1000 US-$ pro Unze

  • Zitat

    Original von Albus

    Genau. Kann ich auch sagen:
    Gold- Preis = nomineller Wert und
    Gold-Wert = Kaufkraft je Unze? Also, bei der phys. Goldanlage ist Gold- Preis bzw. nominellen Wert immer irrelevant!



    Wo kann ich denn sowas nachlesen? Bzw. wie hat sich denn die Kaufkraft je Unze im Lauf der Geschichte (ge)ändert? Z.B. wo und wann hatte eine Unze am meisten und am wenigsten Kaufkraft in den letzten 100-300 Jahren? Gibts da einen Chart?


    Es war wohl ehr 1922/23 statt 1928/29.


    Der Blick in die Vergangenheit ist zwa rinteressant. Jedoch warne ich vor 1:1-Vergleichen und der Hoffnung, daß sich Gelegenheiten exakt wiederholen.

  • Zitat


    Der Blick in die Vergangenheit ist zwa rinteressant. Jedoch warne ich vor 1:1-Vergleichen und der Hoffnung, daß sich Gelegenheiten exakt wiederholen.


    Hoffnung? Ich hoffe, dass ich so etwas nicht erlebe, egal wie viele Unzen Gold ich dann besitzen werde.
    Damals war nicht nur das Geld nichts mehr wert und die Kaufkraft von Gold sehr hoch... 1923 war Deutschland am Rande eines Bürgerkriegs: Ruhrkampf, kommunistischer Aufstand in Hamburg, Hitlers Umsturzversuch am 9.11.23. Die Menschen, die ein 800 qm Grundstück für 3 Unzen Gold verkauft haben, haben bestimmt um ihr Leben gefürchtet...

  • keiner wird das wirklich hoffen, daß sich das wiederholt. Wir können uns das Leid & die Not gar nicht vorstellen die da geherrscht hat. Dennoch, könnten sich die Verhältnisse ähnlich darstellen wie sie damals waren. Es müssten allerdings einige Parameter zusammenfallen! Aber wer weiss das schon?

  • Zitat

    Original von Mark
    Der Goldkurs ist auf fundamentaler Sicht nach wie vor zu hoch.


    Nein, das ist er nicht. Sowohl der physische Silber wie Goldbedarf kann kaum gedeckt werden.


    Deine Vermutungen in Ehren, ich hoffe für dich, dass du dein Geld nicht in reinen Vermutungen verdummst.
    Erstens: hat noch niemand gemerkt, dass wir aus den Krisen nicht mehr herauskommen, sondern dass sich das Karusell immer schneller dreht ?
    Zweitens: wird die BRD das Jahr 2010 mit dieser Neuverschuldung politisch / finanziell nicht überleben, sofern es da nicht ganz gewaltige Interventionen gibt. Die Zinsen machen heute schon einen grossen Teil der Neuverschuldung aus.
    Drittens: bevor die BRD bankrott geht, wird sie auf die ' verliehenen ' 1700to Gold bestehen, da aber das Gold sich schon im Markt befindet, wird das zu einem zusätzlichen Druck auf den Markt führen.
    Viertens: hat einer in den letzten Wochen die Gold-Prämien auf 1000er OS Dezember beobachtet. Dieser Preis bedeutet doch, dass sich einige Investoren schon dort oben bewegen. Ich zumindest tue's.

  • Zitat

    Original von Mark
    Der Goldkurs ist auf fundamentaler Sicht nach wie vor zu hoch.


    Wie kommst du auf das?


    Zu Beginn des 20.Jh verdiente ein Arbeiter zwischen 9$ und 15$ im Monat. Eine Unze Gold kostete ca. 21$. Ein durchnittlicher Arbeiterlohn entsprach also ca. 1/2 Unze Gold. Na? Auf heutige Verhältnisse kannst du sicher selber hochrechnen.
    Warum ist das so? Zu dieser Zeit war der Goldpreis mit ca. 21$ fixiert, Preis stiegen, Inflationen fanden statt - Kurs immer noch 21$. 1933 mit dem Goldverbot in US wurder der Kurs auf ca.35$ festgesetzt. Preise stiegen, es wurde inflationiert - Kurs immer noch 35$. 1973 mit der "Freigabe" des Goldpreises und dem "Spike" (der eigentlich gar keiner war) drückten die Zentralbanken durch Bestandsverkäufe den Goldpreis nach unten. Damit scheint jetzt schön langsam Schluß zu sein! Und nun überlege mal, wieviel Gold noch aufholen muß, damit wir wieder am Niveau des beginnenden 20.Jh sind.

