Wie verhalten sich Anleihen beim Aktiencrash?

  • Liebe Goldgemeinde,


    zunächst ein großes Lob von meiner Seite an dieses Forum!!! Super Infos, super Ansichten, super Bilder:)


    Doch jetzt zum Geschäftlichen: Meine Eltern haben leider immer noch Anleihenfonds im Depot, aus denen ich sie so schnell wie möglich rausholen möchte. Da ich schon bald mit einem Aktiencrash rechne, habe ich mich gefragt, ob es aus taktischen Gründen Sinn macht, diesen noch abzuwarten, weil ja dann eine Menge Geld frei wird, voller Angst in die Safe Heavens strömt und sich somit ein guter Ausstiegszeitpunkt ergibt.


    Weiß jemand von Euch, wie bei den Aktiencrashs in der Vergangenheit die Anleihenmärkt reagiert haben?


    Liege ich mit meiner Einschätzung richtig, dass ein solcher Crash zunächst mal sehr positiv ist für die Anleihen-Märkte wäre? Wann würdet Ihr denn verkaufen?


    Klar ist, dass man endgültig raus muss, wenn die Inflationsängste ins Blickfeld der Investoren geraten.


    Im Voraus schon mal vielen Dank für Eure Beiträge!


    Viele Grüße


    goldlatte

  • Bloß keine Panik und vorschnell Kapitalanlagen auflösen. Man sollte aber vorbeugend ein paar Goldbarren in 1 Kilo Konfektion liegen haben, je nach pers. Vermögen, den Rest kann man eh nicht retten wenn es zum Crash kommt. Aber es muß gar nicht zum Crash kommen, allein die aktuelle Inflation macht jede Papiergeldanlage mit der Zeit kaputt.
    Mit eine Rendite von 15% p.a. ist man mit +- 0 Kaufkraftverlust schon ganz gut abgesichert, aber wo gibt es 15% Rendite, ohne Risiko.
    Aber auch Gold im Privatversteck bringt Zinsen, und zwar die des Inflationsschutzes, und das kann mehr sein als man glaubt. Seit €uroeinführung etwa 15% p.a. inc. Kursgewinn!!! =)

  • Das kommt darauf an ... ist der Crash aufgrund eines "Glaubens" an einer Rezession ausgelöst, dann ist man mit Anleihen gut bedient ... kommt der Crash aufgrund monäterer Deflation und eine Lawine an Orders wird ausgeführt, weil zu viele Marktteilnehmer zu stark gehebelt sind, dann ist man am Besten mit Cash bedient ... fliehen alle die Währungen .. dann ist Gold Trumpf ...


    Viel Spass ....


    mfg


    greenjg

  • was haben sie denn sonst noch außer den anleihen?


    mal angenommen du holst sie da raus, kaufst z.b. aktien oder auch edelmetall und beides fällt dann erst mal 3 jahre bevor es dann steil hoch geht.


    wie lang wird es dauern bis deine eltern anfangen dich in lauter kleine scheibchen zu schneiden?

  • Vielen Dank für Eure Antworten!


    Keine Angst, ich werde nicht vorschnell solche strategischen Entscheidungen treffen. Deswegen wollte ich ja mit Euch darüber diskutieren.


    Außer Anleihen besitzen sie hauptsächlich Festgeld, keine Aktien, und etwas Gold.


    Aber jetzt nochmal zu meiner Frage: Sehe ich es richtig, dass es falsch wäre, angesichts eines drohenden Aktiencrashes mit darauffolgender Rezession die Anleihen zum jetzigen Zeitpunkt zu veräussern? Denn wenn die Aktienmärkte unattraktiv werden, fließt doch mehr Geld in die festverzinslichen Wertpapiere und somit steigen deren Kurse.


    Viele Grüße


    goldlatte

  • Zitat

    Original von goldlatte
    Außer Anleihen besitzen sie hauptsächlich Festgeld, keine Aktien, und etwas Gold.


    Aber jetzt nochmal zu meiner Frage: Sehe ich es richtig, dass es falsch wäre, angesichts eines drohenden Aktiencrashes mit darauffolgender Rezession die Anleihen zum jetzigen Zeitpunkt zu veräussern? Denn wenn die Aktienmärkte unattraktiv werden, fließt doch mehr Geld in die festverzinslichen Wertpapiere und somit steigen deren Kurse.


    Tendentiell entwickeln sich Anleihen mit negativer Korrelation zu den Anleihen. Es wird daher vermutlich so sein, das bei einem Aktiencrash Geld in die Anleihenmärkte fließt --> Kurse steigen


    Was wäre denn die Alternative, wenn du die Anleihen verkaufst?

  • ohne Werbung machen zu wollen empfehle ich das Buch "Besiege den Crash".


    Dass bei einem deflationären Crash (wie 1929 - 1933) die Kurse von Anleihen steigen, kann man nicht ohne weiteres sagen. Diese Aussage trifft - wenn überhuapt - auf Anleihen erstklassiger Schuldner zu.


    Aber wer ist heutzutage noch erstklassiger Schuldner?


    Ich zitiere mal aus o.g. Buch: "Jede Anleihe, die zu Beginn einer Depression als AAA eingestuft ist und während der gesamten Depression auf AAA bleibt, ist eine befriedigende Investition. Aber wie soll man herausfinden, welche Anleihen das sind? In Kapitel 25 werden wir sehen, dass man sich in Kriesenzeiten nicht auf Ratingagenturen verlassen kann."


    Was aber, wenn wir statt einer Depression eine Hyperinflation bekommen?

  • ich sehr da auch nicht wirklich einen zusammenhang. klar ab 1929 sind natürlich die kurzen zinsen massiv gesenkt worden, aber die sätze der 10j bonds z.b. sind kaum gesunken. nach meinen quellen war das top 1929 bei 3,74% und das tief 1932 bei 3,13%.
    mehr hätte man da schon mit der tatsache erwirtschaftet, dass das allgemeine preisniveau gefallen ist. die kaufkraft eines $ hat sich also um ca. 25% erhöht. zusammen mit den kurssteigerungen bei den bonds können das dann also durchaus über 30% gewesen sein bez ca. 10% p.a. zwischen 1929 und 1932.


    mit goldminenaktien konnte man 1929 bis 1932/33 übrigens noch mehr verdienen. hometstake z.b. ist um 300% gestiegen in der zeit. real dann halt knapp 400% :D


    quelle bzl homestake: The Crash and Its Aftermath: A History of Securities Markets in the United States, 1929-1933 von Barrie A. Wigmore, S. 478.

  • […]

    Dafür hast du doch dein Gold, oder? Anmelden oder registrieren

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

Schriftgröße:  A A A A A