• BAAL
    Das ist diesselbe Argumentation, die auch Gold-Baron immer einwirft..nur weil wir jetzt eine Inflation erleben, müssen wir zukünftig keine erleben...Was interessiert mich die Gegenwart, wenn ich zukünftig mein Kapital vermehren oder zumindest erhalten will?
    Ob nun M1 oder M3 die Inflation besser widerspiegelt weiß ich nicht (wenngleich ich M1 für einleuchtender halte)...was ich aber weiß ist, dass eine Deflation im Hintergrund vordergründig von einer Inflation überlagert werden kann...d.h. obwohl im großen Maßstab gesehen Geld vernichtet wird, wird Guthaben im kleinen Maßstab umgeschichtet (beispielsweise von Immobilien und Aktien in Rohstoffe/Gold/Silber)...das ist dann genau das, was Eichelburg predigt, Deflation bei den Assets..Inflation bei den Konsumgütern...die Frage ist, wie lange so eine Überlagerung anhalten kann, denn am Ende werden wir, wenn Geld nicht vorher abgestoßen wird, eine Deflation erleben, in der Cash besser abschneidet als Gold..(wenngleich ich denke, dass Gold real die Kaufkraft behält)...die Frage ist: Erleben wir das in wenigen Monaten bis 2 Jahren oder erleben wir das nach einer vorangegangenen Hyperinflation...und das weiß niemand, weil hier das einzige Zünglein an der Waage die Massenpsyche ist und NICHT die Zentralbank oder ihre extrem verschuldeten Staaten...


  • Hallo,


    liegt wohl am Spiel Leitwolf und Betamännchen bei den Sixtens. Wer was spielt, wissen nur Insider :D


    best regards
    BAAL

    Und wenn Du meinst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Weltkrieg her.

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  • Zitat

    Original von BAAL
    wir können uns ja mal einigen, wenn das passiert, was Du den Leuten suggerieren willst, dann gewinnt Gold/Silber an WERT, wenn das passiert, was viele Forenteilnehmer hier meinen, dann gewinnt Gold/Silber sowohl im Preis, als auch im Wert. Mehr braucht man nicht wissen, das können sogar Leute, die "nur" Zitate von Kästner lesen und verstehen ohne jemals von M1 M2 M3 gehört zu haben und ohne jemals einen M6 gefahren zu haben... ;)
    Oder wie Konfuzius so sagte, zumindest wird es gemunkelt: " Wir verwenden alle das Wort "nominal", weil es "real" keine Bedeutung hat"


    Ich suggeriere zwar keineswegs irgendetwas, dennoch hast Du das sehr schön gesagt. Bravo. Wobei man ergänzen sollte, dass in einer Deflation der "Wert" von Gold vermutlich nur deshalb steigen wird, weil man einen subjektive, postive Einstellung zum Gold nun deutlich "billiger" kaufen wird können. Und bei einer einsetzenden Inflation, zumal einer starken, glaube ich in der Tat auch, dass die (objektiven) Preise den (subjektiven) Werten vorauslaufen werden, somit also auch letztere steigen.


    Zitat


    P.S Wie siehts mit dem Traffic auf der Seite aus? Funktioniert doch ;)


    Ja, klappt bestens mit dem Verkehr ... danke der Nachfrage.


    Zitat


    Bist Du ein Abgeordneter? Falls ja, wie gefällt Euch der V.I.p-Service von SIXT? :D


    BAAL, ich bitte dich ...

  • Zitat

    Original von weissgarnix


    "Aufblähung" der Geldmenge ? Was soll das sein ? Und "aufgebläht" in Relation zu was ? Sich selbst in einer Vorperiode, einem Güterbündel, oder gleich dem BIP ?


    Diese Definition von "Inflation" wird dich nicht sehr weit bringen, befürchte ich. Zumal du damit nicht das Phänomen selbst beschreibst, sondern eine ihrer möglichen Ursachen. Inflation ist, wenn die Preise steigen. So einfach, da braucht es keine überkandidelten Geldmengen-Schwadronierereien.


