Trotz Miniaufschwung, Das Spiel ist aus - Nichts geht mehr
Wenn das stimmt wird es langsam eng.
18. November 2024, 19:45
Trotz Miniaufschwung, Das Spiel ist aus - Nichts geht mehr
Wenn das stimmt wird es langsam eng.
lustiger artikel, fast genauso unterhaltsam wie der "global economy collapse" thread.
redy
ZitatOriginal von walpel
Trotz Miniaufschwung, Das Spiel ist aus - Nichts geht mehr
Wenn das stimmt wird es langsam eng.
Marxismus pur und in Reinkultur.
So habe ich das vor über 30 Jahren beim Studium im Fach Marxismus-Leninismus lernen müssen. OB es davon richtiger geworden ist, weiß ich nicht. Über zahllose Punkte streiten sich
die Politik- und Wirtschaftswissenschafter ununterbrochen. Dadurch dass er ständig alle anderen Meinungen verneint, hat der Autor nicht mehr recht als seine Kontrahenten.
Bei solchen "Darbietungen" geht bei mir regelmäßig die Hutschnur hoch !
Da wird der kapitalistische Unternehmer als "doof" hingestellt, nur weil er Leute zugunsten einer Maschine entlassen hat und dann angeblich "erstaunt" merken würde, dass durch die Konkurrenz mit der gleichen Taktik die Marge schwindet.
So ein Dünnpfiff !
u.a. weil:
Es erstaunt ihn nicht.... er hat damit gerechnet, dass die Preise fallen werden und genau deshalb die Maschine angeschafft um in dem Markt weiter zu bestehen...
Und was passiert mit den Betrieben, die es nicht machen ?
Kompletter Arbeitsplatzabbau infolge fehlender Konkurrenzfähigkeit !
Tolle Alternative.....
Nicht die versuchte Margenerhöhung ist der Grund der Maschine, sondern Erhalt der Konkurrenzfähigkeit.... und somit Arbeitsplatzsicherung (und seien es auch weniger als vorher).... wird hier mit Absicht Ursache und Wirkung vertauscht ?
ich halte von der in meinen Augen doch sehr links eingefaerbten Darstellung schon mal nicht viel!
Vielmehr waere ein Verweis auf die in frueheren Jahren immer wieder teils utopischen Lohnerhoehungsforderungen der Gewerkschaften hinzuweisen die uns auf ein Lohnniveau gebracht haben das einfach zu hoch ist was in der Folge alle Preise in Deutschland hat steigen lassen.
Prinzipiell muesste mal die Frage gestellt werden ob es eigentlich rechtens sein kann Lohnsteuer zu verlagen. Diese unnoetige Verteuerung der Arbeit ist es doch die die Alternative "Maschine" erst interessant werden laest!
Aufschwung???
ja wo ist er denn? An den meisten geht der doch wohl voll vorbei!
Und was ist mit der Inflationsrate? Irgendwo bei real gefuehlten 10%!
Warum sind eigentlich bei der Ermittlung des Warenkorbes Steuern und Abgaben nicht mit enthalten? ...
Deutschland hat fertig! Der Kapitalismus wird noch etwas ueberleben doch auch hier muss man realistischerweise sehen das es so ja nicht weiter gehen kann mit den ungedeckten Geldmengen!!!
ZitatOriginal von HankTheKnife
Da wird der kapitalistische Unternehmer als "doof" hingestellt, nur weil er Leute zugunsten einer Maschine entlassen hat und dann angeblich "erstaunt" merken würde, dass durch die Konkurrenz mit der gleichen Taktik die Marge schwindet.
Und diese lustigen Beispiele, wie:
Ein Direktor von Bayer erzählte mal dem Spiegel: „Ich verstehe das nicht, ich rationalisiere ständig, und dennoch fällt unsere Profitrate.
Sollte dieses Zitat wahr sein (was ich bezweifle), dann beweist es allenfalls, dass es auch unter Konzernchefs Idioten gibt, die beim Rechnen nicht über die Zahl 3 hinauskommen.
