeitrahmen mit wenigen Monaten angeben.


    Ich hoffe auf Möglichkeit A. Punkte, die für A sprechen könnten:
    Buffett hat sein Silber verkauft.
    Langfristigen Zinsen sind relativ stabil.
    Euro ist gegenüber Schweizer Franken relativ stabil.
    Platin-Gold Spread spricht evtl. eher für Wirtschaftswachstum als für Inflation (vgl. http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=2623)


    Was spricht neben der Goldpreisentwicklung selbst für B?

  • martin1ws


    jep. zu Möglichkeit A müßte man sich noch fragen warum Gold "überkauft" (ich hasse dieses Wort) ist. Gibt man sich die Antwort dann bleibt nicht mehr viel Spielraum für ein mögliches Szenario.


    Gemessen an der Geldmengenausweitung haben wir bereits eine Inflation von > 8% - Tendenz stark steigend.


    Euro ist gegenüber SFR und USD noch recht stabil. Warum? Weil der Euro mit dem USD mit entwertet. Sonst würde ja der Goldpreis nur in USD stark steigen und in Euro gleich bleiben, oder nur moderat steigen. Das gleich gilt für den SFR, den ich aber mittelfristig für stabiler als den Euro halte.


    Wirtschaftwachstum und Inflation gehen speziell am Beginn einer Hyperinflation Hand in Hand. Schau' mal auf die großen Indizes. Tendenziell steigen alle (zumindest nominell). Wie ist das den möglich? In einer gesunden Wirtschaft muss immer einer verlieren wenn ein anderer gewinnt (in irgendeiner Form halt). Antwort: Inflation. Immer mehr Geld wird gedruckt und in die Wirtschaften gepumpt - die Kurse müssen steigen. Großer Irrtum vieler dabei ist, zu glauben dass dies alles "Gewinne" sind. Gemessen an der Kaufkraft fallen die Kurse sogar - eine große Täuschung also.

  • Zitat

    Wirtschaftwachstum und Inflation gehen speziell am Beginn einer Hyperinflation Hand in Hand.


    Dieses Phänomen erklärt auch das sogenannte "Jobless Growth" ... wenn die Preise steigen ... und die produzierte Menge sink ... dann kann das BIP trotzdem steigen ...


    Gelesen: Die Industrieproduktion ist zurückgegangen aber die Wirtschaft ist gewachsen ... und das ohne Investitionen ... hier ist die Hand Gottes im Spiel ...


    Nun setzen seit ca. einerm Quartal Investitionen ein ... mal sehen wo das hinführt ...


    mfg,


    greenjg

  • nodollar


    Das Geldmengenwachstum(M3) in der EU war laut ECB von 2002 bis März 2006 zwischen 5 und 9% im Jahr. Jetzt sind wir an der Obergrenze dieser Spanne.


    Aber eine Inflation von im Moment dann ca. 8%(M3 - reales Wirtschaftswachstum) erschüttert das Finanzsystem nicht kurzfristig. Ich zweifle nicht daran, dass das System einer Geldmengenausweitung deutlich über dem realen Wirtschaftswachstum langfristig sehr negative Auswirkungen hat und sozial sehr ungerecht ist. Aber ich denke, dass die EU und unser Finanzsystem mit einer Inflation von 5-15% viele Jahre überleben können, auch wenn es langsam (und schon seit langer Zeit) destabilisierend wirkt.
    Und wenn die Geldmengenausweitung erhöht wird, würde das unter normalen Umständen allmählich geschehen und ist in der EU (im Gegensatz zur USA) in der Statistik ja noch sichtbar.


    Für einen Wirtschaftskollaps innerhalb von 12 oder 24 Monaten kann ich mir nur so etwas vorstellen wie USD-Crash -> Derivate-Probleme der Banken -> Vertrauensverlust der Bankkunden in die Banken und in das Papiergeld.
    Ich glaube aber, dass die Zentralbanken dieses Szenario fürchten wie nichts sonst auf der Welt und die Zentralbanken können (über Geldmengenausweitung) jede Bank in Problemen kurzfristig retten. Und dafür sind, denke ich, keine Geldmengen notwendig, die zu Hyperinflation führen (sagen wir mal 30% im Jahr und mehr).