    Latein: "inflare" = "aufblaehen, aufblasen", siehe z.B.
    http://www.goldseiten.de/conte…en/artikel.php?storyid=28


    Es gibt wohl zwei ganz unterschiedliche Definitionen von Inflation:
    1. Wachstum der Geldmenge
    2. Teuerungsrate, vor allem bei Konsumguetern
    In beiden Faellen gibt es wohl auch noch die Variante, die das reale Writschaftswachstum abzieht. Macht vier Definitionen, und macht die Sache verwirrend.


    Ich glaube, die klassische Definition ist die erste, aber die Keynes Anhaenger lieben die zweite. Die Anhaenger der ersten Definition nennen sich - glaube ich - Monetaristen, und bezichtigen die Anhaenger der zweiten, Medien und Politik so unterwandert zu haben, dass die meisten Menschen (z.B. Du, weissgarnix) unter Inflation das zweite verstehen.


    Die babylonische Begriffs-Verwirrung besteht nicht nur im Deutschen sondern auch im Englischen:
    http://www.optimist123.com/opt…7/11/two-different-d.html
    http://www.inflationdata.com/I…/Articles/Definitions.asp


    K.


  • Hallo,


    ein Anhänger von Walter Krämer oder die Koriphäe persönlich??! :D
    Der Arbeitgeberbeitrag, der eigentlich vom Arbeitnehmer bezahlt wird, echt babylonisch...


    best regards
    BAAL

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  • Hallo,


    wenn Du nicht soviel "schnackseln" würdest, wüßtest Du es ;)
    Aber VORSICHT...http://www.verschwoerungen.info/wiki/Schweiz
    "...Der "SWA" verfügt angeblich über einen eigenen Geheimdienst. Nach Informationen von Dr. John Coleman, ein ehemaliger MI6-Agent, wird dieses perfekte Killer-Netzwerk von Geheimdienstlern von der Thurn-und-Taxis-Familie bezahlt. Die Thurn und Taxis waren ehemals die venezianische Familie Torre e Tasso..."


    Ist aber nur ne dumme Verschwörungstheorie, also keine ANGST ;)



    best regards
    BAAL

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  • Bisher war ich bei fast allen Kommentaren einverstanden, hier aber überhaupt nicht. Die Inflationsdefinition wird am besten ergründet durch die österreichische Lehre der Volkswirtschaft. Nach der Lektüre braucht es im Prinzip keine Erläuterung mehr...


    Inflation zu definieren über steigende Preise ist schlicht zu simpel. Es gibt zu viele Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Der wichtigste für unsere Industriegesellschaft wäre zum Beispiel der Faktor Erdöl. Im Zeitalter von peak-oil ist das sicher nicht zu unterschätzen, gell, weissgarnix. Preiserwartungen der Leute spielen auch eine Rolle - also die mentale Verfassung.
    Zudem gibt es für Lebensmittelpreise noch weitere Variablen wie die Bevölkerungsanzahl, Agrarland, Klima, etc.


    Nicht nur die Geldmenge ist massgebend. Deshalb ist der Ausdruck "Teuerung" gar nicht so übel. Inflation für das Aufblähen der Geldmenge, Teuerung für steigende Preise.

  • Zitat

    Original von Joschka
    Ich sehe das nicht so eng mit der Herkunft von Modellen und Erklärungen. Logisch und rational müssen sie einfach sein, alles andere ist mir egal.


    Hallo,


    nur schade, dass 70-80% des Gehirns vom limbischen System (Reptilienhirn) kontrolliert werden und die restl. 20-30% sind auch nicht so frei wie viele denken. Du solltest Dich mal in die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung einlesen... ;)
    Der Wunsch, der hinter der Rationalität steckt, nämlich unsere Welt, unsere Umwelt, aber auch Produkte beherrschbar und berechenbar zu machen, ist zutiefst emotional ;)
    --> Falsches humanistisches rationales Menschenbild --> falsche Schlussfolgerungen "homo oeconomicus" quo vadis?? In die Tonne...


