Krisenwährung / Tauschwährung

  • Ich wüsste gerne, was ihr für die bevorstehende Krise an Tauschmitteln anlegt. Sicher sind Gold- u. Silber-Münzen (evtl. Barren) die Basis und unverzichtbar. Wer hat schon darüber hinausgedacht bzw. sich wie vorbereitet? Meine Überlegungen bezüglich anderer Tauschmittel außer Gold und Silber sind:


    - Gold könnte/wird verboten. Dann braucht man ein zusätzliches (Zwischen)-Tauschmittel, da der Schwarzmarkt für die Edelmetall evtl. nicht zu jeder Zeit bequem zugänglich ist.
    - selbst eine 1/10 Unze Gold könnte in Krisenfall für Kleinkäufe des Alltags zu groß/teuer/wertvoll sein.


    Also warum nicht eine gewisse Menge zusätzlich in anderen Waaren anlegen (quasi Wechselgeld). Ab und zu wurde dieses Thema im Forum gestreift. Was haltet ihr von:


    - Schokolade (mein Favorit)
    - Seife (war angeblich im Krieg knapp und beliebt)
    - Zucker (Platz in Kellern meist vorhanden; endlos lagerbar)
    - Medikamente (z.B. Breitbandantibiotika)
    - Zigaretten (nach 1 Jahr Qualitätsverlust)
    - Wein, Alkohol (Wert schwer vorhersagbar)


    Gibt es Leser in diesem Forum die diesbezüglich noch Erfahrungen vom Krieg haben. Oder welche die Erfahrungen von anderen Hyoerinflationen/Krisen haben (Argentinien, Türkei, Nigeria ...)? Was hättet ihr damals am besten getan wenn ihr vorbereitet gewesen wärd?

  • Ich denke in einer kommenden Finanzkrise braucht man sich keine Tauschmittel anlegen, höchstens einen Lebensmittelvorrat für 2 Wochen. Es wird ja "nur" das Finanzsystem zerstört und nicht die Infrastruktur, wie es im 2. WK der Fall war. Gold und Silber kann man eventuell für einen Immobilienerwerb nutzen, aber nicht zum Tausch gegen Lebensmittel. Wie soll man da tauschen? Selbst eine 1/20 oz wäre noch zu groß beim Bäcker. Da schnallt man eben mal den Gürtel etwas enger, so eine Krise dauert doch nicht ewig. Verhungern wird man mit Sicherheit nicht und auch nicht obdachlos. Mit Lebensmittelkarten wird man die Grundversorgung schon aufrecht erhalten.

  • Wenn man sicher sein kann, dass "die Krise" in 254 Tagen losgeht, kann man sich sicherlich verderbliche Tauschmittel in den Keller legen. Es koennen aber auch noch 2540 Tage vergehen, dann hast du in rauhen Mengen verderbliche Waren, die du staendig austauschen musst. Da wuerde ich es eher bei einer Reserve fuer den Eigengebrauch und evtl. einigen Kisten hochprozentigen Alkohols belassen. Und wenn "die Krise" dann sichtbar ist, hast du ja vielleicht immer noch Zeit, dir verderblichen Dinge zuzulegen. Der gemeine Bildleser registriert Verknappungen evtl. einige Stunden/Tage spaeter als der aufmerksame Beobachter. Die Zeit sollte man dann nutzen.

  • Zitat

    Original von silberling3000
    Ich denke in einer kommenden Finanzkrise braucht man sich keine Tauschmittel anlegen, höchstens einen Lebensmittelvorrat für 2 Wochen. Es wird ja "nur" das Finanzsystem zerstört und nicht die Infrastruktur, wie es im 2. WK der Fall war. Gold und Silber kann man eventuell für einen Immobilienerwerb nutzen, aber nicht zum Tausch gegen Lebensmittel. Wie soll man da tauschen? Selbst eine 1/20 oz wäre noch zu groß beim Bäcker. Da schnallt man eben mal den Gürtel etwas enger, so eine Krise dauert doch nicht ewig. Verhungern wird man mit Sicherheit nicht und auch nicht obdachlos. Mit Lebensmittelkarten wird man die Grundversorgung schon aufrecht erhalten.


    Darauf würde ich mich nicht unbedingt verlassen. Es könnte zu temporären Totalausfällen kommen. Die hochkomplizierte Logistik der Nahrungsmittelindustrie und der Supermärkte könnte in Mitleidenschaft gezogen werden, in Ballungsräumen könnten zudem Chaos und bürgerkriegsähnliche Zustände ausbrechen. Es ist uach durchaus möglich, das die Krise in kriegerische Ereigniss emündet und es ist mit einem schnelleren und agressiveren Ablauf zu rechnen als 1929, weil Strukturen zum einen vernetzter komplexer und anfälliger sind und sich zum anderen die Reaktionsgeschwindigkeiten aller Beteiligten durch die moderne NAchrichtentechnik erhöht haben. Letztlich ist der genaue Verlauf nur sehr schwer vorhersagbar. Vorräte an lange haltbaren Lebensmitteln können nicht verkehrt sein und Dosenfraß ist locker 5 Jahre haltbar.


