Was denn nun???

  • Guten Tag liebe Forumgemeinde,


    ich verstehe nicht sonderlich viel von wirtschaftlichen Situationen, habe lediglich ein paar Bücher von Kostolany gelesen. Bitte seid nicht so streng zu meinen Äußerungen. Hoffe weiterhin, dass ich nichts im Forum übersehen habe.


    Habe heute wieder gelesen, dass Manche Analysten vor dem Platzen der Rohstoffblase warnen, und Edelmetalle(mich interessiert vor allem Ag) bis zu 60 % an Wert verlieren können.
    siehe dazu Folgendes: http://www.welt.de/data/2006/06/22/926974.html
    und das noch: http://www.finanznachrichten.d…06-06/artikel-6599684.asp


    Die Anderen erzählen was von Beschleunigungsphase (zweite Stufe der globalen Wirtschaftskrise). Und sind eigentlich die Edelmetalle doch die sicherste Alternative zum Papiergeld etc., oder???


    Also was denn nun??? :rolleyes:Soll ich vielleicht eine Theorie vorschlagen, dass alles so bleibt wie es momentan ist???


    Mit altruistischen Grüßen aus Schwarzwald


    Argentumman

  • Hallo und erstmal welcome on board!


    Da es sich natürlich bei diesen Pamphleten nur um Meinungen handelt, hier auch mal meine Meinung zu den Pamphleten:


    Papier ist geduldig. Fakt ist, dass nur die Edelmetalle und Minenaktien meines Depots in den letzten 6 Wochen einen größeren Absturz verhindert haben. Die sind nämlich allesamt im PLUS! Eine Blase bei den Rohstoffen wird es geben. Wenn Gold und Silber um 1000% steigen, ja dann kann man von einer Blase sprechen. Aber doch nicht bei einer Steigerung von moderaten 250% in 6 Jahren nach einem absoluten Tief von 250 Dollar. :rolleyes:


    Wer immer die Blase am neuen Markt mit den angeblichen Blasen bei den Rohstoffen vergleicht, ein reinrassiger Birnen-Äpfel-Vergleich, der offenbart ja damit sein Halbwissen in beiden Bereichen! Die Aktien am neuen Markt sind innerhalb von Monaten um Faktoren gestiegen, da sind die 250% lächerlich dagegen! Geradezu Geldvernichtung. :D Außerdem ist die fundamentale Lage eine völlig andere. Und Gold rechne ich nur sehr bedingt zu Rohstoffen, da es sich nur partiell um einen Industriestoff handelt. Es hat mehr die Geld- und Absicherungsfunktion. Wenn die Aktienmärkte mal wieder einbrechen, dann werden viele in Gold als sicheren Hafen flüchten. Dazu kommen die historisch niedrigen Schürfaktivitäten sowohl bei Gold als auch Silber.


    Gold und Silber halte ich immer noch für spottbillig, bei den Turbulenzen, die uns wohl in den nächsten Jahren und Jahrzehnten bevorstehen. Die wenigsten Leute, die ich kenne, die wissen, wo und wie man Gold kauft oder auch verkauft. 95% der Anleger dürften zu 0% in Gold investiert sein. In den letzten Jahren wurde durch die Eigenheimzulage und die niedrigen Zinsen alles in Immobilien gesteckt. Nicht nur hier, sondern auch überm großen Teich. Die Leute haben riesige Schulden und überhaupt gar kein Geld, um jetzt Edelmetalle zu kaufen.


    Daher wird IMHO folgendes passierden: Wenn die Immobilienblase platzt, dann werden reihenweise Kredite gekündigt, Immobilien zwangsversteigert und die Banken sitzen dann auf einem Immobilienüberhang. Wenn die Aktien und Derivate abwärts fahren, dann bleibt ihnen nur, ihr Überangebot in etwas zu tauschen, was dann sehr wertvoll sein wird, weil es kaum jemand hat. Gold und Silber. Und jeder, aber wirklich jeder, der dann noch ein paar Kröten hat, der wird in Gold und Silber investieren. DANN kann man von einer Blase sprechen.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Danke für das Darlegen deiner, sehr interessanten Meinung.