    Erich SIXT:
    „Die ganze Betriebswirtschaft basiert doch auf einem einzigen Axiom: dass der Mensch rational handelt. Aber er tut es nicht. Und deshalb können Sie das alles vergessen.“


    Leider hat er da die Volkswirtschaft vergessen, da ist es noch viel schlimmer. Die Wirkung dieser Ursache wird man in den nächsten Jahren noch sehen, bzw. sieht sie jetzt schon ansatzweise...


    Sequenz 1: 2. Quartal 2007 bis 3. Quartal 2008: Die US-Verschuldung löst eine Kettenreaktion
    im Banken und - Finanzsektor aus: Was vor 100 Jahre die "Russlandanleihen waren" sind heute die
    "US-Schulden"!
    Sequenz 2: 4. Quartal 2007 bis 1. Quartal 2009: Die Aktienmärkte, insbs. in Asien und den USA,
    brechen zusammen : innerhalb von zwei Jahren und je nach Weltregion Kursverluste von 30% bis 60%
    Sequenz 3: 2. Quartal 2007 bis 3. Quartal 2008: Die Immobilienblasen dieser Welt platzen:
    Großbritannien, Spanien, Frankreich und die Schwellenländer
    Sequenz 4: 3. Quartal 2007 bis 4. Quartal 2008: Die Krise erfasst das Währungssystem: Der Absturz des US-Dollar droht andere Währungen mitzureißen
    Sequenz 5: 3. Quartal 2007 bis 2. Quartal 2009: Stagflation der Weltwirtschaft - Rezessflation in den USA, Nullwachstum in Europa, Rezession
    Sequenz 6: 2. Quartal 2007 bis 4. Quartal 2009: Die Very Great Depression in den USA löst eine Sozialkrise aus; das US-Militär mischt sich verstärkt in die US-Politik ein
    Sequenz 7: 4. Quartal 2007 bis 4. Quartal 2008: Die geostrategischen Ereignisse, die die derzeitige Weltordnung umwerfen werden, beschleunigen sich abrupt: Angriff auf den Iran, Israel am Rande des Abgrunds, Chaos im Mittleren Osten, Energiekrise



    Sollte Sequenz 7 eintreffen sollten die Leute Georgie in Paraguay empfangen, aber so, dass er es nicht vergißt...

    best regards
    BAAL

    Und wenn Du meinst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Weltkrieg her.

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  • jo mag sein


    was mich nur stört ist das alle schon bescheid wissen


    wie wo was kommt


    es ist immer der gleiche fehler


    m3 ist digi geld es kommt schnell und wird bei einem Run implodieren


    danach will jeder bares sehen

  • Du hast wohl nicht verstanden, was der Sinn von Modellen sind.
    Meinst Du homo oeconomicus ist ein realistisches Menschenbild?


    Ich sage nur Logik und Rationalität unter Einbezug von möglichst vielen beobachtbaren Fakten. Bleib Du bei Deinen Gurus.

  • Zitat

    Original von Joschka
    Du hast wohl nicht verstanden, was der Sinn von Modellen sind.
    Meinst Du homo oeconomicus ist ein realistisches Menschenbild?


    Ich sage nur Logik und Rationalität unter Einbezug von möglichst vielen beobachtbaren Fakten. Bleib Du bei Deinen Gurus.


    Hallo,


    nein, ich bleibe bei der Hirnforschung und brauche keine GURUS wie dottore und Eichelburger und induktive Empirie, denn wer mal kapiert hat wie der Hase läuft, kann vorhersagen, was ein Mensch machen wird. Und erzähl du mir bitte nicht, dass man die Realität in rationalen Modellen abbilden kann, denn sonst ereilt Dich ein ähnliches Schicksal wie ichweissnix, basierend auf psychologischen Erkenntnissen und Tricks, denn ohne Gegenargumente reagiere ich rel. gereizt auf Kosten meiner Bewertung. Eine Pokerpartie gefällig??! :D


    best regards
    BAAL

    Und wenn Du meinst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Weltkrieg her.

