Ich hätte da mal einige ganz blöde Anfängerfragen zu Edelmetallanlagen in Papier

  • Bisher bin ich ja absolut von physischen Edelmetallen gefangen.
    Die kann man angreifen, angucken.....etc.
    Das finde ich auch schön und gut für die Rücklage, bei der man sich nicht sonderlich um den EM Preis zu scheren braucht, da man damit eh nicht spekulieren will.
    Jetzt treibt mich aber auch der Gedanke, dass man mit Papier sehr wohl spekulieren könnte (wenn auch nur im kleinen Rahmen)


    Hier meine Fragen (Ich bin auf dem Gebiet absoluter! Anfänger, deshalb bitte nicht gleich mit Knüppeln auf mich losgehen, wenn die Fragen zu blöde sind)


    1. Sehe ich das richtig, dass wenn ich mir für ein gewisses Geld, was ich erübrigen kann EM Papiere kaufe (Ich hab jetzt keine Ahnung welche und wie die heissen würden), wenn der Preis gerade entsprechend niedrig ist und die mir dann hinlege bis der Preis wieder steigt und dann verkaufe, ich ein ziemlcih kleines Risiko eingehe mein Geld zu verlieren.


    Bzw.


    2. Wo liegt denn eigentlich das Risioko bei der ganzen Angelegenheit?


    Wenn ich physisch Silber kaufe, angenommen 100 Unzen zum Preis von 12 Euro die Unze und warte bis der Silberpreis gestiegen ist und verkaufe die für 13 Euro die Unze wieder weiter, dann hab ich 100 Euro verdient.


    Ist das bei Papier anders?


    Oder sollte ich als wirklich garnichts davon Wissender lieber die Finger davon lassen.
    Und wenn ja, warum?
    Es wäre nett, wenn ihr die Erklärungen bitte für Dummies abgeben könntet, da ich mit den Fachbegriffen auch noch nicht allzuviel anzufangen weiss.


  • Die Risiken sind ganz einfach:


    Gold und Silber in physischer Form kaufst Du diskret. Und Du bekommst Ware für Dein Geld, die nicht verdirbt.


    Bei "Papierprodukten" ist das alles nicht so:
    Du kannst bei Kursänderungen -bis hin zum Totalverlust (Zertifikate)- und auch noch darüber hinaus (Futures) verlieren. Das kann, je nachdem wie Du spekulierst, so weit gehen, daß Du bei Futures am Ende alles verloren hast, was Du besitzt.


    Du kannst, bei starken Kursbewegungen und panikartigen Verkäufen nicht darauf vertrauen
    - daß Deine Order zeitnah weitergeleitet wird (Überlastung
    des Personals)
    - daß trotzdem weitergehandelt wird
    - daß Du bei "stopp-loss-orders" nahe Deinem Stopkurs rauskommst
    - daß Verkauforders nach einer kurzfristigen Handelsunterbrechung
    tatsächlich noch ausgeführt werden und es keiner weiteren Order
    bedarf
    - daß Emittenten Kurse stellen
    - daß die Handelssysteme funktionieren ("Überlastungsgefahr")
    - daß die Telefon- und Nachrichtenverbindungen funktionieren
    - daß Börsen überhaupt geöffnet bleiben
    - daß Börsenregeln nicht zu Deinem Nachteil geändert werden
    - daß in Fall einer für Dich erfolgreichen Spekulation mit märchenhaften
    Gewinnen Dein Vertragspartner zahlungsfähig ist. Dieser ist nämlich
    keine natürliche Person, sondern eine Kapitalgesellschaft mit
    Haftungsbeschränkung.
    - daß es im Fall von Gold- und Silber ETF´s nicht zu einer
    Beschlagnehme des Edelmetalls kommt, falls eine Regierung
    das Metall haben will / haben muss.


    usw.


    Alles klar?

  • Gar nicht so dumm, die Frage.


    Bin auch gespannt auf Antworten der Papierexperten, da ich auch kaum Ahnung habe von Zertifikaten o.ä.


