Der Irrtum der Crash-Propheten - oder warum diese Tranche phys. Gold meine letzte sein wird..

  • Zitat

    Original von Fisiko
    Was aber schert den Münchner Bauern die Arbeitslosigkeit des Hamburger Elektrikers? Goa nix


    So gut auch der Rest war, hier wiederspreche ich dir Ausdrücklich. Auch der Bauer muss Abgaben und Steuern zahlen. Und je schlechter es auch dem Elektriker geht, desto höher werden auch dem Bauern seine Abgaben. Es ist schon ein Unterschied, ob der arbeitslose Elektriker z.B.Arbeitslosengeld erhält, oder in die Kasse einzahlt.

  • Zitat

    Original von catinth
    an den Schaltstellen unserer Gesellschaft zunehmend 2. und 3. Garnitur sitzen und dementsprechend sind deren Ergebnisse.


    In einer Demokratie hat die 2. und 3. Garnitur (Wahlvolk) zu Viel Macht über Entscheidungen, von denen sie nichts verstehen.


    Der Kapitän der Titanic hat seinen Job gelernt - Aber er hatte ein Boot voller Leute und einen Reeder der unbedingt mit dem blauen Band in New York ankommen wollte.
    Hätte er einen Gang runger geschaltet und eine sicherere Route gewählt - er wäre "abgewählt" worden.


    Mit der Politik läuft es in D doch genauso. Regieren kann man nur noch unmittelbar nach der Wahl - und in der Hoffnung daß der Wähler die nötigen Veränderungen bis zum Ende der Legislaturperiode begriffen oder vergessen hat.
    Für den Wähler zählt aber nur Verbesserung (Blaues Band) - nicht das "geringstmögliche Übel" (unbequeme Überfahrt) - folglich konnte man in guten Zeiten auch leicht kontinuierliche Politik machen - und folglich wird Politik in schwierigeren Zeiten immer mehr zum Wechselspielchen ohne jegliche Kontinuität absteigen.

  • Zitat

    Original von S 04
    Was ist denn mit den Kindern, die einfach nicht so gut sind in der
    Schule?


    Ich muss auch dem dümmsten Menschen
    eine lebensfähige Zukunft zugestehen.


    Das rundum sorglos Paket gibt es nicht.


    Aber beiden ist doch am meisten geholfen, wenn zuerst einmal Du und Deine Nächsten zeigen,
    daß man zurechtkommen kann. Das passiert doch nicht auf deren Kosten.
    Wenn Deine Schultern mehr Last aufnehmen können, kannst Du z. B. Ausbildungsplätze
    und Arbeitsstellen auch für Menschen anbieten, die nicht in der Pole gestanden sind.


    Einer muß voran gehen.


    catinth

  • Zitat

    Original von S 04
    Auch der Bauer muss Abgaben und Steuern zahlen. ...


    Also nichts gegen Bauern - ich bin selbst im "Nebenerwerb" Forstwirt... Aber:


    Also ich möchte mal wissen welcher Handwerker heute muter mit staatlichen Abnahmegarantien dahinproduzieren kann - ohne sich ernshaft Gedanken darüber machen zu müssen wie er seine Produkte an den Mann bekommt. (z.B. Quotenregelungen)
    In der Landwirtschaft hatten wir das sehr lange - und haben gerade erst einmal damit angefangen dies etwas zu ändern!


    Welder Handwerker bekommt vom Steuerzahler Geld dafür bezahlt daß er seine Maschinen still stehen oder langsamer laufen läßt? (z.B. Flächenstillegungsprämie)


    Welcher Handwerker bekommt vom Staat einen Zuschüsse oder Vergünstigungen auf die Materialien oder Betriebsstoffe die er benötigt? (z.B. Landwirtschaftliches Diesel)

  • @Mesodor


    Zitat

    Ich behaupte jedoch: die Deflation ist bereits lange da. Sie wird dadurch in ihrer Wirkung fallender Preise aufgehoben, daß bei annährend stabilen (Endverbraucher-)Preisen die Geldmengen sehr stark steigen. Die Preise sinken daher nicht, wie das in einer Deflation mit annähernd konstanten oder gar rückläufigen Geldmengen der Fall sein würde.