    6 Mal editiert, zuletzt von BAAL ()

  • das ist ja mein Punkt! Vielleicht schreibe ich etwas schwierig und sollte eine einfachere Ausdrucksweise anwenden. Modelle sind eine Annäherung an die Realität. Das ist ja genau die Definition von Modellen. Rationalität und Logik sind NICHT abhängig von Modellen.


    Und ja, eine Runde Poker ist immer gut. :D

  • Moin moin,


    zu der Zuschrift auf Walter Eichelburgs Seite habe ich eine Frage:
    Wie hoch ist bzw. war das Eigenkapital der IKB?



    <http://www.hartgeld.com/systemkrise.htm>


    Danke für die vielen interessanten Beiträge.
    cyberworky besonders für seinen Beitrag zur Gewährträgerhaftung
    und Pauli für den zur faktischen Staatsgarantie.
    Baal für seine klare und realistische Einschätzung zu menschlichen Verhaltensweisen und den
    daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen.
    Und natürlich auch für das schöne Bild mit unserem Innenminister. :D
    Wie wird er wohl schauen, wenn er frei nach Dschungelkamp bei der schnellen Eingreiftruppe anruft
    und sagt: "Holt mich hier raus, ich bin euer Innenminister."


    Ich habe laut gelacht Baal!
    Vatapitta

  • Zitat

    Original von Goldkueken
    Es gibt wohl zwei ganz unterschiedliche Definitionen von Inflation:
    1. Wachstum der Geldmenge


    Nein, diese Definition gibt es so nicht. Was es hingeben gibt, ist der Satz als Schlußfolgerung, als Ergebnis der sogenannten "Quantitätsgleichung", die immer wieder durch die Ökonomie und die Foren dieser Welt geistert. Die lautet wie folgt: Gütermenge x Preis = Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (ULG). Und damit kann man, wenn man die ULG konstant setzt, sagen: steigt die Geldmenge, steigt bei gegebener Gütermenge das Preisniveau (=Inflation). Somit alles easy ? - Nein, weil:


    1) die Quantitätsgleichung noch nicht mal eine korrekte wissenschaftliche Aussage ist, sondern eine Tautologie: "Was der Kaufmann - in Geld ausgedrückt - verkauft, wird ihm in einer gleichhohen Summe bezahlt". Wow! Genau denselben Aussagewert hat der Satz: "Wenn die Sonne scheint und es warm ist, zeigt das Thermometer höhere Temperaturen an".


    Ist dir damit geholfen ? Vermutlich nicht.


    Hinzu kommt 2) , dass die QG eine Gleichung mit 4 Unbekannten ist, denn das Preisniveau, der reale Güteroutput, als auch die Geldmenge läßt sich so gut wie gar nicht simultan bestimmen, und die ULG schon gar nicht, die muß immer als Restgröße ermittelt werden. Die Bibliotheken dieser Welt sind voll von schwachsinnigem Gebrabbel zur Umlaufgeschwindigkeit, inklusive des ganzen Kokolores der Freiwirtschaftslehre, die ganz massiv auf der ULG aufbaut.


    Zitat


    2. Teuerungsrate, vor allem bei Konsumguetern


    Schön, vor allem schön einfach ... einigen people vielleicht zu einfach, um sich damit einen "akademischen Anstrich" geben zu können, daher müssen dann solche Wischiwaschi-Begriffe wie "Geldmenge" eingeflochten werden, damit das ganze pseudowissenschaftlicher daherkommt. Aber richtig wird es damit halt keineswegs.