    Anders bei Aktien. Diese kann man auch als Papier bezeichnen, wenngleich meine Meinung hier anders ist. Eine Aktie ist m.E. ein Anteilsschein eines Unternehmens, welches sich in der Regel auch durch physisch vorhandene Werte auszeichnet. Dennoch ist es ein Wertpapier.
    Beim Spekulieren mit einer Goldminenaktie ist es genau so einfach, wie Du es anzunehmen scheinst. Du kaufst die Aktie bei 10, und wenn der Kurs steigt, verkaufst Du sie für 11 mit 10% Gewinn Brutto.
    Das Risiko für das Spekulieren bei der Sache ist einfach erklärt. Wenn Du die Aktie nicht teurer verkaufen kannst, als du gekauft hast, so behälst Du die Aktie (widerwillig) oder verkaufst mit Verlust. Soweit zu Aktien.
    Was Zertifikate, Terminprodukte etc betrifft, wird sich sicher jemand finden, der Dir das erklären kann. Aber am Grundprinzip ist da sicherlich nicht viel anders.

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • Es ist zwar nicht alles klar, aber doch zumindest so einiges.
    Sehr spekulativ und sehr risikoreich, ist jetzt mal das Erste was ich so rausgelen habe.
    Das sollte man also nur mit Geld machen, was man auch echt übrig hat (sowas gibts bei mir leider nicht).
    Danke erstmal für die Antwort.

  • Bei Aktien ist die Gefahr eines "Totalausfalls" aber doch auch gegeben, oder?
    Wenn ne Firma pleite macht und ich hab die Aktien nicht rechtzeitig abgestossen, dann guck ich doch auch in den Mond.

  • Klar !

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • Mesodor39 hat sehr schön die Risiken der Zertifikate aufgezählt. Man könnte jetzt fairerweise die Probleme beim physischen Handel/Lagerung aufführen, wie Diebstahl, Lagerkosten, Anonymitätsprobleme usw.


    Fakt ist, dass wenn Emittenten und Banken mit ihren Zertifikaten den Bach runter gehen, wir dann auch andere Probleme haben werden, die das evt sehr klein aussehen lassen. Als Beispiel sei Metallbeschlagnahme genannt, Krieg usw.


    Wer nicht nur in diesen Extremen lebt, kann sich schon dem Zertifikatemarkt öffnen und auch sehr gute Produkte finden. Ich will mal eins vorstellen:


    Societe Generale, Bonus-Zertifikat auf Silber, WKN: SG0F9E


    Wenn die Feinunze Silber bis zum 10.12.2009 nicht unter 7,50 US$ gefallen war/ist, bekommt man am 17.12.2009 mindestens 16,40US$ für die Feinunze ausbezahlt. Steigt Silber höher, als 16,40$ ist man daran beteiligt. Fällt Silber unter 7,50$ während der Laufzeit, dann verliert man den Bonus und bekommt am Fälligkeitstag "nur" den Preis einer Feinunze Silber ausbezahlt. Zum heutigen Tag wäre die Bonusrendite 12,18% auf die Laufzeit, oder 4,19% p.a. wenn die 7,50$ halten.


    Wesentlich bessere Zertifkate gibt es auf Industriemetalle, wie zB Zink oder Kupfer. Eins ist klar: Man sollte eine Marktmeinung haben, aber die haben die meisten hier ja. Und auf diese Marktmeinung lassen sich auch gute Zertifikate finden. Nur anscheinend sind hier sehr viele User drauf fixiert, dass Zertifikate Teufelszeugs sind und es quasi nur drum geht, ob man nun in einer Woche oder erst in 2 Wochen sein Geld durch Knock-Out oder Emittentenbankrott los ist. Das ist völliger Nonsense!

