Yukos - Ein Ölkonzern in Gefahr. Sell, sell, sell.

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    YUKOS

    Präsident Putin zündet Kursrakete



    Er selbst habe ebenso wenig wie andere offizielle Institutionen ein Interesse daran, den Ölkonzern Yukos in den Konkurs zu treiben. Kaum hatte Wladimir Putin diese dürren - und gemeinhin selbstverständlichen - Worte ausgesprochen, schoss der Yukos-Kurs kometenhaft in die Höhe.


    Taschkent/Moskau -Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Willen zur Rettung des Ölkonzerns Yukos betont und damit Gerüchte um einen gewollten Konkurs zurückgewiesen.


    Die russischen Behörden hätten kein Interesse an einem Zusammenbruch von Yukos, sagte Putin am Donnerstag in Usbekistan. Die Regierung werde alles versuchen, damit das Unternehmen nicht kollabiere. Die Yukos-Aktien schnellten nach diesen Aussagen Putins um mehr als 30 Prozent in die Höhe und wurden daraufhin vom Handel ausgesetzt.


    Wörtlich erklärte Putin in der usbekischen Hauptstadt Taschkent: "Die offizielle russische Staatsmacht, die Regierung und die Wirtschaftsführung des Landes sind nicht an einem Konkurs eines solchen Unternehmens wie Yukos interessiert."


    Yukos selbst hatte der Regierung vorgeworfen, einen Konkurs des Konzerns zu provozieren. Das Unternehmen hatte in einem Brief an die Regierung appelliert, die eingefrorenen Aktiva des Konzerns wieder freizugeben, damit Yukos seine Steuerschulden begleichen könne. Russland hatte Yukos zu Nachzahlungen in Milliardenhöhe aufgefordert und zugleich wichtige Manager, darunter den Gründer des Konzerns, Michail Chodorkowski, verhaftet.

    Bereitschaft zum Einlenken im Steuerstreit


    Gegen den Ölmagnaten hatte am Mittwoch die Hauptverhandlung im Strafprozess begonnen. Die Anklage legt ihm Betrug, Steuerhinterziehung, Bandenbildung und Urkundenfälschung im Zusammenhang mit der Privatisierung einer Düngemittelfabrik 1994 zur Last. Das Verfahren gegen Chodorkowski gilt als vom Kreml gesteuert, weil der Unternehmer im vergangenen Jahr in politische Opposition zu Präsident Putin gegangen war. "Die Regierung bemüht sich so zu handeln, dass das Unternehmen nicht ruiniert wird", widersprach Putin heute in Taschkent der These.


    Sowohl der Yukos-Konzern als auch dessen Eignerholding Menatep zeigten in den vergangenen Tagen Bereitschaft zu einem Einlenken im Steuerstreit mit den russischen Finanzbehörden. Ein Moskauer Schiedsgericht hatte den Konzern Ende Mai zu Steuernachzahlungen in Höhe von umgerechnet knapp drei Milliarden Euro verurteilt. Der Yukos-Beschwerde gegen das Urteil werden vor Gericht wenig Chancen eingeräumt.


    Bisher fordern die Finanzbehörden von Yukos 3,4 Milliarden Dollar Steuern für 2000 nach. Eines der größten russischen Brokerhäuser, Aton, berichtet, dass sich die Gesamtforderung aber auf bis zu 10 Milliarden Dollar. Auch darum wird es in dem Prozess gegen Chodorkowskij gehen, der am gestrigen Mittwoch beginnen sollte, nun aber für einige Tage ausgesetzt wird - weil einer der Hauptverteidiger erkrankt ist.


    Verbandschef: Strafgeld vom Gründer statt vom Konzern


    Bereits vor Putins Pro-Yukos-Stellungnahme hatte sich gestern abend der Vorsitzende des russischen Industrie- und Unternehmerverbandes, Arkady Volsky, im Moskauer Rundfunk zu Wort gemeldet.


    Quelle: http://www.manager-magazin.de/…kel/0,2828,304601,00.html


    Na also geht doch... da soll mal einer behaupten ich habe es nicht vorher gesehen...
    Sicher haben gestern einige gedacht... was kauft der das Zeug... wenn die Kurz vor der Pleite stehen... genau diese Gerüchte und die Panik hatten mich zum Kauf bewogen...


    Nun der Kurs ist heute förnmlich Explodiert...die Aktie notiert aktuell bei über 29,50 €.... ja das sind Kursgewinne seit gestern von über 50 %...


    Nun ich habe meine Position soeben glatt gestellt... denn es werden auch wieder die Tage kommen ... wo Panik auf kommt und der Kurs fällt... dann kaufe ich halt wieder... und wenn nicht... auch nicht schlimm... es gibt genug andere Aktien


    Gruß Goldbugs500

  • Moskauer Exempel
    Es geht nicht nur um Steuerhinterziehung - sondern um die unumschränkte Macht des Kreml
    [URL=http://www.taz.de/pt/2004/06/17/a0171.nf/text.ges,1]http://www.taz.de[/URL]


    ...
    Kampf mit antisemitischen Untertönen


    Schließlich hat diese Methode ja schon bei zwei ohne alle Klassensolidarität zwangsexilierten und enteigneten Unternehmern hervorragend funktioniert: beim Medienzaren Gussinski und beim Handelsoligarchen Beresowski. Anders als in den USA wird dieses antisemitische Unterfutter der Putinschen Aufräumaktionen in Westeuropa gern übersehen.


    Und doch lohnt sich genaueres Hinsehen: Im Moskauer Patrioten-Blatt "Russkij Dom" ("Russisches Haus") erschien unlängst der Beitrag eines Michail Nasarow, der seine Volksgenossen davon in Kenntnis setzte, dass die jüdische Religion "Heuchelei und Betrug Andersgläubiger um des eigenen Vorteils willen vorschreibt". Daher die "Ideologie der Privatisierung", deshalb seien überall "in der Russischen Föderation die Juden an der Macht".


