Eine mehr oder weniger moderate Inflation haben wir doch schon lange, mindestens seit Anfang der 1970er Jahre.
Wenn die Schulden auch (in der Tendenz) weiter ansteigen werden irgendwann auch die Zinsen steigen müssen, weil der Investor einen Ausgleich für das Kreditausfallrisiko bekommen will und einen Ausgleich für die Inflation.
Irgendwann werden dann in unserem Zinssystem die Zinsen so hoch, daß sie nicht mehr bezahlt werden können, ohne neue Schulden zu machen. Das haben wir schon (auch wenn es in Deutschland vielleicht in diesem Jahr vor der jetzigen Krise ein wenig besser aussah - wenigstens in den offiziellen Zahlen).
Immer höhere Verschuldung kann dann nur irgendwann zum Kollaps führen (also Staatsbankrott - die Währung wird wertlos) oder zur Hyperinflation, wenn man Geld druckt (bzw. im Computer generiert).
So hat man es 1923 gemacht und dann kurz vor dem Währungsschnitt die Schulden (Inlandsschulden, auch die vom 1. WK) zurückgezahlt.
Eine gallopierende Inflation haben wir übrigens momentan in Zimbabwe. Ist diese entstanden, weil sich die Leute soviel von den Banken leihen oder weil der Staat Geld druckt?
Grüße
Bank Run
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Zitat
Original von mesodor39
Klartext:
ich unterstütze die Bemühungen der Dt. Regierung, Finanzbetrügern das Handwerk zu legen und es zu untewrbinden, daß die aus US- und anderen Handelsbilanzdefiziten stammenden Geldern von Nationalstaaten und deren Zentralbankorganen / Fondsgesellschaften in Deutschland angelegt werden.Die Folgen (absolute Zinsknechtschaft, Versailles die III. nach der Weimarer Republik, die in das III. Reich aufging (schon vergessen?) und der EU in der Deutschland viel mehr einzahlt als jedes andere Land, da snur zur Erinnerung) werden zu Unruhen, Bürgerkrieg, Diktatur und sehr wahrscheinlich zu Weltkrieg führen. Das ist, historisch betrachtet, absolut wahrscheinlich. LEIDER.
mesodor39
Mal wieder Heuschreckenalarm?
Absolute Zinsknechtschaft....was darf ich darunter verstehen ausser einem Schlagwort?
Versailles....ist Geschichte
3. Reich......achten wir darauf das es niemals ein 4. geben wird.
Unruhen, Bürgerkrieg, Diktatur, Weltkrieg????
Bitte gönn dir mal 2 Wochen Urlaub ohne den Besuch von Demagogenseiten im Web.
Kleiner Hinweis....in vielen Ländern auf dieser Erde hat man den 2. "Weltkrieg" nur aus den Zeitungen mitgekriegt.....ein 3.ter wird hier nicht stattfinden, soviel ist mal sicher.
Historisch betrachtet....kann man aus der Geschichte lernen.Sanfte Grüße
Der Misanthrop -
Historisch betrachtet führte alles zum Tode.
Ruhe sanft - Grüße Blaubronco -
Historisch betrachtet lernen wir, das Die Menschheit nichts aus der Vergangenheit lernt
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Zitat
Original von Misanthrop
Deutschland ist eingebunden in die Völkergemeinschaft und so soll es auch bleiben.Sanfte Grüße
Der MisanthropIn jeder Gemeinschaft gibt es Führungen und die derzeitige zeichnet sich nicht gerade durch Weitsicht aus.
Im Übrigen gab es schon einen dritten Weltkrieg: die Stellvertreterkriege in Afrika, Lateinamerika und Asien wurden stets zwischen Kapitalismus und Kommunismus geführt. Sind die dortigen Opfer schon vergessen?
Jetzt kommt die religiöse Komponente hinzu, welche den Rohstoffrun überdecken helfen soll.
Also läuft eigentlich schon Weltkrieg Nr. 4. -
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Was redet ihr euch in Rage.
Wir haben Gold..und alles was der Mann braucht...was juckt mich der Käse.
cu DL...und ich gehe jetzt zu Plutnia eine Runde schnackseln...das soll blöde Gedanken vertreiben
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Zitat
Die Betrüger sitzen in den Banken.
