Dax und Eur/Jpy

  • Hi,


    also wie es aussieht geht die Hausse ja nun doch nochmal schneller weiter, als von einigen vermutet worden ist. Das wird aber sicherlich die letzte Phase sein und in 1-2 Monaten wird dem Dax sicherlich die Puste ausgehen.


    Gründe dafür sind der drohende China-Crash und das Nachlassen unserer Wirtschaft ab 2008 (wie man es bereits jetzt schon am Fachkräftemangel trotz bester Auftragslage sehen kann = Wachstumsbremse). Zudem kann die allgemeine, eher euphorische Stimmung, wegen plötzlicher Zinsängste oder anderen "äußeren Faktoren" schnell kippen und der Markt nach unten rauschen.


    Wir werden den DAX vermutlich bald über 8500 Punkten sehen, dann wird es aber wirklich dünn werden.


    Interessant ist auch das Verhältnis EUR/JPY und die Auflösung der Carry-Trades - wenn der Aktienmarkt einbricht. Hier wird die 169 er Marke schwer geknackt werden.


    Als mittelfristiger Investor bzw. Position-Trader sollte man sich schon mal auf die Suche nach den passenden Mini-Short Zertifikaten o.ä. machen :)


    Gruß, Murphy

  • Bevor ich gleich gelyncht werde: Aufgeklärte Telepolis-Foumsteilnehmer machten natürlich nur MICH RETARDIERTEN IDIOTEN erstmals aufmerksam. Ein schwerer Fauxpas gleich zum Posting-Einstand, das kann ja noch heiter werden.


    Gruß


    Rafael

  • Lasst euch bei DAX und co mal nicht so von den Zahlen blenden. Die 8000 von heute haben nicht viel mit den 8000 aus dem Jahr ´00 zu tun. Erstens wurden seit dem viele Aktien getauscht, zweitens kanalisieren die hohen Aktienpreise die massive Geldmengenausweitung. Das Pulver muss doch irgendwo hin. Der EUR/YEN Kurs spielt hier eine sehr große Rolle, s.Chart (EUR/YEN schwarz, DAX in blau).
    Aktien können auch bei steigenden Kursen real fallen oder stagnieren, deshalb äußerste Vorsicht mit Derivaten auf fallende Kurse.
    Bestes Beispiel ist der DowJones, s.Chart2 (DOW in EUR).

  • Ich denke auch, die 8000 in der "Neue Markt Blase" kann man nicht mit den 8000 heute gleichsetzen. Da ist auch immer noch Platz nach oben. Die Privatleute sind zum Großteil noch nicht im Boot! Die schauen auf die Charts und ärgern sich, dass sie nicht drinnen sind und hoffen, dass es bald kracht. Wenn es aber nicht kracht, dann haben diese Leute irgendwann die Nase voll nur zuzuschauen, wie "andere" reicher und reicher werden und STEIGEN EIN. :D
    Und DANN "kracht" es!!! ;)

  • Es mag hier ja keinem aufgefallen sein, die jüngsten Allzeittiefs beim Yen (trotz 11% Geldmengenwachstum bei uns und 0,8% in Japan und halben Preisniveau dort) sind auf die letzte Woche herausgegebene 30-jährige KfW Anleihe in Yen zurückzuführen. 50 Mrd. in Euro, 2.6% Zinsen. 50 Mrd. ist am Devisenmarkt wenig, wenn es aber längerfristige Verschiebungen sind verdammt viel (das meiste Volumen stammt von den Bank-Azubi-Zockern, die nur hin und her switchen).


    Das sind die "carry-trades", nicht irgendwelche hedge-fonds sondern schlciht Adressen wie die KfW oder Unternehmen die eben in Yen finanzieren. Die japanischen Anleger, die wie verrückt ihr Geld ins Ausland schaufeln, gehören genauso dazu.


    Gruß
    S.

  • "Die Privatleute sind zum Großteil noch nicht im Boot!"


    Ein Irrglaube.


    In globalen Zeiten muß man global denken. Natürlich sind die deutschen Anleger eher skeptisch dem Dax gegenüber, aber gerade die Deutschen haben Rohstoffe, Emerging Markets, China, Indien usw. gekauft.


    Im Dax ist vor allem der angelsächsische Raum engagiert.


    Die Japaner sind dann wieder im angelsächsischen Raum engagiert usw.


    Der Witz ist, daß bei entsprechenden Währungsbewegungen die Kurse nominell zwar steigen können, aber ALLE Anleger trotzdem Verluste machen.


    Gruß
    S.

  • Hausfrauenhausse


    http://www.bloomberg.com/apps/…d=asGCOUapuCyg&refer=home


    "Japanese businessmen, housewives and pensioners betting against the yen in their spare time are wrecking the forecasts of the world's biggest currency traders."


