Yukos - Ein Ölkonzern in Gefahr. Sell, sell, sell.

  • 01 Okt 2004 14:38



    01.10.2004 14:27:10 INTERVIEW-Investors scared of putting money into Russia-Mobius



    By Elif Kaban


    MOSCOW, Oct 1 (Reuters) - Emerging markets investment guru Mark Mobius, who has a long history of investing in Russia, said on Friday that portfolio investors remain scared of the country because of worries about law and order and minority shareholder rights.


    The man overseeing $12 billion at Templeton Asset Management said he was unlikely to put substantial amounts of new money into Russia soon due to concerns about corporate governance.


    "The big question mark for investors in Russia is law and order. And the judicial system and taxation and the court system. That is the key and they aren't getting any better," Mobius told Reuters.


    Templeton's global funds, which account for $8.7 billion of total managed assets of $12 billion, are underweight in Russia.


    Its main holding is LUKOIL (/LKOH.RTS), in which U.S. ConocoPhillips (/COP.N) bought a 7.6 percent stake this week and is tendering for another 2.4 percent. Mobius is a member of Lukoil's board.


    Templeton's overall Russia exposure is now around $340 million -- down from some $500 million a year ago. That's below three percent of total assets.




    GROWING CRITICISM
    Mobius' remarks are a strong indication that the state's judicial onslaught against oil giant YUKOS (/YUKO.RTS) is having a longer-term effect on the Russian investment climate.


    They come amidst growing international criticism of Russian President Vladimir Putin for undermining his country's fragile democracy and expanding the Kremlin's role in running strategic oil and gas companies.


    Many business figures in Russia as well as bullish market analysts have rationalised the campaign against Yukos' founder Mikhail Khodorkovsky as a one-off punishment for his political ambitions.


    YUKOS, Russia's largest oil exporter accounting for a fifth of domestic output and two percent of global output, has lost two-thirds of its value since the arrest of Khodorkovsky a year ago for tax evasion and fraud.


    But Mobius, who has been investing in emerging markets for more than 30 years, fears Khodorkovsky may not be the last.


    "The same thing could happen with any of these companies. It's a real gamble," said Mobius, who no longer holds shares in YUKOS.


    "I don't see how the government can ignore the YUKOS situation. It's an ongoing thing. People have lost a lot of money, so there has to be clarity. Have you seen any announcement from the government about how they'll protect the rights of minorities in such cases? I haven't," he said.


    "I'm not saying it's wrong to do what they've been doing to the oligarchs. But the problem is that along with the oligarchs are the minority shareholders that are being taken for a ride."




    DIVERSIFY
    Although Mobius said he was positive on Russia long-term, "we are a little worried about the current events. A lot will depend on how the government is able to attract foreign direct investment into Russia."


    His investment management approach is value-based, studying a share's price relative to its long-term earnings potential.


    But even though valuations on some of the Russian companies look attractive, Mobius said Russia was losing out to other emerging markets because of corporate governance concerns.


    "Now, in emerging markets we are facing a lot of very cheap stocks in different parts of the world. You're better off diversifying and not putting too many eggs in one basket, particularly if that basket looks like it's going to be dropped somewhere," he said.


    Mobius spends 250 days a year on the road travelling to far-flung emerging markets in search of bargains.


    He said he had no plans to visit Russia in the near future.




    © Reuters 2004

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    Agentur: Yukos-Tochter mit bis zu 17 Milliarden Dollar bewertet


    Samstag 2 Oktober, 2004 10:03 CET


    Moskau (Reuters) - Im milliardenschweren Steuerstreit der russischen Regierung mit dem angeschlagenen russischen Ölkonzern Yukos hat die Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein einer Agenturmeldung zufolge die Bewertung der Yukos-Fördertochter Yugansk abgeschlossen.


    Das Institut habe für Yugansk einen Wert zwischen 15,7 und 17,3 Milliarden Dollar ermittelt, meldete die Nachrichtenagentur Interfax am Freitag unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Kreise. Das Institut wollte zunächst keine Stellungnahme dazu abgeben. Die russische Regierung hatte Yukos angedroht, Yugansk zu verkaufen, um so an überfällige Steuern zu kommen. Dafür sollte Dresdner Kleinwort Wasserstein ein Wertgutachten für Yugansk erstellen.