  • Wie hat sich denn die Kaufkraft je Unze im Lauf der Geschichte (ge)ändert? Z.B. wo und wann hatte eine Unze am meisten
    und am wenigsten Kaufkraft in den letzten 100-300 Jahren? Gibts da einen Chart, o. ä.?


    Es gibt doch zB. auch die Aussage (als Wert-Vergleich) hier mehrmals im Forum, dass mit einer Unze immer ein Herrenanzug erstanden werden könnte?

  • Zitat

    Original von nodollar


    Wie kommst du auf das?


    Zu Beginn des 20.Jh verdiente ein Arbeiter zwischen 9$ und 15$ im Monat. Eine Unze Gold kostete ca. 21$. Ein durchnittlicher Arbeiterlohn entsprach also ca. 1/2 Unze Gold. Na? Auf heutige Verhältnisse kannst du sicher selber hochrechnen.
    Warum ist das so? Zu dieser Zeit war der Goldpreis mit ca. 21$ fixiert,


    Sprechen wir mal nicht über protektionistische Massnahmen, Goldpreisfixierung etc. Da die Geldmengen ohnehin nicht mehr mit Gold gedeckt werden, ist der Wertvergleich zur Arbeitskraft nicht mehr von Relevanz. Natürlich war das im 20igten Jahrundert noch so.
    Heute spielen vor allem noch zwei Faktoren, Virtualität (also reine Spekulation) und Angebot & Nachfrage. Die Virualität steuern die Politiker, die Magnaten und Medien.
    Zur Angebot und Nachfrage: Die diesjährige erwartete Jahresproduktion liegt bei 2495to und letztes Jahr war es 2464to. Die diesjährige Nachfrage alleine aus der Schmuckindustrie beträgt aber 2801to und dabei ist der Industriebedarf noch nicht berücksichtigt. Ebenfalls kommen noch die vielen physischen Goldkäufer dazu, die letztes Jahr noch ca. 76to verkauft haben - es wird gerechnet dass dieses Jahr nicht verkauft, sondern gegen 43to in die Depots gelegt werden.
    Das der Silber und Goldpreis nicht jetzt schon ausser Rand und Band geht, dafür werden Broker jetzt schon mit Kontigentierungen limitiert, davon hast du sicher schon gehört.


    Hier noch ein interessanter Link aus der FAZ: http://www.faz.net/s/Rub034D6E…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Und dann kommt noch die Währungsreserven-Diskrepanz von China / Japan vs USA. Auch das wird den Goldpreis in die Höhe boosten, dabei ist nur die Frage wann genau?
    http://www.frankfurterfinance.…04/14-2004-gold-china.htm


    Also mich würde es nicht wundern, wenn wir spätestens nächstes Frühjahr den 1000er sehen werden. Danach glaube ich an eine längere Konsolidierung auf hohem Niveau. Und wie gesagt, die nächste Kriese kommt bestimmt, respektive ist schon da. :(

  • Zitat

    Original von Albus
    Wie hat sich denn die Kaufkraft je Unze im Lauf der Geschichte (ge)ändert? Z.B. wo und wann hatte eine Unze am meisten
    und am wenigsten Kaufkraft in den letzten 100-300 Jahren? Gibts da einen Chart, o. ä.?


    Kann man nur exemplarisch und nicht allgemein gültig rechnen.
    Im Normalfall kommt dabei raus daß Dinge "über Gold gerechnet" früher wesentlich teuer waren als heute - oder im Umkehrschluß Gold heute enorm teuer wäre.


    Aber was sagt das aus? Genau genommen gar nichts!


    Ebensogut könnte man versuchen anhand der Feststellung "Sie befinden sich genau über dem Mittelpunkt der Erde" eine Ortsbestimmung vorzunehmen. :)

  • Zitat

    Original von Cra$h


    Ebensogut könnte man versuchen anhand der Feststellung "Sie befinden sich genau über dem Mittelpunkt der Erde" eine Ortsbestimmung vorzunehmen. :)


    ist doch ganz einfach: ich war noch nie woanders :D:D:D

  • Zitat

    Original von mesodor39
    ist doch ganz einfach: ich war noch nie woanders :D:D:D


    Oiso mir hamma jetzad amoi a so a Weltreise gmacht -
    aber i sag's eana glei wia's is :
    Da fahr ma nimma hin!


