Der Goldstandard und die Währung

  • Hallo zusammen,


    Kostolany war ja gegen den Goldstandard. In seinem Buch "Die Kunst über Geld nachzudenken" beschreibt er auch warum das so ist.
    Er geht davon aus, dass die Handelsbilanz eines Landes passiv ist. Dann wird eine ausländische Währung in dem jeweiligen Land stärker angeboten.
    Sollte die Handelsbilanz überschüssig sein, dann wird in dem Land eine ausländische Währung stärker nachgefragt.
    So fährt er dann fort und erklärt nun die Nachteile und Probleme beim Goldstandard.


    Aber warum wird denn bei einer passiven Handelsbilanz eine ausländische Währung stärker angeboten und umgekehrt? Hängt das nur vom Verhältnis ab, ob z.B. mehr Euro raus als Dollar rein gekommen sind und umgekehrt?
    Wer kann mir das genauer erklären?
    Ich danke schon einmal im Voraus

  • Diese Überlegungen sind irrelevant!!! Es macht keinen Sinn, darüber nachzudenken.


    Der Grund ist einfach: Ohne Goldstandard gibt es keinen Mechanismus, der die Geldverschwenderei der Regierenden unterbindet. Ergo werden diese Leute jede Währung, die keiner Golddeckung unterliegt, durch Schuldenmacherei ruinieren.


    Es ist daher irrelevant, über die Nachteile des Goldstandards nachzugrübeln und nach Alternativen zu suchen. Die Alternativen werden in der Praxis nicht funktionieren (s.o.).
    Anders ausgedrückt: Die in der Theorie vorhandenen Vorteile der Alternativen werden durch die in der Praxis vorhandenen Nachteile mehr als wettgemacht.

  • HI, Karl
    Schön das Du Deine Meinung klar aussprichst, meine Überlegungen gehen in die gleiche Richtung.
    Gold ist das Geld der letzten Instanz.Papier mit bunt aufgemalten Bildern ohne Golddeckung ist eben wie beim Monoply-Spiel, bald nur noch Spielgeld.
    gruß hpoth

  • Exzel, bist Du sicher, den Sachverhalt richtig dargestellt zu haben?


    " Er geht davon aus, dass die Handelsbilanz eines Landes passiv ist. Dann wird eine ausländische Währung in dem jeweiligen Land stärker angeboten.
    Sollte die Handelsbilanz überschüssig sein, dann wird in dem Land eine ausländische Währung stärker nachgefragt."


    Eine negative Handelsbilanz heißt, daß z.B. die Importe aus den USA die deutschen Exporte dorthin übersteigen. Die Importeure erhalten ihre Erlöse in DM (vor´m Teuro). Da sie i.d.R. ihr Geld nicht in Deutschland investieren sondern in die USA transferieren wollen, verkaufen sie die DM am Devisenmarkt und kaufen dafür Dollar an. Die deutschen Währung wird tendenziell ggü dem Dollar abgewertet.

  • Im Deutschland Brief AUsgabe AugustISeptember Seite 12 ist folgendes zu lesen:
    Die deutschen Staatsfinanzen sind ruinier, der Bundeshaushalt hat jenden Spielraum verloren.Dazu eineinfaches Rechenexempel: 2004 kosten die Pensinoen ehemaliger Beamter einschließlich Post und Bahn knapp 20 Milliarden Euro, die Kreditzinsen,die der Bund für seine Schulden aufbringen muß, doppelt soviel, nämlich 40 Milliarden.Und dies bei geschätzten Steuereinnahmen von 188,8 Milliarden Euro im laufenden Jahr!!!
    Rechnet man dei anderen Sozialleistungen hinzu,dann bleiben nur 7% der Steuereinnahmen für die eigentlichen Staatsaufgaben wie Verteidigung,Bildung oder Verkehr.
    Es git eine Alternative zum Staatsbankrott, nämlich die Geldentwertung und damit der reale Abbau der Staatsschulden durch Inflation.
    Hierzu passt auch folgendes:
    Etwas wird so lange von den meisten respektiert,als die meisten glauben,daß es von den meisten respektiert wird.Bei ungedecktem Papieregeld ist das besonders deutlich:es hat Wert so lange aber nur so lange - wie die meisten meinen,daß die meisten zu den Papierscheinen Vertrauen haben,sie akzeptieren.
    gruß hpoth

  • So steht es auch bei Kostolany: "Es basiert alles auf Vertrauen. Ist das Vertrauen dahin, geht alles kaputt."
    Im Übrigen war Kosto nur gegen den Goldstandard, aber nicht gegen eine sichere Spekulation in Gold.
    Bismarck war auch gegen Goldstandard, ich bin es auch. Wenn einer an den Niedergang der Währung glaubt, kann er ja Gold bunkern.


    Gruß Kosty


    P.S. Es spekuliert sich besser ohne Goldstandard: Höhere Übertreibungen, höhere Volatilitäten...

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