    Ich bin öfters mal in Foren unterwegs, wo man sehr starke Brise der Wirtschaftskrise spürt.
    Es sind aber, nach meinen laienhaften Erfahrungen ja viele Leute in solchen Foren tätig. Man könnte meinen, dass "alle",also die meisten Menschen von der angeblich bevorstehenden Krise den Wind gespürt haben und sich vorgesorgt haben. Wenn viele sich darauf vorbereitet haben, dann ist wohl die Krise überflüssig???


    Zum anderen Punkt: die Industriemetalle, siehe CU, AG...
    haben ja nur aufgrung ihrer Verwendung in der Industrie so hohe Preise erzielt. Weniger in der Erdkruste vorhanden, große Nachfrage, fallende Angebotspalette usw.
    Was ist aber mit der Nano-Technologie. Ich meine damit diese Technologien, die seit wenigen Jahren einen enormen Aufwind geniessen.
    Es soll schon solche Strukturen geben, die bis zu 1000xmal besser el.Strom transportieren als Cu(siehe dazu National Geographic-Deutschland).
    Natürlich dauert die Entwicklung noch eine "Weile", aber in der Zukunft wären wohl diese Metallarten überflüssig, oder???


    Altruistische Grüße aus Schwarzwald


    Argentumman

  • @ Kaufrausch


    danke für deinen Beitrag. Ich als Anfänger hätte aber noch eine Frage. Wie würden in solch einem Fall (Wirtschaftskrise / hohe Edelmetallpreise) sich Minenaktien verhalten ? Würden sie dann von den hohen Preisen profitieren oder auch in den Keller gehen weil sich die Käufer erstmal zurückziehen und generell alle Aktien nachgeben ? Oder würden würde das eine Hebelwirkung für die Minenaktien geben ?
    Ich habe vor kurzem in eine meiner Meinung gute Silberminen Aktie gesteckt, von der ich auch überzeugt bin. Leider wars zum falschen Zeitpunkt, ich wusste nicht dass die Korrektur gerade dann kommt. Ich hoffe es war kein Fehler und ich habe noch ein wenig Zeit bis die wirkliche Finanzkrise kommt. Ich bin mal gespannt was du dazu so sagst. Viele Grüße

  • Mit Nanostrukturen kannst du vielleicht auf einem 1cm² grossem Siliziumchip den Strom besser leiten, aber ob du damit ein armdickes Ueberlandkabel ersetzen kannst, moechte ich doch stark bezweifeln. Und selbst wenn, dann wird das vermutlich teuer werden und fuer den Hauptkupferverbraucher Asien unrelevant. Die bauen schliesslich auch jetzt noch extrem ineffiziente Kohlekraftwerke, ganz einfach, weil es guenstiger ist als alles andere.
    Oder glaubst du, dass der Hinterland-Reisbauer, der erstmalig in seinem Leben ueberhaupt elektrischen Strom erhaelt, gleich das supermoderne Nanoroehrenkabel vor die Tuer gelegt bekommt?
    Ich wuerd mir mittelfristig um die Ersetzung von Basismetallen absolut keine Sorgen machen, langfristig schon gar nicht. Fuer alles werden sich neue Einsatzfelder auftun, neue Lagerstaetten aber nur in begrenztem Umfang.


    Zu den Aktien: ich las letztens, dass Minenaktien langfristig gesehen schlechter abschnitten als die gefoerderten Metalle. Alles in eine einzige Aktie zu stecken, wie du es scheinbar tatst, duerfte aber eine schlechte Idee sein.

  • Zitat

    Original von Kaufrausch
    .....Eine Blase bei den Rohstoffen wird es geben. Wenn Gold und Silber um 1000% steigen, ja dann kann man von einer Blase sprechen. Aber doch nicht bei einer Steigerung von moderaten 250% in 6 Jahren nach einem absoluten Tief von 250 Dollar. :rolleyes:


    Wer immer die Blase am neuen Markt mit den angeblichen Blasen bei den Rohstoffen vergleicht, ein reinrassiger Birnen-Äpfel-Vergleich, der offenbart ja damit sein Halbwissen in beiden Bereichen! Die Aktien am neuen Markt sind innerhalb von Monaten um Faktoren gestiegen, da sind die 250% lächerlich dagegen! ......


    Kaufrausch hat RECHT.


