Kann Geld vernichtet werden ?

  • Hallo juergenlangen,


    Zitat

    Original von juergenlangen
    "Vernichtet" wird Geldmenge immer dann, wenn die Forderung eingelöst wird, also bei jeder Rechnung die bezahlt wird, jeder Kreditrate die getilgt wird.


    das ist falsch, bitte genau lesen! Ich schrieb dazu:


    "Ein solches Pärchen kann zwar mit beiderseitigem Einverständnis durchaus "gelöscht" werden, eine Geldvernichtung findet dabei aber nur dann statt, wenn es sich um ein geldmengenrelevantes Pärchen handelte, siehe dazu die Definition von Geldmenge."


    D.h., "vernichtet" wird Geldmenge immer dann, wenn die Forderung eingelöst wird, also bei jeder Rechnung die bezahlt wird, jeder Kreditrate die getilgt wird UND ES SICH DABEI UM EINE GELDMENGENRELEVANTE FORDERUNG handelte (nach entsprechender Geldmengendefinition).


    Oder möchtest du behaupten, dass ein 100€-Darlehen von fr0stbeule an Hitzepickel in der Geldmengenstatistik erfasst wird? ?(


    Grüße
    Clarius

  • Schon klar, alles nicht so einfach zu verstehen - die Banker und BWLer halten die Erklärungen ja absichtlich intransparent oder verstehen es selber nicht vor lauter Selbsttäuschung... da bin ich bei Euch besser aufgehoben. :)


    Habe gerade "Das Silberkomplott" von Reinhard Deutsch zu Ende gelesen und mir so meine Gedanken gemacht. Darin kritisiert er (wenn ich das richtig verstehe) am fiat money (mal abgesehen von der ungerechten Vermögensumverteilung die dadurch stattfindet) v.a. die sog. "Falschgeldfalle". Nämlich dass sich die Geldmenge M3 irgendwann nicht mehr durch Zinshebung oder -senkung merklich kontrollieren lässt und viel schneller wächst als es die Wirtschaft kann.


    Vergleichbares habe ich von Helmut Creutz in einem Radiointerview gehört ("in einem endlichen Raum kann es keinen unendlichen Wachstum geben", "ein System kann nur überleben, wenn alle Teile gleich schnell wachsen" "wächst ein System über eine bestimmte Grenze hinaus, wird es lebensunfähig, krank und stirbt")


    Kurz: Neue Waren kann man nicht herbeizaubern, ist zuviel Geld da und zieht die Zentralbank die Bremse durch Zinserhöhungen driftet die Wirtschaft in die nächste Depression, die Steuereinnahmen sinken, der Staat muss wieder zur Bank um Falschgeld drucken zu lassen. Irre ich, oder ist das ein Teufelskreis, der unwerigerlich eines schönen Tages in einem Währungscrash landen muss? :rolleyes:

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
    "Gold ist der Ausstieg aus dem Hamsterrad." :thumbup:
    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:

  • Zitat

    Original von juergenlangen


    Hypotheken und Verbraucherkredite natürlich schon. "Vernichtet" wird Geldmenge immer dann, wenn die Forderung eingelöst wird, also bei jeder Rechnung die bezahlt wird,


    Falsch, da Geld weiterhin im System.


    Zitat

    jeder Kreditrate die getilgt wird.


    Richtig, da Geld dem System entzogen und bei der ZB gelandet, wartend auf neuen Schuldner.


    Zitat

    Also ein kontinuierlicher Prozess, der auch nicht exponetielle ansteigt. Exponentiell .. wer schreibt sowas ? welchen mathematischen Background haben die Schreiber ? Welches statistische Material ?


    Geldmenge wächst normalerweise, wenn die Wirtschaft wächst ... und wer will bestreiten, dass wir ein reales Wachstum haben und hatten die letzen Jahrzehnte, in manchen technologischen Bereichen sogar exponentiell !? Und zweitens nominal bei Inflation, auch die wird keiner bestreiten, nur "exponentiell" ????



    Frage ich mich auch: Wer schrieb so was? Bist Du im falschen Thread? :D


    Gruß!

  • Frage ich mich auch: Wer schrieb so was? Bist Du im falschen Thread?



    ja .. wahrscheinlich, hier muss man glauben, nicht argumentieren ...


