gesetzliche oder private rente

  • heute ist ja allgemein bekannt, daß die gesetzliche rente unsicher ist 8o 8o 8o


    die frage, die ich mir aber stelle :


    warum soll eine private rente / lebensversicherung eigentlich besser sein ?( ?( ?(


    wenn man natürlich von der fortsetzung des langfristigen booms der letzten 60 jahre ausgeht ( ein kontradjeff zyklus ) fahren natürlich privatrenter besser :rolleyes: :rolleyes:


    aber ist es nicht unlogisch, bei der gesetzlichen sozialversorgung von einem völligen kollaps auszugehen und gleichzeitig die fortsetzung der goldenen zeiten anzunehmen :rolleyes: :rolleyes:


    ist es nicht vielleicht auch ein interesse der banken- und versicherungsbranche möglichste viele produkte zu verkaufen 8) 8)
    hier könnte man auch die riester-rente erwähnen, die letzendlich doch nur eine verbeugung an die banken ist


    und wenn jemand sagt, er legt sein geld selbst an, dann stellt sich eben die frage welche anlagenformen die probleme der privaten versicherer nicht hat ??


    jede anlage in form von aktien- und rentenfonds müsste damit auch wegfallen, da sie eben die langfristige fortsetzung der goldenen jahre benötigt um erfolgreich zu sein


    im endeffekt kommt man sehr schnell auf den punkt, daß jede rentenanlage, außer der gesetzlichen, eine gewisse spekulation darstellt und eben auf annahmen über die zukunft beruht


    auch nach den katastrophen des letzten jahrhunderts mit währungsreformen und kriegen hat die gesetzliche rente eine versorgung der rentner geleistet


    letzendlich ist das hauptproblem der gesetzlichen rente immer ein verteilungsproblem z.b. wie lange beamten besser gestellt sein sollen
    als andere arbeitnehmer usw usw



    wenn eine sozialversorgung und verteilung in zukunft nicht mehr möglich sein sollte, muß man schon als spekulant sehr erfolgreich sein und auswandern,
    um dem untergang hier dann zu entgehen X( X( X(, da dann auch wohlhabende renter keine lange lebenserwartung hätten, bis ihnen jemand den schädel einschlägt


    ich bin kein freund der gesetzlichen rente aber man muss alles mal vorurteilsfrei diskutieren

  • Das Problem bei der gesetzlichen Rentenversicherung (ist das nicht eigentlich ein Paradoxum in sich?) ist, das diese auf dem Umlagesystem basiert.
    Das ganze funktioniert solange prima, wie 1. genug Nachwuchs vorhanden ist, der später die Beiträge zahlt, 2. das eingezahlte Geld auch zweckgebunden verwendet wird und 3. diejenigen, die die Rente bekommen werden nicht zu lange leben.


    Früher waren alle drei Faktoren gegeben. Nach dem Krieg wurden viele Kinder gezeugt, weil es wieder Hoffnung auf eine gute Zukunft gab. Die Rentenkassen waren voll und die Rentner wurden nicht so alt wie heute, weil die Menschen zum einen härter arbeiten mußten und zum anderen weil die Medizin nicht so fortschrittlich war.


    Mittlerweile wurden immer mehr Mittel aus der vollen Rentenkasse abgezweigt bis sie nun das ist, was sie heute ist. Sie lebt praktisch von der Hand in den Mund und muß die Beiträge der jüngeren Generation sofort an die Rentner durchreichen. Diese werden u.a. durch verbesserte medizinische Möglichkeiten immer älter und der Nachwuchs bleibt leider aus.


    In Zukunft würde ich mich keinesfalls darauf verlassen, daß die gesetzliche Rente mehr als nur ein Allmosen werden wird. Das Problem ist, das wir zwar Ansprüche durch Beitragszahlungen erwerben, nur wer sagt uns denn, daß unsere Beiträge auch in Zukunft noch das wert sind, was sie heute wert sind. Wie sähe es denn in einem Inflationsszenario aus? Die Renten wären dann mehr als nur mickrig aber die Politik könnte sich rausreden und sagen: Was habt Ihr denn, Ihr bekommt doch genau den Betrag, den Ihr euch erarbeitet habt.....

