noch was zu den steuern beim gold

  • moin
    da wir ja grade schon einen Thread zum Thema Steuern auf Gold hatten, hier noch eine andere Überlegung:


    Was wäre, wenn ich z.B. heute 200.000 € in Gold anlege, dieses 30 Jahre liegen lasse und dann damit ein Haus kaufe? Nur mal angenommen der Verkäufer würde das Gold nehmen und der Kauf käme zustande: Wie wäre es da mit Spekusteuer? Mal angenommen es hätte inzwischen hohe Inflation gegeben und das Gold hätte einen Wert von zusammen 1.000.000, ich könnte damit aber immer noch ein genauso großes Haus kaufen wie heute. Müsste ich die Steuer zahlen, wenn ich das Gold zum Zahlen nehme OHNE es vorher zu veräußern? Wenn ich statt dessen z.B. SChweizer Franken nähme und dieser würde nicht inflationieren dann wäre es sicher so dass ich keine Steuern zahlen muss. Ich denke es geht hier um die Frage, ob ich mit einem gesetzlichen Zahlungsmittel zahle...oder woran würde es so rein juristisch hängen ob Steuern fällig werden? Laut der amerikanischen Verfassung sind dort Gold und Silber seit der Gründung gesetzliches Zahlungsmittel. Insofern müsste man eigentlich zur Not in den USA mit dem Gold einkaufen gehen müssen oder? Hat da jemand Infos aus juristischer Sicht?


    ich weiß dass ja niemand wissen muss wann ich wie viel gekauft habe aber darum gehts nicht. Nur darum wie es juristisch aussieht.

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    ich weiß dass ja niemand wissen muss wann ich wie viel gekauft habe aber darum gehts nicht. Nur darum wie es juristisch aussieht.


    Juristisch bekommst du arge Probleme. Wenn du in D Immobilien/Grundstücke erwerbst, kommt es automatisch zu einer Kontrollmitteilung an das Finanzamt. Die sehen automatisch nach, ob dein Einkommen und Depotwerte der letzten Jahre mit dem Immo-Erwerb "zusammenpassen". Das wird es bei dir nicht. Dann bitten die dich um eine Stellungnahme oder schicken dir sofort die Prüfer oder gar Fahnder. Du sagst dann "Das Vermögen habe ich mir anonym über die Jahrzehnte fleißig zusammengespart." Die sagen "ja, ja" und beschlagnahmen mal alles bis die Sachlage geklärt ist oder auch nicht. Ohne Kaufbelege deines Goldes wird es schwierig.


    Wenn du Belege hast und mit dem Immo-Verkäufer Gold gegen Immo tauscht um Steuern zu vermeiden, dann werden sie das standardmäßig nicht gelten lassen, auch wenn du rechtlich im Recht sein solltest. Du wirst klagen und warten müssen.

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    ich weiß dass ja niemand wissen muss wann ich wie viel gekauft habe aber darum gehts nicht. Nur darum wie es juristisch aussieht.


    Juristisch wird es immer so aussehen, daß du dir mit deinem zusammengesammelten Gold nichts "Ernsthaftes" kaufen kannst.


    Wie auch 951 schreibt, da wirst du tausend Nachweise bringen müssen, und am Ende doch der Angeschmierte sein. Die Beamten werden schon einen Grund finden.


    Un die Inflation wird schon garnicht berücksichtigt. Da wirds bestimmt noch langwierige Prozesse geben, wenns um die Steuern beim Aktienverkauf geht. Bei Aktiensparplänen z.B. oder bei Bonusaktien in der Chemie-Industrie (versteuerter Gehaltbestandteil). 30 Jahre lang angesammelt und im Rentenalter soll der Verkauf realisiert werden. Wie das wohl gehen wird.


    Im Vorteil bei physischen Gold/Silber bleibt aber immer. Regelmäßig immer ein paar Ünzchen verkauft, hilft im Rentenalter wirtschaften.


    Und das Sozialamt weiß auch nichts davon (vermutlich gibts bis dahin keine Rente mehr).