Vatapitta
Höher.
Das Finanzwesen ist ein Werkzeug.
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Zitat
Original von elsilbero
RogerEine mehr oder weniger moderate Inflation haben wir doch schon lange, mindestens seit Anfang der 1970er Jahre.
Wenn die Schulden auch (in der Tendenz) weiter ansteigen werden irgendwann auch die Zinsen steigen müssen, weil der Investor einen Ausgleich für das Kreditausfallrisiko bekommen will und einen Ausgleich für die Inflation.
Irgendwann werden dann in unserem Zinssystem die Zinsen so hoch, daß sie nicht mehr bezahlt werden können, ohne neue Schulden zu machen. Das haben wir schon (auch wenn es in Deutschland vielleicht in diesem Jahr vor der jetzigen Krise ein wenig besser aussah - wenigstens in den offiziellen Zahlen).
Immer höhere Verschuldung kann dann nur irgendwann zum Kollaps führen (also Staatsbankrott - die Währung wird wertlos) oder zur Hyperinflation, wenn man Geld druckt (bzw. im Computer generiert).
So hat man es 1923 gemacht und dann kurz vor dem Währungsschnitt die Schulden (Inlandsschulden, auch die vom 1. WK) zurückgezahlt.
Eine gallopierende Inflation haben wir übrigens momentan in Zimbabwe. Ist diese entstanden, weil sich die Leute soviel von den Banken leihen oder weil der Staat Geld druckt?
Grüße
elsilbero, gute Analyse. Es wird nicht so einfach sein, einen kollaps zu vermeiden.Ich kenn aus der Geschichte noch einige Beispiele für hyperinflation, neben Simbabwe. Z.B Italien, Türkei, Rumänien. Dort wurden auch einige nullen gestrichen, wobei die Leute ihre Erparnisse verloren haben.
Doch wir haben nun den euro und der ist ja eine "internationale" Währung. Wenn der crashen sollte, dann "gute Nacht welt".
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Zitat
Original von vatapitta
Dem ist nichts hinzuzufügen:Banlkenkrise? - Wir sind längast mitten drinn!
Einsiedler:objektiv betrachtet ist das so. Wenn Banken einander nicht mehr trauen und deswegen der
Inter-Banken-Geldmarkt implodiert und es zu KEINEN nennenswerten Ausleihungen
zwischen Banken mehr kommt, dann ist das eineBANKENKRISE
Stimmt´s oder hab´ich Recht?
@all:
Eine Bankenkrise kann beigelegt werden oder aber sie mündet in einem Bankrun
mit oder ohne Bankenkollaps.Einen Bankrun kann man genau so wenig verlässlich vorhersagen, wie einen Bankenkollaps.
Dennoch könnte Herr Eichelburg Recht behalten. Wahrscheinlichkeit dafür, was nächste Woche angeht:
vielleicht 0,25 Prozent bis 1 Prozent.
Und diese Wahrscheinlichekt auf Wochensicht ist alles andere, als "trivial".
Man muss sich dabei vor Augen führen, daß bei einem Zusammenbruch eines Finanzsystems
alle 70 bis 100 Jahre die monatliche Wahrscheinlichkeit etwa 1 Promille (0,1 Prozent) beträgt.Stellt euch mal vor, ihr würdet Wochenzinsen von 0,25 oder gat 0,5 Prozent kriegen......
Dann wisst ihr, wo der Hammer hängt und wie relativ und absolut ernst die Situation ist.
Klartext: nur derjenige, der bereit ist derivative Extremverlustrisiken in Kombination mit negativen
Realzinsen zu akzeptieren, der lässt sein Geld noch als Guthaben / Forderungen bei Banken stehen.
Alle, die etwas von Risikomanagement verstehen und diesen Gedanken zumindest ansatzweise
ernst nehmen, die haben ihr Geld bereits abgeräumt.Danke mesodor39
Vatapitta
Und jetzt kommt etwas Mathematik:
Wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Bankenkollaps innerhalb der nächsten Woche 0,5% beträgt (und gleichbleibend ist), wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit keinen Bankenkollaps innerhalb der nächsten 5 Jahre zu sehen?