    Dem kann ich zwar durchaus etwas abgewinnen, doch eine Hyperinflation wird dadurch noch nicht ausgelöst ...dazu bedarf es einen (meiner Meinung nach unausweichlichen) ordentlichen deflationären Crash...beispielsweise eines Börsencrashs und Platzen der Immobilienblase...in Kombination mit dem von Ihnen genannten wird die anschließende Hyperinflation verheerend.


    Arthur

    Zitat

    Oh nein... kann da jemand der Freiwirtschaftslehre nicht widerstehen? Wäre tragisch.


    Berliner

    Zitat

    Freiwirte erwecken in mir Mitleid


    Gibts dafür auch eine Begründung oder stellt ihr das mal so abgehoben in den Raum?
    Fakt ist, dass durch den Zinsmechanismus Geld IMMER von der (später armen) Masse zu wenigen Reichen verschoben wird...und dieser Effekt mitsamt seinen im Laufe der Zeit hinzukommenden Begleiterscheinungen (Staat in der Schuldenfalle, Gemeinde in der Schuldenfalle, Firmen in der Schuldenfalle, Privatkonsument in der Schuldenfalle..Folge: Einsparungen, Steuererhöhungen, Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur, Rationlisierungen, Turbokapitalismus..in weiterer Folge: kultureller und geistiger Verfall...sinnentleerte Spaßgesellschaft..usw) am Ende zu einem deflationären Zusammenbruch mit folgender Hyperinflationierung führt...ob nun mit oder ohne Goldstandard ist dabei vollkommen gleichgültig...
    Die berühmten Kondratieff-Zyklen sind nichts Natürliches, sondern eine Ausgeburt des perversen Zins-Systems....Wenn sie damit leben wollen, dass nach 40 Jahren Frühling und Sommer das System in weiteren 40 Jahren geradewegs zur Hölle fährt (mitsamt Kriegen, Revolutionen, Ausbeutung, Folter, Leid) und das immer und immer wieder...in ~60-Jahre-Zyklen....dann muss ihnen schon ein äußerst krankes Naturempfinden nachgesagt werden....Die Freiwirtschaft schafft durchgängig Vollbeschäftigung, Wohlstand und kulturelle Blüte...
    ...aber jedem das Seine...

  • Zitat

    Original von Zarathustra


    Die berühmten Kondratieff-Zyklen sind nichts Natürliches, sondern eine Ausgeburt des perversen Zins-Systems....Wenn sie damit leben wollen, dass nach 40 Jahren Frühling und Sommer das System in weiteren 40 Jahren geradewegs zur Hölle fährt (mitsamt Kriegen, Revolutionen, Ausbeutung, Folter, Leid) und das immer und immer wieder...in ~60-Jahre-Zyklen....dann muss ihnen schon ein äußerst krankes Naturempfinden nachgesagt werden....Die Freiwirtschaft schafft durchgängig Vollbeschäftigung, Wohlstand und kulturelle Blüte...
    ...aber jedem das Seine...


    Das Problem wird sein, dass kein Verantwortlicher bzw. Politiker in einem so langen Zeitraum von rund einem halben Jahrhundert denken oder gar danach handeln kann.


    "Gute Arbeit" vollrichten muss man bis zur nächsten Wahl (wobei ich aber denke, dass es auch hier mehr um Sympathie geht, die einem das Volk abgewinnen muss - völlig egal, welche Maßnahmen ein Politiker setzt).


    Überchüttet zB jemand Unternhmer mit Geld, indem er deren Steuerabgaben um 75 % reduziert, wird er diese für sich gewinnen - wie sinnvoll oder dumm eine solche Maßnahme denn wirklich sei, sei dahin gestellt.



    Es denkt leider immer nur jeder an sich selbst. Heißt, die Vorteile eines Systems will man voll auskosten, von Nachteilen will man nicht einmal wissen.



    Genauso sehe ich es beim System der Freiwirtschaft. Wer hat unmittelbar nach Einführung eines solchen einen Nachteil? All jene, die mehr besitzen als der Durchschnitt, ganz grob gesagt.


    Jedem das Seine. Und wird man beim Haben des seinen eingeschränkt, wird auf den Staat und das System geschimpft.