  • Deine Fragen sind ziemlich unspezifisch. Was verstehst du unter Papier? Zertifikate, die den Rohstoffpreis nachbilden, Optionsscheine auf den Rohstoff, Knockout-Produkte o.ae.?
    Unendlich lang laufende Zertfikate verhalten sich weitestgehend wie das Unterlying. Ein Totalverlust ist da eigentlich nur durch Emittentenpleite oder jahrelang stagnierenden/sinkenden Rohstoffpreis (die Emittentenentgelte fressen dann natuerlich den Anlagebetrag nach und nach auf) moeglich. Bei Calls ist ein Totalverlust auch ohne Emittentenausfall moeglich, wenn du das falsche Produkt waehlst. Wenn du denkst, Gold steigt bis Ende Juni auf 700 Dollar und den zu dem Termin ablaufenden Call kaufst, Gold dann aber nur bei 650 steht, ist dein Geld weg.
    Dito bei Knockouts, wenn die Knockoutschwelle ueberschritten wird.


    Vorteil der letzten beiden Produkte ist, dass du ueberproportional verdienen kannst. Ich hab bei 7000 Daxpunkten Dax-Puts gekauft, die sind bei einem Daxverlust von 5% um 50% gestiegen. Solche Hebel sind mit physischen Investments natuerlich unmoeglich.


    Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass das Frustpotential bei Optionsscheinen sehr hoch ist. Ich hab mich z.B. im Mai 2006 um eine Woche verschaetzt, der Preis fiel eine Woche nach Auslaufen meiner Puts ins bodenlose. Eine Woche eher, und die Scheine waeren um tausende Prozent gestiegen. Und ueber einen Verlust aergert man sich ja immer staerker als ueber einen gleich hohen Gewinn.


  • Das hört sich doch garnicht verkehrt an, da kann man ja fast garnicht verlieren.
    Wie würde ich es denn jetzt z.B anstellen davon was zu kaufen.
    Wieviel kostet sowas, gibt es eine Mindestabnahmemenge.


    TeeKay
    Meine Fragen können ja nur unspezifisch sein, da ich z.Z. noch überhaupt gar keine Ahnung habe.
    Ich hätte halt nur gerne was, wo das Risiko nicht so hoch ist, sein ganzes Geld zu verlieren.
    Sollte die Verdienstmöglichkeiten nicht ganz so hoch sein, dafür aber auch das Risiko eines Totalverlustes möglich gering gehalten werden, dann wäre das schon mal die richtige Richtung für mich.
    Was Wolf99 da angeführt hat sieht doch ganz so aus, als hätte man die Möglichkeit, mit relativ geringem Risiko die Möglichkeit was dazuzuverdienen oder halt eben nicht, aber das eingesetzte Geld ist auf jeden Fall nicht komplett weg.
    Ist fast wie physisch, nur dass man unter bestimmten Umständen einen Bonus dazukriegt.

  • Ich bin sicher, dass es da einen Pferdefuß gibt. Wäre nett, wenn Wolf99 das nochmal erläutern könnte. Was ist z.B. mit laufenden Gebühren... Ich habe analog zu Donk hier auch recht wenig Kenntnis.


    Eine der langfristig sichersten Anlagen ist phys. EM. Allerdings kann man damit m.E. nicht reich werden. Man kann aber Reichtum konservieren, vielleicht besser als mit jeder anderen Form.

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

    Einmal editiert, zuletzt von Kellermeister ()

  • Zitat

    Original von Kellermeister



    Eine der langfristig sichersten Anlagen ist phys. EM. Allerdings kann man damit m.E. nicht reich werden. Man kann aber Reichtum konservieren, vielleicht besser als mit jeder anderen Form.


    In gewissen zyklisch bedingten Fällen stimmt das nicht ganz, denn dann kann man sehr wohl seine Kaufkraft mit physischen Edelmetallen sehr stark erhöhen, speziell dann, wenn alle anderen ASSETS zur Normalität zurückfinden ;)


    675 Unzen Gold für ein durchschnittliches Häuschen??! Naja, was da wohl über- bzw unterbewertet ist liegt wohl auf der Hand...Und das GANZE erst in Silber gerechnet, nanana... :rolleyes:


    P.S Ein Einäugiger unter den BLINDEN sollte schon erkennen, dass in diesen Verhältnissen einiges im ARGEN liegt...

    "Ess und trink so lang Dir´s schmeckt scho 2mal ist uns´s Geld verreckt!"; "Steuerbetrug ist der strafbare Versuch des Steuerpflichtigen den legalisierten Diebstahl durch die Herrschenden zu verhindern." "Goldpreis = Gold/Vertrauen in die Geldwertstabilität."

