Yukos - Ein Ölkonzern in Gefahr. Sell, sell, sell.

  • Ich denke, dass mein Beitrag hier richtig ist. Schliesslich heisst das Forum nicht nur "Gold & Silber", sondern auch "Börse und Wirtschaft". Ausserdem sind hier anscheind einige an Ölaktien interessierte Leute unterwegs. Diese möchte ich vor falschen Entscheidungen warnen, denn es kann vorkommen, dass eine um 10% gefallene Aktie als "günstig" erscheint, nur weil sie eben gefallen ist.


    Den Russen kann man einfach nicht trauen - den russischen Aktien auch nicht. Auf jeden Fall halte ich mich an dieses Motto, was Ölkonzerne anbelangt. Ich denke, es wird weiterhin so laufen, dass zu erfolgreiche russische Konzerne durch die Regierung zerstört werden.


    Glücklicherweise hielt ich nie Yukos-Aktien, obwohl mich die Ölaktie durchaus gereizt hat. Nun werde ich definitiv die Finger davon lasse und rate den in die Aktie investierten Leute, die Aktie schnellstens zu verkaufen, auch wenn mit Verlust. Denn sogar der Konzern selbst gibt zu, dass er von einer Insolvenz bedroht ist wegen der Nachzahlung von fast 3 Milliarden Euro an Steuern.


    Quellen sollten mittlerweile genügend verfügbar sein.
    Quelle 1 (NZZ)
    Quelle 2 ([URL]www.aktuell.ru)[/URL]
    Quelle 3 ([URL]www.welt.de)[/URL]
    [URL=http://finanzen.sueddeutsche.de/nws.php?nws_id=1000314673&cmp_id=&ntp_id=362,383,385]Quelle 4 ([URL]http://www.sueddeutsche.de[/URL])[/URL]

  • Habe bereits Ende April darauf hingewiesen,


    YOKOS ist im Moment total blokiert,aber auch Siebneft,die immer noch rechtlich zu YOKOS gehören,sind davon betroffen!!


    Sehr gute Informationen findest Du auch unter


    http://www.asia-econemy.de unter news,vom 29.04.04 und 27.04.04


    Ich habe keine mehr :D


    Grüsse



    Kalle



    Ps:Dieser Beitrag gehört eigentlich in den Thread


    " Informationen zum Oel "

  • Ich habe mir auch überlegt, ob ich meinen Beitrag in die bereits existierenden Öldiskussion veröffentlichen soll, erachte das Thema aber als ausreichend wichtig und den Informationsgehalt als hoch genug, um diesem Thema (Yukos) eine eigene Diskussion zu widmen.


    Gruss!
    Prosciutto


    PS: Klicke doch auf den ÄNDERN-BUTTON, wenn du einen kurz vorher geschriebenen Beitrag minimal verändern willst.

  • Hallo, bei Russen-Aktien hatte mir mein Bauchgefühl gesagt halte dich daraus.Habe mich dort immer fern gehalten ausser einer Goldaktie, den Namen kann ich weder jezt aussprechen noch schreiben fängt mit Buryatzoloto an, läuft aber auch nicht, steht glaube ich in Verbindung mit Bema-Gold, gekauft habe ich diesen Wert bei € 10,oo ist jetzt glaube ich bei 14.50, es gibt aber fast keine Umsätze.
    gruß hpoth
    an, müßte