    Ein paar Beispiele:
    WCM, Höchstkurs über 40 €, derzeitiger Hurs ca. 20 Euro-Cent (0,2 EUR)
    Senator-Film: Höchstkurs über 40, momentan unter 0,30 (bei Berücksichtigung des Kapitalschnittes,
    TV-Loonalnd: Höchstkurs: fast 200 EUR, momentan für unter 1,80 erhältlich.


    Und das waren noch nicht mal die allerschlimmsten. Ich erinnere nur an Werte wie Flowtex.... :)


    Bei einer "normalen" Aktien-Blase hat man Preissteigerungen von über 500 bis 1.000 Prozent innerhalb von weniger als einer Dekade.


    Bei Immobilien ist das schon deutlich weniger, weil es viel mehr Immobilienvermögen als Aktienvermögen gibt und sich mit Immobilienvermögen weniger leicht und schnell spekulieren lässt....


    Beim "Neuen Markt" waren es - bezogen auf den Gesamtmarkt, über 1.000 Prozent. Bezogen auf Einzelwerte waren auch schon mal locker 5.000 bis 10.000 Prozent drinn.


    Und berücksichtige man Preissteigerungen von vielleicht 3,5 Prozent per Anno, dann ist der Krügerrand (Basis 1987 = geschätzte 150 EUR) heute mit etwa 470 EUR nicht weit von den sich so ergebenden 390 EUR entfernt. Zwei Jahre später wurden dan aus ca 300 DM Krügerrand-Gold mehr als 1.300 Fiat-DM, wenn man gut verkauft hatte.


    Legt man die damaligen Verhältnisse zu Grunde, dann hat der Goldpreis noch genügend Luft.

  • TeeKay,


    es ist ein großer Irrtum, dass man mit der Nanotechnologie nur kleine Auswirkungen erzielen kann(Speicherchip). Die aktuellste Ausgabe von NationalGeographic würde ich dazu sehr empfehlen.
    Es kommt da WAS GROßES aus uns zu, seitens der Nanotechnik.
    Was ich gemeint habe, sind irgendwelche Plastikteile i.V.m. Nanopartikeln (Die Zeitschrift habe ich leider zuhause liegen lassen), die eben den Strom besser leiten können, als Metalle und zwar im großen Stil.


    Aber es ist trotzdem gut, eine Stimme zu hören, die die Meinung teilt, dass Edelmetalle nicht substituirbare Güter darstellen.



    Argentumman

  • Gut, dann kann man damit vielleicht doch ein Ueberlandkabel bauen. Aber wie schnell? Kann man im naechsten Jahr mit ersten Produkten rechnen, die die Stromversorger dann verbauen koennen? Oder erst in 10 Jahren? Wieviel werden die Dinger im Vergleich zu Kupfer kosten?
    Ich bleibe bei der Meinung, dass es wohl teurer waere als Kupfer und daher fuer den groessten Verbraucher - Asien - vorerst unerschwinglich. Die Nanoroehrchen waeren also allenfalls in der westlichen Welt relevant. Und dort wird nicht unbedingt soviel an den Stromleitungen gebaut.
    Wie soll das ueberhaupt bei Freilandleitungen gehen? Wenn ich da ein leichtes Plastikkabel verwende, schwingt das im Wind viel staerker als ein schweres Metallkabel. Das macht Laerm, also muss man die Dinger entweder kuenstlich schwerer machen, oder so straff spannen, dass sie nicht mehr schwingen.

  • Ich meine natürlich langfristig.
    Es geht mir um mindestens 16Jahre und mehr.
    Ich bin nur froh, dass Silber nicht nur in Elektronik eingesetzt wird, sondern auch in vielen anderen Bereichen: Foto, Medizin, und andere. Das Risiko lässt sich mehr oder weniger vermindern :rolleyes:, wenn auf einem Bereich bahnbrechende Fortschritte gemacht werden sollen.


    Ich habe nur Angst, dass mein Silber in 20 Jahren nichts mehr wert ist, damit will ich schließlich keine Andenken an die Vergangenheit haben, sondern Altersvorsorge etc. verbessern.


    Altruistische Grüße aus SChwarzwald


    Argentumman

  • Hallo Funkee,


    sind wir nicht alle irgendwo Anfänger? :D Welcome on board!