  • Das abwerten des Dollars ist eine koordinierte Angelegenheit ... die EZB inflationiert um den Dollar langsam abzusetzen und die Asiaten werden das mit dem Euro auch machen ... das ist ein Prozess der ca. 2 Jahre andauern wird .. wichtig ist das keiner Wind von der Sache mitbekommt ... hier in Europa sind wir viel ängstlicher was Inflation angeht ... die USA wissen oftmals nicht was Inflation ist .. an der Wallstreet am aller wenigsten ... hauptsache der Dow geht hoch ... mal sehen was die über die neuen Highs sagen ... den DOW bei 36.000 darf keinen Schocken ... aber ob das wirklich was wert ist ... :D ...


    mfg,


    greenjg

  • http://www.ecb.int/stats/exter…ml/assets_8.812.E.en.html
    ... wenn ich das richtig lese: im März 2006 im Euro-Raum:
    179,685 (EUR millions)
    das wären ca. 180 Milliarden Euro in Gold.


    An M1 komme ich auf:
    3,496.7 (EUR billions)
    das wären ca. 3400 Milliarden Euro am Geldmenge M1.


    An M3 komme ich auf:
    7,227.1 (EUR billions)
    das wären ca. 7200 Milliarden Euro am Geldmenge M3.



    also eine Deckung von deutlich unter 58%...


    Habe ich mich verrechnet? Auf welche Geldmenge bezieht sich die Golddeckung?

  • Vorgerechnet auf was sich die 58% beziehen, wurde in dem Artikel nicht.
    Auch die Goldmenge (es geistern ja Zahlen von 13.600 to der EZB durch die Atmosphäre) waren nicht erwähnt.
    So kann man es glauben oder nicht. Soll alles schön unter der Decke gehalten werden, damit nicht in Foren wie diesem sofort durch Adam Riese nachgerechnet wird.
    Also - werdet nicht zur Gefahr des Währungssystems! :D :D :D


    Gruß Wolfswurt

  • Zitat

    Original von wolfswurt
    @ nodollar


    Der Goldpreis in Euro steigt wesentlich langsamer als in US-Dollar.
    Schau dir den entstehenden Spread auf Kitco.com an.


    Gruß


    @Wolfswut: noch ist das so.


    Lassen wir mal den Dollar weiter bröckeln und unsere dumme EZB Dollars anderer Notenbanken in Euro konvertieren bis der (Inflations-) Arzt kommt. Und die EZB wird sich dabei auch noch toll vorkommen und glauben, der Euro sei nun Weltleitwährung.....


    Machen wir uns nichts vor: Je mehr der Dollar inflationiert, desto mehr Euros wir die EZB ausgeben, um Dollars anderer Notenbanken anzukaufen (meine Meinung).


    Und ist der Dollar dann wertlos, ist es der Euro auch.


    Wir werden dann von Ausländern, die bei uns einkaufen möchten mit Euros "erschlagen".

  • Der Dollar fällt nur zur Show. Der Euro wird sich in Luft auflösen. Denkt und handelt konträr! Steht auf der 1 Seite der Bild " Dollarcrash " wechselt 14 Tage später von Euro in Dollar! Das dauert noch einen Moment. Heute stand es erst in der Welt Finanzteil Seite1.


    Grüße alle


    NS.: Sollte allerdings Israel oder Amerika den Iran angreifen, und das steht dann auf Seite1 der "Bild" fällt der Euro wie ein Stein.

  • Zitat

    Original von wolfswurt
    ...
    Der Euro wird sich in Luft auflösen.
    ...
    NS.: Sollte allerdings Israel oder Amerika den Iran angreifen, und das steht dann auf Seite1 der "Bild" fällt der Euro wie ein Stein.


    Wann wird sich der Euro in Luft auflösen? Hmmm... ich glaube, am ehesten, wenn es in der EU wirtschaftlich schlecht läuft. Und zur Zeit ist die Lage ja eher gut.


    Gegen was fällt der Euro bei einem Irankrieg? Gegen Gold und gegen Öl... aber auch gegen den US-Dollar? Ich würde mich bei einem Irankrieg im Euro wohler fühlen als im US-Dollar.

  • Bei einem Irankrieg fällt der Euro gegen alles, auch gegen die Wand!
    Obwohl es zwei Optionen gibt: 1. völlige destabilisierung des nahen Osten - Amerika hätte den Imperiumstatus für unbestimmte Zeit verlängert(steigender Dollar) oder 2. militärische Niederlage - abgleiten vom Imperiumstatus(weiter fallender Dollar)


    Bei ersterem verliert ganz klar der Euro.
    Da ich von der Skrupellosikeit der Israel-US-Führung ausgehe und den Einsatz von Atomwaffen einkalkuliere, tippe ich auf Szenario 1.
    Aber Details weiß ich natürlich auch nicht. :)


    Gruß Wolfswurt

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