  • - die Probleme sind im Moment nur bei YUKOS, weil der Chef halt zu sehr die Opposition unterstützte.
    - es geht nicht um YUKOS, es geht jetzt hauptsächlich um Khodorkovsky und sein Team.
    - die anderen, von den Oligarchen geführten Konzerne, sind eventuell bald auch in Gefahr (Norilsk Nickel, Lukoil obwohl die zum Putin hält)
    - Eigentlich müssen die Oligarchen für ihr Diebstahl, und "Privatisierung" in Russland war nicht aneres als Diebstahl, wo die Jungs Milliarden schwere Firmen für Apfel und Ei übernahmen, bestrafft werden. Oder wie heisst es, wenn 1 Firma mit 30 Milliarden Umsatz und 5 Milliarden Gewinn für 50 Millionen, die dazu noch vom Konzern selbst in Form eines Kredites bezahlt wurden, heissen?
    - Es geht nicht mit richtigen Dingen zu in Russland. Auch jetzt nicht. zB. Sibneft. Abramovich hat den Konzern an YUKOS verkauft (95% sind schon im YUKOS Besitz) und hat für seinen Anteil 5 Mrd. $ kassiert. Jetzt möchte er den Deal zurückdrehen. Er bekommt jetzt seine Aktien zurück, aber muss garnix zurück zahlen!!!. WOW!!! Jetzt hat TOTAL Interesse an seinem PAcket und so kann er doppelt kassieren, guter Junge, er weiss wie es in Russland geht. Es hat übrigens gestern seinen zweiten Boeing 747 gekauft, den er jetzt gerne genauso zum "Airforce One" vom Bush umbauen lässt (mit Missile Defence und allem drum rum, versteht sich). guter Junge!
    - das Problem ist, dass Putin und seine KGB Kollegen nicht die Aufgabe haben, jetzt diese Konzerne wieder zu "verstaatlichen" und das Geld dem Volke geben. Nein! Die alten erfahren Oligarchen, die aus ihren Firmen westlich-orientierte, transparente und finanzstarke Konzerne gemacht haben, werden jetzt durch eine neue KGB Ellite ersetzt! Diese Leute sind sehr hungrig, taugen in Marktwirtschaft auch garnichgt, und in den letzten Jahren nix gescheidenes auf die Beine gebracht haben. Jetzt werden sie in Russland regieren. Klasse! Ich bin begeistert!
    - Daher glaube ich, in den nächsten 2-5 Jahren ist in Russalnd nix zu suchen. Spekulanten können locker mit dem YUKOS Zock, wenn Mr.Putin den Konzern nicht pleite gehen lässt (und das hängt allein von ihm ab, weil all diese Klagen und Vorwürfe und Prozesse haben mit der Realität noch weniger zu tun als die Ölpreise bei 40$), können sie auch schnelle 100% verdienen (wenn YUKOS übernommen werden soll, dann zu ca.60-70 öronen). Risikobewusste Anleger sollen jetzt aber lieber kleinere Goldminen in Kanada kaufen und Finger weg vom russichen Markt lassen.

  • Jürgen,


    ich wäre im Moment bei allen Aktieninvestments äusserst vorsichtig,es sei denn,es liegt ein klares Trade Signal vor,UP or DOWN !!


    Im Oelsektor wäre ich sogar besonders vorsichtig,da stimmt was nicht,es ist nicht allein die Geschichte um YOKOS,bei der SHELL ist erst vor wenigen Monaten der gesamte Vorstand abgelöst worden,dann steht uns der grosse Knall in Saudi noch bevor,auf den der Rest der Welt gerade eingeschworen wird.Bin zur Zeit mit Gold und Cash an der Seitenlinie.


    Wenn es unbedingt Aktien aus dem Oelsektor sein müssen,schau doch mal nach China,Sinopec und Petrochina sind nicht uninteresant,oder eben traden nach Signal.



    Grüsse


    kalle

  • Yukos: Outperform (Goldman Sachs)


    Der russische Ölkonzern Yukos Oil Co. wird von Goldman Sachs am 28. Mai nach wie vor mit "Outperform" eingestuft.
    Ein Gericht in Moskau habe Yukos dazu verurteilt, 3,4 Mrd. Dollar an Steuern nachzuzahlen. Dieser Betrag werde nicht sofort fällig und Yukos könne Berufung einlegen. Das Schicksal Yukos hänge von den Interessen der russischen Regierung ab. Aus Sicht der Analysten dürfte diese jedoch kein Interesse an einem Bankrott des Konzerns haben. Die jüngsten Entwicklungen könnten jedoch Teil einer Strategie sein, die Aktionäre unter Druck zu setzen, bevor der Prozess gegen Michail Khodorkovsky beginne. Trotz des hohen Risikos bekräftigen die Analysten ihre Einstufung "Outperform".