    Ich bin natürlich kein Hellseher. Ich habe nur meine Meinung. Das ist eine sehr gute Frage! Sie hängt, wie Du schon richtig implizierst, davon ab, was die Menschen im Falle einer Krise machen. Ich kann beiden Szenarien etwas abgewinnen. Wenn Aktien crashen, dann zieht der eine oder andere vielleicht auch seine Gelder aus Minenaktien ab. Andererseits kann es auch sein, dass durch eine gewaltige Schrumpfung des Aktienmarktes gerade die Minenaktien noch weiter in die Höhe schnellen, wenn alle in die EMs flüchten. Bei Licht betrachtet halte ich zweites Szenario sogar wahrscheinlicher. Denn die Leute investieren ja genau genommen nicht in Aktien, sondern in Unternehmen. Und zwar auf Grund von zukünftigen Erwartungen. Wenn also Silber mal angenommen um 300% steigt und die meisten Tech- und Pharmaaktien usw. in den Keller gehen, dann werden ausgesuchte Minenaktien auch für den typischen Aktienanleger interessanter, sofern sie bereits produzieren. Schon heute wäre ich allerdings vorsichtig, in reine Explorer zu investieren. Der Wert produzierender Minen dürfte aber dann durch die Decke gehen, da die Bewertung ja auch eine Bewertung der Lagerstätten ist.


    Angenommen, wir halten uns an den Kontratieff-Zyklus Winter, dann kann man getrost von einer Hausse bei Gold und Silber in der Länge von 15-25 jahren ausgehen. In dieser Zeit muss also gefördert werden, weil in dieser Zeit auch die Krise eintreten müsste. Ob das nun eine Crashkrise oder eine lange starke Schlechtwetterperiode kommt, ist dabei unerheblich. Alles, was danach gefördert wird, dürfte mittelfristig eher in Perioden fallen, wo der Goldpreis sich wieder einpegelt.


    Zur Diversifikation habe ich eine geteilte Meinung. Wenn man fundamental an eine Firma glaubt, dann kann man auch durchaus mal in eine einzige Firma investieren, solange es nicht das ganze Vermögen ist. Man kann beispielsweise auch, was wenige wissen, sequentiell, also über die Zeit diversifizieren. Also heute in die eine Firma investieren. In einem Jahr in die nächste usw. Es sollte nur nie das gesamte Vermögen auf ein Pferd gesetzt werden.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

    Einmal editiert, zuletzt von Kaufrausch ()

  • Danke danke =)


    klar kann keiner die Zukunft voraussehen, wir werden schon sehen was uns erwartet. Ich habe aber in keinen Explorer, sondern in einen Produzenten investiert, genauer gesagt in First Majestic. Ob und wie ich diversifizieren werde muss ich mir noch überlegen. Ich sehe ein gutes Potential bei FR, es werden wohl noch mehrere Minen in den nächsten Jahren in Produktion gebracht. Die legen erst bald so richtig los. Natürlich müssen die Rahmenbedingungen stimmen, damit man auch weiterhin profitabel sein kann. Aber ich kanns mir nicht vorstellen dass sich das kurzfristig/mittelfristig ändern sollte , also für die nächsten 2-5 Jahre. Deshalb hoffe ich schon, dass ich in den richitgen Wert investiert habe. Klar, Hoffnung hat an der Börse nichts zu suchen ;) aber ich könnte mir in diesem Fall nur dann eine Fehlinvestition vorstellen wenn die Edelmetallpreise so richtig in den Keller gehen, so dass sich der Abbau nicht mehr lohnt, was ich mir nicht vorstellen kann, oder sehe ich das alles total falsch ?

  • Zitat

    Original von Funkee
    Klar, Hoffnung hat an der Börse nichts zu suchen ;) aber ich könnte mir in diesem Fall nur dann eine Fehlinvestition vorstellen wenn die Edelmetallpreise so richtig in den Keller gehen, so dass sich der Abbau nicht mehr lohnt, was ich mir nicht vorstellen kann, oder sehe ich das alles total falsch ?


    Wann war nochmal der Tag, ab dem wir im Jahr für uns selbst arbeiten? Arbeiten wird in unserem System hart bestraft. Ehrlichkeit wird gleichfalls bestraft. Die Bürokratie feiert ihren Sieg über produktive Arbeit jeden Tag. Ab nächstem Jahr wird dieser Tag noch weiter nach hinten verlegt. Wie lange kann das noch gut gehen?