    Im Redaktionskollegium des Blattes sitzen gleich zwei ideologische Berater Putins - KGB-Generalleutnant a. D. Nikolaj Leonow und der russisch-orthodoxe Priester Tichon Schewkunow. Der Kamerad, einst Geheimdienst-Resident in Lateinamerika, ist nach Einschätzung eines Petersburger Quereinsteigers im Kreml ein "vom Chef hochgeschätzter Anreger". Und der Priester, so heißt es, nehme Einfluss auf Putins Seele: Er steht einem Mastermind-Kloster der Russisch-Orthodoxen Kirche vor, das gleich neben der Geheimdienstzentrale am Lubjanka-Platz liegt. Dem Vernehmen nach ist er Putins geistlicher Beistand und Beichtvater.


    ...


    [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,304542,00.html]http://www.spiegel.de[/URL]


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    Freitag, 18. Juni 2004 Berlin, 21:04 Uhr


    Yukos bietet sich dem Staat zum Kauf an


    Russischer Ölkonzern verliert erneut im Steuerstreit vor Moskauer Gericht - Aktie legt 30 Prozent zu


    von Jens Hartmann


    Moskau - Nach monatelangem Druck der russischen Staatsanwaltschaft und der Steuerbehörden deutet vieles darauf hin, dass Russlands größter Ölkonzern Yukos vom Staat geschluckt wird. Die Konzernführung hat dem Staat jetzt in einem Brief an Regierungschef Michail Fradkow die Übernahme der Aktienmehrheit angeboten.



    "Das Yukos-Management ist bereit, der Regierung ein Programm vorzustellen, das den schrittweisen Aufkauf des Kontrollpaketes unseres Hauptaktionärs vorsieht", schreiben der stellvertretende Yukos-Moscow-Vorstandschef Juri Beilin und der Gewerkschaftsvorsitzende Alexei Chamrakulow. "Yukos ist außerdem bereit, Verhandlungen aufzunehmen, um einen Teil seiner Aktiva an Staatsunternehmen des Energiesektors zu veräußern mit dem Ziel, die Steuerschulden zu tilgen." Interesse hatten bereits die Konzerne Gazprom und Rosneft angemeldet.



    Gegenwärtig hält die Menatep Group rund 60 Prozent an dem Ölkonzern. Die Investmentgesellschaft mit Sitz auf Gibraltar verwaltet das Vermögen des inhaftierten Ex-Yukos-Chefs Michail Chodorkowski und etwa zehn seiner zur Fahndung ausgeschriebenen Vertrauten. Ein Großteil des Aktienpakets ist indes nach einem Gerichtsbeschluss eingefroren. Die Marktkapitalisierung von Yukos beträgt, nachdem die Aktien am Donnerstag um rund 30 Prozent zulegten, 20 Mrd. Euro.



    Das Moskauer Arbitragegericht erklärte am Freitag erwartungsgemäß das Vorgehen der Steuerbehörden für rechtmäßig. Das Steuerministerium fordert von Yukos bislang 99,4 Mrd. Rubel (2,9 Mrd. Euro) für das Jahr 2000. Dagegen legte Yukos Einspruch ein. Die Zahlung könnte möglicherweise noch im Juni fällig sein.



    Aus Konzernkreisen ist zu hören, dass "in allernächster Zeit" ein Bescheid für 2001 in Höhe von rund 2,5 Mrd. Euro erwartet wird. Auch für 2002 und 2003 werde mit Nachforderungen in ähnlicher Höhe gerechnet. Um die Steuerschuld zu bewältigen, erhofft sich Yukos eine Restrukturierung der Verbindlichkeiten für 2004 bis 2006. Die Kompromissbereitschaft des Yukos-Managements, die einer Kapitulation vor dem Kreml gleichkommt, geht einher mit der Erklärung des Staatschefs Wladimir Putin, die Regierung habe keinerlei Interesse an einem Bankrott des Ölkonzerns.



    Der Yukos-Direktorenrat will am kommenden Mittwoch, dem Vorabend der Hauptversammlung, den "Rettungsplan" verabschieden. Wie aus Kreisen um Mehrheitsaktionär Menatep Group zu hören ist, sei man bereit, "beim Verkauf der Aktiva auch finanzielle Verluste in Kauf zu nehmen". Unklar ist indes, ob der Staat bereit ist, für den Ölkonzern noch Milliardensummen hinzulegen. Aus Kreml-Kreisen ist zu hören, dass es zwei Varianten gibt, um Yukos vor dem Bankrott zu bewahren. "Entweder übernimmt ein Auslandsinvestor die Mehrheit, oder eine staatliche Struktur kommt zum Zug." Dass ein westlicher Ölmulti einsteigen wird, gilt aber als unwahrscheinlich. Schließlich war einer der Gründe für das harte Vorgehen des Kreml gegen Yukos die Tatsache, dass der US-Konzern Exxon Mobil das Kontrollpaket bei Yukos übernehmen wollte. Hardliner im Kreml wollten verhindern, dass strategische Ölreserven in die Hände der USA fallen. Als die Verhandlungen mit Exxon Mobil im vergangenen Herbst kurz vor dem Abschluss standen, wurde Ölbaron Chodorkowski verhaftet.


    Die Rating-Agentur Standard & Poor's, die Yukos mit dem Rating CCC eine sehr schlechte Bonität bescheinigte, sieht Yukos nicht als Einzelfall. "Die Situation ist typisch für den russischen Markt", sagte ihr Russland-Manager Robert Richards. Im Fall Yukos gehe es ausschließlich um "politische Risiken und nicht um die finanziellen oder operativen Kennziffern".



    Artikel erschienen am 19. Juni 2004

    Quelle: http://www.welt.de/data/2004/06/19/293481.html

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    Muss Yukos bezahlen?



    Moskau. Ein Schiedsgericht hat Anträge des russischen Ölkonzerns Yukos gestern abgelehnt. Im Berufungs- verfahren geht es um rekordhohe Steuernachzahlungen.


    Es bleibt offen, bis wann das Ende Mai 2004 verurteilte Ölunternehmen Yukos die Rekordsumme von umgerechnet 4,5 Mrd. Fr. Steuernachforderung bezahlen muss. Nachdem der russische Präsident Wladimir Putin vorgestern gesagt hatte, der Staat habe «kein Interesse an einer Yukos-Pleite», hofft der Konzern auf einen Kompromiss mit der Regierung. Unmittelbar nach Putins Äusserungen schoss der zuvor stark gebeutelte Yukos-Kurs um 34% in die Höhe. Auch gestern legte die Aktie weiter zu.