    +++
    Hypotheken und Verbraucherkredite natürlich schon. "Vernichtet" wird Geldmenge immer dann, wenn die Forderung eingelöst wird, also bei jeder Rechnung die bezahlt wird,



    Falsch, da Geld weiterhin im System.


    aha, neue Definition von Geld .. auch der Gegenwert meiner Goldunzen steht in meiner "Bilanz" ... aber Geldmenge sind nur die Scheine oder eben die Forderungen. Ich bestelle auf Rechnung bei MDM .. die liefern mir Münze, Zahlungsziel 30 Tage, wird Geldmenge geschaffen .. weil ich habe das Geld ja auch heute schon auf dem Konto (Meine Forderung gegen Bank), und MDM hat den gleichen Betrag nochmal als Forderung gegen Kunde. Womöglich hat Münzprägeanstalt nochmal Forderung gegen MDM, Minengesellschaft Forderung gegen Münze ... ein ganz natürlicher Vorgang, wenn viel gewirtschaftet wird, steigt die Geldmenge. Geht der Münzhändler pleite, weil Kunden nicht mehr zahlen .. dann wird Forderung auch irgendwann gelöscht, also Geldmenge sinkt ... Nützt das jemandem ? Oder wird jeder: Staat, Bürger, Firma nicht dagegensteuern ? .. aha... was kann man tuen gegen Kreditausfälle .. richtig ! da liegt ein Risiko, ein Übel, .. weitere Kredite geben, also Geldmenge vergrössern, Hubschrauber Bernanke .. wer zahlt die Zeche ? der Sparer ... ok. ... es gibt schlimmerers, sagt der Betroffene. ok, es gibt schlimmeres, sagt Bernanke (Deflation z.B.) ... Es gibt keinen Grund, Deflation zuzulassen ! und die Mittel der Notenbanken sind effektiver, mächtiger und globaler als 1929 ...


    Übrigens, falls es jemandem aufgefallen ist. UNSER Staat macht gerade grosse Schritt in Richtung ausgeglichener Haushalt ... ich persönlich glaube nicht, dass auf Dauer keine Schulden, keine Inflation möglich ist ... ja nichtmal erstrebenswert ... aber egal: Exponentiell steigt die Verschuldung eben nicht, sondern langfristig im Einklang mit Inflation und Wirtschaftsleistung, mal ein Jahr konsolidierter Haushalt, mal ein Jahr mit einer Regierung, die Wohltaten ausschütten will (oder Kriege führen) .. so what ? Für einen Zusammenbruch sehe ich meilenweit keine Anzeichen.

  • Zitat

    Original von juergenlangen
    .... Für einen Zusammenbruch sehe ich meilenweit keine Anzeichen.


    Hier eines von Vielen: USD-Index 80,03........


    Du hast eines vergessen:


    Kein Betrug ohne Betrugsopfer.


    Kein Betrug ohne Täuschung.


    Und keine Täuschung währt ewig.


    Selbst dann nicht, wenn jeden Morgen wieder ein Dummkopf aufsteht....


    Der Zusammenbruch, er wird kommen, er muß kommen, wenn demoskopisch bedingt die Entnahmephase aus den Pensionssystemen beginnt und dann weniger eingezahlt, als entnommen wird.....



    keiner behauptet, daß ein Zusammenbruch schlagartig erfolgen muss.


    Es reicht schon aus, wenn sich der Geldwert binnen 10 bis 25 Jahren zehntelt.....


    Und darauf kann man Gift nehmen.


    Auch in Frankreich (1914 bis 1964) war das so, ebenso in Kanada und vielen anderen Ländern. Man muss sich nur den Silbergehalt der Kursmünzen und deren Reduktion anschauen, dann kommt man zu wirklich erschreckenden Ergebnissen.


    Bondshalter wurden Zeitweise über sehr lange Zeiträume verarscht und von ihren Schuldnern real großteils enteignet. Momentan ist wieder so eine Schreckensphase angesagt. Die Geldmengen belegen dies eindeutig.


