Gold und Silber... Informationen und Vermutungen I


  • wir kommen meinem Einstiegsziel für Gold-Fields, die Oppenheimer-Referenzmine, von 5 Euro zum 07.09. rasend näher. Letzter heute 5,92. Wenn ich sie für 4 kriege, ist mir noch lieber, das wäre dann eine Halbierung seit Mitte Juli und eine Viertelung auf Jahressicht. So eine Gelegenheit kommt nicht wieder. Und Coeur für 1 hau ich vielleicht schon nächste Woche oder auch morgen eine Drittel-Position rein. Ist doch ein Witz, allein eine technische Gegenbewegung kann hier 100% bringen die brauchen ja gar nichts mehr produzieren. Seit März gedrittelt, seit 2006 gesechstelt, da muss man rein. Hab so einen Ausverkauf nur zur Russland-Krise 1998 erlebt, das waren Kaufgelegenheiten für eine Verhundertfachung. Eine Verfünffachung traue ich eigentlich allen großen Titeln zu (wenn kein Verbot kommt und wir noch am Leben sind, das ist auch wichtig!).


    In solchen Zeiten braucht es keine Scheine mehr mit Spreads von 15%, da kauft man entweder physich oder wenn man das schon hat die Minen direkt. Gold Fields, Anglogold werden auf alle Fälle überleben, und wer nicht auf Kredit kauft und Kriegskasse hat, der sollte jetzt, wo das "Blut auf der Straße fließt" (was kann sonst zu den Kursen noch für ein Bild passen), langsam aber sicher einsteigen. Hoffentlich ist Dir die Kacke nicht schon beim Schnorchel reingelaufen, sonst hilft Dir das alles nichts mehr.


    Es winkt ein goldener Herbst, und zum Julfest gibt es güldnen Met :D

  • ...sehe ich das grundsätzliche Szenario ähnlich wie der user "elli" aus dem Gelben: Ich bezweifle nämlich auch dass wir die nächsten 1-2 Jahre neue Höchsstände (über 1000USD) beim Gold sehen werden und Gold irgendwo zwischen 600-800 USD herumpendeln wird, bevor massive Zentralbank- und Staatsinterventionen ihre Wirkung zeigen und Gold weit über 2000 USD hinausschießt...

    Zarathustra
    Jürgen Küßner vs. Alf Field 1:0
    Aber das Spiel ist noch nicht zu Ende. 8)


  • In solchen Zeiten braucht es keine Scheine mehr mit Spreads von 15%, da kauft man entweder physich oder wenn man das schon hat die Minen direkt. Gold Fields, Anglogold werden auf alle Fälle überleben, und wer nicht auf Kredit kauft und Kriegskasse hat, der sollte jetzt, wo das "Blut auf der Straße fließt" (was kann sonst zu den Kursen noch für ein Bild passen), langsam aber sicher einsteigen. Hoffentlich ist Dir die Kacke nicht schon beim Schnorchel reingelaufen, sonst hilft Dir das alles nichts mehr.


    Es winkt ein goldener Herbst, und zum Julfest gibt es güldnen Met :D

    Warum bist du so sicher das Goldfields oder Anglogold nicht untergehen?


    Anglogold ist schwer gehedged soviel ich weiß.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kurse weiterhin so fallen wie jetzt.


    "Never catch a falling knife."


    Wenn ich jetzt mit Optionsscheinen kurzfristig auf steigende Kurse setzen möchte, welche wären dann zu empfehlen?
    ...
    Ich habe bisher noch nie damit gehandelt, daher meine Frage.


    Ich kann dir nur raten, lass es!

  • Aber das pfiffen/pfeifen doch die Spatzen von den Dächern, daß dieses jetzt ablaufende Szenarion irgendwann kommen musste.


    Manche verhalten sich wie herumirrende Hühner. Diese Phase ist der Vorbote einer goldunterlegten Währung der U.S., die EM Preise werden bei Gold unter 800 fallen, wohl bis 720-50, niemals unter Schürfpreis. Dann kaufen die Minen zurück. Silber hängt daran.


    Kein Geheimnis, oder? Ich hebe mir noch fiat für Ende dieser Woche auf, dann kostet der 1kg Silbertaler um 350 E. Die einzige Gefahr ist, das bis dahin die EM Händler ausgekauft sind bzw. nicht mehr verkaufen wollen.

  • Aber das pfiffen/pfeifen doch die Spatzen von den Dächern, daß dieses jetzt ablaufende Szenarion irgendwann kommen musste.


    Manche verhalten sich wie herumirrende Hühner. Diese Phase ist der Vorbote einer goldunterlegten Währung der U.S., die EM Preise werden bei Gold unter 800 fallen, wohl bis 720-50, niemals unter Schürfpreis. Dann kaufen die Minen zurück. Silber hängt daran.