ZitatOriginal von FanaticsVfL
. . .
Vielmehr waere ein Verweis auf die in frueheren Jahren immer wieder teils utopischen Lohnerhoehungsforderungen der Gewerkschaften hinzuweisen die uns auf ein Lohnniveau gebracht haben das einfach zu hoch ist was in der Folge alle Preise in Deutschland hat steigen lassen.
. . .
Ich weiß jetzt nicht, ob das ein linkes, rechtes oder ein sonstwie in eine Ecke zu stellendes Faktum ist. Aber es ist und bleibt nunmal Fakt und kann nicht oft genug wiederholt werden, weil permanent so getan wird, als komme es auf die Lohnhöhe (Lohnnebenkostenhöhe) an:
Hinsichtlich der Konkurrenzfähigkeit (und natürlich als eine ihrer Ausprägungen die Exportkonkurrenzfähigkeit) kommt es nicht auf die Lohnhöhe, sondern auf die Lohnstückkosten an.
Vereinfacht: der deutsche Werkbankschrauber kann ruhig dreimal soviel kosten, wenn er nur dreikommafünfmal soviel produziert, wie der kirgisische oder chinesische Werkbankschrauber.
Ganz einfach zu verstehen und in einer ideologiefreien Diskussion gut zu vermitteln. Dafür braucht's keine Wirtschaftsweise, G'Studierte oder Politiker (allenfalls um diesen simplen Zusammenhang zu vernebeln).
Stellt euch vor: sogar der deutsche Chef der Werkbankschrauber kann dreimal soviel kriegen, wenn . . .
Damit's wirklich hängen bleibt: sogar der deutsche Shareholder der Werkbankschrauberfirma kann dreimal soviel kriegen, wenn . . .
(Aber dem deutschen Shareholder wäre das natürlich viel zu wenig, kann ich gut verstehen)
ZitatOriginal von Wayne Schlegel
Vereinfacht: der deutsche Werkbankschrauber kann ruhig dreimal soviel kosten, wenn er nur dreikommafünfmal soviel produziert, wie der kirgisische oder chinesische Werkbankschrauber.
Ganz einfach zu verstehen und in einer ideologiefreien Diskussion gut zu vermitteln.
Stimmt. So kann man versuchen, es zu vermitteln. In praxi ist es dann leider nicht so einfach, da im Rahmen der Globalisierung der Kirgise oder Chinese an fast der gleichen Werkbank stehen und mengenmäßig das gleiche produzieren. Da kommen dann Softskills (Ausbildung, Erfahrung, Knowhow, technologische Kette,...) zum Tragen. Das versteht der Michel dann nicht mehr.
ZitatOriginal von Oskar
Stimmt. So kann man versuchen, es zu vermitteln. In praxi ist es dann leider nicht so einfach, da im Rahmen der Globalisierung der Kirgise oder Chinese an fast der gleichen Werkbank stehen und mengenmäßig das gleiche produzieren. Da kommen dann Softskills (Ausbildung, Erfahrung, Knowhow, technologische Kette,...) zum Tragen. Das versteht der Michel dann nicht mehr.
Oskar, ich setze noch was drauf: Da wir ja die Werkbank geliefert haben (und wenn wir es nicht schaffen, immer als erste die allertollste Werkbank zu haben), sollten wir doch gleich auch die zugehörige Gewerkschaft mitliefern, oder ist doch nicht alles globalisiert? Und wenn nicht alles globalisiert ist, wieso lassen wir es uns dann gefallen, wenn nur einseitig globalisiert ist? Okay, jetzt sind wir in der Grundsatzdiskussion Globalisierungsnutzen und -schaden. Da wollte ich eigentlich gar nicht hin. Jeder kann die Globalisierungsauswirkungen in seinem eigenen Wohlstandswachstum oder Nichtwachstum höchstselbst sehen. Muß man daher gar nicht kommentieren Mir kam's darauf an, dem pauschalen Lohnhöhengejammer, die Lohnstückkostenrealität zu entgegnen. Nix für ungut.