    Seit etwa 2000 haben wir mindestens Nullwachstum. Ich vermute, daß es real jedes Jahr mindestens ein bis zwei Prozent negativ-Wachstum gewesen sind. Möglicher Weise noch mehr.


    Schaut euch die Kaufkraft eurer Einkommen an, dann wißt ihr, wie es in Wirklichkeit mit dem Wachstum ausschaut.


    Versucht mal herauszufinden, wieviel des Gesamtetats eure Gemeinde für Sozialhilfe, Hartz-V, Schuldendienst und nicht produktive / dienstleistende Selbstverwaltung ausgibt.


    Und dann schaut mal, was eure Gemeinde in den Erhalt der Infrastruktur, in Schulen und in Kindergärten steckt....


    Dann wisst ihr, was die hr geschlagen hat.

  • Das artet alles in endlose Diskussionen aus...


    schreibt mir doch bitte mal Argumente kurz und bündig in einem Satz warum Eurer Meinung nach ein Bankrott (totale Geldentwertung / Erklärung der Zahlungsunfähigkeit / Insolvenz) sicher kommen muss oder Gegenargumente warum es praktisch nie so weit kommen kann.


    Ich habe das fiat money - System bisher so verstanden, dass (selbst wenn man alles noch so schön redet und sämtliche Wirtschaftszusammenhänge und -instrumente lange dehnt und erklärt) es allein schon aufgrund der Funktionsweise und Prinzipien auf welchen es beruht, -irgendwann- zusammenbrechen muss. Es sich also auf Dauer, langfristig betrachtet unmöglich stabil halten lässt. :)


    Das hat doch nichts mit Pessimismus, Angst oder Paranoia zu tun - rein sachlich gesehen.


    Sehe ich das falsch ? Habe ich was nicht verstanden ?

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    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
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  • Ok, Kurz:


    Leichte Inflation ist nachfragefördernd also Wirtschaftsankurbelnd, ohne Inflation kann eine Deflation eintreten, also wird immer mehr Geld gedruckt.
    Nachteil -> Geldmenge wird durch "Zins und Zineszins" exponenziell ausgeweitet -> schonmal die Richtung einer Exponenzialkurve gesehen?

  • Ich spiele jetzt des Teufels Anwalt und zeige ein Gegenargument gegen den totalen Bankrott des Staates und der Wirtschaft.


    Die haben Heute sehr spezielle computer software, die automatisch verschiedene Sachen berechnen kann, die früher kein Mensch je dachte. Die kann Prognosen erstellen, was man machen muss um einige Sachen in den Griff zu bekommen. Also z.B. eine "moderate" Inflation von 25% in 20 jahren oder so. Wie die das in der Praxis umsetzen können weiss ich nicht , da ich kein Ökonom bin...

  • Roger


    Im Silberkomplott wurde ein Rechner der EZB oder Bundesbank in irgendeinem Geldmuseum erwähnt, mit dem man selber mittels Leitzinsen etc. die Wirtschaft steuern kann, als Spiel.
    Langfristig verliere man immer...


    Zu den Computermodellen:
    Die können in der Tat grosse Berechnungen durchführen, aber:
    Sie werden mit historischen Daten gefüttert, anhand dessen ihre Algorithmen und Parameter (z.B. genetische Algorithmen) feinjustiert werden. Zudem ist er recht robust gegenüber Panik der Marktteilnehmer und behält stets den Überblick.
    Nur: Schau mal, wie oft in der Historie eine vergleichbare Situation geherrscht hat:
    -Dollarindex unter 80 (glaube 2-3mal knapp darunter)
    -globale Inflation
    -Eintritt einer neuen Wirtschaftsmacht in den Kreislauf (China)
    -Massive Verschuldungen
    -Blasen, wohin man schaut
    -riesiger Derivativen-Markt


    Die Computer raten anhand ihrer trainierten Annahmen genauso wie wir, nur etwas schneller (bestes Beispiel: Bayesfilter bei der Spambekämpfung).


    Und
    Genausogut kann/wird es mittels Rechnerunterstützung schneller abwärts gehen, als es bei den historischen Crashes der Fall war, da nun alles vollautomatisiert ist (stops usw.). Bevor man reagieren kann, kann alles verkauft sein.