    In obigem Satz liegt schon fast die ganze Wahrheit. Wann steigen die Preise ? - Wenn mehr gekauft wird, als am Markt angeboten. Wann ist das so ? - Wenn die Leute bereit sind, zu kaufen, d.h. zunächst mal sich zu "verschulden". Und wann herrscht dieser schöne Zustand ? - Wenn die Erwartungen der potenziellen Käufer entsprechend sind.


    Unser allseits geschätzter dottore brachte mal vor Jahren im "Gelben" folgendes Beispiel: man stelle sich vor, alle Leutchen in Deutschland würden morgen auf die Idee kommen, sich ein Cabriolet eines ganz bestimmten Autotyps zu kaufen. Und zwar alle den exakt gleichen. Geld zur Barzahlung haben sie keines, aber die Verkäufer akzeptieren Kreditkarte oder stunden den Kaufpreis für 3 Wochen. Was würde dann passieren ? - Der Preis dieses Autotyps würde kerzengerade in die Höhe schiessen, es lege also unzweifelhaft eine "Teuerung" vor. Hätte sich die Geldmenge bewegt ? - Nein, die Geldmenge hätte sich nicht einen einzigen Millimeter bewegt. Und die ULG der Monetaristen ? - NULL, weil Geld überhaupt nicht angefaßt wurde.


    Übrigens, weil es ja hier auch ein paar Goldfreunde geben soll: in der Literatur (zB bei Fisher) sind zahlreiche historische Beispiele beschrieben, in denen die Geldmenge (dann: "Goldmenge") rasant stieg, das allgemeine Preisniveau aber annähernd konstant blieb. Wie könnte das denn sein, deiner Meinung nach, wenn die Monetaristen mit ihrer QG rechthaben ?


    Übrigens: zwischen den Klassikern und den Keynesianern besteht in dieser (falschen) Auffassung kein Dissens, weil die Keynesianer langfristig ebenfalls davon ausgehen, dass das BIP am Potenzialmaximum operiert, und damit bei gegebenen Kapazitäten konstant ist. Dies unterstellen die Klassiker (Monetaristen) bekanntlich auch auf kurze Sicht, daher besteht ein Dissens zwischen beiden Schulen nur in der kurzfristigen Betrachtung. Is aber eh egal, weil falsch liegen sie damit beide.


    Alles klar ? Merke: die Geldmenge kann sich so oder so entwickeln, das ist dem BIP sowas von egal, mehr egal geht schon gar nicht mehr. Es mag Phasen geben, wo die beiden Größen mal synchron verlaufen, aber daraus Gesetzmäßigkeiten entwickeln zu wollen ist Mumpitz. Insbesondere zur obigen "Quantitätsgleichung" gilt: sie ist tot, töter, am tötesten ... bitte ehrenvoll begraben und in Frieden ruhen lassen.


    Der Grund für Inflation ist, ohne, dass ich in die Tiefen des dottorschen "Debitismus" zu weit hinabsteigen möchte, ganz einfach der, dass sich über das bestehende Niveau an Krediten und Schulden aller Art hinaus noch Leute bereit finden, Neuverschuldung einzugehen, aka "kaufen". Das Phänomen der Inflation ist also kein solches des "Geldes" sondern des "Kredits".


    Vorschlag: da du dich eh auch im Gelben tummelst, frag doch einfach mal dottore nach einer Kurzerklärung. Wundere dich aber nicht, wenn die sehr simpel und praxisnah ausfällt, ohne großes pseudo-wissenschaftliches Tamtam.


    Zitat


    und bezichtigen die Anhaenger der zweiten, Medien und Politik so unterwandert zu haben, dass die meisten Menschen (z.B. Du, weissgarnix) unter Inflation das zweite verstehen.


    Die Frage, liebes Goldküken, ist total simpel: was will ich mit "Inflation" erklären ? - Ein reales Phänomen, dass für alle die "Unterwanderten" à la longue auch zum "Problem" mutiert, oder ein akademisches Konzept anhand von Größen, die in der Praxis schon schwer auszumachen sind, geschweige denn, von den Leutchen als Grundlage ihrer Entscheidungen herangezogen werden?