Na? Ich helfe Euch:
P=(1-0,005)^(5*52)=27%
Oder anders:
Die wahrscheinlichkeit für einen Bankenkollaps innerhalb der nächsten 5 Jahre läge bei immerhin 73%.Soviel Mathenmatik muss sein !
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Del: du hast deinen fehler selbst gemerkt bzgl. 0,05 und 0,005 bzw 5% und 5%o.
Nachtrag:
Wer hat eigentlich diese 0,5%-Parole ausgegeben, auf welchem Fundament steht sie? -
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Zitat
Original von SkYdEvIllE
Del: du hast deinen fehler selbst gemerkt bzgl. 0,05 und 0,005 bzw 5% und 5%o.Richtig!
Habe ich selbst sofort gemerkt! Bereits korrigiert! -
Zitat
Original von SkYdEvIllE
Nachtrag:
Wer hat eigentlich diese 0,5%-Parole ausgegeben, auf welchem Fundament steht sie?Dat ist aus der Luft gegriffen, weil sich diese Wahrscheinlichkeit nicht ermitteln lässt!
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mesodor,
EIN AUSSERORDENTLICH GUTER BEITRAG!!
misan,
warum unterscheiden Fachleute immer noch zwischen Latainern und TEUTONEN
Zitat Goethe:
Wer die letzten 3000 Jahre der Geschichte nicht kennt,läuft blind durch die Welt
Zionisten und Jesuiten haben sich die Welt aufgeteilt,Juden sind dazu auserwählt,den Weltumspannenden Handel zu betreiben,in der Form,wie dies der Talmud vorschreibt.
Wenn auch nur noch ein teutonisches Gen in uns steckt,werden sie sich verdammt warm anziehen müssen
gruss
kalle
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@ kalle...Dies ist selbstverständlich nicht sueddeutsche.de. Es ist eine Botschaft der Illuminaten an Osama bin Laden, der wiederum eine muslimisch verkleidete Echse ist. Zusammengestellt wurde das Internetangebot von einem jüdischen Alien, der mit seinem Notebook in einem Biergarten auf dem Aldebaran sitzt.
Der Text dient der Ablenkung der Leser und diverser Geheimdienste. Legen die Profis vom Mossad die Bilddaten aus dem Feuilleton über die aus dem Sportteil übereinander, erkennt man den Lageplan der Kommandozentrale der Rothschilds unter der Antarktis...
Die gängigen Verschwörungstheorien des zwanzigsten Jahrhunderts ließen sich lange Zeit in zwei Gruppen unterteilen: Zum einen gab es die politischen Extremisten, Weltverschwörungstüftler, die den Wunsch nach einem menschenfreundlichen Leben ohne Gewalt für aussichtslos halten. In anderen Sphären werkelten eher harmlose Freaks an ihren populären Theorien über Ufos oder außerirdische Reptilien herum.
Komplottkompott
Beunruhigend ist, dass die Welterklärungsmodelle der Ufologen und die Theorien vieler rechtsradikaler Verschwörungsphantasten in den vergangenen fünfzehn Jahren einander immer ähnlicher wurden. Der amerikanische Politologe Michael Barkun hat in einer soeben erschienenen Studie („A Culture of Conspiracy“, University of California Press) beängstigend klar herausgearbeitet, wie sich die verschiedenen okkultistischen, rechtsextremistischen, esoterischen Theorien mehr und mehr zu einer Art Super- oder Metaverschwörung vernetzen.
Der Schulterschluss von politischen Verschwörungstheoretikern und den buntscheckigen Ufo-Kosmologen ist in Barkuns Augen deshalb so brisant, weil damit politischer Extremismus salonfähig gemacht wird: In Amerika glauben seit den fünfziger Jahren 40 bis 50 Prozent der Bevölkerung hartnäckig an die Existenz von Ufos. Seitdem nun die xenophob-paranoischen Verschwörungstheoretiker die Ufos für ihre Zwecke gekapert haben, landen sie mit ihrem Geraune mitten im Mainstream.
