Gold in aller Zeitungsmunde - Top erreicht?

  • "Gold in 10 Jahren bei 800 bis 1000 $."


    O jemine, da leg ich jetzt mein Geld mit 4 % auf 10 Jahre fest.
    Ganz ohne Kursschwankungen und Kursrisiko hab ich da am Ende genausoviel.


    Also so geht das einfach nicht. Ich brauch Euphorie, hoffnungslose Übertreibung, einen POG von 3000 in 2 bis 3 Jahren. Schließlich will ich mich (nicht erst) in 10 Jahren zur Ruhe setzen? :D


    "Top erreicht?"
    Na das will ich aber mal nicht hoffen.
    Meine Erfahrung ist aber ganz klar:
    Im Jahr 2000 konnte ich praktisch mit jedem zweiten in der Firma über Aktien reden, sie alle waren dabei. Wenn ich heute über Gold rede, werde ich nach wie vor ausgelacht und als Spinner abgetan


    Obwohl die Medien unisono verbreiten, Gold kennt nur eine Richtung, nach oben, kauft die Masse nicht! Ein Crash ist Spinnerei, Gold bringt keine Zinsen, Gold ist teuer, Gold kann man nicht essen und zu nichts gebrauchen. Die Masse ist derzeit keineswegs überzeugt, sie kann sich einfach kein wirkliches Krisenszenario vorstellen.

  • Zitat

    Die Masse ist derzeit keineswegs überzeugt, sie kann sich einfach kein wirkliches Krisenszenario vorstellen.


    Das macht übehaupt nix, die kann sich nämlich auch keine Gegenmaßnahmen vorstellen wenn sie mittendrin ist im Krisenszenario...

  • In einer Aktienblase kann man aussteigen.


    In einer Goldblase kommt es darauf an,


    a) ob die Goldblase ein reiner Anlegerhype ist oder
    b) ob das Gold überhaupt nicht steigt, sondern das Fiat fällt


    Ich denke, wir haben eine Mischung. Die steigende Zahl von neuen EM- u. Rohstoff-ETF's u. -Fonds spricht für a), das Geldmengenwachstum und Teuerungsrate für b)

  • Zitat

    Original von Privatier


    Solche Meldungen häufen sich. Ich denke, das Top ist bald erreicht.


    Das Top für Gold ist doch lange noch nicht erreicht. Nur schon, weil der Dollar weiter fallen wird.


    Und in alller Munde würde ich überhaupt nicht sagen, nur weil in der "Welt" z. B. ein Artikel erscheint. Viele sind nach wie vor in Aktien investiert und einige schichten jetzt um in sog. strukturierte Produkte.


    Sowieso halte ich die Diskussionen, ob Gold teuer oder billig ist, für überflüssig. Zudem kann sowieso niemand verlässlich einschätzen, wie es kommen wird. Also mein Rat: Lebe normal weiter, geh' arbeiten und hin und wieder zur Bank oder Numismatiker und kauf ein paar Unzen. Mehr kannst Du eh nicht machen.

  • Mir scheint, dass von einer kleinen Minderheit gekauft wird. Ein Hype in Gold, wenn er denn von der Presse angefacht werden sollte, geht aber wahrscheinlich zum übergroßen Teil in Papieranlagen, jenseits des phys. Goldes und auch jenseits der Minenaktien. Wenn, dann werden Bankprodukte empfohlen.

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • Ganz typisch:


    Die "Goldbroschüre" verweist natürlich (!) wieder nur auf Goldanlagen in Zettelform (sog. Zertifikate). Schließlich wollen die Banken, die Investmentfonds, die Gurus, und und und ja auch an dem Investment des Volkes verdienen.


    Nur die Anlage in physichem Gold, die ist natürlich (!) wieder einmal nicht erwähnt, denn daran kann ja niemand verdienen ...


    Den Anlegern wünsch' ich viel Spass, wenn im Crash dann die Goldzettelzertifikate ganz erstaunlicherweise auch den Abgang machen ...


    Gruß
    goldmartin

  • Zitat

    Original von Eulenspiegel
    Äußerungen zu Gold als Anlage habe ich in den vergangen Monaten des öfteren gehört - z.B. von einem 27 jährigen attraktiven Barkeeper.
    Stimmt schon nachdenklich - nicht die Attraktivität - aber der Durchdringungsgrad.


    Gruß
    Eulenspiegel


    Eulenspiegel: wo treibst Du dich denn rum :)


    ...und dann noch mit dem Barkeeper flirten?.


    Sportlich.