  • vielen dank für die schöne beschreibung der probleme beim umlagesystem :)


    aber wie sehen alternativen aus ?( ?(



    auch das gesamte währungs- und schuldensystem kann unter diesen voraussetzungen nicht existieren 8o 8o 8o 8o


    - ich sehe momentan nur eine :


    gold- und silberakkumulation und abwarten wie es weiter geht


    das gerettete kapital könnte dann in einer neuen aufschwungbewegung investiert werden und dort eben wieder früchte tragen, dies vor allem für leute, die noch ca 30 jahre bis zur rente haben

  • Hallo bovbov,


    auf die gesetzliche Rente allein würde ich mich auf keinen Fall verlassen.
    Die Renten werden in Zukunft weniger stark angehoben werden, als
    die Inflation steigt. Irgendetwas muss man also tun.
    Um später ausreichend versorgt zu sein, sollte man rechtzeitig anfangen,
    sich Geld auf die Seite zu legen.
    Ich würde sagen: Die Mischung macht es. Silber beispielsweise, ein bis-
    her kaum bekanntes Anlageinstrument, das immer noch (inflationsberei-
    nigt) nahe seines 100 jährigen Tiefs notiert. Was kann es schaden, eini-
    ge Kilogramm eines Edelmetalles zu kaufen, das ohnehin schon fast auf
    dem Tiefpunkt gehandelt wird. Recht viel weiter kann es nicht mehr
    fallen. Du bekommst im schlechtesten Fall in 10, 20 oder 30 Jahren dein eingesetztes Kapital wieder.
    Auch bei Aktien sehe ich Chancen. Versorger, Nahrungsmittel- und
    Pharmaproduzenten bester Qualität nach den mit schöner Regelmässig-
    keit auftretenden Kurseinbrüchen billig aufgesammelt, was kann es denn
    schaden, solche Werte im Depot zu haben. Essen, Medizin, Strom, Was-
    ser und Gas braucht man immer. Egal wie die Wirtschaft läuft.
    Was mit Sicherheit auch nicht verkehrt ist, wäre eine schuldenfreie
    Eigentumswohnung/kleines Haus, da spart man sich zumindest die Mie-
    te, die Reparaturen, die alle paar Jahre anfallen sind nicht so teuer, wie
    oft behauptet.
    Letztendlich ist alles in gewissem Masse Spekulation. Eine gewisse Eigen
    initiative sollte man auf jeden Fall mitbringen. Und von Zeit zu Zeit Ge-
    winne realisieren und in andere attraktive Segmente umschichten.
    Meine bescheidene Meinung.


    Gruss


    Warren

  • Wie Warren schon gesagt hat: Mischen ist hier mehr als sinnvoll.


    Zusätzlich zu dem bereits Aufgeführten könnte einem ein etwas größeres Grundstück mit fruchtbarem Boden, auf dem ein bezahltes Haus steht und das in der Nähe von einem Bach liegt gute Dienste leisten.
    Für den Worst Case hättest Du dann zumindest einen Teil der Grundbedürfnisse gedeckt. Du hättest ein Dach über dem Kopf, könntest Gemüse anpflanzen und hättest Wasser.

  • Die Zeiten, in denen die "Jüngeren" sorgenfrei einer finanziell gut gesicherten Rentenzeit entgegensehen konnten, sind ein für allemal vorbei. (Es sei denn man hat genügend Besitz, von dem man zehren kann).


    Ich glaube den Spruch, daß es nie wieder eine so wohlhabende Rentnergeneration geben wird, wie heute.


    Die Überalterung (Alterspyramiden-Kopfstand - steigende Lebenserwartung - weniger Beitragszahler), die an sich schon tödlich ist für die umlagefinanzierte Rente, wird meines Erachtens noch durch einen (auch durch die alternde Gesellschaft bedingten) wirtschaftlichen Niedergang in unserer Region zusätzlich wesentlich verschärft werden.


    Die Dynamik einer Volkswirtschaft wird duch die nachwachsende Generation, deren Fleiß, Erfinder- und Schaffensgeist und dadurch geschaffene Innovation bestimmt. Zumindest in unseren Rohstoff-armen Ländern. Wenn nun die Versorgung der Alten einen immer größeren Teil der Arbeits-, Finanz- Wirtschaftkraft absorbiert, engt das den Spielraum in der Wirtschaft der nächsten Generation zunehmend ein. Zumal die wachsende Abgabenlast irgenwann alles lähmt.


