Eiszeit für Silber?

  • achim
    Ich habe noch ein kleines Problem ganz profaner Natur.


    Wie platziere ich denn sowohl den aus Wachs zu gießenden Rohling in der Silikonmasse, als auch den Wachsrohlin in der Einbettmasse, ohne, dass die sofort auf den Grund sinken bzw., ohne sie auf den Boden der Gussformen stellen zu müssen?

  • Zitat

    Original von mero
    die preise für öfen auf ebay ziehen an :D


    echt son oller muffelofen schafft das auch? wie lange braucht der den bei zb. 925er ?(


    Mein Ofen schafft:


    1000 Grad nach 60 Minuten


    und 1050 nach 120 Minuten
    :)


    mehr ist nicht drinn.

  • Zitat

    Original von Donk
    achim
    Ich habe noch ein kleines Problem ganz profaner Natur.


    Wie platziere ich denn sowohl den aus Wachs zu gießenden Rohling in der Silikonmasse, als auch den Wachsrohlin in der Einbettmasse, ohne, dass die sofort auf den Grund sinken bzw., ohne sie auf den Boden der Gussformen stellen zu müssen?


    Mit Draht festmachen oder mit Wachs ankleben.
    Meistens benutze ich beides.
    Die Gussformen sind ja Wegwerfformen aus Papier oder Plaste.


    Viel Probieren ! Irgendwann klappts ;)


    Beim nächsten Gießen mach mal Fotos.

  • Im Moment giesse ich kleine Barren, im Muffelofen geschmolzen (dauert ewig) und dann in einer, aus einem Graphitblock gefertigten Gussform, gegossen.
    Klappt eigentlich schon ganz gut.
    Der erste Barren war nett aber hässlich, der 2te Barren war schon besser und der 3te ist gerade in Arbeit.
    Der Vorteil ist, dass man alles was man vergeigt hat, einfach wieder einschmelzen kann :D
    Ich habe mich jetzt allerdings dazu entschlossen, das ganze mit offenem Feuer, sprich mit einer Lötlampe zu machen.
    Zum einen entspricht das mehr meiner persönlichen Neigung zum Pyromanen und zum Anderen sind die Kosten überschaubarer.
    Ich glaube der Ofen frisst mir die Haare vom Kopf.
    Den werde ich dann später nur noch dazu nutzen, das Wachs aus der Form zu schmelzen und die Form zu erhitzen.

  • Und ich hab grade mein erstes reines Gold produziert (aus Abfall,- yeah-strike!!! )
    Jetzt muss ich mich nur noch für den Ofen entscheiden, bei dem ich das Gold auch in Barren geschmolzen bekomme. Ich hab halt schon an so einen Jedeloh-Ofen mit Tiegeleinsatz gedacht, bin mir aber über die Handhabung von über 1000 Grad heißer Goldpampe beim Umgießen noch nicht so im klaren. Mir wäre da schon ein Muffelofen lieber, wo ich das Goldpulver fertig in der Barrenform schmelzen kann und dann auf Abkühlung im Ofen warten........aber welcher Muffkopp schafft die 1060 Grad?


    Danach ist mein Silber dran verfeinert zu werden...und dann soll es auch nette Formen bekommen!


    Arbeitet ihr da mit Sonnenschutzbrille, Thermo-Handschuhen, Lederschürze etc?? Ist ne gekachelte Werkbank angebracht, weil der Ofen zu viel Hitze abstrahlt?


    Habt ihr mal Bilder von eurem Ambiente....?

    • Offizieller Beitrag

    ...im Wald der Nibbelungen. Diese Masche gabs doch in der BRD auch, und läuft vielleicht auch noch auf kleinem Feuer. Die Alternativen können ziemlich schnell eine Alternative fallen lassen, zugunsten einer andern. Ausserdem brauchen professionelle Töpfer/innen bald einen grösseren Ofen, wobei der Händler den alten (da solide Ware) an Zahlung nimmt.


    Neben ebay wird man sicher beim Keramik-Fachhandel fündig, die regelmässig Gebrauchtware anbieten.


    Meinen Elektro-Keramikofen (Toplader = Deckel oben) von etwa 35 cm Durchmesser (5-eckig) und 35 cm Höhe kaufte ich, vor einigen Jahren allerdings, inkl. elektronischer Steuerung (3 Phasen, aufheizen, halten, abkühlen) als fast neuwertiges Gebrauchtgerät für etwa 1000 Euro. Elektroanschluss: 3 Phasen. Lasse ihn nur mit billigem Nachtstrom laufen, Kosten für einen Brand habe ich aber nicht durchgerechnet.