    Spass bei Seite: Noch vor 12 Monaten fragte mich ein Bankangestellter, als ich meinen Save öffnete ob man solch große Silberbarren überhaupt besitzen dürfe / kaufen könne.....


    Also: so eine richtige Hype geht immer ein paar Jahre......


    Und vor einem Jahr war sie bei meiner Hausbank noch nicht angekommen.

  • Zitat

    Original von Privatier


    Solche Meldungen häufen sich. Ich denke, das Top ist bald erreicht.



    NO WAY! Wir sind nicht mal da, wo der Goldkurs 1974 war - inflationsbereinigt stehen wir bestenfalls bei 250$ aus dieser Zeit - wo bitte sollte das Top sein? Da akzeptiere ich die prognostizierten 3000$ in zwei-drei Jahren schon eher. Wo der Dollar dann steht ist allerdings die Frage! Des weiteren bin ich überzeugt, daß die Flucht in EMs wesentlich stärker ausfallen wird als in der zweiten Hälfte der Siebziger - konservativ sehe ich daher Spikes von durchaus 10000$+ und einen möglicherweise langfristigen Kurs von 3-5000$. (Alle Zahlen inflationsbereinigt).

  • Zitat

    Original von nodollar



    NO WAY! Wir sind nicht mal da, wo der Goldkurs 1974 war - inflationsbereinigt stehen wir bestenfalls bei 250$ aus dieser Zeit - wo bitte sollte das Top sein? Da akzeptiere ich die prognostizierten 3000$ in zwei-drei Jahren schon eher. Wo der Dollar dann steht ist allerdings die Frage! Des weiteren bin ich überzeugt, daß die Flucht in EMs wesentlich stärker ausfallen wird als in der zweiten Hälfte der Siebziger - konservativ sehe ich daher Spikes von durchaus 10000$+ und einen möglicherweise langfristigen Kurs von 3-5000$. (Alle Zahlen inflationsbereinigt).



    Sehr gut!
    Endlich mal jemand, der -wie ich- davon ausgeht, dass es bei Gold wie in jeder Asset-Klasse zu hoffnungslosen Übertreibungen kommen wird, die natürlich anschließend korrigiert werden. Schließlich waren die 850 $ Anfang der 80er auch eine Übertreibung die wir dann jahrzehntelang nicht mehr gesehen haben. Mann nuss ja nicht immer gleich von der völligen Zerstörung des US-$ ausgehen.


    Über die absoluten Zalen lässt sich wie immer trefflich streiten ...

  • Hallo


    @all


    über Gold spricht man in der Öffentlichkeit nicht. Also auch wenn wir noch keinen Goldhype haben, solltet ihr davon ausgehen, dass es schon viele Leute gibt, die einige Unzen haben - und es werden immer mehr, denn immer weniger Leute trauen dem Staat. Selbst der Geringverdiener denkt heute darüber nach, wie er Vermögen vor dem Staat verstecken kann, das dazu auch noch Hartz-sicher ist. Ein Goldhype wird scheller kommen als ihr es merkt, wir sind schon dicht dran. Wertpapiere sind abstrakte Dinge, da hat der "einfache Bürger" Berührungsängste. Physisches Gold hingegen ist etwas handfestes zum anfassen, da gibt es weniger Berührungsängste. Demzufolge wird die Masse da schneller einsteigen als vor ein paar Jahren in Aktien. Außerdem hat es Opa ja auch schon gemacht. Aber fast niemand spricht von seinem Gold im Keller oder im Schließfach. Das ist heute nicht viel anders als zu Opas Zeiten.


    Am Goldpreis hat sich viele Jahre nicht viel geändert, erst ab etwas 2005. Ich denke schon, dass dies ein Indiz für einen beginnenden Goldhype ist. Und die Empfehlungen zur Goldanlage erhöhen sich in der Presse in der Tat signifikant.



    goldmartin

    Zitat

    Nur die Anlage in physichem Gold, die ist natürlich (!) wieder einmal nicht erwähnt, denn daran kann ja niemand verdienen ...


    Och, die Banken und Edelmetallhändler verdienen auch mit physischem Gold. Oder wer sollte am Spread sonst verdienen?