    Die Nachricht sorgte an den Finanzmärkten für Erleichterung. Dort war befürchtet worden, die Bank könnte eine sehr weite Preisspanne mit einem deutlich niedrigeren Basispreis nennen. Diese Bedenken waren durch die Androhung des russischen Rohstoffministeriums Anfang September bestärkt worden, Yugansk wegen nicht bezahlter Steuern die Förderlizenzen zu entziehen. Da die Ölreserven das wesentliche Vermögen von Yugansk darstellen, wäre der Wert des Unternehmens durch den Lizenzentzug drastisch gesunken.


    Viele Beobachter werten den Steuerstreit als politisch motiviertes Vorgehen der russischen Regierung um Präsident Wladimir Putin, nachdem der frühere Yukos-Chef Michail Chodorkowsi politische Ambitionen nicht ausgeschlossen hatte. Gegen Chodorkowski läuft ein Prozess wegen Steuerhinterziehung und Betrugs. Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. Von Yukos, auf die rund 20 Prozent der russischen Ölexport entfallen, fordert der russische Staat für das Jahr 2000 eine Steuernachzahlung von 3,4 Milliarden Dollar und für 2001 noch einmal 4,1 Milliarden Dollar. Analysten gehen davon aus, dass sich die Forderungen auf weit über zehn Milliarden Dollar erhöhen könnten, wenn das Steuerministerium die Prüfung der Jahre 2002 bis 2004 abgeschlossen hat.


    Quelle: http://www.reuters.de/newsPack…oryID=595237&section=news

  • Geht der Kurs jetzt wieder aufwärts? Wenn Yugansk verkauft werden muß, um die Schulden zu bezahlen, dann wird man das wohl tun müssen. Putin scheint Yukos ja dazu zwingen zu wollen.
    Dann sollte diese langwierige Sache endlich zu einem Abschluß kommen.


    Wenn Putin nichts dagegen haben sollte... :rolleyes: Man weiß ja nie.

  • Yukos rückt dem Bankrott näher
    Aktionäre des russischen Ölkonzerns sollen am 20 Dezember über einen möglichen Insolvenzantrag entscheiden


    von Jens Hartmann


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    Michail Chodorkowski bei einem Gerichtstermin am 25.10.2004
    Foto: AP


    Moskau - Bis spät in den Abend tagte der Aufsichtsrat des größten russischen Erdölkonzerns Yukos im grünen Tower am Moskauer Paweletzker Bahnhof. Die Sitzung war in aller Verschwiegenheit einberufen worden. Thema: Soll Yukos für insolvent erklärt werden? Viktor Geraschtschenko, der Ex-Zentralbankchef, empfahl seinen Aufsichtsratskollegen - vier Franzosen, drei Amerikanern und drei Russen -, die Reißleine zu ziehen.


    Eine außerordentliche Aktionärsversammlung soll am 20. Dezember darüber befinden, ob der Insolvenzantrag gestellt wird. Wie aus Yukos-Kreisen zu hören ist, ist die Menatep Group, die mehr als die Hälfte der Aktien hält, dafür. Menatep, registriert auf Gibraltar, verwaltet die Vermögen der Yukos-Gründer um Ex-Konzernchef Michail Chodorkowski. Chodorkowski, ein politischer Gegner von Präsident Wladimir Putin, sitzt in Untersuchungshaft. Ihm wird unter anderem die Gründung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.


    Es blieb Yukos-Vorstandschef Steven M. Theede vorbehalten, einem rotwangigen Amerikaner aus Kansas, den Anfang vom Ende zu verkünden. "Die Situation ist unerträglich geworden. Wir können so nicht länger durchhalten", sagte Theede vor einer kleinen Zahl von Auslandsjournalisten. "Wir wollen dieses Insolvenzverfahren nicht. Wir haben jedoch eine rechtliche Verpflichtung." Er schloß nicht aus, daß das Management noch vor der Aktionärsversammlung Yukos für zahlungsunfähig erklären wird.