    Ich persönlich verstehe unter "Inflation", dass alles teurer wird. Punkt. Was vestehst du darunter ?

  • Zitat

    Original von abc123
    die Aussage


    'GmbH Verluste über das Eigenkapital führen zum Konkurs!'


    stimmt so nicht. So lange die GmbH liquide ist, kann sie weitermachen.


    Sorry, dass ich hier reinplatze, aber das stimmt so natürlich keineswegs. Im Gegenteil, jedes Jahr machen sich vermutlich Tausende Klein- und Mittelständler wegen dieses Missverständnisses strafbar.


    Jede Kapitalgesellschaft, ob AG, GmbH, Genossenschaft, GmbH&Co.KG, geht aus exakt 3 Gründen pleite, wobei der 3. ein reiner "Kann"-Grund, die anderen beiden aber "Muss"-Gründe sind:


    1) Überschuldung, i.e. Verlust des effektiven Eigenkapitals (= das was Vatapitta beschrieben hat)


    2) Zahlungsunfähigkeit, i.e. existente Verbindlichkeiten kann nicht mehr nachgekommen werden


    3) Drohende Zahlungsunfähigkeit, i.e. bestehenden Verbindlichkeiten kann zwar aktuell noch, aber absehbar nicht mehr nachgekommen werden.


    In Punkt 1) und 2): zwingend zum Amtsgericht, und zwar zwingend binnen 3 Wochen ab der schönen Erkenntnis des Vorliegens eines der beiden Fälle. In Punkt 3) nicht zwingend nötig, aber möglich, ohne sich des Vergehens der "zu frühen Insolvenzanmeldung" schuldig zu machen und damit eventuell zivilrechtlichen Ansprüchen auszusetzen.

  • Zitat

    Original von anton_66 m3 ist digi geld es kommt schnell und wird bei einem Run implodieren


    Anton
    Da hast Du nicht unrecht. Das KANN so kommen und auf diese Weise KÖNNTEN zB in den USA problemlos mehr als 10 Billionen $ in wenigen Stunden ausgebucht werden 8o . Ich weise ja nur darauf hin, dass dieser deflationäre Meltdown seit Jahren prognostiziert wird - dass die M3-Kurve aber konsequent und derzeit mal wieder besonders steil ansteigt.


    Goldkueken (sorry für die verspätete Antwort auf Deine Fragen zu M1/M3 seit gestern - bin auch nicht immer im Forum...)
    Du hast Dich ja mit den M1- und M3-Theorien auseinandergesetzt. Die einzige Korrektur die ich machen will: M3 zeichnet sich nach den mir bekannten Definitionen NICHT durch Komponenten aus, die LANGFRISTIGE Kredite darstellen - ganz im Gegenteil sind die derzeit wichtigsten, größten und intransparentesten M3-Komponenten die sog. Repos. Diese sehr kurzfristigen Komponenten sind NICHT in M1 und M2 enthalten. THEORETISCH (!) sind diese Kredite nicht groß inflationstreibend, weil ja oft schon nach wenigen Tagen rückzahlbar. DAS gilt aber eben nur THEORETISCH. Die Fed und auch die EZB verlängern in schöner Regelmäßigkeit diese kurzfristigen Ausleihungen, so dass man durchaus von einer DAUERHAFTEN Aufblähung der Kreditgeldmenge sprechen kann, auch wenn das von Geldmengentheorie-Feinden immer wieder bestritten wird.


    Die Theorie dazu würde Bücher füllen. Daher nur mein Hinweis, dass nach meinen langjährigen EMPIRISCHEN Beobachtungen die Veränderung der M3 seit Jahren recht gut mit den ausgewiesenen Wirtschaftsdaten (und damit auch mit den Aktienmärkten korreliert). Nicht tagesgenau - aber zumindest monatsgenau.


