• Also ich rede jetzt von Bullionmünzen. Den Dingern, die in jedem Shop unter "Jahrgangsauswahl nicht möglich" stehen und sich immer im Bereich von 3-5% um den Goldspot Tagesaktuell bewegen, und sowohl im An- als auch im Verkauf mit Umlaufspuren ohne Abschlag akzeptiert werden. Bei diesen Münzen ist es völlig egal wie oft der geneigte Besitzer mit seinen Finger, MIkrofasertuch oder was auch immer drübergerieben hat, ebenso ob sie glänzen oder nicht.


    Dazu zählen nicht die PP-Münzen, spezielle bei Sammlern beliebte Jahrgänge usw.


    Gruß, goldor

  • Zitat

    Original von goldor
    ...spezielle bei Sammlern beliebte Jahrgänge usw.


    Aha! Jetzt jetzt kommen wir der Sache näher. Warum sind denn manche Jahrgänge begehrter als andere? Warum zahlen die Leute in Einzelfällen das 40-fache des Materialwertes? Woher weißt Du, daß die ordinäre "Bullionmünze" die Du ohne darüber Nachzudenken mit einem Tuch malträtierst, nicht in 10 oder 20 Jahren einen ebenso hohen Preis erzielen könnte?


    Wie hoch sind denn nun die Auflagen wirklich? Was steht im Katalog zB. bei einem normalen Lunar in Stempelglanz?


    max. 30.000 Stück


    Und wie viele sind nun wirklich geprägt und verkauft worden?
    Wie viele sind noch nicht mit Tüchern zerkratzt und noch unberührt in ihrer Kapsel?


    Gruß
    mvd

  • Zitat

    Original von mvd
    Wie hoch sind denn nun die Auflagen wirklich? Was steht im Katalog zB. bei einem normalen Lunar in Stempelglanz?


    Möglicherweise irre ich, doch das ist wohl keine Bullioncoin. Allein Stempelglanz passt schon nicht zu Bullioncoin.


    Die Definition von Bullioncoin ist ja, dass es sich um eine reine Anlage in das Metall Gold in Form einer Münze handelt.


    Natürlich könnte meine ordinäre Bullion irgendwann die letzte auf diesem Planeten sein. Die blaue Mauritius war auch nicht immer so wertvoll.


    Doch ursprünglich ging es dem Verfasser je nur um das Polieren seiner Münzen. Und ich denke nun mal, dass eine Bullionmünze, die (noch) keinen Sammlerwert hat und bei der auf Grund der Auflagenstärke auch nicht ohne weiteres damit zu rechnen ist durch Putzen, Polieren, Anfassen o.ä. nicht nennenswert an Wert verliert.

  • Zitat

    Original von goldor
    Möglicherweise irre ich, doch das ist wohl keine Bullioncoin. Allein Stempelglanz passt schon nicht zu Bullioncoin.


    Ja, Du irrst dich, jede normale Münze, auch ein kleiner Eurocent, besitzt direkt nach der Prägung das Prädikat Stempelglanz. Es sind also ganz normale Umlaufmünzen, die maschinell und ohne großen Arbeitsaufwand in Massen geprägt werden. Vom Prägestempel aus werden sie auf eine metallene Rutsche geworfen und gelangen so zur automatischen Verpackung. Weder der Schrötling noch der Stempel sind poliert. Im englischen sagt man dazu uncirculated (unc) oder auch brilliant uncirculated (BU)


    Für die Qualität Polierte Platte (englich Proof) werden sowohl die Schrötlinge als auch in regelmäßigen Abständen die Stempel poliert. Die anschließende Qualitätskontrolle und die Verpackung erfolgt von Hand, was den höheren Preis rechtfertigt. Den höchsten Aufwand betreiben dabei die Österreicher, dort gibt es die Qualität Handgehoben, das heißt die Münze wird von Hand vom unteren Stempel genommen und nicht ausgeworfen.


    Der Stempelglanz einer normalen Münze ist sehr empfindlich, es ist bei näherer Betrachtung eine definierte Rauheit der Oberfläche, die durch das bereiben mit einem Tuch geglättet wird. Die Münze hat hinterher einen stärkeren Glanz als vorher und genau das ist es was nicht erwünscht ist. Der Sammler spricht von Katzenglanz und würde so eine Münze niemals in die Sammlung nehmen.