    Gold dürfte gut sein um Kapital durch die Krise zu retten, als Tauschmittel für ALltagsgüter untauglich - es sei denn es gibt nichts mehr zu fressen und ein Brot kostet dann 2 Unzen :)

  • Mein Tipp:


    2 Palletten EPA (15 Jahre haltbar) von der Armee und 200 Ltr Selbstgebrannten im Keller müssten zur Überbrückung und zum Tausch reichen.


    Grüße

    Grüße
    Silberfuchs


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Stirbt ein Bediensteter während einer Dienstreise, so ist damit die Dienstreise beendet."
    (Kommentar zum Bundesreisekostengesetz)

  • Zitat

    Original von silberling3000
    Das einzigste was wirklich knapp werden könnte, ist Benzin. Da sind ein paar Kanister ein kleines Vermögen wert.


    Ja, nur leider altert das doch ziemlich und ist jedenfalls keine 15 Jahre in Kanistern lagerbar. Und ganz ungefährlich ist es in großen Mengen auch nicht. In Schweden gibts ja schon reichlich Autos mit Alkoholantrieb.

  • Zitat

    Original von silberling3000
    Das einzigste was wirklich knapp werden könnte, ist Benzin. Da sind ein paar Kanister ein kleines Vermögen wert.


    Das ist eine gute Idee. Wird vermutlich extrem knapp, zumindest vorübergehend und da sehr wichtig für vierle auch sehr wertvoll/teuer. Viell. gleich Rapsöl, kann man notfalls zum Dieselfahren und auch als Nahrungsmittel nutzen. Außérdem problemlos, ungefährlich und lange lagerbar.

  • Zitat

    Original von Silberfuchs
    2 Palletten EPA (15 Jahre haltbar) von der Armee und 200 Ltr Selbstgebrannten im Keller müssten zur Überbrückung und zum Tausch reichen.


    Sicher, dass die EPAs solange haltbar sind? Die Bundeswehr gibt fuer ihre EPAs 3,5 Jahre an, die US-EPAs sogar nur drei Jahre bei 27°C. Mag sein, dass sie in der Realitaet wesentlich laenger haltbar sind. Aber wenn doch nicht und man sich drauf verlassen hat, steht man bestenfalls ohne Nahrung da, schlimmstenfalls mit ner Nahrungsmittelvergiftung ohne aerztliche Versorgungsmoeglichkeit. Ausserdem sind die Dinger verdammt teuer und auch nicht jedermanns Geschmack. Da ist ne selbstzusammengestellte Vorratskammer aus handelsueblichen Produkten wohl besser. Die haben teilweise auch offizielle Haltbarkeitsdaten > 3 Jahre und lassen sich im Falle des Erneuerungsbedarfs auch unkomplizierter an Mitmenschen verfuettern als EPAs.


    Hatte auch mit EPAs geliebaeugelt, da sie kompakt sind, angeblich alle wichtige Naehrstoffe enthalten und man genau abschaetzen kann, wieviel man pro Tag essen muss/darf und wie lange der Vorrat dann noch reicht. Die kurze Haltbarkeitsdauer und die Preise haben mich dann aber doch abgeschreckt.

  • zwei Häsinnen und nen Rammler anschaffen ( Wiener Kaninchen sind äusserst delikat ) und mit Wiesenzeugs füttern. Krachfutterpellets in 25kg Gebinden einbunkern ( hält richtig gelagert ewig ) und sicher ist wenigstens der Braten für zwischendurch. Die Jungtiere kannste ab dem 3.Monat "verwerten" und sind nach knapp 6 Monaten mit 4-5kg Schlachtgewicht ausgewachsen. Dann kannste auch Fleisch gegen Brot tauschen oder sowas

  • TeeKay


    Also die 15 Jahre Haltbarkeit habe ich noch irgendwie im Hinterkopf. 10 Jahre sind es aber sicher (naja, fast sicher), laut Aussage eines Küchenbullen vor einigen Jahren.


    Das mit der Geschmacksache legt sich m.E. wenn man keine andere Wahl hat.


    Ausgewogen sollen sie wohl sein. Sogar Reinigungstabletten für Wasser sind darin enthalten.
    Und nach Genuss der stark kakaohaltigen Schokolade erspart man sich auch für Tage den Toilettengang.


    Was man für solche Pakete bezahlen muss, weis ich nicht. Beziehungen in einen militärischen Sicherheitsbereich hinein sind da sicher hilfreich.
    Auch Auflösungen von Standorte, bei denen ohnehin die Lager geleert werden müssen, sind evtl. eine gute Gelegenheit.


    Habe selbst noch einige Dosen "Schmalzfleisch" Zuhause. Glaube aus den 90er.
    Angebot: Bevor du dich wegen der EPAs in Unkosten stürzst, kann ich dir aus meinem Bestand eine Kostprobe überlassen, damit du dich von der Haltbarkeit überzeugen kannst.