  • Das mit dem Bauern war vielleicht ein schlechter Vergleich, der kam


    aber auch nicht von mir. Ich wollte damit blos aufzeigen, dass es schon


    von Interesse für mich ist, dass auch der Hamburger Elektriker wieder


    einen Job findet, obwohl ich in Augsburg wohne.


    Was du aus sicht der Bauern so schreibst ist doch pervers. Aber


    genauso pervers ist doch mittlerweile unser ganzes kapitalistische


    System.


    Schau doch die ganze Frühverrentung an. Die Leute werden nach Hause


    geschickt, und der, der in die Arbeit geht muss sie verhalten. Und was


    hat der Arbeiter davon? Der darf zahlen, und muss dem Frührentner


    noch seine Arbeit mitmachen. Und dass blos, dass so ein dreckiger


    Manager und vielleicht ein reicher Großkapitalist noch mehr Kohle


    scheffelt.

  • Zitat

    Original von Zarathustra
    Die Freiwirtschaft schafft durchgängig Vollbeschäftigung, Wohlstand und kulturelle Blüte...
    ...aber jedem das Seine...


    Das ist nur der selbe Irrglaube, der allen sozialistischen Theorien eigen ist. Wie immer auch der gleiche Gedankengang. Man will verhindern, dass es einigen besser geht, auch wenn es dann allen schlechter geht. Zins oder kein Zins alleine schaffen noch gar nichts. Der Zins ist nur ein Instrument, das jeder nutzen oder die Nutzung unterlassen kann.


    Wer hindert denn die Menschen daran, in Freigeld zu investieren? Niemand hindert die Menschen, Gold oder Silber zu kaufen, für die es keinen Zins gibt und für die man keine Zinsen zahlen muss! Niemand hindert die Menschen, in Sachwerte zu investieren.


    Witzigerweise sind es meist die Konservativen, die in zinsfreie Werte investieren und Kredite meiden. Witzigerweise sind es meist die sozialistischen Träumer, die an Geldbäume und den Staat glauben. Die zwar die Zinsen verdammen, aber scheinbar nicht ohne Kredite auskommen können. 70% unserer Bevölkerung wählen sozialistische Ideen in der einen oder anderen Form und damit auch den Zins. Den sollen nur gefälligst die anderen zahlen! Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Das geht leider nicht!

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Ich kann Zinszahlungen nicht entgehen. Die Umverteilung von unten nach oben durch Zinsen findet nicht statt, weil Oma Erna drei Tage mit 50 EUR im Dispo ist. Sie findet statt, weil etwa ein Drittel eines Produktpreises aus Zinsen bestehen. Zinsen dafuer, dass der Hersteller seine Maschinen auf Kredit kaufte. Zinsen dafuer, dass der Hersteller der Maschinen die fuer die Produktion noetigen Maschinen auf Kredit kaufen konnte. Und Zinsen dafuer, dass der Hersteller der Maschinen fuer die Herstellung der Maschinen die Produktionshalle fuer die Maschinen zur Herstellung der Maschinen auf Kredit kaufen konnte. Da bringt mir der Kruegerrand unter der Matratze gar nichts, denn auch dessen Preis setzt sich zum Teil aus Kreditzinsen zusammen.


    Im Uebrigen lese ich bei Freigeldtheorien nichts davon, dass Hauptintention ist, das Leben einiger weniger zu verschlechtern. Intention ist, das Leben vieler zu verbessern. Nebenwirkung ist, dass ein paar vergreiste 90-jaehrige sich nicht mehr die ganze Jahresproduktion von Airbus sichern koennen, um dann damit sinnentleert um die Welt zu jetten. Damit kann ich leben. Genauso wie ich damit leben kann, dass der Kauf von Freilandeiern den Gewinn von Kaefigbatterieherstellern schmaelert.

  • Zitat

    Original von Kaufrausch


    Das ist nur der selbe Irrglaube, der allen sozialistischen Theorien eigen ist. Wie immer auch der gleiche Gedankengang. Man will verhindern, dass es einigen besser geht, auch wenn es dann allen schlechter geht. Zins oder kein Zins alleine schaffen noch gar nichts. Der Zins ist nur ein Instrument, das jeder nutzen oder die Nutzung unterlassen kann.