    Ich empfehle dazu den auch auf den Goldseiten stehenden Boehringer-Artikel "25 Jahre danach...": http://www.pbvv.de/finanzbriefe/2005-01-Finanzbrief.pdf - und daraus die unten reinkopierte Grafik auf S. 13. Der Autor schrieb in diesem schon älteren Artikel dazu: "Man kann mit gewissem Recht argumentieren, der gesamte akkumulierte BIP-Zuwachs der USA von 1971 bis heute in Höhe von etwa 7,5 Billionen Dollar sei ausschließlich durch Verschuldung entstanden. Die o.g. M3-Steigerung in diesem Zeitraum war mit etwa 8,5 Billionen Dollar ebenfalls nicht zufällig fast gleich hoch. "


    Ich füge hinzu: in den 3 Jahren seitdem ist der Gleichlauf der 3 Linien "M3, US-Staatsverschuldung und US-BIP" weiterhin unverändert - auch wenn sich M3 mittlerweile bei über 13,4 Billionen $ bewegt.


    Fazit: Man kann über die M1/M3-Theorien lange streiten. Die Empirie erbringt ganz eindeutig für M3 die höchsten Korrelationen mit den nominalen Wirtschaftszahlen. Mit M1 und M2 klappt das schon seit Jahren nicht mehr. Es ist kein Zufall, dass die Fed die M3 seit fast 2 Jahren nicht mehr veröffentlicht!

  • Zitat

    Original von Pauli
    M3 zeichnet sich nach den mir bekannten Definitionen NICHT durch Komponenten aus, die LANGFRISTIGE Kredite darstellen - ganz im Gegenteil sind die derzeit wichtigsten, größten und intransparentesten M3-Komponenten die sog. Repos. Diese sehr kurzfristigen Komponenten sind NICHT in M1 und M2 enthalten.


    Pauli, nix für ungut, aber der mit Abstand größte inkrementelle Bestandteil von M3 sind Geldmarktfonds, das Verhältnis zu Repos typischerweise so um die 3:1 ... es mag mal Jahre wie etwa das letzte geben, wo die Repos deutlich in die Höhe gehen, wegen Sondermaßnahmen der EZB à la den aktuellen "Quickies", aber auf Sicht mehrerer Jahre sind die Repos völlig uninteressant.


    Zitat


    THEORETISCH (!) sind diese Kredite nicht groß inflationstreibend, weil ja oft schon nach wenigen Tagen rückzahlbar.


    Das gilt sogar praktisch. Gilt im übrigen auch für alle anderen Bestandteile von M3, als auch M2, und M1. Keiner davon ist "inflationstreibend". Inflationstreibend ist einzig und allein das Auftreten von Neuverschuldung über das aktuelle Niveau (aktuelles Niveau = das, was die "Geldmengen" wiederspiegeln) hinaus. Bleibt die Neuverschuldung aus, dann "treibt" es in die Gegenrichtung, und zwar mit Karacho ...


    Zitat


    DAS gilt aber eben nur THEORETISCH. Die Fed und auch die EZB verlängern in schöner Regelmäßigkeit diese kurzfristigen Ausleihungen, so dass man durchaus von einer DAUERHAFTEN Aufblähung der Kreditgeldmenge sprechen kann, auch wenn das von Geldmengentheorie-Feinden immer wieder bestritten wird.


    In einem Repogeschäft beleiht die EZB bereits existente Schulden, oder ? - Um mit den Worten von Herrn Paul C. Martin zu sprechen: "Diese Schulden haben schon gekauft!" ... Damit macht also die EZB nichts anderes, als das Spiel lediglich auf aktuellem Niveau zu halten. Würde sie diese Repos nicht tätigen, müßten die Banken sich anders "refinanzieren" (= Geld auftreiben, um bereits bestehende Schulden zu tilgen), was höchst deflationär wäre. Diese Maßnahmen der EZB sind also keineswegs inflationär, stattdessen wäre ihr Ausbleiben äußerst deflationär. Und weil Herr Bernanke und Herr Trichet das sehr wohl wissen, halten sie die Party mittels Repos auch kräftig am Laufen.