    :)

  • Ich greif nochmal das Thema mit dem Kaufkraft-Gold-Chart auf...


    Letztendlich entscheidet ja eine "Güterabwägung" - also die Möglichkeit Kaufrakft in form von Gold "zu speichern bzw. zu sparen" und als Alternative etwas zu kaufen.


    Wenn es nichts (oder wenig) zu kaufen gibt (z.B. weil vieles noch gar nicht erfunden worden ist) dann ist Geld zwangsläufig relativ wenig wert - also auch Gold wenn ich mal vorsichtig ein Istgleichzeichen zwischen Gold und Geld setze.


    Mit dem Wunsch Geld/Gold zu besitzen ist es ja auch nicht getan - ich muß ja auch etwas produzieren was ich verkaufen kann. Sind die Möglichkeiten hierzu allgemein geringer (weil z.B. Energie ein knappes Gut ist ) sind wir schon wieder bei einem relativ geringen Warenangebot.


    Letztendlich bildet aber die Geld/Gold menge das Warenangebot ab - wobei der Faktor der Umlaufgeschwindigkeit in Folge niedrigerer Produktionskapazitäten auch deutlich kleiner ist.


    Heute bildet das Gold - weil nicht nominalgleich Geld - nicht den Warenstrom ab. Vielmehr ist es selbst "nur" eine Ware unter Vielen.


    Da Gold "unproduktiv" ist konkurriert es als "Ware" nur mit "Waren" die selbst auch "unproduktiv" sind. Dies wäre vor allem Bargeld das nicht benötigt wird. Ob un inwieweit Bargeld nicht benötigt ist hängt seinerseits wieder von den benötigten Waren ab.
    Ein Mensch der "alles hat" (was er als vernünftig oder notwendig erachtet) und darüber hinaus über Bargeld verfügt wird nun zwischen dem Gut Gold und Bargeld (oder anderen Anlageformen) abwägen.


    Er macht das was ihm den besten Erhalt bzw. eine Steigerung an Kufkraft bietet. Diese Steigerung ist in sich natürlich irrational - da der Sparer ja gar keinen ungedeckten Güterbedarf hat.


    Die Folge ist eine aus dem Rentenkapitalismus folgende Preisüberhöhung. Die Werte der gewählten Anlageprodukte (so lange sie als gut und sicher gelten - also nicht zwingend objektiv sind!) wachsen also praktisch beliebig an.
    Dadurch ist es möglich daß heute sowohl Aktien wie auch Bilder, alte Autos, Gold - sprich alles was "etwas gilt" "überteuert" ist.


    Die Wertbestimmjung zwischen diesen begehrten Anlagegütern ist beinahe willkürlich und Stimmunsschwankungen unterworfen.


    D.h. Eine Wirtschaftskrise welche in Folge das Warenangebot reduzieren würde - würde diese Preisüberhöhung auflösen - die Buchgewinne vernichten.
    Die besondere Chance für Gold besteht hierbei darin daß Gold das Potenzial hätte als Geld verwendet zu werden. Damit wäre es anderen Anlagen überlegen - müßte sich jedoch dann immer noch als Abbildung des vorhandenen (nun kleineren Warenangebots) gelten. Es hätte als gemessen an Waren eher eine gerningere Kaufkraft als in einer Zeit des Überangebots an Waren. Womit der historische Zirkel geschlossen wäre.


  • Selten haben WAHRHEIT & Irrtum so nahe beieinander gelegen.


    Gold ist heute Ware und wird wie Ware gehandelt. Das stimmt.


    Gold ist auch unproduktiv. Auch noch richtig.


    Nun erkläre man mir bitte folgendes: Geld ist über den Zins produktiv. Also kann Gold keine Konkurrenz zu Geld sein. Warum aber versuchen Notenbanken dann den Goldpreis zu beeinflussen?.


    Gold ist weit jenseits von seiner Eigenschaft als "Ware" die einzige, weltweit anerkannte, liquide Alternative zu ungedecktem, schuldnerbehafteten Geld. Nur so werden die seltsam anmutenden Aktionen der Goldpreisdrückung plausiebel.


    Gold ist damit der natürliche und gefährlichste Feind aller wechsel- und schuldenreitenden Regierungen und deren Steigbügelhalter (Notenbanken).


