• Zitat

    Original von weissgarnix


    Mein Hinweis, nach meinen langjährigen empirischen Beobachtungen im Großraum Hamburg: die Temperaturkurve korreliert ziemlich genau mit den Jahreszeiten. ...


    Warum die Untertreibung ? Man kann mit absoluter Gewissheit behaupten, und der Gegenbeweis wird nicht zu erbringen sein, dass der gesamte akkumulierte BIP-Zuwachs auf Verschuldung aufbaut. Auf was denn sonst ? ... Wenn man das mal kapiert hat, ist alles easy, und die Dinge werden klar, wie nur irgendwas.


    weissgarnix


    Dein Jahreszeiten-Hinweis ist polemisch. Selbstredend hatte ich eine KAUSALITÄT und nicht nur eine Korrelation unterstellt. Aber inhaltlich scheinst Du dem ja auch zuzustimmen.


    INHALTLICH wird es aber schon etwas bedenklich, wenn ein (angeblicher / selbsterklärter) Goldbug wie Du vorbehaltlos das Mainstream-Mantra "BIP-Wachstum nur durch Verschuldung" nachbetest :rolleyes:


    Dazu gleich zwei Gegenthesen:
    a) Unter dem klassischen Goldstandard ist Geld eben NICHT durch Verschuldung entstanden. Nur weil etwas seit 95 Jahren falsch läuft, heißt das nicht, dass es zum Naturgesetz geworden wäre...
    b) Natürlich ist ein TEIL des Gewinn-Wachstums der Unternehmen (und damit der Aktienkursgewinne) auch durch verbesserte Produktionsbedingungen, effizientere Abläufe und durch qualitative Verbesserungen / Ideen entstanden. Diese NICHT-monetären Ursachen werden aber seit Jahren immer weiter zurückgedrängt bis an den Punkt, an dem schließlich Wachstum wirklich nur noch durch immer extremere monetäre Stimuli funktioniert und eben nicht mehr durch Produktivitätssteigerungen. Siehe dazu die Anlage unten.


    Da wir aber ja im Ergebnis zu den FOLGEN der Geldmengenexzesse gar nicht weit auseinander sind - nur nochmals folgendes Fazit (wir geraten in diesem Thread sonst off-topic):


    Zitat

    {Pauli} Die Empirie erbringt ganz eindeutig für M3 die höchsten Korrelationen mit den nominalen Wirtschaftszahlen. Mit M1 und M2 klappt das schon seit Jahren nicht mehr. Es ist kein Zufall, dass die Fed die M3 seit fast 2 Jahren nicht mehr veröffentlicht!


    Keinesfalls will ich die dramatisch deflationären Effekte leugnen, falls die Fed plötzlich aufhören würde, die Geldmengen auch nur stabil zu halten - geschweige denn zu kürzen! Aber es ist wie bei Drogenjunkies: Man kann die Dosen eben nicht ewig steigern. Sonst folgt unweigerlich eines Tages der "Goldene Schuss"!


    Dieser Begriff könnte eines Tages sehr passend auf das Weltfinanzsystem übertragen werden! :D

  • Aus meiner eigenen Erfahrung als Konsument kann ich die Aussage, dass
    zuerst gekauft (in Empfang genommen) und dann erst bezahlt wird, zum Teil widerlegen.


    Ich musste schon Strategien entwickeln und genügend Selbstsicherheit
    demonstrieren, um die vielen Versuche von Verkäufern abzuwehren, eine
    Vorauszahlung oder Teilzahlung auf ein Gut zu leisten, das erst später oder
    manchmal gar nicht geliefert wird.


    Inflation wird nicht nur finanzpolitisch benutzt.
    Die Beiträge z.B. zum Thema "Inflation" in diesem "Thread" sind auch eine.
    Die bombastische Aufblähung der Sprache, zumindest in der englischen,
    ist eine Inflation (inflated language), jemandes Stolz aufblähen ebenfalls
    (inflate with pride).
    Eigentlich ist Inflation das Aufblasen mit Luft oder Gas (inflate a balloon) -
    also alles heiße Luft oder was ?


    Grüße

  • Zitat

    Original von PMChris
    Wenn ich deine Ausführungen richtig verstehe, versuchen die FED und die EZB gerade eine deflationäre Implosion zu verzögern.


    So ist es. Offiziell versuchen sie zu "verhindern", aber inoffiziell wissen die alle, dass das Drama bereits den letzten Akt abspult ... oder, wie BAAL sagen würde, die Fat Lady macht bereits Stimmübungen in ihrer Garderobe.


    Zitat


    Zu Verhindern scheint sie nicht zu sein. Die derzeit den Einwohnern bewilligten Kreditmengen sinken in den USA drastisch (Keine HELOcs, Kreditkartenzinsen explodieren oder die Karten werden gleich eingezogen etc.)
    Auch in Europa verschärfen Banken die Standards und Zinsen für Kredite aller Art,


    So ist es. Und auch im Interbankenverkehr ist es so, die Spreads sprechen eine überdeutliche Sprache. "Kredit" = "Vertrauen", wenn Vertrauen nicht da, dann kein Kredit, wenn kein Kredit, dann finito & maximo crawallo ...