    Zitat

    Die Theorie dazu würde Bücher füllen.


    Müßig, die alle zu lesen, weil zu 99% falsch.


    Zitat


    Daher nur mein Hinweis, dass nach meinen langjährigen EMPIRISCHEN Beobachtungen die Veränderung der M3 seit Jahren recht gut mit den ausgewiesenen Wirtschaftsdaten (und damit auch mit den Aktienmärkten korreliert). Nicht tagesgenau - aber zumindest monatsgenau.

    Zitat


    Mein Hinweis, nach meinen langjährigen empirischen Beobachtungen im Großraum Hamburg: die Temperaturkurve korreliert ziemlich genau mit den Jahreszeiten. Es ist im Winter kalt, dann wird's etwas weniger kalt, schliesslich wärmer, warm, wieder etwas kälter, und schliesslich wieder kalt.


    Ich will dich bestimmt nicht verarschen, ernsthaft nicht, aber der Aussagewert dieses Satzes ist exakt genau derselbe.


    Zitat


    "Man kann mit gewissem Recht argumentieren, der gesamte akkumulierte BIP-Zuwachs der USA von 1971 bis heute in Höhe von etwa 7,5 Billionen Dollar sei ausschließlich durch Verschuldung entstanden. Die o.g. M3-Steigerung in diesem Zeitraum war mit etwa 8,5 Billionen Dollar ebenfalls nicht zufällig fast gleich hoch."


    Warum die Untertreibung ? Man kann mit absoluter Gewissheit behaupten, und der Gegenbeweis wird nicht zu erbringen sein, dass der gesamte akkumulierte BIP-Zuwachs auf Verschuldung aufbaut. Auf was denn sonst ? Zahlen die Leute zuerst, und kaufen dann ? Oder ist es vielleicht umgekehrt ? - Die Verschuldung läuft dem Geld immer voraus, sie treibt die Preise. Geld kommt am Schluß ins Spiel, um die Schulden wieder aus der Welt zu schaffen. Zwischen diesen beiden Zeitpunkten mögen nur Sekunden oder Tage, Wochen und Monate liegen. Aber niemand, zumindest niemand den ich kenne, zahlt zuerst, und kauft danach. Wenn man das mal kapiert hat, ist alles easy, und die Dinge werden klar, wie nur irgendwas.


    Zitat

    Fazit: Man kann über die M1/M3-Theorien lange streiten.


    Zeitverschwendung.


    Zitat

    Die Empirie erbringt ganz eindeutig für M3 die höchsten Korrelationen mit den nominalen Wirtschaftszahlen. Mit M1 und M2 klappt das schon seit Jahren nicht mehr. Es ist kein Zufall, dass die Fed die M3 seit fast 2 Jahren nicht mehr veröffentlicht![/B]


    Die FED interessiert sich weniger für Thermometer, sondern sie interessiert sich für Bikinis und Wintermäntel, wenn ich meine obige Analogie mal fortführen darf ... das ist der ganze Hintergrund.

  • weissgarnix


    Wenn ich deine Ausführungen richtig verstehe, versuchen die FED und die EZB gerade eine deflationäre Implosion zu verzögern.
    Zu Verhindern scheint sie nicht zu sein. Die derzeit den Einwohnern bewilligten Kreditmengen sinken in den USA drastisch (Keine HELOcs, Kreditkartenzinsen explodieren oder die Karten werden gleich eingezogen etc.)
    Auch in Europa verschärfen Banken die Standards und Zinsen für Kredite aller Art,


    Ich meine, man muß kein Raketenwissenschaftler sein, um zu verstehen:
    Wenn die Geldmenge schrumpft, die die Bürger ausgeben können, sinkt auch die Wirtschaftsleistung.


    Wie passen nun die steigenden Preise (z.B. für Lebensmittel) in dieses Bild.

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