    MfG


  • du hast in manchen Punkten Recht! Es gibt heute mehr Leute die Gold kaufen als vor einem Jahr. Allerdings ist das physische Angebot, zumindest in unseren Breiten seeeehr begrenzt. Wenn der Hype auch nur ansatzweise losbrechen sollte, wird physisches Gold nicht mehr erhältlich sein, denn diese Mengen, ja nicht mal 1% davon hält sich keiner auf Lager. Die Geringverdiener, wie du sie nennst, haben sicher andere Sorgen, als Gold zu kaufen - die schlagen sich mit ihrer Bank wegen überzogener Konten herum und grübeln eher, wie sie den nächsten Mallorca-Urlaub finanzieren sollen - also keine Goldkäufer!
    Ja - die "Masse" (die noch was hat) wird einsteigen - kein Zweifel - aber erst dann, wenn der DJ um 3000 Punkte gefallen ist und zwei oder drei Hedger geplatzt sind.
    Ich würde die Presse/Mainstream dzt. auch noch nicht überbewerten, denn 96% der Leser/Seher/Hörer verstehen das gar nicht und von den verbleibenden 4% interessiert das 3% gar nicht, weil der DJ, DAX & Co so schön "performen. Wenn nur ein Bruchteil des verbleibenden 1% das richtige machen würde, hätten wir schon einen Goldpreis von 1000$ - ich schwör's!

  • Hallo


    nodollar


    stimme dir größtenteils zu. Der Goldanelger ist noch in der Minderheit. Jedoch geht es in D den Geringverdienern nicht so schlecht, wie du es darstellst. Leute, die ihr Kono überziehen, sind meist solche, die dem Konsumzwang verfallen sind und z.B. Markenklamotten und das neuste Handy "brauchen", ihre Einkäufe nicht nach Sonderangeboten orientieren, größtenteils von Fertiggerichten, Fastfood, Süßigkeiten und Limo leben, Pfandflaschen nicht zurückbringen (manchmal über 200EUR pro Jahr und Person), sinnlos Geld ausgeben (z.B. Raucher, ca. 1000EUR pro Jahr und Person), viel in der Gastronomie und auf Partys lassen, denen Luxus (was auch immer man darunter versteht ist abhängig vom Einkommen) wichtiger als Rücklagen ist,...
    Und wer sich jährlich einen Mallorca-Urlaub und/oder neue Unterhaltungselektronik leisten kann, der kann sich auch hin und wieder eine Unze Gold kaufen. Man muß ja nicht jedes Jahr in Urlaub fliegen. Manche sind noch nie in Urlaub geflogen und vermissen das auch nicht. Es gibt auch andere sinnvolle Freizeitbeschäftigungen und Urlaub kann man auch in D machen. Es muss ja nicht so extrem sein, wie bei einem Bekannten von mir, der sich nur Hobbys zulegt, die auch ein wenig Bares einbringen.



    MfG

  • wird unsere Währung um 90 Prozent entwertet werden.


    Wenn das in 30 Jahren geschieht, so hat es sehr gut funktioniert, denn die DM war auch nicht viel besser.


    Passiert es innerhalb der nächsten 10 Jahre (vovon ich ausgehe) dann geht davon die Welt auch nicht unter. OK, einige Sparer müssen dann etwas sparsamer leben, als erhofft. Aber das sind sie ja gewohnt. Sparen tut dann kaum noch einer. Und wir wereden dann hier auch US-Verhältnisse kriegen.


    Geschieht soetwas aber sehr schnell, z.B. in drei Jahren, dann wirds kritisch. Keiner verleiht dann mehr Geld an Banken, jeder will dann Waren für sein täglich weniger wert werdenden Geld. Dann kann sowas wie Hyperinflation draus werden.


    Allein aufgrund der Bevölkerungsstruktur und unkontrollierter Staatsauagaben wird sich das Schuldenkarussel in den westlichen Industrieländern immer schneller drehen. Vom Geldwert bleibt da kaum was übrig. Der wird regelrecht durch Aufschuldungsorgien zermalen werden.


    Eine ganz andere Ebene ist das Derivateproblem. Platzt diese Bombe, kracht entweder das Weltfinanzsystem zusammen oder aber die Banken werden von den Zentralbanken mit unbegrenzten Krediten gerettet. Einige Marktteilnehmer haben dann plötzlich Unsummen an GELD. Schnelles Geld das dann anderswo investiert wird und Preise pusht ohne Ende. Je nachdem, wohin diese Gelder gehen kann es dann zu unkontrollierten Preeissteigerungen bei Realwerten (Immos, Edelmetall und ggf. Aktien) kommen. Und soetwas kann binnen Tagen passieren. Praktisch jederzeit und an jedem Ort der Weil, also auch über Nacht.....


    Na dann: guten Schlaf.


    Eines steht fest: Ein physisch präsenter Gold- oder Silberbarren wird auch dann noch einen realen und einlösbaren Wert repräsentieren, wenn das Schuldgeldwesen längst in Trümmern liegt.


    Oder vielleicht gerade dann.

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