    Einspruch: Um den Zinsmechanismus nutzen zu können muss ein "jeder" mal über freies Kapital verfügen können. Speziell Menschen mit geringer Kaufkraft dürften unter dem
    Problem leiden.


    Zitat

    Wer hindert denn die Menschen daran, in Freigeld zu investieren? Niemand hindert die Menschen, Gold oder Silber zu kaufen, für die es keinen Zins gibt und für die man keine Zinsen zahlen muss! Niemand hindert die Menschen, in Sachwerte zu investieren.


    Gleiches Argument wie vorher: Sachwerte (zB. Eigenheim) muss man sich leisten können.
    Wo gibt es zinslos Edelmetalle zu kaufen? Diese Rechnung macht ja nur Sinn wenn das gesamte Wirtschaftsumfeld nach diesem Prinzip funktionieren würde und das ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen. Ich werde gleich mal bei meiner Wohnbaugenossenschaft vorstellig und sie bitten das die Miete eingefroren wird.


    Zitat

    Witzigerweise sind es meist die Konservativen, die in zinsfreie Werte investieren und Kredite meiden. Witzigerweise sind es meist die sozialistischen Träumer, die an Geldbäume und den Staat glauben. Die zwar die Zinsen verdammen, aber scheinbar nicht ohne Kredite auskommen können. 70% unserer Bevölkerung wählen sozialistische Ideen in der einen oder anderen Form und damit auch den Zins. Den sollen nur gefälligst die anderen zahlen! Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Das geht leider nicht!


    Interessanterweise kenn ich genug Nicht-Sozis welche genauso Schulden machen weil sie zB. Sachwerte nicht in Bar kaufen.
    Allerdings glaube ich auch das die Praktizierung der Freiwirtschaft nicht zwingend zu den Ergebnissen der Ursprungsidee führen würde.
    Ideologien gibt/gab es schon viele nur an der Umsetzung scheiterte es oftmals...

  • Also all das genannte - von Subventionen bis Frühverrentung - ist doch das Ergebnis von *nicht marktwirtschaflichen* Umverteilungsgeschichten!


    Rente mit 57 - ich kann mich noch an das Triumpfgeschrei der Gewerkschaften erinnern als die Sache aufkam. Das war "soziale Errungenschaft". Daß spätestens die nächste Generation "Arbeiter&Angestellte" merken würden daß sich der Spaß nicht von selbst finanziert war eigentlich zu erwarten...


    Früher konnte man sich das alles nur leisten weil man hemmungslos die übrige Welt ausbeuten konnte. Die Rohstoffexporteure mußten damals geradezu froh sein wenn sie was in den Westen verkaufen konnten. Der Westen konnte es sich sogar leisten Rohstoffexporteure zu boykottieren.


    Naja die Zeiten sind nun vorbei - die Welt ist gerechter geworden. Im Westen wurde nur noch nicht verstanden daß es jetzt auch mit dem Leben auf Kosten Anderer vorbei ist. Und was in der großen Welt Gültigkeit hat - das gilt auch auf nationaler Ebene.
    Man kann nicht mehr und besser konsumieren als man selbst produziert - und mit diesem Punkt wären wir auch bei den "dümeren" oder "fauleren". Wer kein "Händi" oder einen ensprechenden Gegenwert erdenken oder produzieren kann - der kann auch keinen konsumieren.


    Auf gut sozialistisch mit den Worten Lenins: Wer nicht arbeitet - soll auch nicht essen.


    Die "Dümmeren" oder "Fauleren" müßten lediglich so konsequent sein und nur Produkte kaufen welche in der eigenen Region zu Produktionsbedinungeng gefertigt werden, denen sie selbst als Arbeitskräfte gewachsen wären. Und vielleicht im Gegenzug darauf verzeichten Dinge zu Kaufen die von "Superhirnen" erdacht und von Robotern oder Billigarbeitern im Ausland gemacht werden.