    Analyst: Goldman Sachs
    Rating des Analysten: Outperform


    Unterschiedlicher können doch Betrachtungen zu einer einzelnen Aktie nicht sein...


    Chance oder Risiko?


    Beides... dies muß jeder für sich selbst entscheiden...


    Fakt ist, der Kurs ist letzte Woche schon um ca. 25 % zu rück gekommen... wie weit geht es noch?


    Viele Marktteilnehmer sind sehr nervös... doch genau das ist beabsichtigt...
    Es zahlreiche Investoren die an billigen Einstiegskursen Interessiert sind, so können sie die Aktionärsstruktur verändern...


    Klar alles hängt an Putin... doch dieser wird sich hüten, den Konkurs von Yukos voran zu treiben. Sollte die passieren, wird die 2. Rußlandkrise die erste bei weitem übertreffen. Putin wird nicht das Vertrauen der Weltweiten Anleger restlos aufs Spiel setzen...so schlau sollte er sein...
    Na und sollte es wieder erwarten doch passieren... dann sind doch genau die alternativen Edelmetall Investments gefragt...


    Ja, ich wage mich hier weit vor, doch Yukos ist keine Internet Klitsche vom neuen Markt! Im Gegenteil, sie sind hochprofitabel...


    Auch ich bin mir des Risikos bewußt, bin trotzdem bereit 1 % meines zur Verfügung stehenden Risikokapitals zu investieren. Ich denke, das Risiko ist auch nicht größer als bei manch Explorer...Auch da kann es jederzeit einen Total Ausfall geben...


    Mich interessieren hierbei nur die nackten Zahlen. Der Yukos Kurs in Frankfurt war am Freitag um die 25 Euro. Der Kurs sollte bald zu Ruhe kommen, obwohl ich nochmals von fallenden Notierungen ausgehe..
    Mutige steigen mit einem Abstauberlimit um die 20 € ein, denn sie Handeln nach dem Motto: Kaufen wenn die Panik am größten ist bzw. dann wenn die Kanonen Donnern... Nicht zu vergeßen, auf dem aktuellen Kursniveau hat Yukos ein KGV von 4! Mich interessieren nur die nackten Zahlen...


    Wir werden es sehen...hinterher ist man immer schlauer...

  • Hallo goldbugs,


    eine mutige Entscheidung. Das Kursgewinnpotential ist jedenfalls sehr
    hoch. Wie sagt man so schön? Sicherheit erkauft man sich durch eine
    entsprechende Rendite.
    Und 1 % vom verfügbaren Anlagekapital lässt sich im Falle eines Total-
    verlustes verschmerzen.
    Viel Glück!


    Gruss


    Warren

  • Es ist in diesem Forum bisher viel ueber Vor- und Nachteile von Mienenaktien besonders im Vergleich zu physischem Besitz diskutiert worden, doch m.E. wenig ueber den Fall Yukos in diesem Zusammenhang. Ein Investor, der vor einigen Jahren von steigenden Oelpreisen ausging, mag sein Geld statt in physische Lieferansprueche in Aktien einiger aussichtsreicher Oelfirmen gesteckt haben - u.a. evtl. in Yukos. Der Konzern (bis vor kurzem immerhin groesster russischer Oelkonzern) soll nun verstaatlicht werden, koste es (die Aktionaere) was es wolle und somit droht einem kapitalstarken Konzern in absehbarer Zeit die Insolvenz (da jegliche Aktiva auf staatliche Verordnung nicht verkauft werden duerfen und gleichzeitig Forderungen auf Steuernachzahlung von geschaetzt ca. 12 Mrd. Dollar fuer die Jahre 2000-2003 zu erwarten sind). Das Schicksal des Milliardaers Chodorkowski, der kurz zuvor Putins Opposition staerkte und mittlerweile bereits im Kontakt mit dem Europaeischen Gerichtshof fuer Menschenrechte (EuGHMR) steht, spielt dabei eine nebensaechliche Rolle, vielmehr geht es um internationale Machtkaempfe, um die Unabhaengigkeit Russlands auf dem weltweiten Oelmarkt. Amerikanische Oelkonzerne hatte zuvor zunehmend Interesse an einer Uebernahme oder Fusion mit Yukos gezeigt, was den russischen Einfluss unterwandert haette und mit politischen Interessen kollidierte.