    Spätestens, wenn der Tag, an dem wir im Jahr beginnen, für uns selbst zu arbeiten, der 31.12. ist, ist Ende im Karton. Aber so weit wird es wahrscheinlich nicht kommen. Und der Dollar hat sich in den letzten 100 Jahren auch ganz ohne Crash relativ zu Gold um 98% im Wert nach unten bewegt. Meinst Du, das wird sich langfristig unter den o. g. Rahmenbedingungen ändern?


    Dass Gold und auch Silber in den nächsten 15 Jahren durch die Decke schießen, das halte ich für relativ wahrscheinlich. Korrekturen sicherlich eingeschlossen. Aber schau Dir doch mal die Korrektur der letzten 6 Wochen an. Denk Dir einfach den "Zipfel" der letzten 6 Wochen weg und es gab nicht einmal diese Korrektur.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von Kaufrausch
    Und der Dollar hat sich in den letzten 100 Jahren auch ganz ohne Crash relativ zu Gold um 98% im Wert nach unten bewegt.


    1906 Gold: 20,62$
    2006 Gold: 589,53$
    Aenderung: 2859%


    Dollar 1913: 1
    Dollar 2006: 20,45
    Aenderung: 2045%


    Abwertung des Dollar gegenueber Gold auf 12,3% - nicht auf 2%. Faktor 6, der sicher nicht von den 7 Jahren Anfang des 20. Jahrhunderts kompensiert wird, von dem ich keine Daten habe. Mal ganz abgesehen davon, dass die Situation vor 5 Jahren noch ganz anders aussah, da wertete Gold gegenueber dem Dollar ab. Also alles nur eine Frage des betrachteten Zeitraums.


  • Wahr ist wohl, daß der Dollar, je nach Berechnungsmethode, seit 1906 etwa 95 bis 98 Prozent seiner Kaufkraft eingebüßt haben dürfte.


    In Edelmetall gerechnet hat er (immer noch) viel weniger an Wert verloren. Selbst bei Silberkursen von etwa 4 Dollar die Unze hatte der Dollar schon ca. 75 Prozent seines Wertes gegen Silber verloren. Dies nur zur Richtigstellung, wobei alte Dollarnoten gegen eine Unze Silber eingelöst werden konnten, ganz im Gegensatz zu alten Silberdollars, die aufgrund des Schlagsatzes weniger als eine Unze Feinsilber enthielten, sog. Trade-Dollars" ausgenommen, die als Handelsmünze vollwertig ausgebracht wurden.


    Was den Umkehrschluss zulässt, daß Edelmetall gegenüber den Dingen des täglichen Bedarfs immer noch stark unterbewertet ist, legt man die Maßstäbe an, wie sie zu Zeiten des Gold- oder (früher noch) des Silberstandards galten.


    Das nenne ich ein Kaufargument


    Wäre dem anders, so müsste man Edelmetall verkaufen und in andere, unterbewertete Dinge investieren.

  • Ich denke diese relativen Zahlen sagen letztendlich nichts. Unterbewertet kann auch ebensogut ein Auslaufmodell charakterisieren - und das wäre dann sicherlich kein Kaufargument.
    Langzeitbeobachtungen sind auch wenig hilfreich - zumal sich in der Zwischenzeit bei den Produktionsbedingungen und dem Angebot an Waren einfach zu viel getan hat.
    Was bleibt ist die Erkenntnis daß Gold innerhalb eher kurzer Zeiträume sowohl stark fallen als auch stark steigen kann. Darin liegt die Chance - und dies keineswegs nur für den kurzfristig orientierten Spekulanten - sondern auch für den sicherheitsorientierten Anleger.
    Günstig gekauftes Gold ist und bleibt ungeachtet der Marktpreisenwicklung eine gute Geldanlage - zumindest innerhalb der für einen Anleger relevanten Zeiträume von wenigen Jahrzehnten.

  • Zitat

    Original von Funkee
    hast du eigentlich selber Minenaktien im Depot ? Wenn ja, Gold oder Silber oder beides ?


    Beides. Und anderes.