  • Du meinst das Frankfurter Geldmuseum: Das anhand eines Modell die Inflation und Deflation erklärt und fälschlicherweise die Teuerung der Waren als Ursache hiefür nennt ?

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
    "Gold ist der Ausstieg aus dem Hamsterrad." :thumbup:
    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:


  • Ja, dies ist sehr bedenklich.
    Allerdings ist die Entstehung der neuen Wirtschaftsmacht China etwas Gutes für den dollar/euro...Es gibt nämlich Millionen neuer Kunden.


  • Mit dem Ammenmärchen, dass eine höhere ULG Inflation verursacht, hat PCM bereits in 2001 aufgeräumt. (Kann leider auf die Schnelle die alten Postings nicht finden)


    Jeder umlaufende Dollar hat bereits gekauft (und somit inflationiert), exakt zu dem Zeitpunkt, als er durch einen Kredit erschaffen wurde. Wenn er beispielsweise den Aktienmarkt gekauft (inflationiert) hat, kann der den Goldmarkt nur kaufen (inflationieren), wenn er vorher am Aktienmarkt wieder verkauft (Aktienmarkt wird deflationiert) wurde, was flationsneutral ist.


    Für 30 Tage leiht mir der Goldhändler einen Dollar (oder ein mehrfaches) zinslos (er inflationiert), muss ihn aber irgendwo bei sich selber wegschaufeln (er deflationiert), per Saldo wieder flationsneutral.


    Es bleibt dabei: Bezahlung einer Rechnung deflationiert nicht.


    Höhere ULG und steigende Inflation gehen i.d.R. Hand in Hand, jedoch nicht deswegen, weil höhere ULG Inflation verursacht, sondern umgekehrt steigende Inflation höhere ULG begründet.



  • ziemlich sicher ist, dass nichts mit absoluter Sicherheit eintritt, .. auch nicht das Gegenteil :P .. es geht immer um Wahrscheinlichkeiten, und für den Anleger um Risikostreuung bei Nutzung der Chancen.
    Zwangsläufig, sicher, unweigerlich .. das sind Vokabeln, die eigentlich ein Weiterlesen überflüssig machen, wer so überzeugt ist, der GLAUBT, und hat aufgegeben, Fakten zu analysieren, oder neue Entwicklungen zu verarbeiten. Reales Wirtschaftswachstum kommt in den Theorien nicht vor, genauwenig wie die Möglichkeit, dass die Inflation genauso wie sie vielleicht beschönigt werden kann, anderseits auch dramatisiert werden kann. Sicher stagnieren die Realeinkommen seit ein paar Jahren .. sicher steigen die Preise für Benzin, Strom und Tomaten. Gleichzeitig sinken aber auch andere Preise. Den Wert den ein Handy, ein Navigationssystem, eine Festplatte mit 300 GB vor 10, vor 20 Jahren dargestellt hat, den darf man nicht rechnen. Das Auto darf man natürlich nur mit dem Vorgängermodell vergleichen, ABS, Leistungssteigerung, Verbrauchsreduzierung, Extras, die darf man nicht als Wertsteigerung rechnen.... wenn es um gefühlte Inflation geht in diesen Dingen geht, dann sieht die Situation anders aus, wenn ich an die Kaufkraft des Euros im Ausland denke, auch ... dass es hier unterschiedliche "Warenkörbe" gibt, konkret bei den sozial schwächeren Energie und Nahrungsmittel den grösseren Teil ausmachen, will ich nicht abstreiten, ich streite nur alle Extreme ab... Friede Freude Eierkuchen Wachstum zu singen wäre genauso Blödsinn wie vom Geldwertverfall und drohendem Zusammenbruch zu palavern.