    Für Metalle braucht man keine elektronische Steuerung; man kann die einfach volle Pulle laufen lassen. Zum Flüssighalten der Schmelze wäre die dann aber schon bequem.


    Wenn man nur 'sauberes' Zeugs aufheizt, braucht man keine Raum-Entlüftung; bei Keramik oder gewissen Metallen, wäre das aus gesundheitlichen Gründen unabdingbar.


    Wenn die Heizspiralen mal durch sind, könnte man diese selber ersetzen, mit dem richtigen Kanthal - Draht. Sonst macht es der Händler auch. Ein gut konstruierter (Keramik-)Ofen hält fast 'ewig', wenn nicht chemisch agressive Sachen gebrannt werden.


    PS: Hatte kürzlich Gelegenheit, eine Orgelbau-Werkstätte zu besuchen. Die Fertigungstiefe ist derart, dass die Firma Blei und Zinn in Barrenform einkauft, dies selber in verschiedenen Mischungsverhältnissen zusammenschmiltzt und Platten giesst, die dann auf die gewünschte Dicke abgedreht werden. Und nun der Ofen! sieht aus, wie ein alter holzbeheizter Waschkessel; wird mit Verschnitt aus der Schreinerei beheizt. Mit einer Schöpfkelle wird das Flüssigmetall in einen Tiegel geschöpft, dieser in eine unten offene hölzerne Wanne gegossen, die dann von Hand über den Giesstisch gezogen wird. Recht mittelalterlich...


    Gut Guss!
    Lucky

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente


  • Wie hast du denn reines Gold produziert?
    Meinst du, du hast das Gold geschieden, aus unreinem Gold reines gemacht?
    Wenn ja, wie hast du das gemacht?
    Mein Muffelofen schafft es leider nicht mein Zahngold zu schmelzen, aber mein Silber klappt ganz hervorragend.
    Im Moment habe ich ihn auf einer hölzernen Arbeitsfläche, auf die ich eine Seitenwand eines PC gelegt habe, zur Wärmeableitung.
    Ich will ja aber unbedingt auf Lötlampe umsteigen, die macht 1700 Grad, da kann auch Gold nicht mehr an sich halten.
    Dann natürlich Brille und Handschuhe, ganz klar!


    LuckyFriday
    Nibelungen schreibt man mit einem b, ich muss es wissen, bei uns haben sie gehaust und im Moment sind gerade die Nibelungenfestspiele in Worms.

  • Zitat

    Meinst du, du hast das Gold geschieden, aus unreinem Gold reines gemacht?


    So ist es, war auch nicht ganz einfach! =) Aber jetzt muss ich das Zeugs erstmal schmelzen um zu sehen, ob es auch wirklich 999 ist! Dann erzähl ich mehr oder per PM! ;)

  • Dann platzt dieser Fred aus allen Nähten........hihi...im ernst- erstmal abwarten was die Schmelzung sagt und dann gibts (eventuell) weitere Infos......... oder ich kaufe euer "Ramschgold" günstigb auf! ;)


    Aber es ging schon über den Weg der Auflösung....und dem Silber steht ein ähnliches Schicksal bevor! :D

  • Zitat

    Original von Donk
    Lass den Thread nur platzen, er dient ja ausschliesslich diesem Thema und wie es aussieht sind hier nicht nur 1-2 Interessierte.


    Oh ja.. Das ist ja echt spannend - würde mir auch gern ein paar bilder anschauen - da kommt man ja echt auf den Geschmack - weiter so... :)

  • Das hier ist KEINE Anleitung, wer das ließt und nachmacht, sollte sich selber informieren und über Giftigkeit etc. der erwähnten Substanzen Bescheid wissen, den Umgang damit kennen! Übernehme keinerlei Verantwortung, auch nicht für die Richtigkeit der Angaben!!!!


    Wie man es machen könnte, wenn man den Umgang mit Chemikalien kann:


    Also, es kommt immer drauf an, was für "Goldschrott" man hat. Da gibts dann ca. 3-4 Lösungswege für.


    Zum Neutralisieren von Säuren werden meist Laugen genommen, oder auch einfaches Backnatron (Natrium-Bi-Carbonat).


    a) Der einfachste ist, sein Schmuckgold möglichst platt (große Oberflächen) zu machen (hauen, pulverisieren) und dann alle Fremdmetalle mit Salpetersäure (=Scheidewasser) rauszulösen. Nur Gold (auch Platin und Palladium) bleibt dabei übrig, wird nicht gelöst! Also reines Gold abfiltern, Restmetalle ausfällen, Rest-Säure neutralisieren, Gold mit dest. Wasser auf dem Filter waschen und einschmelzen.