Fusion paranoia nannte der Amerikaner Michael Kelly, selbst ein großer Verschwörungstheoretiker, diese Verrührung verschiedener Modelle: In einem riesigen, selbstreferentiellen Netz-Werk ventilieren Ufologen immer häufiger antisemitische Ressentiments; im Gegenzug entdecken militante Weltverschwörer Energiefelder unter den peruanischen Anden oder behaupten, die „Protokolle von Zion“ seien von „arischen Reptilien“ verfasst worden.
Das in Australien beheimatete und in zwanzig Ländern erhältliche Magazin Nexus etwa klärt seine Leser seit Jahr und Tag über ufologische Neuigkeiten und die „Zukunftswissenschaften“ auf. Seit einiger Zeit aber gibt es in jeder Ausgabe auch Mitteilungen über widerwärtige Machenschaften des Mossad oder die von Bush und Cheney verlegte „globale Drogenpipeline“.
In der aktuellen Ausgabe steht neben den üblichen Ufo-Meldungen ein langer Aufsatz über die „jüdischen Rockefellers“, die zusammen mit einigen anderen Plutokraten daran arbeiten, die Weltherrschaft an sich zu reißen.
» Ein einziges aldebaranisches „Schlachtschiff könnte die ganze Erde erobern «
Man muss aber gar nicht nach Australien gehen: Jan van Helsing, mit bürgerlichem Namen Jan Udo Holey, der in Deutschland mehrere außergewöhnlich erfolgreiche verschwörungstheoretische Bücher veröffentlichte, vermischt in seinen Schriften immer häufiger neonazistisches und antisemitisches Gedankengut mit esoterischen Theorien.
Helsing weiß etwa, dass die Nazis 1945 einen Flug zum Aldebaran unternommen haben, um „Hilfe für die Erde“ zu holen, denn schon ein einziges aldebaranisches „Schlachtschiff könnte die ganze Erde erobern“.
Warum es trotzdem nicht geklappt hat mit der Hilfe, ist unbekannt. Die Bewohner des Aldebaran aber ähneln den schönsten SS-Zuchtphantasien, sie sind blond, blauäugig und tragen unter der Schuhsohle ein Hakenkreuz.
Helsings Adept Jo Conrad, ein ehemaliger Taxifahrer, mischt in seinen Schriften rechtsradikales und verschwörungstheoretisches Material mit den Szenarien des britischen Science-Fiction-Autors David Icke, der die Außerirdischen in Gestalt von Reptilienwesen, die sich als Menschen tarnen, mitten unter uns glaubt.
Conrad weiß, dass die „Grauen“, bei Icke „Greys“ genannt, sich besonders gerne als Staatsmänner und Präsidenten tarnen. In guter alter antisemitischer Tradition sind die Greys „großnasige“ Widerlinge, hinter denen „noch andere Gruppen stehen, und selbst hinter denen stehen welche, die nie in Erscheinung treten, aber dennoch Leute haben, die ,vor Ort‘ die Drecksarbeit erledigen, um die Erde für eine Invasion vorzubereiten. So werden die Grauen von der Orion-Gruppe benutzt und diese von den reptilienartigen Draco.“
» „Philosophen verstecken einen Stein hinter einem Baum und dann gehen sie ihn suchen“ «
Sowohl für Ufonauten als auch für Verschwörungstheoretiker gilt, was Nietzsche über seine Berufskollegen sagte: „Philosophen verstecken einen Stein hinter einem Baum und dann gehen sie ihn suchen“. Sie haben eine Lösung, und dann suchen sie die Beweise.
Nicht nur in dieser Hinsicht waren sich beide Richtungen immer schon ähnlich: Sowohl Ufologen als auch die amerikanische John Birch Society, sowohl Echsenfreunde als auch Jan van Helsing sind glühende Teleologen: Nichts geschieht zufällig; alles ist kohärent.
Die Welt wird mithilfe ihrer Modelle so durch und durch erklärbar wie in Fausts mittelalterlichem kosmologischen Modell, in dem „alles ineinander webt, eins in dem andern wirkt und strebt“. Drittens ist bei ihnen allen nie etwas so, wie es zu sein scheint.
Jede weithin geglaubte These, jede offizielle Erklärung muss schon deshalb falsch sein, weil sie eben weithin geglaubt wird. Wer Einwände vorbringt, ist selbst verblendet: Bloß weil du selbst nicht paranoid bist, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht hinter dir her sind.
