40-Meter-Yachten sind bereits Mittelmass

  • zumindest bei den Boni-Empfängern der Wertpapierhandels- und Investmentbanken und der Fondsbranche. So ähnlich war es heute morgen im Fernsehen zu hören.


    Erstaunlich, nicht?


    Auch Herrn Eichelburg stösst das sauer auf, was aber bei ihm zu erwarten gewesen ist. Dennoch dürfte er nicht Unrecht haben.


    http://www.hartgeld.com/systemkrise.htm


    Mein Eindruck:
    Milionen gelten nichts mehr, bzw. nur noch dann etrwas, wenn man zig davon besitzt.....


    Auch die Immobilienpreise sind in Großbritanien letztes Jahr wieder um 10 Prozentr gestiegen.


    Die Immobilien einer ganzen Nation haben wertmäßig 10 Prozent zugelegt. Wahnsinn. Toll, nicht?


    Oder kann es sein, daß jedes Augenmaß und jeder verbindliche Wertmasstab verloren gegangen ist. 10 Prozent Gewinn auf alle Immobilien eines Landes. Aus dem Nichts. Einfach so oder vielleicht doch nur dank Kreditwachstum und Geldschöpfung?.


    Und dann ist da plötzlich diese auch auf den Eichelburg-Seiten beschreibene Nervosität in eben jenen Kreisen, die in so märchenhafter Weise von der Inflation = Anstieg der Geldmengen / Bewertungen profitieren, den besagten Sonnenkönigen dieses Systems: Angestellten der Finanzbranche, die in Sauss und Brauss leben, die sich einen Luxus leisten, der früher nur Königen und Kaisern vorbehalten war.


    Warum diese Angst?


    Warum diese Nervosität?


    Weshalb diese Gedenkenspiele verschiedener Untergangszenarien?


    Warum immer wieder diese Warnungen aus genau diesen Richtungen einschließlich der hier noch nicht erwähnten Zentralbankkreise?


    Kann es sein, daß diese von einem nicht mehr unterdrückbarem Unrechtsbewusstsein herrührt?


    Und wie muss man die Staatsbankrottreden gewisser deutscher Politiker (z.B. Roland Koch) einordnen?



    Kann es sein, daß vielleicht Gelder wider besseren Wissens in Anlagen investiert wurden, die mit Extremverlusten abschliessen werden?


    Kann es sein, daß bereits viele Politiker garnicht mehr an die Rückzahlbarkeit von Staatsanleihen glauben und einigen von ihnen schlicht und einfach Muffensausen bekommen haben?


    Oder ist ein wie auch immer gearteter / ausgelöster Crash dringend gewollt. Und man bereitet nun die Bevölkerung langsam darauf vor?


    Stellt euch vor, es ist Hyperinflation - aber keiner geht hin und gibt sein Geld auch aus.


    Genau diese Situation haben wir nach meinem Dafürhalten derzeit. Und die, die eigentlich jeden Tag mit dem Crash rechnen und das seit Jahren und die, die auch alles tun, damit es soweit kommt....
    ....die wundern sich schlichtweg, daß immer noch nichts passiert. Sie können es einfach nicht fassen: Die Menschen sparen auch noch bei Geldmengenexpansionen um 10 Prozent und darüber (China) so, als wenn Geld einen gleich bleibenden, fest definierten Wert hätte.


    Und ignorieren dabei, daß der letzte Rest des Goldstandards und der Geldwertstabilität bereits 1971 mit der Weigerung der USA, Dollars in Gold einzulösen, beseitigt wurde.


    Die Verantwortlichen der Finanzbranche incl. Zentralbanken können es schlichtweg nicht fassen, daß es zu keiner Hyperinflation kommt. Denn diese Situation ist -historisch betrachtet - schlichtweg ohne Parallele.


    Bruchteile der Geldverschlechterung der letzten 30 Jahre hätten in der Vergangenheit bereits Währungszusammenbrüche und Umstürze ausgelöst. Nichts von alledem ist bislang passiert.


    Unfassbar, nicht wahr?

  • "Unfassbar", hm. Sicher ist es noch nie dagewesen, dass die weltweit größten Papiergeldwährungen über viele Jahrzehnte hinweg zwar konstant an Wert verloren haben, ihn aber nie nahezu vollständig und plötzlich verloren haben. Ich denke, das kann durchaus noch 10-30 Jahre so weitergehen (eher 15), aber ein Crash ist praktisch unvermeidbar. Noch können die Politiker den Zeitpunkt bestimmen, d.h. sie können die Verschuldung bremsen, das Gold der Zentralbanken halten - oder innerhalb kurzer Zeit diesen Crash selbst herbeiführen. Das werden sie aber nicht ewig tun können, allzu lange wird es nicht mehr dauern.