    Aber genau das wollen sie ja nicht! :)

  • ich denke man muss mal differenzieren zwischen den folgendes des zinses und dem, was die freiwirtschaftler daraus folgern.
    dass die schulden des staates aktuell schneller steigen als die wirtschaftsleistung und damit die steuereinnahmen sollte klar sein. damit wird auch der teil den der staat an zinsen zahlen muss im verhältnis zu seinen steuereinnahmen größer. trifft dies auch auf unternehmen verstärkt zu, so müssen diese von ihrem umsatz einen immer größeren teil für zinsen ausgeben.
    daraus folgt aber noch lange nicht, dass das freigeld das allheilmittel ist ;) es müsste auch wieder von irgendeiner nicht-manipulierbaren institution der allgemeinheit aufgezwungen werden und wozu das führt wissen wir ja.

  • Zitat

    Original von TeeKay
    Ich kann Zinszahlungen nicht entgehen.


    Wenn alle so denken, dann sicher nicht. Wenn jeder sein Geld in Gold oder Silber horten würde, dann schon. Dieses Zinssystem ist von der Gesellschaft gewollt, sonst würde es nicht akzeptiert. Ganz einfach.


    Guck Dir mal an, wie der Zins entstanden ist, in grauer Vorzeit. Menschen verhungerten in mageren Jahren. Manche bauten Vorratsspeicher. Und verliehen das gespeicherte Gut, z. B. Weizen, an Leute, die sonst verhungert wären. Für die Bevorratung, die ja auch Energie kostet, wollten sie selbstverständlich mehr Weizen zurück.


    Also, das hat alles gar nichts mit Geld zu tun, sondern mit Leihe. Kredit eben. Und wenn jemand behauptet, er will, dass alle Menschen in Friede, Freude, Eierkuchen leben und da gibt es so eine tolle Theorie, dann ist das so, wie wenn MDM behauptet, Medaillien mit bunter Farbe drauf wären eine gute Geldanlage. Wer fällt denn darauf noch rein? :D


    Das Problem ist nicht der Zins an sich, sondern vielleicht die Höhe. Und jede Schuld verjährt übrigens nach spätestens 30 Jahren. Weshalb auch der Zins ein Ventil kennt.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von zement
    Einspruch: Um den Zinsmechanismus nutzen zu können muss ein "jeder" mal über freies Kapital verfügen können. Speziell Menschen mit geringer Kaufkraft dürften unter dem
    Problem leiden.


    Ja, dieses Problem hat am Anfang jeder Mensch. Also muss er arbeiten, um sich Dinge leisten zu können. Ich habe mein Vermögen auch erarbeitet, um mir etwas leisten zu können. Wohnen und essen ist ja wohl hier zu Lande nicht das Problem. Das kenn ich noch aus Studentenzeiten, ist sehr sehr billig zu haben, wenn man keine großen Ansprüche stellt. Kredite entstehen durch zu großes Anspruchsdenken. Sonst nichts. Ich bin mein ganzes Studentenleben ohne Kredite ausgekommen. Habe allerdings auch keine Klingeltöne und son Zeuchs gekauft. Mache ich heute noch nicht.


    Zitat


    Gleiches Argument wie vorher: Sachwerte (zB. Eigenheim) muss man sich leisten können.


    Ganz recht. Das kann man sich zinslos eben erst dann leisten, wenn man arbeitet.


    Zitat


    Wo gibt es zinslos Edelmetalle zu kaufen?


    Überall. Nicht Gold steigt im Wert (was sowieso kein Zins ist), sondern Fiat-Money fällt.


    Zitat


    Diese Rechnung macht ja nur Sinn wenn das gesamte Wirtschaftsumfeld nach diesem Prinzip funktionieren würde und das ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen. Ich werde gleich mal bei meiner Wohnbaugenossenschaft vorstellig und sie bitten das die Miete eingefroren wird.


    Die Miete, der Mietzins, ist Leihe, schon richtig. Und willst Du nun auch, dass bei Abschaffung von Zinsen die Miete abgeschafft wird? Prima, dann such doch schonmal nach einem Platz unter der Brücke, wenn niemand mehr Häuser vermietet. Da musst Du am Ende sämtliche Leihmöglichkeiten abschaffen.


    Zitat


    Interessanterweise kenn ich genug Nicht-Sozis welche genauso Schulden machen weil sie zB. Sachwerte nicht in Bar kaufen.
    Allerdings glaube ich auch das die Praktizierung der Freiwirtschaft nicht zwingend zu den Ergebnissen der Ursprungsidee führen würde.
    Ideologien gibt/gab es schon viele nur an der Umsetzung scheiterte es oftmals...