    Gold ist schuldnerfrei, unzerstörbar durch Umwelteinflüsse, beliebig teilbar und sein Wert ist seit 5.000 Jahren weltweit anerkannt. Gold ist somit ein ideales Mittel angespartes Vermögen / Kapital vor staatlichem Geldbetrug zu schützen.

  • es wundert mich schon, daß gerade "eingesessene" Forenmitglieder noch immer nicht erkannt zu haben scheinen, daß es nur EIN Geld gibt und das heisst Gold. Das was wir heute als Geld bezeichnen ist bunt bedrucktes Papier, das für grenzdebile Politiker und Notenbanker beliebig reproduzierbar ist und auch in "Tonnen" reproduziert wird und das wir bald verheizen können, weil es billiger als Holz sein wird!
    Der große Irrtum, dem wir alle zu unterliegen scheinen ist, daß wir den Wert des Goldes mit unserem Fiat-Money messen. Deshalb hat man auch Gold zu einem "Rohstoff" erklärt und behandelt in genauso, mit all den teuflischen Instrumenten und spekuliert und manipuliert und und und...
    Kauft doch Gold physisch und nicht als Papier! Dann wird sich das schon bald alles aufhören. Spielen wir so weiter, dann werden wir bald die Sklaven von China & Co sein, denn die sind bereit all das aufzukaufen was uns scheinbar nicht allzuviel Wert ist - nämlich physisches Gold. Wir sind da viel bequemer, kaufen Zertifikate und das bequem über unser Online-Banking, weil wir ja "Hebel" brauchen. Es kommt der Tag, da werden uns die "Hebel" über den Kopf gezogen und das große Erwachen wird stattfinden. Leider wird sich dann aber die Gelegenheit nicht mehr ergeben, daß wir unsere Enkel warnen könnten, denn auch diese werden das nicht mehr erleben...

  • Zitat

    Original von nodollar


    ....Kauft doch Gold physisch und nicht als Papier! Dann wird sich das schon bald alles aufhören. ...


    Ja, wenn sich jeder "Goldeigentümer" das vor Augen führen würde, dann würde es dennoch nicht mehr Gold geben, das besessen werden kann. Aber der Goldpreis sähe wohl anders aus.


    Und es gäbe dann nur Goldeigentümer, die auch Goldbesitzer sind.


    Denn im Krisenfall gilt:
    Maßgeblich bei Gold ist nicht das Eigentumsrecht daran oder ein Lieferanspruch, sondern der Besitz und damit die alleinige und uneingeschränkte Verfügungsgewalt.


    Und die gilt es mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln sicherzustellen.


    Wer das nicht verstanden hat, der hat Gold und Silber nicht verstanden.


    Nur das was man selber in der Tasche hat, das zählt, wenn es wirklich darauf an kommt. Versprechungen sind dann nicht mal das Papier wert, auf dem sie verbrieft sind :D:D:D


    Oder andersrum: in der Krise, wenn Recht und Gesetz nur noch wenig gelten, bemächtigen sich diejenigen einer Sache, die am nächsten dran und kaltblütig genug sind, ihre Chance zu nutzen. Die sind dann am Drücker und scheffeln Vermögen.


    Denn: niemanden interessiert es dann wen das Gold gehört, daß er für seine Ware oder Arbeit oder sein Haus bekommt.

  • Zitat

    Original von mesodor39
    Nun erkläre man mir bitte folgendes: Geld ist über den Zins produktiv. Also kann Gold keine Konkurrenz zu Geld sein.


    Wieso? Gold kann sogar sehr wohl Geld sein! Dann hat es aber auch alle Vor- und Nachteile in sich die mit dem Geldsein verbunden sind.
    Ich glaube ich habe das in meinen Auführungen berteits etwas problematisiert...


    Zins ist in erster Linie als "Miete" zu begreifen. Die Miet die ich bekomme, wenn ich einem Anderen meine Liquidität zur Verfüung stelle.
    Zu welchen Konditionen ich bereit bin dies zu tun hängt einerseits davon ab was ich ansonsten mit dem Geld anstellen wollen könnte - und andererseits was der Schuldner mit dem Geld anstellen wollen könnte.


    In einer Phase ansteigender Nachfrage und steigender Preise (Konjunktur) wollen viele Menschen investieren (gerne auch in Konsumgüter) - folglich ist weniger Geld zu Vermieten - und wollen mehr Leute Geld mieten. Der Zins steigt!
    In dem Maße wie der Zins steigt - wird es aber auch interessanter Geld nicht auszugeben sondern zu vermieten. Hier ist also ein Regelkreis!