  • das ist so mal falsch: Du musst weder Kaufbelege über Jahrzehnte aufbewahren, noch kann das Finanzamt auf Verdacht "beschlagnahmen" ... allerdings gibt es natürlich die Steuerfahndung, und die wird bei einem "Anfangsverdacht" tätig, also wenn z.B. ein grösserer Barkauf getätig wird. Dann darf einen Auskunft über Bankkonten eingeholt werden, dann dürfen Fragen gestellt werden, und wenn die Antwort nicht glaubhaft war, kann es auch zum Besuch der Fahnder kommen.


    Wenn die aber keine Schwarzeinkünfte, keine Auslandskonton, keine Steuerhinterziehungen finden, und du auch die letzten 10 Jahre nicht von Hartz IV gelebt hast :(-- sondern nur einen Beleg, nach dem Du an proaurum 20 kg Gold verkauft hast =), und vielleicht die jährliche Abbuchung fürs Schliessfach .. dann werden sie wieder abziehen und es gibt nicht den geringsten Grund, hier irgendeinen Steuer oder Angabe zu fordern. Selbst wenn die vermuten, dass Du Erbschaftssteuer hinterzogen hats, damals vor 15 Jahren, also der Opa verstorben ist .. ich glaube nach 10 Jahren wäre sogar das verjährt.


    Wenn die neuen Gesetze durchkommen - Abgeltungssteuer - dann würde wahrscheinlich so gerechnet: 30% vom Erlös als Gewinn unterstellt, und davon 25% ab 2009 = 7,5% vom Erlös als Steuer .. (die kassiert Vater Staat auch heute, in Form einer Grunderwerbssteuer in etwa dieser Grössenordnung). Einen Immokauf unter Umgehung des Bargelds kann man wohl auch machen .. da Immokäufe aber immer notariell zu beglaubigen sind, wird das Finanzamt auch Sachgüter schätzen und besteuern. Das kommt gar nicht so selten vor, dass die Immobilienübertragung (z.B. unter Familienangehörigen) nicht in per Bar-Überweisung gezahlt wird, sondern per Verzicht auf andere Güter aus einem Erbe, Einräumung von Wohnrecht, Niessbrauchsrecht, Rentenzahlung.


    Wahrscheinlich wird es so kommen, 7.5% oder 10% vom Verkaufspreis, egal von was, wird der Staat kassieren, egal ob nach Inflation ein echter Gewinn vorliegt .... einen positiven Effekt hat das natürlich: Abgeltung heisst auch, man darf ohne Angaben in der Steuererklärung beliebige Gewinne, Zinsen, Dividenden kassieren, die nur moderat besteuert werden .. und über die man keine dummen Fragen mehr beantworten muss. Ist ja auch so gedacht, dass es sich nicht mehr lohnen soll, sein (brav versteuertes) Geld ins Ausland zu bringen und ist ja auch gerechter, wenn Zinsen, die ja hauptsächlich Inflationsausgleich sind, nicht mehr mit dem Höchstsatz von fast 50% versteuern muss.


    Ein Unding, und sicher auch nicht verfassungskonform, wäre wohl die Variante, dass alle Nominalgewinne, trotz Inflation und auch nach Jahrzehnten, mit dem vollen Steuersatz belegt werden: also Haus 1955 für 50.000 Mark gekauft, 2005 für 500.000 Euro verkauft, und 475.000 Gewinn zu versteuern, sowas wird wohl nichtmal unsere gross-Koalition sich ausdenken wollen ... zum Glück haben die Politiker und Abgeordneten ja auch eigenes Vermögen ;) - vielleicht sollte man nicht am falschen Ende sparen und denen die Diäten mal drastisch erhöhen ...

  • Zitat

    Original von juergenlangen
    Wenn die aber keine Schwarzeinkünfte, keine Auslandskonton, keine Steuerhinterziehungen finden, und du auch die letzten 10 Jahre nicht von Hartz IV gelebt hast :(-- sondern nur einen Beleg, nach dem Du an proaurum 20 kg Gold verkauft hast =), und vielleicht die jährliche Abbuchung fürs Schliessfach .. dann werden sie wieder abziehen und es gibt nicht den geringsten Grund, hier irgendeinen Steuer oder Angabe zu fordern. Selbst wenn die vermuten, dass Du Erbschaftssteuer hinterzogen hats, damals vor 15 Jahren, also der Opa verstorben ist .. ich glaube nach 10 Jahren wäre sogar das verjährt.