Transzendentale Obdachlosigkeit
Außerdem: Viele Verschwörungstheoretiker beweisen ja gar nichts, sie haben nur den außerordentlichen Mut, Fragen zu stellen. Und fragen wird man ja noch dürfen: Der Demokrat Howard Dean machte das kürzlich vor, als er, befragt zu angeblich geheim gehalten Dokumenten über die Anschläge vom 11. September, im Radio sagte: „Die interessanteste Theorie, die ich dazu gehört habe –es ist natürlich nur eine Theorie, man kann sie nicht beweisen – ist die, dass Bush vorher von den Saudis über die Anschläge in Kenntnis gesetzt wurde. Wer weiß schon, was wirklich passiert ist?“
In Zeiten transzendentaler Obdachlosigkeit sind Verschwörungstheorien dem unbehausten Menschen so etwas wie eine warme Decke. Die Weltraum-Echsen, die Ufos, die von den Juden betriebene Neue Weltordnung – sie alle sind unheimlich, grausam, omnipräsent.
Aber immerhin liefern sie einen Grund, eine griffige Weltformel des Übels, in der alles ohne Rest aufgeht. Arische oder jüdische Außerirdische sind immer noch tröstlicher als sich eingestehen zu müssen, dass ein Irrer mit einem Gewehr den Präsidenten der Vereinigten Staaten auf offener Straße erschießen kann.
Oder dass ein paar Fanatiker mit Teppichmessern vier Boeings zu Geschossen machen können.
Die kanadische Psychotherapeutin Catherine Gildiner schrieb nach dem 11. September: „Das verschwörungstheoretische Denken, das jetzt so rapide um sich greift, ist eine kollektive Form der posttraumatischen Belastungsstörung. Unser Gehirn bereitet uns damit auf den nächsten Angriff vor. In psychiatrischer Terminologie wird das Hyperwachsamkeit genannt.“
Holzauge, sei hyperwachsam!
Dank der unterwanderten Ufologen werden seither alle Hyperwachsamen mit Erkenntnissen über die wahren Hintermänner der Anschläge gefüttert: die Illuminaten, die Freimaurer, außerirdische Roboter und immer wieder die Juden... David Icke, Jo Conrads Gewährsmann für die Machtübernahme durch die „Grauen“ und der wohl einflussreichste Verschwörungstheoretiker, wurde von einer Stimme aus dem All mitgeteilt, dass die Rockefellers sich vor den Anschlägen „auffällig verhalten hätten“.
Das wunderbare Weltgedächtnis des Internet
Mathias Bröckers, hierzulande wohl der erfolgreichste Verschwörungsprofi, schreibt in seinem Bestseller „Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11. 9.“: „Zweimal täglich googeln hilft zuverlässig gegen virulente Manipulationen, Propaganda-Infektionen und chronische Verblödung.“
Ja, das wunderbare Weltgedächtnis des Internet, wo ja endlich alles unzensiert zu finden ist. Der Satz erinnert an die mittelalterlichen Ärzte, die Blutarmut mit Aderlass bekämpfen wollten.
Es ist erstaunlich zu sehen, wie dieses offene Medium immer wieder als geschlossenes System funktioniert, wie die Autoren der darin zirkulierenden Texte oftmals einfach nicht auf Reize der Außenwelt reagieren: Man kann noch so oft beweisen, dass die Rockefellers keine Juden sind und die Illuminaten nur ein kleiner Kreis um einen Ingolstädter Professor waren, der sich wieder auflöste, bevor er überhaupt in Erscheinung getreten war: Im Nexus-Magazin oder den Phantasien von Helsing tauchen sie natürlich als jüdische Weltenherrscher und mächtige Gruppierung wieder auf.
Lego für Erwachsene
So packt einen beim Surfen durch die Paralleluniversen der Verschwörer zunächst Baudrillards „vertige de l’interpretation“, ein Schwindelgefühl ob der hemmungslosen Kombinationsfreude der Weltendenker. Je länger man aber darin liest, desto mehr erinnert das Ganze an Lego für Erwachsene: Im Grunde kommen inzwischen alle mit denselben Versatzstücken aus, die nur jedes Mal anders zusammengesetzt werden müssen.
http://www.sueddeutsche. de 04.03. 2004
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TritTraTrollallaaaaaa vertroll DICH DOCH ENDLICH INS FORUM DER Süddeutschen und nerv die...