    In einem komplizierten Verfahren lehnte aber das Schiedsgericht gestern zwei Yukos-Anträge ab, die den Konzern von der Zahlungsverpflichtung hätten befreien können. Analysten sprachen von einer Chance, die drohende Yukos-Pleite durch Aktienverkäufe an den Staat oder staatsnahe Unternehmen zu verhindern. Nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten müssen der Yu-kos-Konzern und dessen Eigentümerholding Menatep Anteile verkaufen und Kredite aufnehmen, um die Steuerschuld begleichen zu können. Mehrheitseigentümer von Menatep ist der beim Kreml in Ungnade gefallene Unternehmer Michail Chodorkowski. Der reichste Mann Russlands muss sich derzeit wegen diverser Delikte vor Gericht verantworten. (dpa)


    Quelle: http://www.tagblatt.ch

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    Fall Jukos dämpft Investitionswillen von US-Firmen

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    Das Vorgehen der russischen Justiz gegen den Ölmagnaten Michail Chodorkowski könnte sich nach Einschätzung von US-Botschafter Alexander Vershbow negativ auf die Investitionsbereitschaft amerikanischer Unternehmen auswirken. "Der Fall verursacht einige Besorgnis und wirft Fragen bei amerikanischen Unternehmen auf", sagte der Moskauer Vertreter der USA der russischen Tageszeitung "Kommersant"
    Der Prozess um Chodorkowskis Jukos-Konzern stelle den Gleichheitsgrundsatz im russischen Rechtssystem in Frage. "Investitionen könnten davon abhängen, wie sich dieser Fall entwickelt und wie er gelöst wird."


    Chodorkowski, der frühere Chef des Ölmultis Jukos, muss sich wegen Betrugs, Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung verantworten. Der 41-jährige Multimillionär war im Oktober festgenommen und inhaftiert worden. Die Jukos-Affäre wird als Zeichen eines erbitterten Machtkampfes zwischen der Regierung in Moskau und einflussreichen Geschäftsleuten gewertet.


    Quelle: http://www.russlandonline.ru

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    21.06.2004 16:07


    Yukos/CFO: Unternehmen verfügt über mehr als 1 Mrd Dollar in bar


    MOSKAU (Dow Jones-VWD)--Die Yukos Oil Co, Moskau, verfügt nach Darstellung ihres CFO Bruce Misamore über mehr als 1 Mrd Dollar an Barmitteln. Misamore sagte am Montag, per Ende Mai habe der russische Erdölkonzern 300 Mio Dollar eines Handelskreditrahmens von insgesamt 2,6 Mrd Dollar aus dem vergangenen Jahr beglichen und die vorzeitige Ablösung von weiteren 190 Mio Dollar vereinbart. Die Yukos-Holding Group Menatep Ltd, die zu 44% von Ex-Yukos-CEO Michail Chodorkowski kontrolliert wird, halte von dieser Kreditfazilität gegenwärtig in direkter Form einen Anteil von 1,6 Mrd Dollar. Zum Zeitpunkt der Gewährung hatte Menatep den Kreditrahmen lediglich besichert.


    Misamore sagte vor Teilnehmern einer Konferenz der Investmentbank Renaissance Capital, die Vorabzahlungen seien ein Grund dafür gewesen, dass der Barmittelbestand jüngst so überraschend niedrig ausgefallen sei. Auch die Dividendenauszahlung im ersten Quartal habe das Niveau der Barmittel gedrückt. "Ich weiß, es gab einige Befürchtungen, als wir mitteilten, dass wir über 800 Mio Dollar verfügten, aber nun sind es mehr als 1 Mrd Dollar", sagte Misamore. Er wies Spekulationen als "völligen Unsinn" zurück, das Management habe Einnahmen aus den Rekord-Ölpreisen abgezogen.


    Misamore deutete an, Yukos werde bald die Bruttoverschuldung auf 2,11 Mrd Dollar verringern. Yukos sieht sich einer Steuernachforderung der russischen Finanzbehörden von 3,4 Mrd Dollar auf das Jahr 2000 gegenüber. Die Forderung ist von einem Moskauer Gericht in der vergangenen Woche zwar bestätigt worden, es ist jedoch eine weitere Berufung in dem Fall anhängig, über die in dieser Woche entschieden wird. Misamore wies daraufhin, dass Yukos vom gleichen Steuernachforderung ein steuerlicher Rabatt von 400 Mio Dollar eingeräumt worden ist. Er werde jedoch seitens der Behörde einbehalten. Dagegen werde Yukos jetzt gerichtlich vorgehen.


    Misamore äußerte sich im Anschluss an Russlands Finanzminister Alexej Kudrin. Der hatte am Rande der Konferenz bestätigt, dass das Steuerministerium Verhandlungen mit Yukos über eine Begleichung seiner Forderungen aufgenommen habe. Kudrin hatte dabei die Auffassung vertreten, Yukos könne Vermögenswerte verkaufen, um seine Steuerschuld zu begleichen. Bisher verbietet dies allerdings ein gerichtlicher Beschluss.


    Dow Jones Newswires/21.6.2004/rio/chr


    Quelle: http://www.manager-magazin.de

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    24.06.2004
    Yukos Ausstiegsgelegenheit


    Wirtschaftswoche


    Nach Meinung der Experten der "Wirtschaftswoche" erhalten die Anleger bei Yukos (ISIN US98849W1080/ WKN 632319) nun die Chance aus dem Titel auszusteigen.


    Dass Yukos auf Grund der Steuernachforderungen in Höhe von umgerechnet 2,8 Mrd. USD Pleite gehen könnte sei nun unwahrscheinlicher geworden. Präsident Putin habe nämlich sein Interesse an einem Fortbestand des Ölgiganten verkündet. So zeichne sich ein Kompromiss ab, dass Yukos die Nachforderungen anerkennt und einen Zahlungsaufschub erhalte, um die Schuld zu begleichen. Möglich sei dies durch den Verkauf von Anteilen am Ölkonzern Sibneft oder dem Abtreten eigener Aktien.