    Je mehr eine Generation aus ihrem momentan Erwirtschafteten für die Bezahlung von Rechnungen aus der Vergangenheit aufkommen muß (Rentenzahlungen / Schuldenzinsen), desto mehr engt das ihren Spielraum ein, um in die Gegenwart und die Zukunft zu investieren und diese zu gestalten.
    Die umlagefinanzierte Rente, die ja von der schrumpfenden jüngeren Generation bezahlt werden muß, wird deswegen auf eine reine Existenzsicherung heruntergefahren werden müssen.


    Und ich prophezeie, daß auf diese Sozialrente alles angerechnet werden wird, was man sonst noch an Einkommen hat (Mieten, Zinsen, Privatrentenversicherung, Riester...), so daß man als selbst vorsorgender Mensch allenfalls noch eine symbolische Rente aus seiner gesetzlichen Renten"versicherung" erhalten wird.


    Das Risiko, daß man eine Altersversorgung besitzt, die einem auf die gesetzliche Rente angerechnet wird, wird jedoch deutlich sinken.
    Denn ein großer Teil der Gelder für die private Altersversorgung (Kapital-LV, priv. Rentenversicherung, Ersparnisse, Fonds) sind direkt oder indirekt im Papier- und Computergeld angelegt. Und dessen Wert wird aufgrund der gigantischen Schuldenberge überall unter erheblicher Schwindsucht leiden.
    Damit werden auch die Aktienmärkte ein sehr heißes Pflaster.




    Fazit: In der Zukunft wird


    - die gesetzliche Rente eine Sozialhilfe de Luxe werden


    - Private Absicherung, sofern sie überwiegend auf Papiergeld baut, durch dessen Zerfall bedroht sein


    - Private Absicherung, die resistent ist gegen Inflation, Währungs"reformen" oder Wirtschaftskrisen, zunehmend wichtiger werden. Im besten Fall sollte diese Anlage nicht dem Zugriff des Staates unterliegen (Besteuerung, Zwangshypotheken, Anrechnung auf Rente usw.) und optimalerweise dem Staat nicht bekannt sein.


    Preisfrage: Welche Anlageform würde ich da wohl empfehlen??

  • Du meinst sicher erstklassige Staatsanleihen,von Argentinien zum Beispiel.


    Fand von meinem Opa noch eine goldgedeckte Anleihe,die wurde aber auch nicht eingelöst.


    Aber warum denkt ihr alle an einen Crash,nur wenns den Leuten gutgeht wird Gold in Form von Schmuck konsumiert....alles andere ist bullshit.


    Und Indien importiert zwar viel Gold ,exportiert aber fast alles in Form von Kettchen zu den Amis.In der Türkei,Italien und Dubai ist es ähnlich.

  • PatroneLupo


    Hi,


    naja, ganz so Bullshit ist das IMHO nicht. Es gibt mehrere Varianten von Crashs und Post-Crash Szenarien. Fast jede Variante wird aber darauf hinaus laufen, daß es zu einem beliebigen Zeitpunkt x nach dem Crash wieder ein Universalttauschsystem geben wird und die Tauschobjekte der Wahl werden dann Gold und Silber sein, weil sie es seit den Anfängen unserer Zivilisation schon immer waren.


    Anfangs tauscht man vielleicht noch Schinken gegen Brot, Eier gegen Nägel, etc., aber irgendwann wird wieder universell getauscht, weil man Brot nicht ewig lagern kann und man vielleicht gerade keine Nägel braucht, sondern Schrauben, aber keine Pelze hat, die der Besitzer der Schrauben gerne hätte.


    Und auch, wenn wir nicht soweit zurückfallen, daß wir Eier gegen Nägel tauschen müssen, dann wird Gold/Silber wieder eine echte Basis für Geschäfte darstellen, weil der Wert im Ggs. zu FIAT-Money doch beständiger ist, so daß der Konsumcharakter der Edelmetalle in den Hintergrund tritt (Schmuck, etc.).


    Und dann ... ja, dann machen die Paranoiden hier ihre Schatullen auf und sind stink-rich :)


    Der Kaffee heute morgen war wohl Pathos-Verseucht ...