    Was mag Aktionaeren von Mienengesellschaften geschehen, sollte Gold und Silber remonetarisiert werden und staatliche Interessen einer freien Handelbarkeit dieser Aktien im Wege stehen? Der Handel einer Aktie kann jederzeit eingestellt werden, der Solvenz jederzeit ein Ende gemacht werden. Ich persoenlich kann mir nicht vorstellen, dass Aehnliches auch bei Mienengesellschaften eintreten wird, doch sollte der Fall Yukos eine Warnung an all diejenigen sein, die solche staatlichen Eingriffe fuer unmoeglich hielten.



    Gruss.

  • ghost god,



    Meines erachtens hebst Du die (wahrscheinliche) verstaatlichung zu sehr hervor,ohne das eigentliche Problem in den Vordergrund zu stellen,
    Ein Einschreiten Der russischen Regierung war zwingend erforderlich,da YOKOS,einschliesslich SIEBNEFT,kurz vor dem Verkauf an amerikanische Investoren stand,und zwar EXXON (Rockefeller).Beschäftige Dich mal mit der Person Chordorkowski,im zusammenhang mit den Rothschilds,dann wird Dir ein Licht aufgehen.Kann die Russen nur zu gut verstehen.
    Russische Aktien sind in den letzten zwei Jahren um mehr als 100% gestiegen,deshalb aus meiner sicht Finger weg,Seitenlinie.



    Grüsse


    Kalle

  • Russland demonstriert der Welt derzeit die "Holzhammermethode" einer Verstaatlichung eines Konzerns - zum Leidwesen der Aktionaere. Ein Kauf des Konzerns mit staatlichen Geldern waere sicherlich "westlicher", jedoch auch inflationaerer gewesen. Daher werden Uebernahmen allgemein auch als positiv fuer den Aktienkurs angesehen - Putin zeigt nun, dass es auch anders geht..


    Gruss.


  • Yukos unterliegt vor Gericht erneut gegen Sibneft
    VWD


    MOSKAU (Dow Jones-VWD)--Die Yukos Oil Co hat vor Gericht eine neuerliche
    Niederlage gegen die Sibneft OAO, beide Moskau, erlitten. Ein Moskauer
    Schiedsgericht bestätigte am Montag die Entscheidung einer untergeordneten
    Instanz, die eine Aktienemission von Yukos für nichtig erklärt hatte. Mit
    der Ausgabe neuer Aktien hatte Yukos im vergangenen Jahr die Übernahme von
    weiteren 58% an Sibneft finanziert. Die zuständige Regulierungsbehörde hat
    nun fünf Tage Zeit, die Emission zu annullieren. Yukos will gegen die
    Entscheidung des Gerichts Berufung einlegen.


    Sollte sich Sibneft endgültig durchsetzen, müsste Yukos die im Vorjahr
    erworbene Sibneft-Beteiligung an die früheren Besitzer zurückgeben. Ihr
    Anteil an dem Wettbewerber würden dann auf 35% sinken. Im Gegenzug erhielte
    Yukos von den ehemaligen Sibneft-Aktionären ein Aktienpaket von 17% der
    Yukos-Anteile zurück.