ZitatOriginal von walpel
Trotz Miniaufschwung, Das Spiel ist aus - Nichts geht mehr
Wenn das stimmt wird es langsam eng.
Ja ja, der "Kapitalismus". Wo sieht denn der Autor jenes Artikels noch Kapitalismus????
Genau solchen Leuten haben wir es dann zu verdanken, dass es auch nach dem Crash des jetzigen Systems nicht zu einem gesunden Wahrungs- und Wirtschaftssystem kommt, weil sie die gegenwärtigen Uebel auf "den Kapitalismus" abschieben, anstatt zu erkennen, dass die Probleme von den unzähligen Eingriffen in den Markt kommen, die seit Jahrzehnten "zur Zähmung des Raubtierkapitalismus" immer und immer wieder unternommen werden
ZitatOriginal von Einsiedler
Ja ja, der "Kapitalismus". Wo sieht denn der Autor jenes Artikels noch Kapitalismus????
Genau solchen Leuten haben wir es dann zu verdanken, dass es auch nach dem Crash des jetzigen Systems nicht zu einem gesunden Wahrungs- und Wirtschaftssystem kommt, weil sie die gegenwärtigen Uebel auf "den Kapitalismus" abschieben, anstatt zu erkennen, dass die Probleme von den unzähligen Eingriffen in den Markt kommen, die seit Jahrzehnten "zur Zähmung des Raubtierkapitalismus" immer und immer wieder unternommen werden
Der Begriff "Kapitalismus" ist eben nicht mehr trennscharf genug für eine sinnvolle Diskussion vorallem, weil historisch vorbelastet und daher leicht in eine Ecke zu drängen.
Bei einer differenzierenden Diskussion müßte man z.B. die Begriffe "Debitismus" oder "Zins-Geld-System" definieren und mit diesen operieren. Darüber gibt's Artikel und Bücher von schlauen Leuten (jedenfalls schlauer, als ich es jemeils zu sein in der Lage sein werde).
Hier im Forum hat mal einer gesagt, der Kapitalismus würde perfekt funktionieren, wenn es keine Gier im Menschen gäbe - genauso wie der Sozialismus. Ich glaube, der hatte recht. Alles Konzepte des Zusammenlebens und -wirtschaftens, die die Schwächen des Menschen nicht ausreichend berücksichtigen.
ZitatOriginal von Wayne Schlegel
Hier im Forum hat mal einer gesagt, der Kapitalismus würde perfekt funktionieren, wenn es keine Gier im Menschen gäbe - genauso wie der Sozialismus. Ich glaube, der hatte recht. Alles Konzepte des Zusammenlebens und -wirtschaftens, die die Schwächen des Menschen nicht ausreichend berücksichtigen.
Hab' ich leider nicht gelesen, halte das aber für völlig falsch.
Der Kapitalismus (also eine Gesellschaft, die über das Kapital geregelt wird) funktioniert nur, weil der Mensch gierig ist. Falls jemanden die Pawlowsche Bedürfnis-Pyramide was sagt.
Der Sozialismus (also die Gesellschaft in der das Kapital allmahlich bedeutungslos wird und nur soziale Faktoren eine Rolle spielen) brächte einen Menschen, der seine vieltausendjährige Geschichte und Entwicklung bereits lange überwunden hat. Nicht umsondt wollten die Kommunisten immer den "neuen Menschen" , das "neue Menschenbild" generieren.
@ Oskar
du meinst die Maslowsche Bedürfnispyramide... Pawlow war der mit dem sabbernden Hund...
Im Übrigen bin ich ganz deiner Meinung!
Grüße von
Truman
xD
ZitatOriginal von Truman
@ Oskar
du meinst die Maslowsche Bedürfnispyramide... Pawlow war der mit dem sabbernden Hund...