  • mesodor39
    Ja, es ist unfassbar, dass die Leute nicht in Panik geraten.
    Eine Frage, die ich mir öfters stelle ist die, wer eine an der Waffel hat? Ich, ein paar andere Spinner hier im Forum oder die 99,999 % von dem Rest der Bevölkerung.
    Eine Erklärung ist vielleicht die, dass in den letzten paar tausend Jahren Geld fast immer durch Gold oder Silber deckt waren. Es steckt praktisch in den Genen der Menschen, dass Geld gleich Gold oder Silber ist und somit sicher ist. Die letzten 35 Jahre ohne Golddeckung bzw. indirekte Golddeckung zählen entwicklungsgeschichtlich nicht, weil es eine relativ kurze Zeit ist. Außerdem ist ja nichts passiert. Die beiden Währungszusammenbrüche nach den Weltkriegen lagen an den Kriegen. Schließlich war auch alles zerstört, so war es auch kein Wunder, dass die Währungen zerstört waren.
    Eine andere Entwicklung ist rein subjektiver Natur. Ich verfolge das Forum hier seit Oktober 2005. Ich bin zu den Goldseiten gekommen, weil ich nach einer Erklärung für den Goldpreisanstieg gesucht habe. Gold steigt nicht ohne Grund so stark an. Auf jeden Fall finde ich, dass sich seit Oktober 2005 die Stimmung hier im Forum gewandelt hat. Die Leute sind nervöser geworden. Wie gesagt, ein rein subjektiver Eindruck. Woran das liegt, kann ich nicht sagen. Vielleicht ein Eichelburg Effekt. Vielleicht sehe ich auch immer mehr Sachen mit anderen Augen.
    Gruß Henry


  • Ist zwar schwere Kost und außerdem in englischer Sprache, aber ich möchte den Forumslesern hier noch einmal die diversen Aufsätze von Prof. Antal Fekete ans Herz legen. Basierend auf den Überlegungen des heute wenig bekannten deutschen Ökonomen Heinrich Rittershausen, versucht er nachzuweisen, daß das Währungs- und Arbeitslosigkeitsdrama des vergangenen Jahrhunderts begann, als in Deutschland und Frankreich ab 1909 (!) die Beamten nicht mehr mit Gold bezahlt wurden, weil die Regierungen in Vorbereitung des 1. Weltkriegs mit der Goldhortung begannen und das Gold sukzessvie als Zahlungsmittel aus dem Verkehr zogen und an dessen Stelle reine Zahlungsversprechungen traten. Wohlgemerkt vor dem 1. Weltkrieg, nicht als dessen Folge:


    The father of revisionist theory and history of money


    One man who did, and whom we salute here as the father of revisionist theory and history of money, was Professor Heinrich Rittershausen of Germany. In his 1930 book Arbeitslosigkeit und Kapitalbildung (Unemployment and Capital Formation) he predicted not only the imminent collapse of the gold standard but also the wholesale destruction of jobs world-wide as a result of the explosion of the time bomb planted in 1909, wrecking the clearing system of the international gold standard, the bill market. The horrible unemployment Rittershausen predicted would continue to haunt the world for the rest of the 20th century and beyond.


    If we want to exorcize the world of the incubus of unemployment with which it has been saddled by greedy governments hell-bent on concentrating gold in their own coffers in preparation for war, not only must we rescind legal tender legislation and re-establish the international gold standard, but we must also rehabilitate its clearing system, the international bill market. We must also reintroduce gold coin circulation and payment of wages in gold coin. In this way the fund, out of which wages to all those eager to earn them for work in providing the consumer with goods and services can be paid, will be resurrected. Then, and only then, can the so-called welfare state paying workers for not working and farmers for not farming be dismantled."


    http://financialsense.com/editorials/fekete/2007/0111.html


    http://www.financialsense.com/…als/fekete/2007/0115.html


    grüsse


    auratico

  • Zitat

    Original von mesodor39
    ... Die Menschen sparen auch noch bei Geldmengenexpansionen um 10 Prozent und darüber (China) so, als wenn Geld einen gleich bleibenden, fest definierten Wert hätte.


    Wenn alle fleißig sparen, besonders Bargeld, dann hat es das kurioser Weise auch. ;)

  • Zitat

    Bruchteile der Geldverschlechterung der letzten 30 Jahre hätten in der Vergangenheit bereits Währungszusammenbrüche und Umstürze ausgelöst. Nichts von alledem ist bislang passiert.


    Kann es sein, daß wir alle viel zu ungeduldig sind? Oder wie es so schön heißt: "Geduld ist eine Tugend".


    Ich habe es zwar nicht mehr ganz genau in Erinnerung, aber an dieser Stelle mal ein Hinweis auf die Zeitebene im Römischen Reich. Von Anbeginn der Münzverschlechterung (Unter Augustus wurden Aureus (Gold) und Denar (Silber) erstmals reformiert=verschlechtert) erreichten die römischen Münzen erst mehr als 300 Jahre später einen derartigen Verschlechterungsgrad, das eine neue Münze (Solidus) hermußte. Das wackere Rom hat sich also ein paar Jahrhunderte durchmogeln können, was das Geld betraf.


    Ich will jetzt hier keine Vergleichsdiskussion zu heute anzetteln, aber wir werden wohl alle noch staunen, wie lange es gutgehen wird.


    Ich habe mir daher einen sehr pragmatischen Standpunkt zu eigen gemacht: Das Sparen in Gold- und Silberbullions bereitet haptischen Spaß, ist lehrreich (wer wußte vorher schon, was ein Kookaburra ist oder das 2007 das Jahr des Schweins ist?) und macht Sparen zum wohligen Erlebnis. Ich spare dabei freiwillig Summen, die ich als unpersönliches Papier- oder elektronisches Geld nie angesammelt hätte.
    Ergo: Ob die Krise nun bald kommt oder in 20 Jahren oder gar nicht ... sei's drum, Hauptsache, ich war vorbereitet. Aber nebenbei habe ich mit Riesenspaß gespart und kann mir trotzdem angenehme Dinge des Lebens leisten.


    meint jedenfalls Fab :P

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