    Zitat

    Original von goldor
    Doch ursprünglich ging es dem Verfasser je nur um das Polieren seiner Münzen. Und ich denke nun mal, dass eine Bullionmünze, die (noch) keinen Sammlerwert hat und bei der auf Grund der Auflagenstärke auch nicht ohne weiteres damit zu rechnen ist durch Putzen, Polieren, Anfassen o.ä. nicht nennenswert an Wert verliert.


    Nein, aber jede Chance auf Wertzuwachs ist für alle Zeit vertan und das sollte man im Hinterkopf behalten.


    Gruß
    mvd

  • Zitat

    Original von mvd
    Nein, aber jede Chance auf Wertzuwachs ist für alle Zeit vertan und das sollte man im Hinterkopf behalten.


    Also daß auch normale Bullioncoins potentielle Samlerobjekte sind und sich dann durch einen ganz besonders guten Zustand preissteigernd auszeichnen müssen, habe ich verstanden und kann ich nachvollziehen.


    Allerdings möchte ich mich mit dem reinen Materialwert meiner Münzen in einem anderen Kontext bewegen und mir den Luxus des normalen Umgangs mit den Münzen (rausnehmen, anfassen usw.) gönnen.


    In dieser Diskussion gibt's also kein richtig oder falsch, sondern nur die Unterscheidung zwischen Sammlern und Investoren.

  • Letztlich kann man wohl festhalten, dass wir in einigen Punkten einer Meinung sind, nämlich dass jegliche noch so feine Veränderung an einer Münze definitiv den Sammlerwert verringert oder ausschließt.


    Was wohl auch klar sein sollt ist, dass eine Münze kein Feingewicht verliert wenn man mit einem Tuch dran reibt (solangs nicht tagelang ist).


    Jetzt muss halt jeder selbst entscheiden was er will, anfassen und dran erfreuen, oder liegenlassen und auf Wertzuwachs hoffen.

  • Zitat

    Original von SalonHelga
    In dieser Diskussion gibt's also kein richtig oder falsch, sondern nur die Unterscheidung zwischen Sammlern und Investoren.


    Die Grenzen für eine solche Unterscheidung sind in jedem Falle fliessend. Schliesslich erwirbt man Bullionsmünzen über dem Metallwert. Zudem haben diese nach Ablauf des Kalenderjahres eine exakte Auflage, was wiederum für einen Sammler von Bedeutung sein kann.


    Was richtig und falsch ist entscheidet jeder für sich und eigenverantwortlich!

  • Münzen mit Beschädigungen (Glättungen (Polieren), Randdellen, tiefe Kartzer, Prüfspuren, Lötstellen, Löchern usw.) akzeptiere ich nicht, allenfalls würd eich diese mit Abschlag (3-5 Prozent, je nach Gewicht des Objetles) auf den reinen Goldwert nehmen, wohingegen ansonsten kleinere Aufschläge auf den Goldwert fällig sind (wobei ich derzeit NICHTS kaufe). Ebenso Münzen, die aufgrund von straker Abnutzung kaum noch kursfähig wären.
    Ebenso ist das bei Barren mit Feil- oder Prüfspuren.


    Begründung: Beim Verkauf müsste ich derzeit auch entsprechende Abschläge hinnehmen. Warum 100 Prozent für Wahre zahlen, die nicht 100 Prozent in Ordnung ist?.


    Goldpatina, braune Flecken oder grüner Schmier hingegen sind kein Problem. Bei Schmier und starken Verschmutzungen stellt sich zumindest bei PP´s immer die Frage, wie es darunter ausschaut.


    Aber sowas kriegt man weg, ohne Kratzen oder Polieren. Man muß nur wissen wie und genug Erfahrung besitzen um zu wissen, was geht und was nicht. Die Erklärung wie es geht, die ist zu kompliziert und würde - ohne praktische Anschauung - auch nichts bringen.

  • Na, da sieht man mal ganz deutlich was passiert, wenn man die unausgepackte, dreifach eingeschweißte und nachtraeglich verkapselte Muenze im Echtholzetui nicht mit handgestrickten, doppelt gepolsterten Seidenhandschuhen anfasst.
    Wirklich schade um diese extrem seltene, gesuchte Sammlermuenze.