    Nach Meinung der Wertpapierexperten werde der Öl-Konzern nach der möglichen Rettung aber nicht mehr der alte sein, nämlich ein Machtzentrum um den Wirtschaftstycoon Michail Chodorkowskij und dessen Menatep-Gruppe. Stattdessen dürften staatliche Unternehmen ihren Einfluss erhöhen und Yukos damit noch mehr zum Spielball russischer Machtpolitik werden. Unwahrscheinlich sei hier, dass private Kleinaktionäre von einer solchen Konstellation profitieren dürften. Der jüngste Kursanstieg des Titels auf mehr als 30 EUR spiegle Optimismus wider. Er blende das Insolvenzrisiko genauso aus, wie künftige Belastungen durch den staatlichen Zugriff.


    Die Experten der "Wirtschaftswoche" sehen daher zur Zeit bei Yukos eine Ausstiegsgelegenheit.


    Quelle: http://www.aktiencheck.de

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    24-06-2004 Ticker Jukos


    Yukos-Direktorium erörtert einen Plan der Steuernachzahlung



    Das Direktorium der russischen Ölfirma Yukos hat einen Plan der Steuernachzahlung erörtert, der vom Management des Konzerns vorgelegt worden war. „Das Direktorium hat diesen Plan behandelt und seine Meinung ausgesprochen", sagte ein Yukos-Vertreter der RIA Nowosti gegenüber.


    Yukos-Pressesprecher Alexander Schadrn teilte seinerseits mit, dass eine Abstimmung des Direktoriums über diese Frage nicht vorgesehen war.


    Der gestrigen Sitzung des Direktoriums wohnte auch der Yukos-Rechtsanwalt Sergej Pepeljajew bei, der dort über die jüngste Entwicklung der Situation vor Gericht berichtete.


    Vorige Woche hat das Yukos-Management den Großaktionären und der Regierung einen Plan zur Steuernachzahlung vorgelegt, wonach die Steueransprüche gegen den angeschlagenen Ölkonzern außergerichtlich - durch dessen Umschuldung, den Verkauf dessen Aktiva an staatliche Unternehmen und einen Personalwechsel in der Firmenführung geregelt werden sollen.


    „Soweit ich weiß, haben unsere Großaktionäre diesen Plan gebilligt", sagte der Sprecher.


    Am Vortag hatte der Pressesekretär der Gruppe Menatep, die 50 Prozent der Yukos-Aktien hält, Juri Kotler, der RIA Nowosti gegenüber erklärt, dass Menatep bereit sei, der russischen Regierung Garantien in Höhe des Anteils der Gruppe am Yukos-Stammkapital zu gewähren und somit die Haftung dafür zu übernehmen, dass Yukos die Steuerforderungen des Ministeriums für Steuern und Abgaben begleicht.


    Zuvor hatte Yukos-Vorstandschef Semjon Kukes die Großaktionäre um Hilfe bei der Begleichung der Steuerforderung des Ministeriums für Steuern und Abgaben in Höhe von 99,375 Milliarden Rubel (über 3,4 Milliarden Dollar) ersucht, falls keine Umschuldung stattfindet. (RIA)


    Quelle: http://russlandonline.ru

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    letzte Änderung: 24.06.04 19:44

    Russischer Ölkonzern Yukos wechselt Führung aus

    Moskau. DPA/BaZ. Der angeschlagene russische Ölkonzern Yukos hat am Donnerstag die Führung ausgewechselt. Die Aktionärsvertreter wählten auf der Hauptversammlung in Moskau den früheren russischen Zentralbankchef Viktor Geraschtschenko zum neuen Vorsitzenden des Verwaltungsrates. Der Verwaltungsrat habe den Vorstandsvorsitzenden Semjon Kukes durch dessen bisherigen Stellvertreter Steven Michel Theede ersetzt, teilte Yukos mit. Geraschtschenko will mit dem Staat über milliardenschwere Steuernachforderungen verhandeln.

    Quelle: http://www.baz.ch/news

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    Yukos: Geraschtschenko kommt, Kukes geht


    Moskau. Wie erwartet wurde der Ex-Zentralbankchef Viktor Geraschtschenko am Donnerstag zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Ölkonzerns Yukos gewählt. Er löste damit Semjon Kukes ab. Der verlor etwas überraschend auch noch den Posten des Vorstandschefs an seinen Landsmann Steven Tidy. Damit zogen die Yukos-Verantwortlichen die Konsequenzen aus den Schwierigkeiten der vergangenen Monate.


    Es gab schon einige Zeit Gerüchte, dass Kukes seinen Schreibtisch räumen müsse. Die Großaktionäre des Konzerns waren unzufrieden mit seiner Krisenpolitik. Die Wirtschaftszeitung „Wedomosti“ hatte daher schon Ende Mai prognostiziert, dass Kukes nach der Neuwahl des Aufsichtsrates sein Amt verlieren würde.


    Geraschtschenko, der als Rodina-Abgeordneter in der Duma sitzt, soll die Beziehungen des Konzerns zum Kreml steuern. Der Amerikaner Steven Tidy wird sich – schon aufgrund mangelnder Russisch-Kenntnisse – auf das operative Geschäft konzentrieren. Allerdings gab auch Geraschtschenko zu, noch keinen konkreten Rettungsplan zu haben.


    „Wir müssen in Verhandlungen (mit dem Staat – d. R.) treten oder eine Einigung über künftige Verhandlungen erzielen“, sagte Geraschtschenko lediglich, womit er auf die weiter andauernden Beziehungsschwierigkeiten zwischen Yukos und der Steuerbehörde anspielte. Auf den Kompromissvorschlag zur Lösung der Schuldenfrage, den Yukos dem Amt vor einigen Tagen vorlegte, gibt es offenbar noch keine Antwort.


    Das Schicksal des Konzerns ist damit ebenso ungewiss wie das seines geschassten
    Vorstandsvorsitzenden. Yukos hoffe, dass Kukes dem Konzern weiterhin als Berater zur Seite stehe, heißt es in der offiziellen Erklärung. Er selbst äußerte sich noch nicht.