    @tk


    Ich meine jetzt nicht unbedingt genau 100 Jahre und auch keine konkreten Jahreszahlen. Das war mehr pi mal Daumen gerechnet. Bitte verschont mich mit Diskussionen über Wellen, Peaks, Lows, etc. pp.


    Vollkommen egal, ob es nun 98% oder 70% sind. Fiat-money ist keine Anlagealternative. Gar keine. Gold hatte immer seinen Wert. Wer traditionell und konservativ in Gold angelegt hat, der ist auf lange Sicht 0 Risiko eingegangen, dass sein Vermögen drastisch an Wert verliert. Punkt.

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Original von Cra$h
    Ich denke diese relativen Zahlen sagen letztendlich nichts. Unterbewertet kann auch ebensogut ein Auslaufmodell charakterisieren - und das wäre dann sicherlich kein Kaufargument.
    Langzeitbeobachtungen sind auch wenig hilfreich - zumal sich in der Zwischenzeit bei den Produktionsbedingungen und dem Angebot an Waren einfach zu viel getan hat.
    Was bleibt ist die Erkenntnis daß Gold innerhalb eher kurzer Zeiträume sowohl stark fallen als auch stark steigen kann. Darin liegt die Chance - und dies keineswegs nur für den kurzfristig orientierten Spekulanten - sondern auch für den sicherheitsorientierten Anleger.
    Günstig gekauftes Gold ist und bleibt ungeachtet der Marktpreisenwicklung eine gute Geldanlage - zumindest innerhalb der für einen Anleger relevanten Zeiträume von wenigen Jahrzehnten.


    Angenommen, man glaubt langfristig an Fiat und an Geldwertstabilität würde eine Goldanlage, auch eine günstig gekaufte, wegen des Zinseszinseffektes bei verzinslichen Fiat-Anlagen keinen Sinn machen.


    Ich glaube nicht daran. Gewisse Betrugsmuster dieses Fiat-Systemes Systemes sind einfach nicht übersehbar.


    Für Fiat-Investoren, die das erkannt haben, gibt es nur eine Frage zu beantworten: Kann mein Geld sich schneller vermehren, als es entwertet wird.

  • Zitat

    Original von mesodor39
    Für Fiat-Investoren, die das erkannt haben, gibt es nur eine Frage zu beantworten: Kann mein Geld sich schneller vermehren, als es entwertet wird.


    Das ist absolut richtig - und aus diesem Grund halte ich es auch dringendst geboten nicht nur auf nackte Geldbeträge zu schielen, sondern auf die reale Kaufkraft zu blicken - und sich bei Letzterem auch nicht von geschönten Statistiken blenden zu lassen.


    Im Laufe eines größeren Wirtschaftszyklus bieten immer wieder wechselnde Anlagen eine vergleichsweise sichere und attraktive Rendite. Selbst - ja gerade - in inflationären Phasen läßt sich regelmäßig nicht nur buntes Geld - sondern reale Kaufkraft mit Festgeld/Anleihen verdienen. Ich verweise hierzu nur mal auf die 1970iger Jahre!
    Es war folglich fast klar, daß mit den fallenden Zinsen die Karawane in Richtung Aktien zienen würde - wer also bei Zeiten umstieg - kam gerade rechtzeitig zur sicheren Phase im Nächsten Rennen.
    Als mit den weiter sinkenden Zinsen Ende der Neunziger die Aktien heiß liefen - war gerade Gold "spottbilig"...
    Und im Augenblick stellt sich die Frage ob wir nicht vielleicht doch wieder am Anfang dieses Spielchens stehen. Wäre da nicht China und die Folgekosten des global warmings auf dem Markt aufgetaucht - ich hätte ohne zu zögern "Klar!" gesagt. So bin ich halt auch noch am überlegen...