    Zitat

    Warum aber versuchen Notenbanken dann den Goldpreis zu beeinflussen?.


    Ich weis nicht ob sie es mit einer bestimmten Absicht tun. Sie tun es natürlich - so wie es jeder tut , der Gold produziert oder mit Gold handelt.
    Wenn ich Gold kaufe oder verkaufe beeinflusse ich ja auch den Goldpreis. Bei den Mengen welche die Zentralbanken haben - ist natürlich mit jeder Aktion auch eine sichtbare Folge auf der Kurstafel zu sehen.
    Ich denke aber daß man diese Thematik ausklammern kann.
    Wenn die Zentralbanken "wie die Irren" verkaufen - und es in Folge dessen zu einem erheblichen Überangebot kommt - dann freue ich mich Gold günstig kaufen zu können. Der Goldpreis liegt dann ja nahe oder sogar unter den Produktionskosten.
    Wenn die Zentralbanken "wie die Irren" Gold aufkaufen sollten - dann kann ich mir ja überlegen ob ich Ihnen nicht auch meine Vorräte anbiete.
    In diesem Zusammenhang ist natürlich auch zu bedenken daß das schwammige Istgleichzeichen zwischen Gold und Geld in dem Maße an Bedeutung verliert wie sich die Zentralbanken von ihren Goldbeständen trennen. Bei Bestand 0 wäre Gold dem Status Rohstoff jedenfalls noch näher als dem Status Geld.


    Zitat


    Gold ist weit jenseits von seiner Eigenschaft als "Ware" die einzige, weltweit anerkannte, liquide Alternative zu ungedecktem, schuldnerbehafteten Geld. Nur so werden die seltsam anmutenden Aktionen der Goldpreisdrückung plausiebel.


    Also ich mache mir nicht groß Gedanken weshalb ein Marktteilnehmer was macht. Mich interessiert nur was er macht - und vor allem welche Auswirkungen dies auf den Preis hat.
    Die Eigenschaft des Goldes als Ware auch Geldeigenschaften zu besitzen hakt genau an dem Wort "anerkannt". Es geht also um einen gewissen Konsens der auch aus der reinen Praxis entspringen mag.
    Als Kinder haben wir mit Murmeln "bezahlt" - das war unser Konsens.
    Heute bezahlen Kinder nicht mehr mit Murmeln - zumindest so weit ich weis. Dies könnte bei Gold auch der Fall sein.
    Wenn alle Zentralbanken Gold primär als "wertvolle Altlast" betrachten - ginge es nur noch um eine möglichst gewinnbringende Liquidierung dieser Bestände.
    Das Ende vom Lied wäre Gold das quasi ausschließlich "Ware" bzw. Rohstoff ist.
    Als Anleger ist man damit in jedem Fall gut beraten die nüchternen Produktionskosten von Gold im Auge zu behalten. Wirklich nichts falschmachen kann ich nur dann, wenn ich für Gold weniger bezahle als die Herstellungskosten. Bei allen übrigen Erwägungen bin ich dem Verhalten der großen Goldbesitzer schutzlos ausgeliefert.


    Zitat


    Gold ist damit der natürliche und gefährlichste Feind aller wechsel- und schuldenreitenden Regierungen und deren Steigbügelhalter (Notenbanken).[quote]


    Aber unter der Prämisse daß die Menschheit (oder nennenswerte Teile davon) über den Konsens Gold als Zahlungsmittel (und wohlgemerkt nicht als teueren Rohstoff!!) einig sind - und die Staatliche Gewalt diesem Konsens nicht entgegensetzen will oder kann.


    [quote]Gold ist schuldnerfrei, unzerstörbar durch Umwelteinflüsse, beliebig teilbar und sein Wert ist seit 5.000 Jahren weltweit anerkannt. Gold ist somit ein ideales Mittel angespartes Vermögen / Kapital vor staatlichem Geldbetrug zu schützen.