    Quelle: http://www.aktuell.ru/ruwir0010/morenews.php?iditem=903

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    Dienstag, 29. Juni 2004 Berlin, 19:17 Uhr


    Steuerurteil gegen Ölkonzern Yukos ist rechtskräftig



    Moskau - Yukos, Russlands größter Erdölkonzern, steht möglicherweise kurz vor dem Ausverkauf und die russische Wirtschaft vor einschneidenden Veränderungen. Konkurrenten des Konzerns werfen bereits begehrliche Blicke auf die erhoffte Beute. Die Berufungsinstanz des Moskauer Schiedsgerichtes hat den Einspruch von Yukos gegen die Gerichtsentscheidung zurückgewiesen, derzufolge der Konzern dem Steuerministerium umgerechnet rund 2,9 Mrd. Euro Steuern nachzahlen muss.


    Dieses Urteil des Moskauer Arbitragegerichtes von Ende Mai ist nun rechtskräftig. Der Konzern muss zahlen, was er dem Fiskus im Jahr 2000 schuldig geblieben war, als er angeblich illegale Schlupflöcher zur Steuerhinterziehung nutzte. Spätestens in drei Tagen, so ein Vertreter der Verteidigung, könne nun die Steuerbehörde bei den Banken vorstellig werden, und ihre Forderungen gegenüber Yukos geltend machen.


    Doch Yukos, das betonten Konzernvertreter wiederholt, verfügt nicht über die erforderlichen Mittel. Bestätigt sich dies nach einer Durchsicht der Konten, könne das bislang eingefrorene Vermögen des Konzerns zum Verkauf angeboten werden, sagte ein Yukos-Anwalt. Sollte sich kein Bieter finden, verblieben die Vermögenswerte im Besitz des Staates, der sie dann ohne öffentliche Versteigerung direkt veräußern könnte. Der Verkauf könnte Ende Juli über die Bühne gehen, vermutete der namentlich nicht genannte Vertreter der Yukos-Verteidigung. Niemand zweifelt daran, dass dabei staatsnahe Unternehmen den Zuschlag erhalten würden.



    Verschlechtert hat sich mit dem Schiedsspruch die Lage von Ex-Yukos-Chef Michail Chodorkowski. Nun gilt die Steuerhinterziehung durch seinen ehemaligen Konzern als erwiesen. Das Gericht wird nun prüfen, inwieweit der Yukos-Chef persönlich für diesen Rechtsbruch verantwortlich gemacht werden kann.



    Dem Wirtschaftsexperten Michail Berger zufolge haben 90 Prozent aller Unternehmen die gleichen Methoden zur "Steueroptimierung" wie Chodorkowski angewendet. Der Staat werde jedoch auch weiterhin Fälle nur selektiv aufgreifen, wodurch Willkür und Ungleichheit vor dem Gesetz fortexistieren, sagte er der WELT. mq


    Quelle: http://www.welt.de


    Nun... ich meine ... da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen...
    Oder glaubt jemand daran, das der Putin nach außen hin als unglaubwürdig da stehen will?


    O.K. die Verurteilung ist die eine Sache... aber wir sind in Rußland... da ist die Bezahlung was anderes...
    Sollte der Kurs Morgen zum wiederholten male in den Keller gehen.. dann wage ich es zum 3. ten mal eine kleine Position auf zu bauen...
    Wie heißt es doch so schön... hinter her ist man immer schlauer...

  • 3.4 Mrd.$ sind die Steuernachzahlungen für ein einziges Jahr 2000!!! Was passiert, wenn das Steuerministerium weitere Nachzahlungen fordert?


    @goldbugs
    Gratulation zu den beiden gelungenen Trades! Wirklich gutes Marktgefühl. Ich habe leider nur das letzte mal von 22 bis 30 mitgenommen. Diesmal werde ich später kaufen, weil wenn es jetzt auf 20 Euro runter gehen soll, fällt die Aktie durch (6$ bei den Aktien in Russland)...


    Ich übrigens fand die Aussagen vom Putin in Taschkent nicht eindeutig. Es hat schliesslich gesagt, Bankrott wäre das letzte Mittel und die Regierung hätte kein Interesse dran. Man könnte es auch als eine Drohung interpretieren... Allerdings mit dem neuen Management soll jetzt nix anbrennen, wenn es bei diesen Nachzahlungen bleibt und die Russen sich nicht doch mal anders überlegen :D

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    Yukos: Outperform


    30.06.2004 14:27:34

    Der russische Öl- und Gaskonzern Yukos Oil Co. wird von Goldman Sachs am 30. Juni unverändert mit "Outperform" eingestuft.
    Ein Moskauer Gericht habe Yukos zu einer Steuernachzahlung von 3,4 Mrd. Dollar verurteilt. Der Zeitpunkt der Zahlung sei noch nicht festgelegt und könne in Gesprächen mit dem Ministerium verhandelt werden. Im schlimmsten Falle könnte die Regierung Teile des Konzerns verkaufen um die Schulden zu begleichen. Dieses Ergebnis hätten die Analysten ebenfalls in ihre Szenarien einfließen lassen. Einem Verkauf Sibnefts zum halben Marktwert würde Goldman Sachs eine Wahrscheinlichkeit von 40% zusprechen. Zu 20% sei ein Verkauf der Bereiche Tomskneft und Sibneft zum halben Marktwert wahrscheinlich. Ein Bankrott sei zu 10% wahrscheinlich. Auf Basis dieser Analyse würden die Analysten den fairen Wert nach wie vor bei 11 Dollar je Aktie sehen, was einem Potenzial von 38% entspreche.


    Quelle: http://finanzen.net/analysen/a…tail.asp?AnalyseNr=119599


    Analysten hin und her... Sie kochen Ihr eignes Süppchen... und ich meines...


    @ goldistgeld


    ja... ich wünsche mir auch nochmal einen Crash des Kurses... doch zweifle ich diesen an... nur bei einer tatsächlichen Insolvenz...welches Szenario immer hin noch im Bereich des Möglichen liegt...


    Die vergangenen Monate haben gezeigt... das bei Yukos einiges anders läuft...ich setze mir die Marke von 23,85 € als neuen Einstiegskurs...
    ... auch mit dem Gefühl... was verpassen zu können... denn der Kurs kann genauso innerhalb einer Stunde um 50 % Explodieren...