    Ein bischen viel wenn.


    Normaler ist doch folgender Fall: Über Jahre immer mal was gekauft. Ünzchen für Ünzchen. Da sind garantiert keine Kaufbelege mehr da.


    Nach meiner Erfahrungen mit den Ämter ist man da schneller in der Mühle des Finanzamtes und der Steuerfahndung , als man denken kann. Schließlich haben die bei Großanlegern keine Chance, eine armseligen Kleinsparer striezen, das funktioniert eher.

  • Zitat

    Original von juergenlangen
    Ein Unding, und sicher auch nicht verfassungskonform, wäre wohl die Variante, dass alle Nominalgewinne, trotz Inflation und auch nach Jahrzehnten, mit dem vollen Steuersatz belegt werden: also Haus 1955 für 50.000 Mark gekauft, 2005 für 500.000 Euro verkauft, und 475.000 Gewinn zu versteuern, sowas wird wohl nichtmal unsere gross-Koalition sich ausdenken wollen


    Bei Häusern ist das anders, die werden auf einen Einheitswert umgerechnet.


    Ansonsten würde ich auch die blödeste und bescheuertste Idee glauben. Wenn's um Steuereinnahmen geht, gehen die über Leichen.

  • danke für die antworten.


    es ging mir aber weniger um die frage, ob und inwiefern ich nachweisen muss woher das geld stammt sondern eher darum, warum genau sowas mit schweizer franken gehen würde (ich muss sicher nicht wenn mit franken ein haus kaufe vorher meinen buchgewinn in € ausrechnen [wenn ich es wieder zurücktausch würde] und den versteuern) und mit gold wahrscheinlich nicht. das kann eigentlich nur daran liegen dass gold kein gesetzliches zahlungsmittel ist oder woran sonst noch?


    dann würde es sich schon in gewisser weise lohnen zu versuchen daran was zu ändern ;o)

  • Zitat

    Original von HIghtekki
    schweizer franken gehen würde (ich muss sicher nicht wenn mit franken ein haus kaufe vorher meinen buchgewinn in € ausrechnen [wenn ich es wieder zurücktausch würde] und den versteuern) und mit gold wahrscheinlich nicht. das kann eigentlich nur daran liegen dass gold kein gesetzliches zahlungsmittel ist oder woran sonst noch?


    dann würde es sich schon in gewisser weise lohnen zu versuchen daran was zu ändern ;o)


    Ich wüsste nicht was dagegen sprechen sollte ein Haus mit Gold zu bezahlen. Solange der Verkäufer damit einverstanden ist ist doch alles OK. Zu Berechnung der Steuern und Gebühren kann man dann den Gegenwert in EUR nehmen.


    Das gleiche gilt auch für andere Gegenstände, also z.B. Auto.
    Wenn du einen Verkäufer findest der dein Gold nimmt ist doch alles gut. Es gibt soweit ich weiss keine Verpflichtung in EUR zu zahlen.

  • [/quote]
    Bei Häusern ist das anders, die werden auf einen Einheitswert umgerechnet.


    .[/quote]


    ... das schafft man auch gerade ab, ist verfassungswidrig, verschiedenen Vermögenswerte unterschiedlich zu bewerten .. auch Immos müssen demnächst nach Verkehrswert besteuert werden, z.B. bei Erbschaften.


    Bei Verkäufen zählt aber auch heute schon der tatsächliche Verkaufserlös und die tatsächlichen Anschaffungskosten. Innerhalb von 10 Jahren voll zu versteuern, nein schlimmer: Anschaffungskosten = tatsächliche Anschaffungskosten MINUS steuerlich geltend gemachter AfA (Abschreibung), die Immobilie, die ich für umgerechnet 150.000 Euro gekauft habe, und nach 8 Jahren für 130.000 verkaufen will, ist ein Geschäft mit zu versteuerndem Gewinn, wenn ich 7 jahre 7% abgesetzt habe, dann ist rechnet der Fiscus: 75.000 Buchwert, 130.000 Erlös, 55.000 zu versteuern ... da wartet man dann doch lieber 2 Jahre ... noch ...