    "Japanese individuals, who are borrowing money like never before to buy currencies with higher yields. They tripled their trading in the year ended March to a record $11 billion a day,"


    "``Japan's interest rates are too low,'' said Hiroshi Ono, a 40-year-old sales clerk at a telephone company in Tokyo. Ono said he has made about $17,000 since March by borrowing $200,000 of yen and buying U.S. dollars to take advantage of the 4.75 percentage-point difference between Japanese and U.S. interest rates."


    "``They are the bane of professional currency traders,'' said Masanobu Ishikawa, general manager of foreign exchange at Tokyo Forex & Ueda Harlow Ltd., who has been trading in Japan's capital city for 25 years. ``It's becoming hard to make money as the dollar-yen doesn't move as it used to, because of their constant buying on dips.''"


    "In Japan, individuals have opened 600,000 so-called margin trading accounts at brokerages that lend money for currency bets, 80 percent more than a year ago, according to Yano Research."


    Gruß
    S.

  • Zitat

    Original von Saccard
    Hausfrauenhausse
    .


    Da mache sich nochmals einer über die "Naivität" der deutschen Kleinanleger lustig, die immer weiter auf Dax & Co setzen. Wenn die eigenen Anleihen zu wenig rentieren, kaufen die japanischen Hausfrauen einfach wie wild ausländische Währungen, professionelle Carry Trader in Kittelschürzen:


    „Hausfrauen-Baisse“ des Yen


    18. Juni 2007
    Mit ihren Wetten gegen den Yen haben japanische Hausfrauen und Rentner die Vorhersagen der weltgrößten Devisenhändler durcheinander gewirbelt.


    Die Währung fiel in diesem Quartal im Vergleich zum Dollar entgegen der Erwartungen vieler Experten um 4,6 Prozent auf den tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren und entwickelte sich damit schlechter als alle anderen wichtigen. Dieser Kursverlust erwischt viele Währungsspezialisten auf dem falschen Fuß. So hatten etwa UBS und Deutsche Bank einen Anstieg von rund einem Prozent vorausgesagt.


    „Die Leitzinsen in Japan sind zu niedrig“


    Womit die Großbanken nicht gerechnet haben, ist der Risikoappetit der Japaner. Die leihen sich so viel Geld wie nie zuvor, um Währungen mit höheren Zinsen zu erwerben. So verdreifachte sich das Handelsvolumen im Geschäftsjahr zum Ende März auf den Rekordstand von 11 Milliarden Dollar (8,2 Milliarden Euro). Bei diesen so genannten „Carry Trades“ leihen Anleger Geld in Ländern mit niedrigen Zinsen, wie Japan, und investieren in höher verzinste Währungen. Diese Währungsspekulationen waren nach Ansicht der Experten einer der Hauptgründe für die Schwäche der japanischen Währung.


    „Die Leitzinsen in Japan sind zu niedrig“, konstatiert auch Verkäufer Hiroshi Ono nüchtern wie ein Devisen-Profi. Der 40- Jährige hat in seiner Freizeit mit Carry Trades 17.000 Dollar verdient. Dabei schichte er von Yen in Dollar um und konnte so von der Zinsdifferenz in Höhe von 4,75 Prozentpunkten profitieren. Andere Hobby-Devisenhändler investierten in andere Hochzins-Regionen wie Neuseeland, Großbritannien, Australien oder auch Brasilien.






    Der weltweite Handel von Investoren, die nicht Banken, Fondsmanager oder Unternehmen sind, sei im Vorjahr um 54 Prozent gestiegen, sagt Peter D'Amario, Berater bei Greenwich Associate. Zugleich eröffneten Kleinanleger bei Brokerhäusern rund 600.000 so genannte Margenhandel-Depots, um auf Währungen zu wetten. Dies ist laut Yano Research ein Plus von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.


    „Das Wachstum bei den Hobby-Investoren ist unglaublich, sie kaufen Pfund, australische und neuseeländische Dollar, die Mutigen wagen sich sogar an den brasilianischen Real oder die türkische Lira ran“, berichtet Drew Bradford, der das Devisengeschäft der Deutschen Bank in Tokio leitet.


    Nach Ansicht von Koji Fukaya, Währungsexperte bei Deutsche Bank Securities, „sind Carry Trades noch immer am Leben“. Der Kapitalabfluss bleibe konstant und übertreffe seine Erwartungen. Sein Finanzinstitut hatte den Kurs des Yen Ende Juni bei 117 je Dollar gesehen. Die Schweizer UBS hatte einen noch höheren Stand bei 116 vorhergesagt. In der Vorwoche sank der Yen auf 123,44 je Dollar. Zum Euro fiel er am Vormittag auf ein Rekordtief von 165,60 Yen.