    Da kann ich im Grundsatz auch nur zustimmen - Allerdings kommt mir in dieser Dogmatik der Aspekt des relativen Wertes zu kurz.
    Ich stelle an "mein Geld" ja nicht nur die Anforderung "als Tauschmittel generell geeignet zu sein" - diese Funktion liefert mir auch Fiat.
    Ich stelle an "mein Geld" auch die Anforderung der "Konservierung" von Kaufkraft. Ich möchte ja eben nicht jetzt konsumieren - sondern später.
    Entscheidend ist somit die Frage: "was bekomme ich für meine "Konserve" wenn ich sie ausgebe?"
    Zufrieden bin ich schon wenn ich später genau das kaufen kann, was ich jetzt hätte kaufen könnnen - aber nicht benötigt habe.
    Evtl. freue ich mich auch darüber wenn ich später mehr bekomme als heute. Unglücklich bin ich nur dann, wenn ich später nichts oder deutlich weniger für mein Geld bekomme als ich heute bekommen hätte.


    Die Risken von Fiat liegen auf der Hand. Aber das macht Gold noch lange nicht zu einer "eierlegenden Wollmilchsau" wenn die Gefahr besteht daß ich es heute "viel zu teuer" eingekauft habe - und morgen nur noch "billig" verkaufen kann.


    Dieses grundsätzlich vorhandenne Risikos sollte man sich stets bewußt bleiben. Wirklich "sicher" ist bei einem Gut das einem Verbrauch unterliegt nur der Herstellungspreis (zumindest langfristig). Mit Blick auf den aktuellen Goldkurs bedeutet dies daß in Gold ein grundsätzliches Verlustpotenzial von ca. 50% liegt.
    Gegenüber einem grundsätzlichen Verlustpotenzial von Fiat bei 100% hört sich dies ja schon einmal ganz gut an.
    Mit Blick auf die letzten 10 Jahre kann man aber auch schon sagen, daß das Verlustpotenzial bei Gold auch schon einmal um den Nullpunkt schwankte. Damals stand dem Nullrisiko Gold das 100% Risiko Fiat gegenüber.

  • Zitat

    Original von Cra$h
    Die Risken von Fiat liegen auf der Hand. Aber das macht Gold noch lange nicht zu einer "eierlegenden Wollmilchsau" wenn die Gefahr besteht daß ich es heute "viel zu teuer" eingekauft habe - und morgen nur noch "billig" verkaufen kann..


    Gold wirft keine Erträge ab. Es dient lediglich dazu, Ersparnisse, über die man lange Zeit nicht verfügen braucht vor Insolvenzen, Inflation und Geldbetrug zu schützen. Die Tatsache, daß man auch damit handeln kann, ist in diesem Kontext ehr nebensächlich.



    Zitat

    Original von Cra$h
    Dieses grundsätzlich vorhandenne Risikos sollte man sich stets bewußt bleiben. Wirklich "sicher" ist bei einem Gut das einem Verbrauch unterliegt nur der Herstellungspreis (zumindest langfristig). Mit Blick auf den aktuellen Goldkurs bedeutet dies daß in Gold ein grundsätzliches Verlustpotenzial von ca. 50% liegt.
    Gegenüber einem grundsätzlichen Verlustpotenzial von Fiat bei 100% hört sich dies ja schon einmal ganz gut an.
    Mit Blick auf die letzten 10 Jahre kann man aber auch schon sagen, daß das Verlustpotenzial bei Gold auch schon einmal um den Nullpunkt schwankte. Damals stand dem Nullrisiko Gold das 100% Risiko Fiat gegenüber.


    Null Risiko gibt es nirgendwo. Und wenn man schon Risiken bis maximal 100 Prozent eingehen muss oder will, dann bleibe einem nur übrig möglichst viel und umfassend zu diversifizieren, wobei wir wieder beim Gold angekommen sind.

  • Zitat

    Original von mesodor39
    Gold wirft keine Erträge ab. Es dient lediglich dazu, Ersparnisse, über die man lange Zeit nicht verfügen braucht vor Insolvenzen, Inflation und Geldbetrug zu schützen. Die Tatsache, daß man auch damit handeln kann, ist in diesem Kontext ehr nebensächlich.


    Aber Hallo - natürlich kann Gold Erträge abwerfen! - Stell Dir doch mal vor der Cra$h will von seiner Bank einen Kredit haben. Der Bänker schüttelt den Kopf und sagt: Nicht ohne Sicherheit.
    Dann gehe ich zu mesodor39 der Gold hat - erläutere ihm mein Geschäftkonzept und Biete ihm eine Beteiligung oder Prozente dafür daß er für mich bei der Bank bürgt. Mesodor39 überlegt sich das gut - denkt vielleicht: "Wow der Cra$h hat da eine echte Goldgrube entdeckt - da kann ja garnichts schiefgehen" und bürgt gerne.
    Dann hat Mesodor39 seine Goldbarren in seinem Keller - und er bekommt von Cra$h darauf sogar noch eine Rendite.