    Theede heuerte 2003 bei Yukos an. Im Londoner Hotel Ritz hatte der damalige Yukos-Vorstandschef Michail Chodorkowski ihn zu sich gebeten. Theede, ein Ölingenieur, der für Conoco-Phillips arbeitete, willigte ein und wurde Vorstand für Produktion. Im Juni, Chodorkowski saß in Haft, stieg Theede zum Vorstandschef auf. 20 Stunden und mehr am Tag denke er über Yukos nach, erzählt Theede, der sich eher auf den Ölfeldern als hinter dem Schreibtisch eines CEO zu Hause fühlt. Er spricht von einer Verpflichtung gegenüber 105 000 Mitarbeitern.


    Umstrittene Steuerforderungen haben aus dem Vorzeigekonzern einen Konkursfall gemacht. Für die Jahre 2000 bis 2002 haben sich die Forderungen für Yukos und die größte Konzerntochter Yuganskneftegaz auf 13,8 Mrd. Euro addiert. Beglichen hat Yukos lediglich 2,75 Mrd. Euro. Seit Wochen arbeitet der Fiskus noch an der Aufstellung für 2003, auch das eine Milliardenrechnung. Addiert man die Lieferungen gegenüber Banken und Lieferanten zu der Steuerrechnung, steht Yukos mit etwa 15 Mrd. Euro in der Kreide.


    Die Börse hat ihr Urteil gesprochen Die Marktkapitalisierung liegt bei gerade 5,8 Mrd. Euro, das entspricht einem Drittel des Jahresumsatzes. Obwohl seit Monaten die Firmenkonten eingefroren sind, sind die Einbrüche bei der Erdölförderung gering. 86 bis 87 Mio. Tonnen Erdöl wird Yukos in diesem Jahr statt der angepeilten 90 Mio. Tonnen fördern. Das sind 20 Prozent der russischen Fördermenge. Da der Konzern jedoch seit Monaten keine Löcher bohrt, dürfte der Produktionseinbruch 2005 signifikanter sein.


    "Sollte Yukos Insolvenz beantragen, wäre das positiv", sagt Alexander Branis von Prosperity Capital Management. "Dann wären die Vermögenswerte besser geschützt." Nicht alle teilen diese Meinung. Eine Insolvenz in Rußland, sagt ein in Moskau ansässiger deutscher Anwalt, sei eine "ziemlich unsaubere Angelegenheit, bei der einige wenige bevorzugt und andere abgezockt werden".


    Wird ein Unternehmen für zahlungsunfähig erklärt, bestellt das Arbitragegericht einen Konkursverwalter. Binnen zwei Monaten können Gläubiger ihre Forderungen geltend machen. Der Konkursverwalter kann das Unternehmen insgesamt oder in Teilen veräußern. Es gibt eine Rangfolge der Forderungen. An erster Stelle stehen soziale Verpflichtungen, Steuerforderungen werden nicht bevorzugt bedient. Experten halten bei Yukos eine Verfahrensdauer von einem Jahr für realistisch. Die Steuerbehörden würden gern noch vor Beginn eines Insolvenzverfahrens den Hauptvermögenswert, die Fördertochter Yuganskneftegaz, zwangsversteigern.


    Artikel erschienen am Do, 4. November 2004
    http://www.welt.de/data/2004/11/04/355337.html

  • 05.11.2004
    Yukos "buy"
    Renaissance Capital



    Die Analysten von Renaissance Capital stufen die Aktie von Yukos (ISIN US98849W1080/ WKN 632319) unverändert mit "buy" ein und bestätigen das Kursziel von 7,1 USD bzw. 28,4 USD je ADR.


    Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters habe ein Berufungsgericht in Chukotka, wo der Hauptanteilseigner von Sibneft Roman Abramovich gerade Gouverneur geworden sei, eine Entscheidung bestätigt, wonach der verbleibende Teil 14%ige Anteil an Sibneft wieder zurückgegeben werden müsse. Im Gegensatz dazu müssten Sibneft-Aktionäre müssten 8,8% von Yukos wieder zurückfließen. Nach Ansicht der Analysten dürfte dies jedoch nicht geschehen, bevor der Yukos-Fall abgeschlossen sei.


    Vor diesem Hintergrund bleiben die Analysten von Renaissance Capital bei ihrer Empfehlung die Aktie von Yukos zu kaufen.

    Die Börse ist wie ein Paternoster. Es ist ungefährlich,
    durch den Keller zu fahren.


    Man muss nur die Nerven bewahren !

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