    Ach ja, immer schön feucht halten das ganze (mit dest Wasser!), nicht dass noch aus Versehen irgendein druckempfindliches Nitrat entsteht.....(siehe mein Name hier!) Braune Dämpfe nie einatmen und nicht reinlangen, ist ja schließe eine ziemlich starke (nitrierende) Säure, die gerne organische Sachen erst gelb färbt (auch die Finger) und dann auflöst........


    b) Königswasser, der umständlichere Weg, dafür kommt 999 Gold dabei raus und heißeses KW löst auch Platin etc!
    Also Gold mit KW auflösen, dann Schwefeldämpfe einleiten, die das gelöste Gold reduzieren, abfiltern, waschen, fertig (Restsäure fällen und neutr.) (wers braucht, kann eventuell ne genauere Anleitung per PM bekommen, wenn ich Zeit hab!)


    c)"Schrottgold" mittels Autolader in einem Elektrolyt an einem Pol auflösen, am anderen Pol mit Edelstahl reinst ausfällen.


    d) Gold mit Blei schmelzen, dabei gehen verschiedene Metalle im Blei in Lösung, danach das Blei austreiben etc.,- ist ein längerer Weg.
    Am Schluß das Gold mit Borax in einem Tontiegel erhitzen und länger glühen. Dabei "verschwinden" letzte Reste von Fremdmetallen im Borax und in der TonTiegelWand.




    Fazit: Nicht so leicht und nix für den Laien! Wer ein Labor hat, - alles ist möglich! :D

    • Offizieller Beitrag

    Also ein Laborabzug, eine Schutzbrille, Schutzhandschuhe ist sicher notwendig.


    Mir würde die Kombination von Königswasser und elektrolytischer Abscheidung noch gefallen, ist ja wohl der einzige Elektrolyt, der Gold in nennenswerten Mengen löst.


    PS: Wasser löst auch Gold, in minimalsten Mengen. Deshalb sind die Weltmeere der grösste Speicher von Gold, den es gibt (Uraltgeschichte). Wenn man mal Bakterien züchtet, welche Gold aus dem Meereswasser anreichern, dann wird der Goldpreis sinken! :D


    Gruss,
    Lucky

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

    Einmal editiert, zuletzt von LuckyFriday ()

  • Zitat

    Original von black-coins99


    Oh ja.. Das ist ja echt spannend - würde mir auch gern ein paar bilder anschauen - da kommt man ja echt auf den Geschmack - weiter so... :)



    Hier ein Bild:


    [Blockierte Grafik: http://www.silver-shadow-01.com/unicorn-ev.jpg]


    Links oben die leere ausgebrannte Form eines kleinen Bären - bereit zum Einguss.


    Oben Mitte das noch glühende Silber in der Form eines Einhorns.


    Oben rechts die "Geburt des Einhorns" aus der Form. es sind noch alle Steigkanäle vorhanden. sind etwas lang, da ich mit der Gravitation arbeite.


    Unten verschieden Stadien der Fertigstellung von rechts nach links. Wie man sieht, sind es alles Unikate. Ganz rechts das Einhorn ist dasselbe wie oben - nur nach Entfernung der Steigkanäle.
    Das linke Einhorn hat schon ein goldenes Horn bekommen.

  • Zitat

    Original von Knallsilber
    Klasse Kaltblüter! :D Ist das Horn vergoldet (Blattgold)? Angelötet mit Silber und Torch?


    Das Horn ist handgeschmiedetes 585-Gelbgold und mit Goldlot an der Stirn in einer kleinen Bohrung eingelötet.


    Das Einhorn wiegt ja insgesamt nur 38,5 Gramm


    (der kleine Eisbär bringt dagegen 220Gramm auf die Waage)n


    ist 4 cm hoch mit Horn und 6 cm lang.
    Die Augen, zwei kleine Smaragde, sind noch nicht drinn.


    Übrigens ist es ein männliches Babyeinhorn ! ;) sollte sich von den anderen seiner Gattung etwas abheben.

  • Heute habe ich meine erste Gipsform gebrannt, in meinem Muffelofen.
    Fazit: Das nächste Mal muss die Form bedeutend früher raus und ich muss den Ofen ab und zu mal ausschalten, der wird halt einfach zu heiss.
    Nach dem Brennen ist mir die Form komplett zerbröselt.
    Morgen oder übermorgen geht es weiter.


    achim
    könntest du vielleicht mal ein Bild eines Wachsrohlings einstellen, damit ich mir mal angucken kann wieviele Entlüftungskanäle du anbringst und wo du das machst.

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