    Die ehemaligen Sibneft-Aktionäre unter der Führung von Roman Abramowitsch
    hatten die Annullierung der Fusion angestrengt, nachdem der damalige CEO von
    Yukos, Michail Chodorkowskij, im vergangenen Jahr in Haft genommen worden
    war. Die russischen Behörden werfen Chodorkowskij Steuerhinterziehung und
    Betrug vor. Die Aktie von Yukos hat allein seit Ende April rund 30% ihres
    Kurswerts eingebüßt.


    Beobachter vermuten, dass Abramowitsch, sollte er die Kontrolle über
    Sibneft zurückerlangen, eine große Beteiligung an dem Unternehmen an einen
    westlichen Ölkonzern verkaufen wird. Die Total SA, Courbevoie, hat schon
    Interesse geäußert. Dem Vernehmen nach soll auch die ChevronTexaco Corp, San
    Francisco, interessiert sein.
    Dow Jones Newswires/1.6.2004/cn/mi


    Der Kurs ist daruf hin um satte 10 % abgestürzt...na also, wie vorausgesehen...ich liebe Panik, denn genau da liegen die Chancen... ich werde das Gefühl nicht los, das da alles zusammen paßt... arme Kleinanleger die da Panik verspüren...und aus dem Markt gedrängt werden sollen...Jetzt heißt es ganz Cool bleiben...


    Nun ich habe mich entschloßen bei diesen Kursen eine erste Position aufzubauen...( 22,60 € )
    Sollte der Kurs noch unter die 20 € Marke fallen, wird nochmals zugekauft...
    Warten wirs ab, hinterher ist man immer schlauer...

  • News

    Yukos: Buy (Crédit Suisse)



    Die Analysten von Credit Suisse stufen die Aktien des russischen Öl- und Gaskonzerns Yukos Oil Co. in ihrer Studie vom 1. Juni unverändert mit "Buy" ein.
    Trotz der Gerüchte würden die Analysten den Bankrott des Konzerns für höchst unwahrscheinlich erachten. Ihnen zufolge biete das Papier nach wie vor erhebliches Potenzial. In seiner Rede zur Lage der Nation habe Präsident Putin unterstrichen, dass er eine florierende Wirtschaft anstrebe, was den Analysten zufolge wahrscheinlichen mit ausländischen Investitionen und Yukos sei.


    Mit einem Kurs von 7,50 Dollar und einem 2004er KGV von 4,0, dem tiefsten Stand seit zwei Jahren, erscheine das Papier extrem attraktiv bewertet. Daher unterstreichen die Analysten ihr "Buy"-Rating deutlich, wenngleich die Risiken sehr hoch bleiben würden.


    Analyst: Crédit Suisse
    Rating des Analysten: Buy



    Quelle: Aktien & Co 01.06.2004 17:31:00

  • [Blockierte Grafik: http://www.finanzen.net/grafik/top_logo.gif]


    In der Euro am Sonntag steht heute folgender Artilkel...


    Russland: Profis wittern Morgenluft


    06.06.2004 10:59:00

    Die russische Börse leidet massiv unter den andauernden Querelen um den Ölkonzern Yukos. Fondsmanager sehen jetzt dennoch wieder Chancen.


    von Peter Gewalt


    Börse paradox in Moskau: Weltweit erklimmt der Ölpreis immer neue Rekordmarken, nur die russischen Ölfirmen wie Lukoil oder Yukos verlieren ständig weiter an Wert. Und der energie- und rohstofflastige Börsenindex RTX ist seit seinem Höchststand Mitte April um rund 30 Prozent gefallen. Die Ursache der russischen Börsen-Baisse ist hausgemacht. Speziell der eskalierende Machtkampf um den Erdölkonzern Yukos schockt internationale Investoren. "Die Leute sind verschreckt", erklärt Nicolas Mokhoff, leitender Händler bei Brunswick UBS in Moskau. "Es gibt keine Verschnaufpause in der Yukos-Geschichte."


    Seit über einem Jahr zerstört nun die Auseinandersetzung zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem ehemaligen Yukos-Chef Michail Chodorkowskij die mühsam aufgebaute Reputation des russischen Finanzmarkts. Festnahmen, Klagen und Firmendurchsuchungen gehören seither zum Alltag bei Yukos.