    ... warten wirs ab... hinter her ist man immer schlauer...

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    Yukos S&P bleibt bei CCC,


    externe Analyse


    Standard & Poors behält sein Rating von CCC für die Anleihen der russischen Yukos Oil bei und behält ferner auch seinen negativen Ausblick.


    Die Entscheidung am Dienstag nun 3,4 Mrd. USD bezahlen zu müssen verschärft nach ANgaben von S&P die Liquiditätslage bei Yukos dramatisch, obwohl die Cash-Flow Situation bei aktuellen Ölpreisen sehr gut ist. Hauptproblem bleiben die einfgefrohrenen Vermögenswerte, die einen Verkauf zur Begleichung der Steuerschulden ausschließen.


    Nach Angaben von S&P hängt nun alles von den Entscheidungen der russischen Regierung ab. Auch die bisherigen Gläubiger könnten bei Fälligkeit der Kredite Yukos in eine Krise stürzen. Yukos zahlte bislang 300 Mio. USD seiner ausstehenden 2,6 Mrd. USD Verbindlichkeiten zurück. Davon stammen 1,6 Mrd. USD von der Bank Menatep, dem größten Einzelaktionär bei Yukos


    Quelle: http://www.asia-economy.de

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    Fünf Tage Gnadenfrist
    Der russische Erdölkonzern Yukos muss 2,9 Milliarden Euro Steuern nachzahlen - binnen fünf Tagen. Nun steht das Unternehmen vor dem Ausverkauf


    von Jens Hartmann


    Ich bin es leid", sagte Bruce K. Misamore. "Ich schmeiße die Brocken hin." Es war ein Mittwochabend, im Yukos-Tower am Moskauer Paweletzker Bahnhof brannte noch Licht, und der Mann aus Findlay im US-Bundesstaat Ohio, seit zwei Jahren Herr über die Geldströme des größten russischen Erdölkonzerns Yukos, wollte nicht mehr. Der Aufsichtsrat hatte gerade entschieden, Vorstandschef Simon Kukes den Rücktritt nahe zu legen. Misamore, ein pausbäckiger Amerikaner, wollte gleich mitgehen. "Es fielen Worte wie Verantwortung und Respekt, Bruce wurde noch einmal umgestimmt", sagt einer, der der Yukos-Führung nahe steht. Auf dieser Sitzung sei "viel Schweiß geflossen".


    Eine Woche später saß Misamore in seinem mit Holz vertäfelten Büro und verfluchte womöglich den Moment, da er sich breitschlagen ließ. Wie viel Bargeld hat Yukos, mit seinen 460 Töchtern und Enkeln so weit verzweigt wie der Ahnenbaum eines Adelsgeschlechts, auf seinen Konten liegen? Welche Summen können noch losgeeist werden? Was sagen die Eigentümer? Sind die Gläubiger zu beruhigen? Das sind die Gretchenfragen für Yukos.


    99,3 Mrd. Rubel oder 2,9 Mrd. Euro schuldet der Ölgigant mit seinen 105 000 Mitarbeitern dem russischen Staat. Am vergangenen Dienstag hatte das Moskauer Arbitragegericht letztinstanzlich entschieden, dass Yukos allein für das Jahr 2000 diese Milliardensumme zurückzahlen muss. Bescheide für 2001 bis 2003 in ähnlicher Höhe dürften folgen. Die Gesamtschuld würde sich dann auf rund zehn Mrd. Euro belaufen - bei einem Bargeldbestand von rund einer Mrd. Euro. An der Moskauer Börse ist Yukos gegenwärtig 16 Mrd. Euro wert.


    Das Steuerverfahren wird weithin als politisch motiviert eingestuft. Schließlich ist der ehemalige Yukos-Vorstandschef und Noch-Hauptaktionär Michail Chodorkowskij - er sitzt seit acht Monaten in Untersuchungshaft - ein Erzfeind von Präsident Wladimir Putin. "Die russische Regierung kann keinerlei Interesse am Bankrott eines so großen Konzerns wie Yukos zu haben." Putins Worte vor wenigen Tagen waren Balsam für die Börsianer. Ob sie Gültigkeit haben? Und wie geht es weiter mit Yukos? Diskutiert und durchgespielt werden auch in der Yukos-Zentrale mehrere mögliche Szenarien:


    1. Eigentümerwechsel. Yukos-Vize Jurij Bejlin hat in einem Brief an Regierungschef Michail Fradkow einen Deal angeboten. Der Erhalt des Konzerns gegen den Austausch der Eigentümer. Gegenwärtig hält die Menatep Group, eine Investmentgesellschaft, die die Vermögen von Chodorkowskij und fünf seiner Mit-Milliardäre verwaltet, rund 60 Prozent an Yukos. Mit einer Zusatzemission könnte der Anteil deutlich unter die 50-Prozent-Marke fallen. Die Minderheitsaktionäre - Ausländer halten an Yukos etwa 20 Prozent - dürften aufschreien. Ihre Anteile würden entwertet. Oligarch Chodorkowskij wäre sein Imperium los. Im Kreml soll man dieser Version nicht abgeneigt sein. Chodorkowskij, dem bis zu zehn Jahre Gefängnis drohen, würde jedoch wohl gern seine Freilassung an den Deal knüpfen wollen.


    2. Ausverkauf. Sibneft, Gazprom, Surgutneftegaz, Rosneft, Lukoil - die Öl- und Gasgiganten stehen schon Schlange und warten auf die erste Auktion, die das Steuerministerium in wenigen Wochen ausrichten könnte. Analyst Steven Dashevsky glaubt, dass zuerst ein Aktienpaket von 35 Prozent des Ölkonzerns Sibneft unter den Hammer kommt. Yukos hält diesen Aktienanteil noch aus einer 2003 erst vollzogenen, dann gescheiterten Fusion der beiden Ölkonzerne. Es ist totes Kapital.


    Möglicher Käufer könnte Roman Abramowitsch, Oligarch und Fußballfan, sein. Er hält ohnehin die Mehrheit an Sibneft, über seine Investmentgesellschaft Millhouse Capital. Yukos könnte noch einige Erdgasgesellschaften feilbieten. Gerade diese Aktiva würden dem Monopolisten Gazprom gut zu Gesicht stehen. Die russischen Öl- und Gasriesen wollen jedoch mehr: die sibirischen Förderstätten, das Herz von Yukos.