Im Übrigen bin ich ganz deiner Meinung!
Grüße von
Truman
Entschuldige, Verschrieben. Blöde Tastenklickerei.
Zitat
Das sage mal einem Theologen!
ZitatOriginal von Mehlwurm
Der Kapitalismus funktioniert so gut, weil er auf das Schlechte im Menschen setzt. Zumindest in der Theorie führt Gewinn- und Nutzenmaximierung (also Egoismus) zur optimalen Ressourcenverwendung (Paretooptimum) und Wohlstand. In der Praxis sieht es etwas anders aus, da hat der Kapitalismus auch Nachteile - es läßt sich in einem sozio-ökonomischen System nicht alles über den Markt/Preis regeln.
Der Sozialismus setzt dagegen sowas wie den idealen altruistischen Menschen vorraus.
Zusammenfassung: beide Systeme scheitern am Faktor Mensch
ich sehe nicht, dass beide System scheitern ..
ich drücke es mal so aus: beide gibt es gar nicht oder nicht mehr !
Dem Ideal von Marx und Engels auch nur nahekommenden Kommunismus hat es nie gegeben, die Planwirtschaftsversuche sind jämmerlich gescheitert oder haben sich klammheimlich der Marktwirtschaft zugewendet (China).
und den Kapitalismus, den Marx und Engels im 19ten Jahrhundert erlebt hatten, den gibt es auch schon lange nicht mehr. Der hat sich nämlich weiterentwickelt, "Kapitalismus" ist auch die Bezeichnung der Kommunisten für demokratisch/marktwirtschaftliche Systeme. Diese haben den fürs Überleben unschätzbaren Vorteil, sich stetig weiterzuentwickeln, durch Wettbewerb, auch zwischen Parteien, Staaten und Steuergesetzgebungen Fehler schnell zu korrigieren und letztlich für alle Beteiligten mehr zu erreichen, als es planwirtschaftliche Dikaturen je können würden, wenn Sie denn wirklich altruistisch, zu Wohle der Allgemeinheit installiert würden. Egal ob unser System nun Defizite an Gerechtigkeit und Demokratie haben mag .. ich sehe überhaupt kein Indiz dafür, dass hier etwas schief läuft. Die Kritik von ultrareaktionären wie der zitierten Kommunistenseite ist eigentlich nicht wert, im Detail diskutiert zu werden. Normale Kritik, wie sie auch hier die Boards füllt, von wegen Staatsverschuldung, zuviel oder Zuwenig Sozialstaat, falscher oder richtiger Politik anderer Staaten ... das ist keine Systemkritik, sondern imho konstruktive Kraft und Teil des Systems: es ist eben nicht der Manchesterkapitalismus vom alten Marx, sondern eine soziale Marktwirtschaft, in der sich nicht nur die Technologien wandeln, sondern auch die Gesellschaft, das Sozialwesen .. genau das Gegenteil von realitätsfremden "starren" Systemen.
Starre Systeme sind alle die auf "Ideologien" beruhen, in denen ein prophet gesagt hat, wie eine Familie funktioniert und wie eine Wirtschaft gelenkt wird. In der Marktwirtschaft ist es kein Problem, wenn sich alles dauernd ändert (auch wenn es manche Zeitgenossen beunruhigt) .. letztlich wird doch alles parallel ausprobiert: USA Kapitalismus, China-KommuniKapitalismus, Schweizer Neutralität, Euroland, Soziale Hängematten-Staaten, Steueroasen ... und was schlecht funktoniert, wird letztlich aufgegeben, und was gut funktioniert wird weiterentwickelt. Regierungen wie Bush werden abgewählt, Firmen die Fehler machen gehen Pleite ... Unzufriedene Arbeiter streiken, zufriedene produzieren .. Unbezahlbare Sozialsysteme werde wieder eingeschränkt ... das ist die Überlegenheit des sogenannten Kapitalismus.