    Derweil sorgen sich die japanischen Währungshüter wegen des wachsenden Engagements ihrer Landsleute. So hob die Bank of Japan Risiken hervor, dass Investoren angesichts falscher Vermutungen über Wechselkurse und Zinsen unüberlegte Entscheidungen
    treffen.



    http://www.faz.net/s/Rub58BA8E…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    mfG


    Goldcore

  • Hallo,


    vielleicht können wir uns schonmal auf eine gemeinsame Basis einigen, die da wäre, dass die Chancen auf weiter steigende Kurse die Risiken eines Crashs nicht aufwiegen und man sich deshalb besser noch etwas als Zuschauer des Börsenspiels betätigt. Wenn es dann weit genug nach unten oder noch weiter nach oben geht, dann kann man beruhigter wieder einsteigen bzw. die Short-Positionen einnehmen. Ich hoffe ja insgeheim, dass der Dax so schnell wie möglich die 9000 oder sogar die 10000 Punkte nimmt ohne große Seitwärtsbewegungen. Dann könnte man ziemlich sicher auf die Short-Seite gehen, denn auch jede Übertreibung hat mal ein Ende :) Der letzte Druck um den Deckel vom Topf zu heben wird aber noch kommen.


    Gruß, Murphy

  • Übertreibung?


    Ich würde nicht darauf setzen. Aktien sind NICHT teuer, psychologisch gibt es wohl keien Übertreibung. Die Wirtschaft selbst befindet sich in einer Übertreibungsphase auch Konjunkturboom genannt.


    Ich setze auf den Yen, ca. 50% unterbewertet (findet man bei Aktien selten), 1% Geldmengenwachstum statt 11% in der Euro-Zone. Kracht der Dax, dann legt auch der Yen zu. Kracht der Dax nicht, wird der Yen trotzdem zulegen. Insbesondere dann wenn der Dax aufgrund von Inflation steigt.


    Das ist das letzte I-Tüpfelchen was uns fehlt: Inflation bei den Verbraucherpreisen und Löhnen, dann bricht das Luftschloß zusammen.


    Gruß
    S.

  • Zitat

    Original von Saccard


    Ich setze auf den Yen, ca. 50% unterbewertet (findet man bei Aktien selten), 1% Geldmengenwachstum statt 11% in der Euro-Zone.


    Tja, die Frage ist eigentlich nur noch, WANN der Yen abhebt und nicht ob.
    Und natürlich, in welcher Form die Carry Trades dann zurückgefahren werden: sanft und stetig, wie es die BOJ wohl gerne hätte oder nicht doch eher panikartig. Der Yen ist gegenwärtig der Dampfkochkessel unter den Währungen, und ob es da ein Sicherheitsventil gibt, ist fraglich:


    Finally, the yen (JPY) is getting some love from the head of economics and strategy for the Bank of America in Tokyo. According to Tomoko Fujii of BOA, the yen will rise 4.5% against the dollar by year-end as a Bank of Japan interest rate increase will discourage investors from borrowing the currency to buy higher yielding assets. The currency is expected to appreciate after an August rate increase and reach 118 per dollar as the so-called carry trades fade. "The yen is likely to enter a moderate upward trend in late summer," said Fujii. "The pace of BOJ's rate increases will accelerate next year, making the yen carry trade lose its popularity."


    But according to the Deputy Governor of the BOJ, Toshiro Muto, the Bank of Japan remains committed to increasing interest rates gradually as the economy extends its expansion and prices rise. Not as aggressively as Fujii suggests. "The pace of needed interest rate adjustments will be determined based on improvements in the economy and price situation," Muto said in a speech last night. "We don't have any predetermined schedule." Schedule or not, interest rates in Japan need to be increased, and the currency will need to rise in order to offset the tremendous global imbalances which have built up in the markets. The longer the Bank of Japan officials wait to increase rates, the larger the impact will be on the currency markets. The undervalued yen is a pressure cooker with the carry trade providing the fuel. As soon as the BOJ moves rates up, the whole thing could blow.


    http://www.financialsense.com/…ials/daily/2007/0620.html


    grüsse


    auratico

  • Es kommt darauf an, was die Japaner mit ihrem Auslandsvermögen machen wollen.


    4.6 Billionen haben sie.


    3 Billionen halten Ausländer in Japan. Netto 1.6 Billionen.


    Legt nun der Yen gegenüber dem US$ 50% zu, so ist Japans Auslandsvermögen verschwunden. Unter der Annahme, daß jap. Auslandsvermögen nur in US$ und ausländischen Vermögen in Japan nur in Yen denominiert ist.


    Gruß
    S.

  • Hallo,


    bei dem Ganzen stellt sich, abgesehen vom Zeitpunkt, ja auch noch die Frage, wie man an dem Kursrückgang partizipieren könnte.


    Vielleicht mit dem AA0FBK von ABN? Der hat auch schon einen Hebel von 8. Was kleineres habe ich leider nicht gefunden...


    Am liebsten wäre mir ja sowas wie ein 1:1 Zertifikat, damit das Verlust-Risiko nicht so hoch ist.


    Gruß, Murphy

Schriftgröße:  A A A A A