    3. Oligarch gegen Oligarch. Multimilliardär Roman Abramowitsch könnte zum neuen Herrn über Yukos werden. Er hält gegenwärtig schon eine Sperrminorität an Yukos, könnte Chodorkowskij aus der finanziellen Klemme helfen - und ihn damit zum Juniorpartner degradieren.


    Das Kapital dafür hätte der Ölbaron, aber auch die politische Rückendeckung? Abramowitsch hält sich verdächtig oft im Ausland auf, er lebt in London, hat sich in den letzten Monaten von Geschäftbeteiligungen in Russland getrennt. Was für dieses Szenario spricht: Abramowitsch hatte im vergangenen Jahr, als er mit Chodorkowskij über die Fusion der Nummer eins (Yukos) mit der Nummer fünf (Sibneft) verhandelte, genau dieses vorgeschlagen, die feindliche Übernahme Goliaths durch David.


    4. Der Staat macht's. Yukos, das über die drittgrößten Erdölreserven weltweit verfügt und jede fünfte Tonne russischen Öls fördert, wird zum Staatskonzern. Putin hätte sein Ziel erreicht, den Einfluss des Staates auf den Ölsektor zu erhöhen. Er hätte Zugriff auf die Finanzströme.


    Yukos könnte unter die Fittiche von Gazprom kommen. Gazprom-Chef Alexej Miller hat ohnehin angekündigt, bis Ende des Jahres einen Ölkonzern aus der Taufe zu heben. Die Nationalisierung von Yukos wäre ein großer Schritt in Richtung Staatswirtschaft.


    5. Yukos bleibt Yukos. Der Erdölkonzern einigt sich mit dem Fiskus über eine Restrukturierung der Steuerschuld. Der Konzern bleibt erhalten. Ob jedoch der Aufwand, den der Kreml in diesen Feldzug steckte, ein solches Ergebnis rechtfertigen würde?


    Das Endspiel ist in vollem Gange. Binnen fünf Tagen muss Yukos die Steuerschuld begleichen. Wenn bis dahin nicht das Geld auf den Konten des Steuerministeriums eingegangen ist, können die Gerichtsvollzieher ausschwärmen und die Pfändung der Bankkonten erwirken. Und wenn die Summe nicht ausreichen sollte, könnte eines der oben genannten Szenarien umgesetzt werden. Es hat bislang nicht den Anschein, dass der Kreml ein fertig geschriebenes Drehbuch hat. "Irgendjemand in der Regierung muss langsam entscheiden, was man will: den Bankrott oder den Erhalt des Konzerns", sagt Stephen O'Sullivan, Analyst bei UFG in Moskau.


    Das Endspiel ist nichts für schwache Nerven. So stehen bei Yukos neben dem Fiskus auch noch andere Gläubiger in der Schlange. Da bekommt noch ein internationales Bankenkonsortium eine Mrd. Dollar. Da könnte Mehrheitseigner Menatep Group, gleichzeitig Hauptgläubiger, den Konzern für zahlungsunfähig erklären lassen und damit das Insolvenzverfahren lostreten. Oder, umgekehrt, die Steuerschuld aus eigenen Mitteln tilgen, um wieder Zugriff auf die seit April per Gerichtsbeschluss eingefrorenen Aktiva zu bekommen.


    Für die Rating-Agentur Standard & Poor's, die den hochprofitablen Ölkonzern mit CCC und Ausblick "negativ" eingestuft hat, steht fest, dass der Fall Yukos, was Putin bestreitet, ein politisches Verfahren ist. "Die Zukunft von Yukos hängt größtenteils davon ab, welche Aktionen die verschiedenen Flügel der Regierung unternehmen werden. Yukos steht einer unberechenbaren Justiz und einer widrigen politischen Umgebung gegenüber."


    Bruce K. Misamore, der Finanzvorstand wider Willen, kam an diesem "Tag danach" im Rausch der Zahlenkolonnen nicht dazu, die lange angekündigten Finanzergebnisse für 2003 vorzulegen. "Dafür war keine Zeit", sagte Misamore, "ich muss erst einmal verstehen, wie sich der Gerichtsentscheid auf unsere Konten auswirkt."


    Artikel erschienen am 1. Juli 2004
    http://www.welt.de/data/2004/07/01/298910.html

  • Alle Yukos-Konten in Russland gesperrt


    Der russische Ölkonzern Yukos steht vor dem Aus.


    Moskau (dpa) - Der vor der Pleite stehende russische Ölkonzern Yukos hat die Sperrung aller russischen Konten durch die Steuerbehörden bestätigt. Dies sei Teil des eingeleiteten Vollstreckungsverfahrens zur Eintreibung der Steuerschuld in Höhe von rund 2,8 Milliarden Euro.


    Das sagte ein Yukos-Sprecher in Moskau. Ein Berufungsgericht hatte am Dienstag das Steuerurteil für das Jahr 2000 gegen den Konzern bestätigt. Gerichtsvollzieher hatten sich am Donnerstag Zugang zur Konzernzentrale von Yukos in Moskau verschafft. Zudem erhoben die Steuerbehörden am Abend erstmals Nachforderungen für das Jahr 2001 in Höhe von ebenfalls 2,8 Milliarden Euro.


    Über Steuernachforderungen für 2001 sei Yukos nichts bekannt, sagte ein Sprecher am Donnerstagabend. Die Konzernführung hatte die Finanzbehörden wiederholt um Aufschub gebeten. Ein Yukos-Angebot über Zahlung einer Milliarde Euro bei Erlass der Restsumme blieb in dieser Woche unbeantwortet. Das Finanzministerium beharrt offenbar weiter auf Zahlung der gesamten Steuerschuld.


    Der zu den größten Ölförderern Russlands zählende Konzern hat nach eigenen Angaben nicht genug Barmittel zur Begleichung. Es blieb unklar, ob dem Konzern nur wenige Tage oder unter Umständen mehrere Wochen zur Zahlung bleiben.