    Und was den Preis betrifft, da üben wir dann gleich mal den Ernstfall:
    Wieviel Unzen ist Dir das wert? :D


    Grüße

    Grüße
    Silberfuchs


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Stirbt ein Bediensteter während einer Dienstreise, so ist damit die Dienstreise beendet."
    (Kommentar zum Bundesreisekostengesetz)

    Einmal editiert, zuletzt von Silberfuchs ()


  • Vielleicht sollte man die EPAS doch mit ein paar Paletten handelsüblicher Konserven von LIDL oder ALDI ergänzen. Das kostet nicht die Welt, 5 Jahre hat man da auch sicher, Ölsardinen etc. auch länger. Falls einem die EPAs irgendwann zu den Ohren rauskommen :)

  • Habe mir zu diesem Thema auch schon einige Überlegungen gemacht... und bin auch nicht wirklich weitergekommen.



    Epa scheint auch nicht unbegrenzt haltbar zu sein- und vor allem wo bekommt es zu vernünftigen Preisen (und nicht schon 20 Jahre alt) her?


    Anderes Dosenfutter hat eine Haltwertszeit von meist nicht länger als 2 Jahren... manche wenige evtl. bis zu 5 Jahren.


    Aber ihr müsst mal überlegen, wieviel man sich davon einlagern müsste, um wenigstens einen Monat damit zu überleben. Dann ist für mich die Wahrscheinlichkeit auch noch ziemlich groß, dass es in der kürzeren Zukunft noch nicht zu einem solchen Zusammenbruch kommt. In 5 Jahren steht also für 5 Wochen Dosenfisch auf der Speisekarte... oder ich kann alles wegwerfen...


    Habe auch schon verschiedenste Schokoladenmarken durchprobiert- nichts ist länger als 2 Jahre haltbar (extrem hoher Kakaoanteil)... oder habt Ihr andere Quellen?



    Zigaretten... Benzin... Problematik ist oben schon angesprochen worden...



    Zur Zeit kommen für mich nur hochprozentige Spirituosen in Frage. Nur frage ich mich in dem Zusammenhang... wären die wirklich eine adäquate Tauschmöglichkeit im Krisenfall?



    Haben andere von Euch andere Möglichkeiten/Überlegungen gehabt? Würde mich wirklich interessieren!!!


  • Also bei Dosen kannst Du getrost davon ausgehen, daß die tatsächliche Haltbarkeit deutlich länger ist als das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum, besonders wenn sie kühl im Keller gelagert werden. Da kommt es auf ein halbes Jahr mehr oder weniger nicht an.

  • Ölsardinen: Bis ende 2010
    Ananas: Bis Ende 2008
    Grüner Bohneneintopf, Texaseintopf, Erbsensuppe etc. Ende 2009
    Bratheringe, Thunfisch, Gulasch: Bis Ende 2009


    ALso bis 2010 dürften nahezua lle jetzt neu verkauften Konserven locker halten.

  • Naja... aber genau das ist doch das Problem... bis 2010 sind es noch "lumpige" 3 Jahre...


    Kann die Suppen/Dosen etc., die ich vor 3 Jahren gekauft habe langsam nicht mehr sehen... :rolleyes:



    Ihr müsst einfach mal die Mengen bedenken, die man einkaufen muss um im Krisenfall einen vollen Monat zu überleben. Die dürft ihr dann in 3 Jahren essen...

  • Gar nicht so einfach, sich auf die bevorstehenden Krisel vorzubereiten.


    Vielleicht ist es doch einfacher, einen Teil des Goldes zu Hause vergraben und mit dem Rest für ein paar Jahre auswandern / Langzeiturlaub genießen. Mit einem Handgepäck voll Gold lässt es sich z.B. auf Kuba für ein paar Jahre vorzüglich leben. Fisch und Hütten werden denen nicht ausgehen. Wenn die Klrise zu Ende geht, kehrt man zurück und verschafft sich mit dem vergrabenen Gold einen vorzüglichen Start.

  • oh mann da haben ja wieder leute viel spass an der krise :D


    wenn ihr schon unbedingt lebensmittel bis zum geht nicht mehr horten wollt, fragt mal eure oma so sie noch lebt, die hat mit sicherheit nen supertip für euch:


    auf den markt gehen, obst und gemüse kaufen, glässer und den anderen kram besorgen und dann selber einmachen


    nachgewiesene haltbarkeit... über 90 jahre möglich, das sollte euer sicherheitsbedürfniss ausreichend befriedigen und kostet im vergleich zum fertigfrass nur nen bruchteil :D


    für erhöhten energiebedarf: honig...ist im prinzip ewig haltbar und wirkt auf wunden geschmiert zudem noch antiseptisch


    und wer viel fleisch braucht...rattenfallen kaufen, die sollten sich in eurem krisenszenario ausreichen vermehren und schmecken wahrscheinlich auch nicht schlechter als kaninchen :D

  • Honig und Eingemachtes ist hervorragend. Übrigens muß man bei Konserven ja nicht warten, bis die 3,5 Jahre um sind - Man kann ja auch so nach 1 Jahr anfangen immer mal wieder di eine oder andere aufbrauchen und durch frische ersetzen. UNBEGRENZT haltbar ist nur Zucker und Salz...

Schriftgröße:  A A A A A