    Cra$h könnte sich freilich auch das Gold von mesordor39 ausleihen und der Bank als Sicherheit auf den Tisch legen. Auch dann würde mesodor39 natürlich Zinsen auf sein Gold bekommen - hätte es dann aber nicht in seinem Keller.


    Das ist nämlich ein schönes Beispiel dafür daß Gold durchaus Geldfunktionen übernehmen kann - und dann wie Geld Rendite abwirft. Anders als eine Immobilie (die mesodor39 natürlich auch beleihen könnte um Cra$h einen Kredit zu geben) ist Gold dabei eine vertretbare Sache Würde mir mesordor39 sein Gold leihen - würde er wohl kaum erwarten daß ich ihm exakt die Münzen und Barren zurückbezahle die er mir geborgt hat. Wir hätten uns wohl auf ein bestimmtes Feingewicht in einer bestimmten Stückelung und Reinheit geeinigt - fertig. Das Gold könnte damit wie Geld zirkulieren - wäre damit plötzlich Geld geworden!



    Zitat

    Null Risiko gibt es nirgendwo. Und wenn man schon Risiken bis maximal 100 Prozent eingehen muss oder will, dann bleibe einem nur übrig möglichst viel und umfassend zu diversifizieren, wobei wir wieder beim Gold angekommen sind.


    Absolut richtig! Wenn man auch nur ein bißchen jenseits von Immobilien auf Sicherheit setzt - kommt man um Gold nicht herum.
    Nur muß man halt wie bei den Aktien auch auf ein passendes Marktumfeld für den Einstieg warten können - wenn man nicht alleine auf einen gelungenen Ausstieg spekulieren will.
    Je mehr Spekulation in egal was drin ist - desto größer das Risiko.


    Und gerade in der Krise schlägt das Risiko auf breiter Front durch die Verknappung des Warenangebots erbarmungslos zu!

  • Zitat

    Original von mesodor39
    Gold wirft keine Erträge ab.


    äh? bin mal ganz naiv und vergleiche die Performance meiner beiden Investitionen aus dem Jahr 2000. €10000 in Gold und €10000 auf den DJ. Nächste Woche verkaufe ich beide. Was wird wohl einen höheren Ertrag haben? Eigentlich müßte man fragen welche der beiden Investitionen wird überhaupt einen Ertrag haben :D :D :D.
    Schon klar, daß der Ertrag von Gold nicht immanent, sondern systembedingt ist. Aber man darf da nicht pauschalieren. Und wie man aus Gold auch Erträge erwirtschaften kann, machen uns ja die Notenbanken und die Shorties vor ;)

  • Zitat

    Original von nodollar


    äh? bin mal ganz naiv und vergleiche die Performance meiner beiden Investitionen aus dem Jahr 2000. €10000 in Gold und €10000 auf den DJ. Nächste Woche verkaufe ich beide. Was wird wohl einen höheren Ertrag haben? Eigentlich müßte man fragen welche der beiden Investitionen wird überhaupt einen Ertrag haben :D :D :D.
    Schon klar, daß der Ertrag von Gold nicht immanent, sondern systembedingt ist. Aber man darf da nicht pauschalieren. Und wie man aus Gold auch Erträge erwirtschaften kann, machen uns ja die Notenbanken und die Shorties vor ;)


    nodollar: das was Sie beschreiben ist ein Veräußerungserlös. Erträge fallen an, ohne daß man das, was man besitzt dafür verkaufen muß. Beispielsweise, wenn man eine Wohnung vermietet und der Mieter Miete zahlt.....


    Gold selbst bringt keine Erträge, es sei denn, man würde es verleihen.


    Beleiht man etwas, so bringt das auch noch keinen Ertrag, wohl aber vielleicht das geliehene Geld, wenn man es produktiv einsetzt.

  • @mesodor


    nun ja, richtig. Aber für mich ist das "Wortklauberei" (nicht böse sein). Dann hätte ja ein Importeur der Waren kauft und sie zu einem höhern Preis verkauft gar keinen Ertrag - im buchaltärischen Sinne bräuchte er das gar nicht wirksam zu machen und keine Steuern zahlen ?( hmmm

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