    Mit der starren Haltung des Finanzministeriums wächst nach Expertenansicht die Gefahr einer Konzernpleite. «Unser Ausblick auf die Aktie bleibt weiter negativ, weil es keine Anzeichen für Verhandlungen zwischen den Behörden und Yukos gibt», schrieb die Moskauer Investmentgesellschaft Aton. Yukos hat seine für den 30. Juni angekündigte Vorstellung der Jahresbilanz 2003 nach GAAP-Rechnungslegung auf unbestimmte Zeit verschoben.


    Der frühere Yukos-Konzernchef und Mehrheitseigner Michail Chodorkowski muss sich in Moskau wegen diverser Betrugsdelikte vor Gericht verantworten. Kreml-Kritiker sprechen von einem politischen Prozess gegen einen unbequem gewordenen Großunternehmer.


    Seit Wochen wird in Russland über den Ausgang des Yukos-Falles spekuliert. Es gilt als wahrscheinlich, dass Chodorkowski die Mehrheit am Konzern verlieren wird. Präsident Wladimir Putin hatte Ende Juni erstmals in der Öffentlichkeit betont, der russische Staat habe kein Interesse an einer Yukos-Pleite. In Moskau wird aber auch nicht ausgeschlossen, dass das profitable Unternehmen unter Kreml- treuen Konkurrenten aufgeteilt wird.
    http://de.news.yahoo.com/040702/3/43m1j.html

  • ...ja mei...jetzt wird es spannend....



    wieder Chance oder Risiko... immer das gleiche Spiel...


    ...ja... das Risiko....doch ohne Risiko läßt sich kein Geld verdienen...


    ich habe soeben für 21,50 € noch mal eine Position aufgebaut....


    ...ich glaube nicht an eine Pleite.... dies würde den russichen Markt in einen unvorhergesehenen Strudel ziehen...auch wenn momentan nichts für ein Investment spricht...genau aus diesem Grund bin ich wieder eingestiegen... na und ein Prozent Total Verlust meines Risikokapitals lassen sich leicht verschmerzen..


    ... eher kann mir eine Zerschlagung bzw. Aufteilung an Staatskonzernen vorstellen...die Substanz der Yukos Aktie sollte mindistens 15 Euro betragen.... an dieser Marke werde ich mich diesmal mit einen Stopp Loss absichern...


    ... warten wirs ab...in Rußland ticken die Uhren halt anders...

  • Goldbugs,


    sei bitte vorsichtig,heute morgen bei Bloomberg!


    Yukos wird ab nächster Woche die Oelförderung zurück fahren!!!!!!!


    nichts für ungut,aber die russische Börse fällt auch jeden Tag,nachdem sie sich im Lauf der letzten 12 Monate fast verdoppelt hat.



    Grüsse



    Kalle

  • Bei Yukos ist der Weg zur Zerschlagung des Konzerns frei


    MOSKAU (Dow Jones-VWD)--Bei der Yukos Oil Co, Moskau, haben sich am Freitag wohl endgültig die Hoffnungen zerschlagen, im Steuerstreit mit der russischen Regierung könne es noch zu einer einvernehmlichen Lösung kommen. Der Weg zur Zerschlagung des Konzerns ist frei, nachdem ein Moskauer Gericht am Freitag die im April verfügte Sperrung der Vermögenswerte des russischen Erdölkonzerns für rechtens erklärte. Damit wird es Anfang nächster Woche zur Zwangsvollstreckung der Steuerschuld für das Jahr 2000 von umgerechnet 3,4 Mrd USD kommen. Wettbewerber Sibneft hat bereits Interesse an den Erdölvorkommen von Yukos geäußert.


    Die Entscheidung des Gerichts bedeutet, dass Yukos die erst kürzlich von einem Gericht für rechtskräftig erkannten Steuernachforderungen innerhalb der Montag auslaufenden fünftägigen Frist nicht freiwillig begleichen kann. Anfang nächster Woche werden deshalb wahrscheinlich Gerichte entscheiden, welche Yukos-Vermögenswerte zur Abgeltung der Steuerschuld verwertet werden. Yukos hat nach eigener Darstellung einen Kassenbestand von rund 1 Mrd USD in bar. Der 35-prozentige Sibneft-Anteil, den Yukos dem Gerichtsvollzieher nach eigener Darstellung am Donnerstag vergeblich zur Verwertung anbot, hat nach gegenwärtigem Marktpreis einen Wert von 4,2 Mrd USD.


    Weitere Steuernachforderungen zu erwarten


    Zusätzlich hat das russische Steuerministerium am Vortag einen Vorgeschmack auf die noch ausstehenden Forderungen für die vergangenen Jahre gegeben. Aus der Behörde verlautete, der russische Erdölkonzern müsse für 2001 weitere 98 Mrd RUB nachzahlen - eine Forderung, die in der Summe fast identisch mit der Steuerschuld für das Jahr 2000 ist. Insgesamt bezifferten Vertreter des Ministeriums die Steuernachforderungen für die vergangenen vier Jahre gegenüber einer Nachrichtenagentur auf bis zu 10 Mrd USD. Die Negativnachrichten, zu denen auch eine Sperrung der Yukos-Konten gehörte, ließen den Yukos-Kurs einbrechen, am Donnerstag auf der Handelsplattform MICEX um 13%, am Freitag im RTS um rund 18%.


    Am Freitagmorgen bemühte sich der Konzern zu versichern, die am Vortag gerichtlich angeordnete Kontensperre beeinträchtige die Erdölforderung nicht akut. Noch am Vorabend hatte Yukos schriftlich mitgeteilt, der Schritt bedrohe möglicherweise schon kurzfristig die Ölforderung und stelle die Geschäftsfähigkeit des Konzerns insgesamt infrage. Gerichtsvollzieher hatten am Donnerstag die Konzernzentrale aufgesucht und die Vollstreckung der vor wenigen Tagen für rechtskräftig erklärten Steuerschuld von 99 Mrd RUB eingeleitet. Dabei hatten sie auch Konten gesperrt, die, wie sich am Freitag herausstellte, nicht das operative Geschäft betreffen.


    Außergerichtliche Einigungsbemühungen bisher ohne Ergebnis


    Weiter...

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