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Zitat
Original von walahfrid
@ kalle...Dies ist selbstverständlich nicht sueddeutsche.de. Es ist eine Botschaft der Illuminaten an Osama bin Laden, der wiederum eine muslimisch verkleidete Echse ist. Zusammengestellt wurde das Internetangebot von einem jüdischen Alien, der mit seinem Notebook in einem Biergarten auf dem Aldebaran sitzt.
[...]
www.sueddeutsche. de 04.03. 2004Schon interessanter Artikel, aber wenn ich das so lese, dann drängt sich mir eine Frage auf...
Erklärst du ausgewiesenen NRA-Mitgliedern auch, dass Amerika eine restriktive Waffengesetzgebung braucht?
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Zitat
Original von walahfrid
@ kalle...Dies ist selbstverständlich nicht sueddeutsche.de. Es ist eine Botschaft der Illuminaten an Osama bin Laden, der wiederum eine muslimisch verkleidete Echse ist. Zusammengestellt wurde das Internetangebot von einem jüdischen Alien, der mit seinem Notebook in einem Biergarten auf dem Aldebaran sitzt.Der Text dient der Ablenkung der Leser und diverser Geheimdienste. Legen die Profis vom Mossad die Bilddaten aus dem Feuilleton über die aus dem Sportteil übereinander, erkennt man den Lageplan der Kommandozentrale der Rothschilds unter der Antarktis...
Die gängigen Verschwörungstheorien des zwanzigsten Jahrhunderts ließen sich lange Zeit in zwei Gruppen unterteilen: Zum einen gab es die politischen Extremisten, Weltverschwörungstüftler, die den Wunsch nach einem menschenfreundlichen Leben ohne Gewalt für aussichtslos halten. In anderen Sphären werkelten eher harmlose Freaks an ihren populären Theorien über Ufos oder außerirdische Reptilien herum.
Komplottkompott
Beunruhigend ist, dass die Welterklärungsmodelle der Ufologen und die Theorien vieler rechtsradikaler Verschwörungsphantasten in den vergangenen fünfzehn Jahren einander immer ähnlicher wurden. Der amerikanische Politologe Michael Barkun hat in einer soeben erschienenen Studie („A Culture of Conspiracy“, University of California Press) beängstigend klar herausgearbeitet, wie sich die verschiedenen okkultistischen, rechtsextremistischen, esoterischen Theorien mehr und mehr zu einer Art Super- oder Metaverschwörung vernetzen.
Der Schulterschluss von politischen Verschwörungstheoretikern und den buntscheckigen Ufo-Kosmologen ist in Barkuns Augen deshalb so brisant, weil damit politischer Extremismus salonfähig gemacht wird: In Amerika glauben seit den fünfziger Jahren 40 bis 50 Prozent der Bevölkerung hartnäckig an die Existenz von Ufos. Seitdem nun die xenophob-paranoischen Verschwörungstheoretiker die Ufos für ihre Zwecke gekapert haben, landen sie mit ihrem Geraune mitten im Mainstream.
Fusion paranoia nannte der Amerikaner Michael Kelly, selbst ein großer Verschwörungstheoretiker, diese Verrührung verschiedener Modelle: In einem riesigen, selbstreferentiellen Netz-Werk ventilieren Ufologen immer häufiger antisemitische Ressentiments; im Gegenzug entdecken militante Weltverschwörer Energiefelder unter den peruanischen Anden oder behaupten, die „Protokolle von Zion“ seien von „arischen Reptilien“ verfasst worden.
Das in Australien beheimatete und in zwanzig Ländern erhältliche Magazin Nexus etwa klärt seine Leser seit Jahr und Tag über ufologische Neuigkeiten und die „Zukunftswissenschaften“ auf. Seit einiger Zeit aber gibt es in jeder Ausgabe auch Mitteilungen über widerwärtige Machenschaften des Mossad oder die von Bush und Cheney verlegte „globale Drogenpipeline“.