    Chodorkowskij sitzt seit über sieben Monaten im Gefängnis. Ab Dienstag muss sich der Milliardär wegen Betrugs vor Gericht verantworten. Klar ist Beobachtern, dass der reichste Mann Russlands für seine allzu großen politischen Ambitionen bestraft werden soll. Ebenso sei die geplante Öffnung von Yukos für ausländische Wettbewerber den Kreml-Herren übel aufgestoßen, heißt es. Der bisher angerichtete Schaden ist immens: Während viele Anleger der russischen Börse den Rücken kehren, ist von Chodorkowskijs hochfliegenden Plänen für Yukos kaum etwas übrig. Die Fusion mit dem Ölkonzern Sibneft etwa musste rückgängig gemacht werden. Und statt wie geplant in der Weltliga der Ölmultis ganz weit vorn mitzuspielen, ist der Börsenwert des einstmals größten russischen Ölkonzerns seit Ende Oktober 2003 von rund 30 Milliarden US-Dollar auf heute 18 Milliarden runtergerauscht.

    Weitere Nackenschläge für die Yukos-Aktionäre gab es in den vergangenen Tagen und Wochen: So wurde der Konzern zur Steuerrückzahlung allein für das Jahr 2000 in Höhe von drei Milliarden Dollar verdonnert. Die Investmentbank Morgan Stanley hat die gesamten Steuerschulden flugs auf zehn Milliarden hochgerechnet. Nach eigenen Angaben droht Yukos daher nun sogar der Bankrott. Doch damit nicht genug: Ein Gericht erklärte zudem die Kapitalerhöhung, die zur Übernahme von Sibneft geführt hat, vergangene Woche für nichtig. Damit verliert das Unternehmen weitere Milliarden. Dennoch wird das von Yukos in den Raum gestellte Untergangsszenario nicht von allen geteilt.


    "Die Gefahr ist gering, dass Yukos Pleite gehen wird, da das Unternehmen in der Vergangenheit sehr gut verdient hat", sagt Stefan Böttcher, Fondsmanager des Magna Eastern Europe und Magna Russia. Aber auch eine völlige Verstaatlichung des Ölunternehmens, wie von Aktionären befürchtet, hält Böttcher für wenig wahrscheinlich.


    Ungeschoren wird Yukos aber auf keinen Fall davonkommen. "Die russische Regierung will offenbar aus praktischen und politischen Gründen die Kontrolle über ein großes Stück der Ölindustrie haben", erklärt Chris Weaver, Chefstratege bei der russischen Alfa Bank. Eine Möglichkeit dazu ist, dass Yukos in Kürze aufgeteilt wird. Dann könnten einzelne Firmenbereiche in die Hand heimischer Unternehmen übergehen. Als großer Interessent gilt etwa der Öl- und Gaskonzern Gazprom, an dem der russische Staat rund 40 Prozent hält. Ausländische Wettbewerber würden so, wie von Moskau beabsichtigt, bei Yukos nicht zum Zuge kommen.


    Bis es zu einer Lösung kommt, werde die russische Börse aber weiter sehr volatil bleiben, meinen Experten. Investoren hoffen daher, dass in ein bis zwei Monaten mehr Klarheit herrscht. Denn "Russland bietet eine sehr gute langfristige Investmentperspektive", erklärt Bill Wilby, Direktor für globale Aktienanlage bei der US-Fondsgesellschaft Oppenheimer. Fundamental gesehen geht es der russischen Volkswirtschaft ohnehin prächtig. Die Verschuldung des Staates sinkt, die Wirtschaft boomt. Sollte das Wachstum von derzeit acht Prozent tatsächlich anhalten, könnte auch Putins ehrgeiziger Plan aufgehen, das Bruttosozialprodukt des Landes bis 2010 zu verdoppeln.