    Noch etwas fällt mir ein: vielzitierte Chrashs in der Vergangenheit und Argumente für ein Goldgedecktes System ohne Schulden ... in näherer Vergangenheit findet man wenig brauchbares, nur lokale Sonderfälle wie Japan oder Argentinien, aber die meistzitierten Ereignisse 1918 und 1929 sind fast 100 Jahre her, und damals hatten wir noch Goldstandard !! Ich vertrete die Meinung, dass die Hyperinflation in D nicht trotz Goldstandard, sondern WEGEN passiert ist. Und die auch die 1929er Wirtschaftskrise wäre mit Gelddrucken zu mildern gewesen. So hat man die härtest mögliche Krise heraufbeschworen, nur um am stabilen, weil Goldgedeckten Dollar festzuhalten. Um dann 1933 den Zusammenbruch nur noch abwenden zu können, indem man das private Gold verstaatlicht hat - Buh .. Goldverbot !! in Systemen ohne die überholte Goldbindung weder denkbar noch verfassungskonform !! .. Im System mit Gold = Geld immer möglich !! FIAT Money hat es übrigens im goldsystem auch immer gegeben .. selbst die im Vergleich zu heute winzige Weltwirtschaft hatte auch 1900 nicht genügend Blech, um jeden Wirtschaftsvorgang durch physische Transaktionen abzubilden.


    Und selbst wenn man weiter zurückgeht, als es noch gar kein "physisches Papiergeld" gab ... Wohlstandsperioden und und erfolgreiches Unternehmertum ging einher mit dem Bankwesen, was ja nichts anderes bedeutete, als dass kredite vergeben werden konnten und Rechnungen beglichen wurden, indem der Banker nur Schulden umgebucht hat, bis zum Globalisierungsinstrument in Form von da Vincis Verschlüsselungsmaschinen, mit denen Geld (also Edelmetalle) in fernen Ländern ausgehändigt werden konnten, wenn der Besitzer sich als Eigentümer von Guthaben identifiziert hatte. Somit haben auch die Fugger und Medici nichts anderes gemacht, als mit Buchgeld die Wirtschaft angeworfen. Ohne Buchgeld wären wir noch im frühen Mittelalter !! Ohne Schulden funktioniert Wirtschaft sowenig, sowenig wie jemals ein Normalverdiener Wohneigentum erwerben könnte. Und in einer gesunden, wachsenden Wirtschaft wächst auch die Geldmenge. Und die Geldmenge wächst keineswegs Jahr für Jahr exponentiell . richtig ist, dass zu schnell (also ungedeckt durch Wirtschaftswachstum) wachsende Geldmengen als Strafe Inflation erzeugen ... ein selbsregulierendes System, dass nicht wankt, sondern erstaunlich gut funktioniert .. aktuell wird z.b. Schuldmacher USA und seine Währung abgestraft .. so what ?

  • Noch eine Antwort, diesmal kurz:


    Es bleibt dabei: Bezahlung einer Rechnung deflationiert nicht.


    sorry, die Verben deflationieren, inflationieren kenn ich nicht. Es besteht ein Zusammenhang zwischen Geldmenge und Geldentwertung, aber Infla und Defla Szenarien sind nicht zwangsweise mit dem Zustand der Geldmenge verbunden. Wie ich oben beschrieben haben, gibt es sehr wohl eine gesunde Ausweitung der Geldmenge, in Relation zum Wirtschaftswachstum.


    +++


    Aber GELDMENGE, per Definition, sinkt wohl mit jeder Begleichung einer Schuld (eine Rechnung bezahlen ist nichts anderes). Und das Szenario, dass jeder, Staat und Privathaushalt, ALLE Schulden abbaut, das wäre natürlich ein absolut schlimmes Szenario eines deflationären Chrashs: wenn ich kein Haus/Auto mehr auf Pump kaufe, die Industrie keine neuen Produktionsstätten mehr per Kredit finanziert, der Staat Rentenzahlungen, Sozialsysteme und Industrieaufträge zurückfährt ... dann haben wir ein solides und schuldenfreies System, sozial gerecht, Vollbeschäftigung ??? ... ich zweifle, dass sich jeder darüber im Klaren ist, der Inflation als das Megaübel darstellt ! ...

  • @juergenlangen: Danke für Deine Beiträge, fand ich inhaltlich sehr "fruchtbar" :)


    Dass die Hyperinflation von 1923 gefolgt vom deflationären Crash 1929 durch den Goldstandard möglich wurde ist eine Propaganda-Lüge. Nachzulesen und ausführlich erklärt im Silberkomplott.