In der aktuellen Ausgabe steht neben den üblichen Ufo-Meldungen ein langer Aufsatz über die „jüdischen Rockefellers“, die zusammen mit einigen anderen Plutokraten daran arbeiten, die Weltherrschaft an sich zu reißen.
» Ein einziges aldebaranisches „Schlachtschiff könnte die ganze Erde erobern «
Man muss aber gar nicht nach Australien gehen: Jan van Helsing, mit bürgerlichem Namen Jan Udo Holey, der in Deutschland mehrere außergewöhnlich erfolgreiche verschwörungstheoretische Bücher veröffentlichte, vermischt in seinen Schriften immer häufiger neonazistisches und antisemitisches Gedankengut mit esoterischen Theorien.
Helsing weiß etwa, dass die Nazis 1945 einen Flug zum Aldebaran unternommen haben, um „Hilfe für die Erde“ zu holen, denn schon ein einziges aldebaranisches „Schlachtschiff könnte die ganze Erde erobern“.
Warum es trotzdem nicht geklappt hat mit der Hilfe, ist unbekannt. Die Bewohner des Aldebaran aber ähneln den schönsten SS-Zuchtphantasien, sie sind blond, blauäugig und tragen unter der Schuhsohle ein Hakenkreuz.
Helsings Adept Jo Conrad, ein ehemaliger Taxifahrer, mischt in seinen Schriften rechtsradikales und verschwörungstheoretisches Material mit den Szenarien des britischen Science-Fiction-Autors David Icke, der die Außerirdischen in Gestalt von Reptilienwesen, die sich als Menschen tarnen, mitten unter uns glaubt.
Conrad weiß, dass die „Grauen“, bei Icke „Greys“ genannt, sich besonders gerne als Staatsmänner und Präsidenten tarnen. In guter alter antisemitischer Tradition sind die Greys „großnasige“ Widerlinge, hinter denen „noch andere Gruppen stehen, und selbst hinter denen stehen welche, die nie in Erscheinung treten, aber dennoch Leute haben, die ,vor Ort‘ die Drecksarbeit erledigen, um die Erde für eine Invasion vorzubereiten. So werden die Grauen von der Orion-Gruppe benutzt und diese von den reptilienartigen Draco.“
» „Philosophen verstecken einen Stein hinter einem Baum und dann gehen sie ihn suchen“ «
Sowohl für Ufonauten als auch für Verschwörungstheoretiker gilt, was Nietzsche über seine Berufskollegen sagte: „Philosophen verstecken einen Stein hinter einem Baum und dann gehen sie ihn suchen“. Sie haben eine Lösung, und dann suchen sie die Beweise.
Nicht nur in dieser Hinsicht waren sich beide Richtungen immer schon ähnlich: Sowohl Ufologen als auch die amerikanische John Birch Society, sowohl Echsenfreunde als auch Jan van Helsing sind glühende Teleologen: Nichts geschieht zufällig; alles ist kohärent.
Die Welt wird mithilfe ihrer Modelle so durch und durch erklärbar wie in Fausts mittelalterlichem kosmologischen Modell, in dem „alles ineinander webt, eins in dem andern wirkt und strebt“. Drittens ist bei ihnen allen nie etwas so, wie es zu sein scheint.
Jede weithin geglaubte These, jede offizielle Erklärung muss schon deshalb falsch sein, weil sie eben weithin geglaubt wird. Wer Einwände vorbringt, ist selbst verblendet: Bloß weil du selbst nicht paranoid bist, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht hinter dir her sind.
Transzendentale Obdachlosigkeit
Außerdem: Viele Verschwörungstheoretiker beweisen ja gar nichts, sie haben nur den außerordentlichen Mut, Fragen zu stellen. Und fragen wird man ja noch dürfen: Der Demokrat Howard Dean machte das kürzlich vor, als er, befragt zu angeblich geheim gehalten Dokumenten über die Anschläge vom 11. September, im Radio sagte: „Die interessanteste Theorie, die ich dazu gehört habe –es ist natürlich nur eine Theorie, man kann sie nicht beweisen – ist die, dass Bush vorher von den Saudis über die Anschläge in Kenntnis gesetzt wurde. Wer weiß schon, was wirklich passiert ist?“
In Zeiten transzendentaler Obdachlosigkeit sind Verschwörungstheorien dem unbehausten Menschen so etwas wie eine warme Decke. Die Weltraum-Echsen, die Ufos, die von den Juden betriebene Neue Weltordnung – sie alle sind unheimlich, grausam, omnipräsent.