    /Byte

  • Zitat

    Original von bovbov


    im endeffekt kommt man sehr schnell auf den punkt, daß jede rentenanlage, außer der gesetzlichen, eine gewisse spekulation darstellt und eben auf annahmen über die zukunft beruht


    Die gesetzliche Rente ist mindestens genauso spekulativ, und hat zuden noch eine niedrige Rendite (wenn nicht sogar negativ).


    Du weisst heute noch lange nicht, was du in X Jahren bekommst.

  • Hallo @all,


    das Grundproblem der gesetzlichen Rentenversicherung nach Umlageverfahren liegt - wie schon beschrieben - in der ungünstigen Altersstruktur der Bevölkerung. Vielfach wird das Kapitaldeckungsverfahren als Allheilmittel propagiert.


    Das Problem der Altersstruktur ist damit jedoch keinenfalls gelöst: Was passiert denn mit all den Assets, die wir uns im Laufe unseres Beruflebens ansparen werden? Im Alter wollen wir sie verkaufen um davon zu leben. Aber wer soll dann als Käufer auf dem Markt auftreten, wenn es keinen arbeitenden Nachwuchs mehr gibt, der seinerseits diesen Kapitalstock übernehmen will/kann?


    Die Folge ist, dass auf alle Vermögensgegenstände ein Verkaufsdruck entsteht und die Preise bis auf ein niedriges Markträumungsniveau sinken werden. Von einem solchen Mechanismus wäre auch Gold oder Silber nicht ausgenommen.


    Internationaler Handel bietet auch keine hinreichende Lösung, da fast alle Industrienationen ein ähnliches Altersstrukturproblem haben.


    Den Vorschlag von thunderbirdy mit dem Haus und dem Grundstück samt Bach finde ich nicht nur gut, sondern notwendig. Dazu ein Stück Wald für ausreichend Brennholz im worst case.


    Holger

  • 1. "kurzfristig"


    geld hat kein wert an sich, sondern ist nur eine systemaktie, die eben vom funktionieren des systems abhängt


    also hat jeder geldschein alle auswüchse wie z.b. die 300 billionen otc-derivate, die schuldenblase und die wachstumslüge in sich vereint


    das ist eben der nachteil eines künstlichen wohlstands, der nur aus heiser luft besteht und eines finanzsystems in dem die trillionen als nullen und einsen um die welt reisen und das eben durch
    permanente eingriffe und gelderzeugung der laden am laufen gehalten wird, jeder sitzt mit seinem geldbesitz in diesem boot


    wenn diese systematischen lügengebilde kollabieren ist auch geld als wertaufbewahrungsmittel hinfällig, also hat man als reiner besitzer von
    bargeld 99% aller systemimanenten risiken, das ist wohl der beste turmbau zu babel den man sich vorstellen kann


    nur gold und silber hat einen inneren wert, der zwar auch ein gewisses
    maß an zivilisation benötigt um als wertaufbewahrungsmittel zu funktionieren, aber kein vergleich zu unserm heutigen geld, das eben alle risiken des systems trägt



    2. "langfristig"


    der weg der menschheit aus der steinzeit bis heute ist an den verbrauch nicht mehr ersetzbarer resourcen geknüpft, die wichtigste heute eben öl,
    wenn diese resourcen erschöpft sind landen wir wieder in der steinzeit, der einzige trost dabei ist, daß es wohl noch 100 jahre bis dahin dauert


    verhindern könnte das nur eine futuristische technologie wie z.b. in raumschiff enterprise :)




    die heutigen diskussionen in den medien sind so hirnlos, wie es nur geht, nach dem motto wenn das öl zu ende ist, fahren wir eben mit erdgas oder eben was interessieren
    mich otc-derivate und schuldenblase, ich habe mein geld auf dem sparbuch



    wenn man den ganzen irrsinn unserer zeit mal verstanden hat, kann man es eigentlich auch schon wieder vergessen, weil es eben keine lösung gibt :)


    ps:
    wahrscheinlich wird in unserer zeit 1000000 mal mehr gehirnschmalz in die irrsinige derivate- nullsummen- spekulation investiert,
    als in die technologie, die ein zukünftiges überleben der menschheit möglich machen könnte


  • - Ich sehe die zukünftige Rente mit ihrer Kaufkraft unter der heutigen Sozialhilfe!


    - Allerdings!


    - Jo, volle Zustimmung.


    Preisantwort: :rolleyes:


    Gruß



    HORSTWALTER

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