    Wo Sozi drauf steht ist nicht unbedingt einer drin und vice versa. Konzernchefs sind für mich bspw. auch Sozis. Sozialismus ist für mich alles, was aus Marketinggründen in philanthropischer Heilslehre, aber letztlich mit einem unmenschlichen Korsett daher kommt. Nur immer wieder in neuen bunten Farben verpackt.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    daraus folgt aber noch lange nicht, dass das freigeld das allheilmittel ist ;) es müsste auch wieder von irgendeiner nicht-manipulierbaren institution der allgemeinheit aufgezwungen werden und wozu das führt wissen wir ja.


    Ähm - momentmal - "Freigeld" ist doch bei Lichte betrachtet nichts anderes als Schulden machen bzw. einen Wechsel ausstellen.


    Ich gehe zum "Freigeldproduzenten" à la Volmetaler - drücke ihm 10€ in die Hand und bekomme einen Einkaufsgutschein im Wert von 10€.
    Nun sind also 2 x 10 Euro-Papierstücke auf der Welt - mein "Echter" und ein "Wechsel".


    Irgendwann muß natürlich der Wechsel wieder gegen echtes Geld eingetauscht werden. Die Frage ist also was macht der Freigeldproduzent mit den echten 10€ - er muß ja etwas machen das zumindest den Druck- und Organisationsaufwand für das "Falschgeld" einspielt.


    Er muß also eine Art "Zins" bzw. Mehrwert erwirtschaften mit der er die ansonsten volkswirtschaflich vollkommen unsinnige Produktion eines Papierstücks bezahlen kann.


    Er könnte natürlich das echte Geld gegen Zins verleihen - bzw. hätte (falls er selbst Schulden hätte - als Kommune z.B. - einen entsprechenden Kredit generiert. Die Zinsen wären aloso die Produktionskosten für das Papierzeugs.
    Hier würde das Freigeld an das Schwundgeld anknüpfen (wobei bei Schwundgeld die Zinsen vom Besitzer des Geldes bezahlt werden - An Stelle von Inflation wird halt ein bestimmter Geldbetrag in einer bestimmten Zeitspanne abgezogen - aber das führe ich jetzt nicht weiter aus - sprengt sonst den Rahmen)


    Beim Freigeld à la Volmetaler zahlen die Gewerbetreibenden (über einen Werbeverband oder eine ähnliche Organisation) für die Produktion dieses Geldsurrogats. Sie tun dies weil dieses Pseudogeld eine regional eingeschränkte Verwendbarkeit hat - es ihnen also gegenüber den Überbringern des Wechsels einen Wettbewerbsvorteil bringt. Der Kunde mit dem Wechsel kann schließlich nicht auswärts bei der billigeren Konkurrenz einkaufen - sondern ist dem örtlichen Gewerbe ausgeliefert.


    Dies ermöglicht es natürlich dem Gewerbetreibenden die Kosten für das Papiergeld an ihre Kunden weiterzureichen - also der Konsument bezahlt letztendlich sein Geldsurrogat auch noch selbst .


    Also der DUMME ist folglich derjenige, der so einen Wechsel annimmt - oder als Verbraucher annehmen muß.


    Vorteile? Der Emmitent kann Schulden haben/machen - und die Zeche zahlt ein Anderer...


    Ja beim guten alten Wechsel besteht auch die Möglichkeit "Zahlungsfähigkeit" zu schöpfen - allerdings bezahlt beim Wechsel der Aussteller - also der , dem das Ding wieder vorgelegt wird.


    Und wie nennt man im 'Volksmund jemanden der auf diese Weise "Zahlungsfähigkeit" generiert? Richtig: Wechselreiter!!!
    Und weil der Spaß natürlich Aufwand macht und etwas kostet - ist da eben doch so etwas wie ein Zins, den irgendwer bezahlen muß.


    Also liebe Leut´ Begrabt´s diese Scheiße doch endlich und endgültig!

  • Zitat

    Original von TeeKay
    Ich kann Zinszahlungen nicht entgehen.