    Kein Geheimnis, oder? Ich hebe mir noch fiat für Ende dieser Woche auf, dann kostet der 1kg Silbertaler um 350 E. Die einzige Gefahr ist, das bis dahin die EM Händler ausgekauft sind bzw. nicht mehr verkaufen wollen.

    Kannst ja immer den ETF der ZKB kaufen und dann die Auslieferung verlangen.

  • hi all,


    bin stiller mitleser und war auch ein goldbulle.
    jedoch kommen mir langsam die zweifel.


    der langfristige aufwärtstrend seit 2003 ist bald gefährdet. darüberhinaus meldet indien dieser tage einen rückgang der goldimporte im Juli 2008 um 50% gegenüber dem Juli 2007, weil gold einfach zu teuer ist. das selbe wie bei öl. je teurer, desto weniger wird gebraucht. und was ist, wenns die fed und die anderen zentralbanken doch schaffen, das ganze finanzsystem irgendwie doch über die Runden zu retten ? die fed kann anscheinend ja eh machen, was sie will. und interesse an einer weltweiten krise hat von den großmächten sicher keine einzige. die usa nicht, die russen nicht, die chinesen nicht, die inder nicht.


    und der rückgang heute waren vermutlich stop losses, da bei 840 bis 850 solche massivst gelegen sind.


    wollte das mal zum nachdenken posten. hoffe natürlich, das es bald wieder nach oben geht. aber commodities sind derzeit verpönnt und wer weiß, die usa könnten doch bis zur Wahl auf den ölpreis draufprügeln und damit gold weiter runter drücken. aufhalten kann sie keiner dabei.


    gutn8 all.

  • Nachdem ich nun seit Jahren nur migelesen habe - und ich ein paar zittrige Hände (nicht die meinen!) sehe, ists an der Zeit für ein bisserl Gold-Tacheles.


    Also: Da gibt es ein Amerika, das financially so auf der menschlichen Rückseite in der Mitte ist - dass es nur ein Witz von kurzer Dauer sein kann, bis der Dollar wieder massiv sinken wird. Da gibt es ein Europa (allen voran Deutschland), das fiancially so sozial ist, dass es (nachdem es seine Bürger bis zum gehtnichtmehr finanziell erleichtert hat) nur in der allerhöchsten Hoch-Phase einer Hochkonjunktur in der Lage ist, eine Schwarze Null zu schreiben. Da gibt es Notenbanken, die ganz öffentlich sagen: "Hey, wir sollten der Inflation zuliebe die Zinsen erhöhen - aber der serbelnden Wirtschaft täte das nicht gut bekommen - also bewegen wir uns halt nicht.". Da gibt es ein Finanz-Problem (das im Falle der UBS morgen eine Fortsetzung finden wird), das den perma-Kommentar "wir sehen Licht am Ende des Tunnels" kommentiert wird - sich das Licht aber nur als Funzel des heransausenden D-Zugs entpuppt. Da gibt es sinkende Ölpreise (weil die Dinosaurier ja so wahnsinnig schnell verrotten :) ) Es es lamentieren die Totgesagten, es verlochen die Pensionskassen Gelder (CH), Gelder, die für Bankenrettungen gesprochen wurden werden gerollt und gerollt und gerollt, Schulden werden nicht mehr getilgt, der Konsum ist auch nicht mehr was er noch nie war..... und da steigt der Dollar, sinkt das Gold, feiern die Börsen.


    Mein Bauch sagt mir einfach eines: Da läuft soviel krumm, dass wir noch auf echte Werte angewiesen sein werden, während wir mit den Dollar- und Euronötli unsere Schwedenöfen heizen werden. Was können solche echten Werte sein? Gold, Grund, Wald. (und wie ich oben gelesen habe auch ein Hymer :) )


    Gold wird uns in physischer Form alle noch häppy machen! Ich kaufe das Zeug, was das Zeug hält - es spielt dabei weniger eine Rolle, ob ich mir die Klümpli zu 750 oder 950 besorge - das sind peanuts im Vergleich zu dem, was es noch sein wird.


    catbert

  • Auch wenn es viele Edelmetallfreunde nicht so gerne hören wollen: Noch haben sich Gold und Silber nun wirklich nicht von den Entwicklungen in anderen Anlageklassen emanzipieren können. Deshalb sind diese ewigen Fragen à la : Wie tief kann Gold noch fallen, wo ist die nächste Unterstützungslinie etc.? auch so öde. Die vermeintlichen Unterstützungslinien werden ohnehin viel zu oft wie Butter durchschnitten, als dass sie noch von grösserer Bedeutung sein könnten, wenn die Black Boxes erst einmal ihre Betriebstemperatur erreicht haben.