  • nur mal so:


    person a hat gold und möchte haus kaufen.
    person b bietet haus für gold.
    man handelt einen preis xxx oz. gold aus
    man legt vielleicht noch ein paar silberlinge drauf und handelt den deal aus:
    das gold wird bezahlt und man marschiert gemeinsam zum notar wo man die offizielle schenkung beglaubigen lässt und fertig ist die laube


    haken? ich weiss nicht, war nur so ein gedanke!

  • Zitat

    haken? ich weiss nicht, war nur so ein gedanke!


    Schenkungssteuer!

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • "Schenkungssteuer"


    yep, stimmt, hab grad mal geschaut wie hoch die schenkungs-/erbschaftssteuer ist.
    falls es jmd. interessiert:


    I nahe verwandte
    II ferne verandte
    III nicht verwandte



    steuerpflichtige Summe: Steuerklasse/Steuersatz in %:
    I II III
    bis 52.000 Euro 7 12 17
    bis 256.000 Euro 11 17 23
    bis 512.000 Euro 15 22 29
    bis 5.113.000 Euro 19 27 35
    bis 12.783.000 Euro 23 32 41
    bis 25.565.000 Euro 27 37 47
    über 25.565.000 Euro 30 40 50


    anderer gedanke:
    zur zeit gibt es immer mehr regionen in dtl die lokale alternativwährungen eingeführt haben (zur stärkung der heimischen wirtschaft)
    einkaufen mit reingold
    also: wenn eine quasi private währung legal ist , warum sollte dann ein quasi tauschgeschäft gold gg. immo nicht auch klar gehen?

  • Zitat

    Was ist denn deiner Meinung nach ein gangbarer Weg einer Alternative zu Gold, wenn man die Befürchtungen in diesem Thread hier betrachtet?


    silber.
    es gibt keine alternative zu pm im moment, behaupte ich ja auch nicht. aber in spätestens 10-15 jahren wird hier wohl das peak erreicht sein, vielleicht auch schon in 5 jahren. und dann heisst es wohl umschichten, oder sich schöne sachen kaufen, die welt bereisen, was weiss ich.
    und dabei will wohl jeder möglichst wenig an staat und steuer abdrücken, darum dreht sich doch der ganze sräd.


  • Hallo musterknabe,


    es gibt einen mega-großen Haken dabei. Das Geschäft ist nach deutschem Recht nichtig. Hängt mit dem Abstraktionsprinzip zusammen, also getrenntem Verpflichtungs- und Erfüllungsgeschäft. Es kann also von jedem angefochten werden und das Grundbuch muß womöglich rückabgewickelt werden. Außerdem könnte es strafbar sein - wegen Steuerhinterziehung. Hängt aber vom konkreten Einzelfall ab - also die übliche dreistufige Prüfung (Tatbestand - Rechtswidrigkeit - Verschulden).
    Gleiches gilt (Nichtigkeit), wenn man im Notarkaufvertrag z.B. zur Steuerersparnis einen geringeren Kaufpreis angibt, als er in Wirklichkeit ist/sein soll. Da ist man hübsch erpressbar und hängt schnell am Fliegenfänger.
    Wer also sowas ins Auge faßt, sollte sich genauestens anwaltlich beraten lassen. Bauernschläue könnte hier verhängnisvoll sein.

    *
    Gebt den Kindern der kommenden Generationen eine Chance und beendet die unwirtschaftliche, kaum beherrschbare und letztlich katastrophale Kernspaltungstechnik mit ihrem jahrtausendelang lebensbedrohendem Müll.

    Einmal editiert, zuletzt von Wayne Schlegel ()

  • Zitat

    Original von nepton
    Was ist denn deiner Meinung nach ein gangbarer Weg einer Alternative zu Gold, wenn man die Befürchtungen in diesem Thread hier betrachtet?


    Gold kaufen, hier vergraben und ins Ausland schaffen. In der Krise dort gemütlich verkaufen oder hier ungemütlich am Schwarzmarkt. Die Erlöse kleinweise für das tägliche Leben und den unsichtbaren Luxus nutzen. Eine Immobilie in D werde ich mir nie kaufen (siehe hier im Forum "in der Krise: Eigenimmobilie oder Miete?").

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