    Natürlich kannst Du Zinszahlungen wie von Dir beschrieben entgehen - Du mußt nur beim günstigsten Anbieter einkaufen. :)


    Wenn ich keine teuere Ladenmiete inder City mitbzahlen will - dann kaufe ich entsprechend günstiger in der Perepherie oder auf dem Land...
    Wenn ich keine Werbespots im TV mitbezahlen will - dann kaufe ich ein vergleichbares Produkt für das keine Reklame gemacht wird...
    usw. usw.


    Mal abgesehen davon - sind Deine Prozentangaben himmelhoch überhöht. Und gerade im Handel kann kein Händler diese Kosten draufschlagen. Das geht wenn hübsch von seinem Einkommen runter...


    Nehmen wir mal einen Laden mit Jahresumsatz 150.000 Euro - Geschäftswert dito. Wenn der "Ladenbesitzer" alles auf Pump gemacht hat - dürfte er mit Warenbestand so 200.000€ Schulden haben - Bei 10% Wucherzins vom Kredithai also 20.000€ im Jahr - (mit Existenzgründerdalehen von der Sparkasse wohl nur die Hälfte)


    Die Miete für den Laden wären in der Umsatzklasse auch so 20.000 € im Jahr. (eher etwas weniger!)
    Also 100derter Aufschlag - bleiben rein aus Ware erstmal rund 70.000 hängen - davon 40.000 runter für Miete und Zins - bleiben 30.000 im Jahr
    Naja - da wäre jetzt im Verkauf noch eine Teilzeitkraft drin...


    Ja und wo ist da jetzt jemand beschissen? Der Ladeninhaber kann sich monatlich rund 2.000€ in die eigene Tasche stecken - Geld das er ohne die Schulden nicht verdienen könnte.
    Der Kunde zahlt ganz normalen VK.


    Und wenn der Landenbsitzer clever ist - lebt er sparsam und zahlt seinen Kredit zurück. Eines schönen Tages geht er am Ultimo dann mit 4.000€ nach Hause...
    Oder er macht seine Produkte billiger um mehr Umsatz zu generieren... Und da wärst Du als Kunde dann der lachende Dritte... vorausgesetzt Du kaufst dort ein wo es günstig ist...


    Also ich habe zwar keinen Laden - aber ich fände es Scheiße wenn ich eine geniale Geschäftsidee hätte - nicht genug Geld hätte - und keine Schulden machen dürfte.

  • ... unser Geldsystem zu verstehen, Respekt! Es ist allerdings VERBOTEN, unser Geldsystem zu verstehen! ;) Wundere dich deshalb nicht über manipulierende Antworten...
    Ist halt in unserer Diktatur nicht erlaubt... Deshalb: schön weiter Gras äsen und dem Abgrund entgegen gehen...


    Clarius ;)


    ...

    Zitat

    Original von HIghtekki
    ich denke man muss mal differenzieren zwischen den folgendes des zinses und dem, was die freiwirtschaftler daraus folgern.
    dass die schulden des staates aktuell schneller steigen als die wirtschaftsleistung und damit die steuereinnahmen sollte klar sein. damit wird auch der teil den der staat an zinsen zahlen muss im verhältnis zu seinen steuereinnahmen größer. trifft dies auch auf unternehmen verstärkt zu, so müssen diese von ihrem umsatz einen immer größeren teil für zinsen ausgeben.
    daraus folgt aber noch lange nicht, dass das freigeld das allheilmittel ist ;) es müsste auch wieder von irgendeiner nicht-manipulierbaren institution der allgemeinheit aufgezwungen werden und wozu das führt wissen wir ja.

  • Zitat

    Original von clarius
    ... unser Geldsystem zu verstehen,


    Ach wen interessieren in diesem Zusammenhang schon die Tiefen der VWL - Interessant ist doch lediglich die Überlegung daß "ein *sinnvoller* Kredit" für einen Menschen eine Chance bedeutet. Die Chance etwas zu machen zu können das er sonst nicht machen könnte.
    Seinen Kunden ein Produkt anzubieten das es so - oder zu diesem Preis - bisher nicht gegeben hat.
    Ein oder vielleicht sogar sehr viele Arbeitslose weniger - und viele Kunden die sich über ein Produkt freuen können.