    Die Edelmetalle sind nur im Zusammenspiel mit grossen Währungen, Rohstoffen, Zinsen und Zinserwartungen zu sehen. Was soll sich daran in den letzten Tagen geändert haben?
    Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung wird von den Big Players (und es geht immer nur um die, alle wollen nur wissen oder erahnen, was diese tun werden, um dann das Gleiche zu tun) inzwischen für die USA als höher eingestuft als eine weitere Zinserhöung durch die EZB. Ob es dann so kommen wird oder nicht, wird man erst abwarten müssen, aber das ist jedenfalls die Stimmung, und diese macht die Kurse, immer schon. Also zieht der Dollar erstmal davon und viele mit ihm zu einfachen Gewinnen auf diesem Riesenmarkt.


    Der Ölpreis ist bekanntlich stark gefallen, zusammen mit praktisch ALLEN zuvor gut gelaufenen Rohwaren wie den noch vor kurzem als endzeitmässig knapp beschriebenen Agrarrohstoffen (z.B Kakao (-8,9%), Mais (-11,4%) oder Sojabohnen (-13,5%)). Der Dollar erlebt einen Höhenflug, der Euro und das Gold als Antidollar bekommen den Hammer ab, weil eben plötzlich klar wird, dass es in unseren Breitengraden auch dick rezessionistisch zugeht und weite Teile der EU ebenso prekär dastehen wie die USA.


    Die deutsche Staatsgarantie für eine vergleichsweise Winzbank wie die IKB ist mit bisher 9 Milliarden ja schon fast halb so hoch wie die einem ungleich grösseren Monster wie Fannie Mae nachgeschossene Summe, und die Spanier holen sich das Geld bei der EZB ohnehin schon im Tagesrhythmus ab. Das steht aber komischerweise in unseren Breitengraden auf Seite 28 in der Zeitung, während man den Eindruck hat, schon bald jedes in USA zwangsversteigerte Haus mit Schild vor der Türe aus den Medien zu kennen . Es bahnt sich ein klarer Sentimentwechsel an, anders sind derart krasse Übergänge nicht mehr zu erkären.


    Warum rührt sich der Ölpreis angesichts der Kaukasuskrise kaum vom Fleck? Weil die aktuelle Marktstimmung für Öl ultrabearish ist. Noch vor wenigen Wochen wäre der Ölpreis bei einem solchen Ereignis gleich um 15 Dollar in die Höhe gesprungen. Dies alles heisst freilich überhaupt nicht, dass sich hier ein Langfristtrend entwickelt, was angesichts der chaotischen Situation der Finanzmärkte ohnehin fast ausgeschlossen ist. Aber einige Monate kann es allemal dauern - genauso, wie zuvor innerhalb einiger Monate die Nahrungsmittelfutures in den Orbit geschossen wurden.


    Praktisch ALLE Spekulanten im Rohstoffbereich inkl. Gold und Silber sind mit geliehenem Geld und dementsprechend auf Margin unterwegs. Nach oben und nach unten hin. Auf jeden steilen, gehebelten Anstieg folgt, zumeist noch viel rascher, ein ebenso hebelbedingter Abstieg. Dies könnte nur in einer Paniksituation anders sein (extreme plötzliche Rohstoffknappheit wg. Katastrophe, völliger Zusammenbruch des Finanzsystems, umfassende Kriegssituation etc.). Wenn sich ein Trend in eine Richtung leise abzeichnet, wartet man noch auf die publizistische Begleitmusik, die einige Wochen braucht, um die Kanäle zu ölen und eine möglichst schlichte Hauptstory zu etablieren, die sich unbedingt in den Mainstream-Medien durchsetzen muss, um dann den Turbo einzuschalten (z.B. bis vor wenigen Wochen Lebensmittelknappheit, Bevölkerungzuwachs oder nun eben Euro-Rezession usw.). Manchmal wartet die Meute aber auch förmlich auf ein abruptes rhetorisches Signal wie zuletzt bei Trichets Äusserungen, die eine längere publizistische Vorbereitungszeit überflüssig gemacht haben und wesentlich mehr auf die Märkte einwirken als Putins Panzer in den Bergen.


    Wer mit Gold, Silber oder herkömmlichen Rohstoffen saftig verdienen will, kann das nur über Hebelwirkung erreichen, und da hier das Risiko enorm ist, weil der Hebel eben auch nach unten wirkt, kommt es wohl nur für wenige Normalverdiener mit familiärer Verantwortung in Betracht und erfordert förmlich einen sechsten Sinn für die Materie. Für alle anderen, deren längerfristige Perspektive feststeht, muss weiterhin gelten, dass man nach einem Rückgang ohne Hektik eine Konsolidierung abwartet (eine längere "fishing line", kein fallendes Messer auf Tagesbasis), um sich dann wieder einzukaufen. Die grosse Kohle aber wird derzeit natürlich nur mit der immensen Volatilität gemacht. Wer dieses heimtückische Biest beherrscht und emotionslos die richtigen (!) Entscheidungen trifft, konnte in den vergangenen Wochen und Monaten unglaublich Kasse machen. Erst nach oben, dann nach unten. Mit dem Dollar dann wieder nach oben undsoweiterundsofort. Und demnächst?


    grüsse
    auratico

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