    Auch Fondsmanager Böttcher sieht angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gute Investmentchancen. Stock-Picker wie er sind derzeit im Vorteil: Böttcher kann sich unabhängig vom Index unter vielen wieder recht günstigen Aktien die interessantesten heraussuchen. Bei einigen Werten erwartet Böttcher bis Jahresende ein Plus von bis zu 20 Prozent. Beim Rohstoffproduzenten Norilsk Nickel etwa, der vergangene Woche sein Jahresergebnis präsentierte. Der größte Nickel- und Palladiumanbieter der Welt steigerte 2003 seinen Gewinn um 47 Prozent auf über 700 Millionen Euro. Auch VSMPO steht auf Böttchers Favoritenliste weit oben. Die Auftragsbücher des russischen Titanproduzenten sind dank zahlreicher Orders von Boeing und Airbus sehr gut gefüllt. Und im Gegensatz zu Lukoil oder Yukos hat VSMPO in den vergangenen Wochen an der russischen Börse auch nicht an Wert verloren.

    Quelle: http://www.finanzen.net/news/news_detail.asp?NewsNr=191625

  • [Blockierte Grafik: http://www.themoscowtimes.com/images/logo_article.gif]


    Monday, June 7, 2004. Page 5.


    Yukos Has 'Just $1Bln'
    Bloomberg Yukos has about $1 billion of cash on hand, too little to pay $3.4 billion in back taxes and penalties, CFO Bruce Misamore said Friday. "We don't have the cash to pay the bill," he told an energy conference in Arizona.


    The tax bill, the largest in Russian history, is another attempt by the government to pressure Mikhail Khodorkovsky, the company's founder and largest shareholder, who is accused of tax evasion and fraud, Misamore said.

    Quelle: http://www.themoscowtimes.com

  • [Blockierte Grafik: http://csl.finanznachrichten.d…boerse-nachrichten-s1.gif]


    Die russische Yukos Oil Co. wird am 2. Juni in einer Analyse von JP Morgan von "Underweight" auf "Neutral" heraufgestuft.


    Die Heraufstufung der Yukos-Aktie basiere laut Analysten auf der Marktsituation. Der Markt würde den Ölriesen, vor allem was das Einkommen betreffe, momentan realistischer einpreisen. Dies sei der Fall, obwohl die Risiken größer als je zuvor seien.


    Quelle: http://www.finanznachrichten.de

  • [Blockierte Grafik: http://www.aktiencheck.de/images/aktiencheck_1.gif]


    07.06.2004
    Yukos "speculative buy"
    Emerging Markets Investor


    Die Experten von "Emerging Markets Investor" stufen die Aktie von Yukos (ISIN US98849W1080/ WKN 632319) unverändert mit "speculative buy" ein.


    Der Sell-off bei Yukos gehe weiter. So habe vor kurzem ein Gericht in Moskau die im Zuge der Sibneft-Übernahme vorgenommene Aktienausgabe für rechtswidrig erklärt. Das bedeute, dass Yukos einen Teil der Sibneft-Aktie zurückgeben müsse und dafür die Yukos-Aktien zurückbekommen würde, die natürlich, durch den Kursverfall, nun fast 4 Mrd. USD weniger wert seien.


    Ausländische Investoren hätten sich aus dem Wert fast vollständig zurückgezogen. Immerhin würden einige Analystenhäuser aus Moskau den Titel wieder mit "buy" bewerten. Natürlich dürfe eine Insolvenz von Yukos nicht ausgeschlossen werden, doch halte man dieses Szenario für sehr unwahrscheinlich und denke, dass der Markt in dieser Hinsicht deutlich übertreibe. Nach einer Studie von Merrill Lynch liege der faire Wert von Yukos im Falle einer Insolvenz nicht bei Null, sondern bei ca. 15 Euro je Aktie.


    Die Experten von "Emerging Markets Investor" bestätigen ihr "speculative buy"-Rating für die Aktie von Yukos.


    Quelle: http://www.aktiencheck.de

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