  • Gerade wollte ich separat jedem einzelnen auf seinen Kommentar zur Freiwirtschaft antworten...hab aber dann doch alles gelöscht, weil hier derart viel Müll geschrieben wird, dass eine Aufklärung aller Punkte ein ganzes Buch füllen würde....Empfehle daher "Wer hat Angst vor Silvio Gesell" von Hermann Benjes...und allen die keinen blassen Dunst von der Freiwirtschaft haben oder dümmlich kurzsichtig mit "Niemand wird gezwungen Zins in Anspruch zu nehmen" argumentieren, rate ich sich zu informieren bzw. Intelligenztrainer in Anspruch zu nehmen um die globale Sicht der Auswirkungen des Zinses zu begreifen...
    "Man kann Gesell nicht widerlegen. Man kann ihn nur ablehnen", sagte der frühere Chef des Wirtschaftsinstituts in Kiel...und selbst der berühmte Ökonom Keynes sah in Gesell das beste aller Systeme, aber auch am schwersten umzusetzende (wegen des Widerstands der Zinsschmarotzer...die ja leider-und das ist ja die traurige Ironie-die herrschende Klasse sind)...
    Lest und dann argumentiert...und kommt mir nicht mit "Argumentationen" wie "Ein Allheilmittel gibt es nicht" nur weil ihr zu beschränkt seit dieses "Allheilmittel" zu sehen....oder der völlig aus der Luft gegriffenen Assoziationen mit dem Sozialismus und dem Neid gegenüber den Reichen...weswegen nur Arme vorzuziehen sind. Das ist echt alles komplette Scheiße...mehr fällt mir dazu echt nicht ein...

  • wie schon gesagt musst du unterscheiden zwischen den auswirkungen des zinsen und den vorschlägen was man statt dessen 'implementieren' könnte. wenn der herr volkswirtschaftler sagt, man könnte ihn nicht wiedelegen, dann kann das durchaus sein (auch wenn ich hier mal gern lesen würde, wie er das genau begründet ;) wenn das stimmt, was gsell aus dem zinssystem schließt (dem ich mich durchaus anschließen kann), dann heißt das wie gesagt noch lange nicht, dass sein vorgeschlagenes system auch funktioniert. nach dem was ich bisher darüber gelesen habe, basiert es darauf, dass man geld was eine tauschfunktion hat oder haben soll, die schatzfunktion entzieht, damit verhindert wird, geld zu horten, weil hortbares und gleichzeitig tauschbares geld z.b. verderblichen gütern überlegen wäre (korrigier mich wenn ich falsch liege). die idee ist nun gar nicht so schlecht gedacht. ABER: was ich auch nach nachdenken darüber bisher nicht weiß: wer hindert die leute daran, statt des geldes was automatisch an wert verliert, etwas anderes als 'geld' zu wählen, das sich nach wie vor horten lässt? gold oder silber z.b... will man das verbieten? dass solches 'geld' im laufe der zeit aus dem umlauf geraten würde, klingt schon plausibel. aber was machst du wenn sich jemand weigert das andere nicht aus edelmetall bestehende geld anzunehmen, weil dieser jemand es z.b. selbst gern horten will? willst du es ihm verbieten? oder was sollte ihn davon abhalten? dass er es NICHT annehmen würde und statt dessen das freigeld verwendet ist bisher graue theorie da noch nicht erprobt. gold funktioniert statt dessen seit 6000 jahren.


    naja vll. kannst du mich etwas aufklären. das waren die punkte die mich bisher etwas gestört haben. aber erklär du es mir und verweise nicht auf igendwen. bisher bestand deine argumentation was das freigeld angeht darin auf 4 andere personen zu verweisen, die darin das allheilmittel sehen ;) (dass zuerst deflation und dann inflation kommt das bestreiten denke ich hier weniger...die frage ist dort halt wie gut man in der deflation noch an das gold ran kommt wie oben schon gesagt und ob man die muße hat schnell genug den absprung zu schaffen. darüber hinaus: meinst du nicht auch die tatsache, dass die leute weniger kaufen bzw. ausgeben hat weniger damit zu tun, dass sie nicht WOLLEN sondern eher damit, dass sie nicht KÖNNEN? (z.b. wegen der zinsen). irgendwann müssen sie aber wieder um zu überleben.)


    danke.

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