    4 Mal editiert, zuletzt von Homm13 ()

  • Zitat

    Original von Donk
    [
    Das hört sich doch garnicht verkehrt an, da kann man ja fast garnicht verlieren.
    Wie würde ich es denn jetzt z.B anstellen davon was zu kaufen.
    Wieviel kostet sowas, gibt es eine Mindestabnahmemenge.


    Ich will es mal so ausdrücken: Einem reduzierten Verlustpotential, steht eine gesteigerte Renditeerwartung im Vordergrund. Mindestanlagemenge ist 1 Stück, was heute 10,39 Euro kostet. Dazu kommen Bankspesen beim Kauf. Bei eingesetzten 2000 Euro beim Kauf, kommt man bei Discountbrokern auf ungefähr 0,3 -0,5% Spesen. Hält man das Zertifikat bis zum Fälligkeitstag, fallen keine weitere Gebühren an und das Zertifikat wird kostenfrei ausbezahlt.


    Robertino


    Es gibt auch Studien die beweisen, dass Anlagen in Zertifkate 77% Mehrwert erwirtschaftet haben, als eine Anlage in das Underlaying selber. Koppelt euch bitte mal davon ab, dass Zertifikate nur gehebelt in irgendwelche Futuresmärkte investieren und man immer der Dumme bzw der Verlierer ist.
    Grade im Bereich Aktien machen Zertifkate Sinn, da dort die anfallenden Divivenden in sehr gute Bonus oder Discountmechanismen umgewandet werden. Bevor ich blank in eine Aktie investiere und meine Dividende mit 30,5% versteuern muss (25% Zinssteuer + 5,5% Solizuschlag) lasse ich mir von einem Emittent lieber einer Bonus bauen, der mir bei einer Schwelle von sagen wir mal 25% eine Bonusrendite von 15% garantiert und das bei einer Laufzeit von 13 Monaten. Bei einer Aktie kann ich mir gar keine Rendite ausrechnen, bei einem Bonuszertifkat auf diese Aktie ist zumindest eine Renditeberechnung möglich, wenn gewisse Schwellen halten. Selbst wenn diese reißen, habe ich nur den Bonus (also die Dividende) verloren und habe die Aktie noch. Da es auf Aktien immer mehrere verschieden Zertifkate gibt, kann ich auch meine Renditeerwartung oder meine Schutzbarrieren frei gestalten.


    Grade in solchen Zeiten wie jetzt, lege ich mich entspannt zurück, wenn bei den Zertifkaten die Schwellen tief genug sitzen und nicht reißen. So lange das nicht passiert, ist mir mein Bonus zum Fälligkeitstag sicher.

  • Zitat

    Original von Robertino
    Klar kann mit einem Zertifikat mehr erwirtschaftet werden als mit einer Anlage in die Basis. Ein „Mehrwert“ entsteht dabei aber nicht.


    Irgendwie alles widersprüchlich was du da so los läßt. Schade das eine Diskusion über alternative Assets hier nicht möglich ist und Zertifkate, die nachweislich Mehrwert ggü einem Underlaying generieren können, hier als Pyramidensystem dargestellt werden.

  • ich muss auch sagen Donk hat mir die worte aus dem mund genommen.
    ich finde die angesprochenen themen sehr gut hier,da ich leider genau so wir donk keine ahnung habe und auch etwas mehr machen möchte als nur in physischen Edelmetallen investieren.
    was mich z.b. auch mal interessiert ist,
    bei welchem unternehmen (Bank usw) ist es denn gut und günstig.
    da mir noch im ohr liegt,das nix kostenlos ist,wie z.b. depot - jede order - und und und.
    wie hoch sind z.b. die gesamten nebenkosten,ich meine vom eröffnen des depots bis zum verkauf der aktie .?
    ich hoffe ich bin verständlich gewesen =) da wie gesagt ich auch nur leihe bin und mich auch nicht so mit den fachbegriffen aus kenne.

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