  • das mit dem ähm den blasen ist so eine sache...:D


    unter einer blasenbildung verstehe ich die tatsache, dass sich der preis eines gutes A ausgedrückt in einem andern gut B innerhalb innerhalb einer gewissen zeit sehr stark erhöht und zwar ohne dass dies auf 'fundamentale änderungen' zurückzuführen ist. fundamentale änderungen sind zum einen beim angebot eine geänderte in umlauf befindliche menge des betrachteten gutes und bei der nachfrage eine änderung die NICHT mit spekulation zu tun hat, also z.b. dass leute kaufen weil sie das gut dringend benötigen (um ihre produkte herzustellen o.ä.) oder sich absichern wollen o.ä. spekulative nachfrage wäre dann wenn viele das gut nur kaufen in der hoffnung es später teurer wieder verkaufen zu können. in dem fall wo spekulationen auftreten kann es zu gegenspekulationen kommen, die dann nicht mit einer blasenbildung gleichzusetzen sind z.b. wenn der preis stark steigt nachdem er zu unrecht stark gefallen war. zudem hat spekulative nachfrage die eigenschaft dass sie genauso schnell fallen kann wie sie gestiegen ist. bei industrieller nachfrage ist das eher seltener der fall.


    hieraus folgt dass man zunächst mal klären muss in welchem gut es eine blase gibt gegenüber welchem andern gut. gemeinhin wird als 2. gut das papiergeld genommen d.h. es wird versucht herauszufinden ob eine blase gegenüber papiergeld besteht.
    die frage ist aber ob das sinnvoll ist. denn in diesem fall würde sich nicht nur das angebot aufgrund der änderung der umlaufenden menge bei dem einen gut, sondern auch bei dem andern gut (dem papier) ständig ändern. man wäre also gezwungen beides zu berücksichtigen und die relativen änderungen zu betrachten.


    wesentlich besser wäre es wenn man im nenner ein gut nimmt, dass sich in der menge kaum ändert wie z.b. das gold. z.b. man würde den preis eines gutes A gemessen in gold betrachten d.h. untersuchen ob ein gut jetzt statt X goldunzen plötzlich Y goldunzen kostet.


    wenn man das macht kommt man u.a. zu folgendem ergebnis
    der wert des papiers gemessen in gold hat sich zwischen 1980 und 2001 um 240% gesteigert, obwohl sich die papiergeldmenge mehr als vervierfacht hat (goldmenge ca. +1% p.a.). gemeinhin fallen güter die ihre menge stark erhöhen im preis wie z.b. weizen in den letzten 100 jahren. papier aber hat sich mehr als verdreifacht. ist das nicht eine blase?
    die steigerung des goldpreises gemessen in $ sehe ich lediglich als eine korrektur dieser preissteigerung an, die aufgrund der fundamenalen änderung nötig war.
    im jahr 2001 bei 250$ hat auch niemand gesagt gold wäre in einer blase weil es gegenüber weizen historisch gesehen sehr teuer war. und das lag daran dass sich die weizenmenge extrem ausgedehnt hatte. wieso sollte man beim geld anders argumentieren?


    man kann nun die preise von gütern gemessen in gold untersuchen. hier kommt man z.b. zum ergebnis, dass silber aktuell immer noch extrem billig ist. es hatte über jahrhunderte ca. 6-10% des goldpreises aktuell nur noch 1,7%. ok könnte damit zu tun haben dass silber etwas öfter vorkommt. aber die frage ist ob dieser preisverfall um knapp 85% nur dadurch gerechtfertigt werden kann.
    beim kupfer sieht man dass dieses im vergleich zu gold historisch betrachtet schon im oberen bereich der bandbreite ist in der es sich seit über 100 jahren befindet. ebenso öl. dieses ist gemessen in gold historisch hoch bewertet.


    vielleicht sollte man also in öl und kupfer eher die blase suchen als pauschel den gesamten rohstoffmarkt in einen topf zu werfen. wobei der chart gemessen gold auch keine fahnenstange ausbildet sondern langsam und sukzessive steigt.


    ganz anders war es übrigens bei den aktien. hier konnte man schon von einer blase reden denn das verhältnis aktien (dow jones) zu gold hatte sich zwischen 1974 und 2000 also in 26 jahren ver-54-facht. selbst wenn man annimmt, dass dieses verhältbis aufgrund des hohen goldpreises 1980 'zu tief war' und man lieber einen goldpreis von 400 als referenz nimmt, wäre es noch eine ver-27-fachung. in 26 jahren. das sind 14% p.a. die die unternehmen angeblich mehr wert sein sollen. bei 2-3% bip-wachstum. beim neuen markt waren es teilweise ver-20 bis ver-50-fachungen in 3 jahren. wo soll das herkommen?? in diesem fall würde ich definitiv von blase reden. sogar noch eine weit größere blase als aktuell bei öl und kupfer.

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