Aber immerhin liefern sie einen Grund, eine griffige Weltformel des Übels, in der alles ohne Rest aufgeht. Arische oder jüdische Außerirdische sind immer noch tröstlicher als sich eingestehen zu müssen, dass ein Irrer mit einem Gewehr den Präsidenten der Vereinigten Staaten auf offener Straße erschießen kann.
Oder dass ein paar Fanatiker mit Teppichmessern vier Boeings zu Geschossen machen können.
Die kanadische Psychotherapeutin Catherine Gildiner schrieb nach dem 11. September: „Das verschwörungstheoretische Denken, das jetzt so rapide um sich greift, ist eine kollektive Form der posttraumatischen Belastungsstörung. Unser Gehirn bereitet uns damit auf den nächsten Angriff vor. In psychiatrischer Terminologie wird das Hyperwachsamkeit genannt.“
Holzauge, sei hyperwachsam!
Dank der unterwanderten Ufologen werden seither alle Hyperwachsamen mit Erkenntnissen über die wahren Hintermänner der Anschläge gefüttert: die Illuminaten, die Freimaurer, außerirdische Roboter und immer wieder die Juden... David Icke, Jo Conrads Gewährsmann für die Machtübernahme durch die „Grauen“ und der wohl einflussreichste Verschwörungstheoretiker, wurde von einer Stimme aus dem All mitgeteilt, dass die Rockefellers sich vor den Anschlägen „auffällig verhalten hätten“.
Das wunderbare Weltgedächtnis des Internet
Mathias Bröckers, hierzulande wohl der erfolgreichste Verschwörungsprofi, schreibt in seinem Bestseller „Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11. 9.“: „Zweimal täglich googeln hilft zuverlässig gegen virulente Manipulationen, Propaganda-Infektionen und chronische Verblödung.“
Ja, das wunderbare Weltgedächtnis des Internet, wo ja endlich alles unzensiert zu finden ist. Der Satz erinnert an die mittelalterlichen Ärzte, die Blutarmut mit Aderlass bekämpfen wollten.
Es ist erstaunlich zu sehen, wie dieses offene Medium immer wieder als geschlossenes System funktioniert, wie die Autoren der darin zirkulierenden Texte oftmals einfach nicht auf Reize der Außenwelt reagieren: Man kann noch so oft beweisen, dass die Rockefellers keine Juden sind und die Illuminaten nur ein kleiner Kreis um einen Ingolstädter Professor waren, der sich wieder auflöste, bevor er überhaupt in Erscheinung getreten war: Im Nexus-Magazin oder den Phantasien von Helsing tauchen sie natürlich als jüdische Weltenherrscher und mächtige Gruppierung wieder auf.
Lego für Erwachsene
So packt einen beim Surfen durch die Paralleluniversen der Verschwörer zunächst Baudrillards „vertige de l’interpretation“, ein Schwindelgefühl ob der hemmungslosen Kombinationsfreude der Weltendenker. Je länger man aber darin liest, desto mehr erinnert das Ganze an Lego für Erwachsene: Im Grunde kommen inzwischen alle mit denselben Versatzstücken aus, die nur jedes Mal anders zusammengesetzt werden müssen.
http://www.sueddeutsche. de 04.03. 2004
Copy & Paste aus der Süddeutschen vom Allerfeinsten!
Hattest du nicht den goldenen Baron vor kurzem erst dafür massiv kritsiert.
Typisches Fehlverhalten - Typisch Troll eben.
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was ist NRA?
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wölfchen
copy&paste sind schon ok, solange auch noch was anderes kommt....diesen Unterschied bitte ich zu registrieren
vielen Dank und einen schönen Abend noch=======================================================
Unangebrachte Namensverfälschung wozu? Gelbe Karte. MbG DMR
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