  • Zitat

    Original von goldor
    Ich habe einfach mal ein Bild bei *bay rausgesucht, was meiner Meinung nach eine Bullioncoin ist die einen normalen Preis erzielt.


    Oder lieg ich da falsch?


    [Blockierte Grafik: http://i21.ebayimg.com/05/i/07/0c/b8/7a_1_b.JPG]


    Mussen Sie beim ende des angebotes mal den tagespreis munters
    vergleichen met der kruger den Sie da gewaelt haben
    Gold minus 10% mindestens vermute ich
    Ich selbst wurde nicht einmal gold minus 20% bieten


    http://www.gold4ex.be/servlet/…lass?pgm=lst_or_new&lg=nl

  • eBay ist aber auch ein schlechter Vergleich, das Endergebnis haengt von etlichen Variablen ab - von der Erhaltung noch am wenigsten. Geh mit der Muenze mal zum Edelmetallhaendler und verkauf sie dort.

  • wenn ich die unzen kaufe um in krisenzeiten wenn das papiergeld nichts mehr wert ist, noch etwas werthaltiges zu haben, dann sollte es in diesem moment nicht so wichtig sein, wie die unze aussieht. oder meint ihr in einer hyperinflation bzw wirtschaftskrise gäb es noch viele die geld haben um einen sammlerwert zu zahlen?


    was mich nicht dran hindert sorgfältig umzugehen. am besten baut man wie dagobert eine beziehung zu seinen 'schätzchen' auf dann hat man das bedürfnis sie zu hegen und zu pflegen.


    apropos: donald muss die münzen von dagobert doch ständig polieren...macht das denen nichts aus? ;)

  • Zitat

    Original von ageka


    Ich selbst wurde nicht einmal gold minus 20% bieten


    Mit Verlaub, das ist doch albern.


    Ebay findet seine Preise meist im Bereich des Spots.


    Und auch bei diversen Münzhandeln bekommt man seine Münzen in diesem Zustand verkauft, und auch wieder losgeschlagen.


    Das mag vielleicht deine pers. Ansicht sein, aber nicht dem Marktgeschehen entsprechen.

  • Zitat

    Original von goldor
    Ich habe einfach mal ein Bild bei *bay rausgesucht, was meiner Meinung nach eine Bullioncoin ist die einen normalen Preis erzielt.


    Oder lieg ich da falsch?


    [Blockierte Grafik: http://i21.ebayimg.com/05/i/07/0c/b8/7a_1_b.JPG]


    Bei ebay findet sich mit Sicherheit irgendein Idiot, der für diese Schmelzware noch den Spotpreis bezahlt, da hast Du schon recht. Ich würde es gewiss nicht tun, sondern mir für den Spotpreis +5% lieber diese Originalverpackte und mit Sicherheit Makellose Münze kaufen.


    http://cgi.ebay.de/1-Unze-Fein…-Gold_W0QQitemZ8425739835


    Schaun wir mal, wie diese Auktion ausgeht.


    Dieser Krügerrand sieht aus, als sei er unter eine Gleiskette geraten. Am Rand sehe ich mindestens 3 Prüfkerben, die Oberfläche ist übersät mit Kratzern und macht darüber noch den Eindruck, als sei sie mal mit einem viel zu scharfen Mittel gereinigt worden. Wenn Du solchen Schrott als normale Goldmünze zu Anlagezwecken bezeichnest, dann sehe ich schwarz für deine finanzielle Zukunft. ;(


    Gruß
    mvd


  • Ich habe zwei wochen zuruck eine amerikanische muenze von Westpoint
    ( offizielle ami praegestat ) in pollierte platte A+ gekauft auf ebay de
    fur melt minus 15% ( 0.242 unzen )
    Haben die andere vielleigt geglaubt es waere ein token - medaille
    Mein ami freund hat mir bestaetigt alles war in ordnung 8)

  • Zitat

    Original von goldor
    Ich habe einfach mal ein Bild bei *bay rausgesucht, was meiner Meinung nach eine Bullioncoin ist die einen normalen Preis erzielt.


    Oder lieg ich da falsch?


    Keineswegs. Das nennt man "banküblich oder besser". Für Anlagezwecke also durchaus noch im Rahmen. Aber es soll auch Leute geben, die ihre Gartenzwergsammlung in Folie einschweißen und mehrmals täglich auf Schäden untersuchen. :D

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

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