    Das Bezahlen einer Rechnung KANN deflationieren, wenn es sich um eine Bezahlung von Privatbank zur Zentralbank handelt :)


    Ich will mich auch nicht am einen oder anderen System aufhängen
    Ich möchte nur sachlich und distanziert die jeweiligen Vor- und Nachteile von einerseits fiat money und Edelmetallwährungen vollständig erfassen.


    Ich denke Buchgeld, Zinsen und Papiergeld sind absolut sinnvoll und notwendig. Entscheidend ist WIE diese Instrumente in WELCHEM System eingesetzt werden.


    Vielleicht ist es auch mal an der Zeit wieder den Verstand zu benutzen und die Phantasie anzukurbeln. Laßt uns doch mal am Reißbrett ein System ausklügeln, das ähnliche Vorteile wie das fiat money bietet, aber die Nachteile und daraus entstehenden wie z.B. soziale Ungerechtigkeiten weitgehend ausbügelt.


    Z.b. das maximale Einkommen einer Person deckeln (wer muss schon mehr als 1 Mio. Euro pro Monat verdienen um glücklich und erfüllt leben zu können ?)


    Die Krux am fiat money - System ist doch erstens
    ... dass reine Leistungsempfänger darin leben, ohne jemals Leistungen erbringen zu müssen und zweitens
    ... dass die Verhältnismäßigkeit der Einkommen absurde Ausmaße annehmen kann und drittens
    ... dass lokaler Wohlstand auf dem Rücken und unter ständiger Ausbeutung von sog. "Entwicklungsländern" hergestellt wird.


    Es muss doch irgendwie möglich sein, davon wegzukommen... ??? :rolleyes:

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    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
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    Es gibt nur einen aufrichtigen Gold-Bug: Der, welcher sein Vermögen NICHT in Fiat-Monopoly-Währung bemißt. :evil:

    Einmal editiert, zuletzt von Fr0stbeule ()

  • Zitat

    Original von Fr0stbeule


    Ich denke Buchgeld, Zinsen und Papiergeld sind absolut sinnvoll und notwendig. Entscheidend ist WIE diese Instrumente in WELCHEM System eingesetzt werden.


    Vielleicht ist es auch mal an der Zeit wieder den Verstand zu benutzen und die Phantasie anzukurbeln. Laßt uns doch mal am Reißbrett ein System ausklügeln, das ähnliche Vorteile wie das fiat money bietet, aber die Nachteile und daraus entstehenden wie z.B. soziale Ungerechtigkeiten weitgehend ausbügelt.


    Eine Kombination zu erschaffen, der besten Gedanken von:


    Oskar Lafontaine; Reinhard Deutsch; Ted Butler und Robert Hartmann!

  • Bingo! :]

    Freigeld macht unfrei, Humanwirtschaft ist unmenschlich, die natürliche Wirtschaftsordnung ist unnatürlich.
    Zum "Wunder von Wörgl" => Merke: Stimuli erhöhen zwar die wirtschaftliche Aktivität, aber kaum die Produktivität.
    Der Staat beseitigt nicht die Mißstände, er erzeugt und vergrößert sie. :whistling:
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  • Wie bereits erwähnt ist Tilgung eines Unternehmerkredits, einer Hypothek/Grundschuld deflationierend. Geld (+ Zins !! ) fließt per Termin via Banken zurück an ZB. ZB-Wechsel auf Termin wird abgelöst.


    Um der Kettenbrief des Kapitalismus in Gang zu halten, müssen nunmehr andere Marktteilnehmer bereit sein, sich neu zu verschulden. Störungen treten auf, wenn


    A) in größerem Umfang keine neuen Schuldner auftreten. DEFLATION.


    B) Verwässerung betrieben wird, beispielsweise wenn


    - Staat als Schuldner auftritt (keine Hinterlegung von Wechsel auf Termin bei ZB)


    - HF’s und PE-Firmen als neue Schuldner auftreten, um gehebelt div. Asset-Klassen zu inflationieren.


    - ZB durch Monetisierung frisches Geld ins System schleust.


    Es handelt es sich um ungesundes, nicht an Güterwachstum angepasstes Geldmengenwachstum. INFLATION.



    Bei Bezahlung einer Rechnung fließt kein Geld zurück an ZB. Geld wechselt nur Eigentümer innerhalb des Systems. Geldmenge im System bleibt dieselbe.

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