    Zitat


    Ich meine, man muß kein Raketenwissenschaftler sein, um zu verstehen:
    Wenn die Geldmenge schrumpft, die die Bürger ausgeben können, sinkt auch die Wirtschaftsleistung.


    Nein, du mußt kein Raketenwissenschaftler sein, du solltest bloss nicht Ökonomie studiert haben. Und wenn dann eher BWL als VWL, dann hast du gewisse Chancen ... erging zumindest mir persönlich so.


    Vergiß aber den Begriff "Geldmenge" gleich wieder ... sie offeriert nichts anderes als einen Blick in die Vergangenheit, zu jedem Zeitpunkt, wo du sie anschaust. Wichtig sind allein die Neukredite der Zukunft, die stehen aber leider in keiner "Geldmenge".


    Zitat


    Wie passen nun die steigenden Preise (z.B. für Lebensmittel) in dieses Bild.


    Entweder als a) temporäre oder b) lediglich sektorale Erscheinung. Nimm mal die kürzliche Erhöhung der Butterpreise zum Beispiel. In einem deflationären Umfeld sind die Leute nicht gewillt, Preissteigerungen von was auch immer hinzunehmen, sie "verweigern" daher schlicht den Kauf des betreffenden Gutes oder fahren in stark zurück. Wenn die Butterproduzenten diesen Nachfrageausfall nicht anderweitig kompensieren können (die hatten ja als angeblichen Grund die erhöhte Nachfrage aus China angeführt), dann wird der Preis für die Butter wieder sinken. Was ja zwischenzeitlich auch wieder passiert ist, die Chinesen waren offensichtlich doch nicht so heiss auf unsere Butter, und die deutschen Verbraucher haben den Prozudenten wohle ein freundliches "F... you!" gedeutet, worauf die eben zurückrudern mußten.


    Oder eben in Punkt b) du hast eine Preissteigerung in einem Gut, auf dessen Nachfrage man nicht leicht verzichten kann, wie zB Strom und Heizkosten, dann bleiben die Preise ebenhier vielleicht hoch, aber die Nachfrageausfälle in anderen Sektoren treten umso heftiger auf. Das verträgt sich also schon mit den Anfängen einer Deflation, richtig nach unten geht es dann erst, wenn Vermögensgüter zu Schleuderpreisen auf den Markt geworfen werden, weil daraufliegende Kredite zu tilgen sind, der laufende Cash Flow aber dafür nicht ausreicht. Dann wird eben alles zu Geld gemacht, was sich zu Geld machen läßt, auch das sprichwörtliche "Tafelsilber" wird verramscht.

  • Zitat

    Original von Pauli
    Dein Jahreszeiten-Hinweis ist polemisch.


    Ich weiss. Daher hatte ich Dir auch zugesichert, dass ich dich damit nicht verarschen, sondern lediglich den Punkt klar rüberbringen will. War jedenfalls nicht persönlich gemeint.


    Zitat


    Selbstredend hatte ich eine KAUSALITÄT und nicht nur eine Korrelation unterstellt. Aber inhaltlich scheinst Du dem ja auch zuzustimmen.


    Ja, aber vermutlich anders, als Du denkst: die Geldmenge folgt dem BIP, aber nicht das BIP der Geldmenge. Der wahre Spieler im Spiel ist die gesamtwirtschaftliche "Kreditmenge", und zwar insbesondere der Anteil der "Neuverschuldung", aber die wird aus der VGR leider nicht ersichtlich. Sie ist die große Unbekannte, die allem vorangeht, dem BIP, und den Geldmengen sowieso.


    Zitat


    INHALTLICH wird es aber schon etwas bedenklich, wenn ein (angeblicher / selbsterklärter) Goldbug wie Du vorbehaltlos das Mainstream-Mantra "BIP-Wachstum nur durch Verschuldung" nachbetest :rolleyes:


    Weder bin ich Goldbug (wo hätte ich mich zu einem solchen erklärt?), noch ist das das Mainstream-Manta ... was der Mainstream da andauernd runterrattert ist nichts anderes als die "andere Seite" der Geldmenge, i.e. die aktuelle Verschuldung zu einem Zeitpunkt x. Schön für Freaks in Ökonometrie und Zentralbankanalysten, aber gänzlich uninteressant für die Diskussion von Inflation und Deflation. Für die ist es lediglich wichtig zu wissen, wie die Kreditsumme an einem späteren Zeitpunkt y aussieht, und ob sie gestiegen oder gesunken ist. Bezogen auf heute müßten wir also in der Lage sein, in die Zukunft zu gucken und die Kreditmengenentwicklung vorherzusagen. Dann könnten wir uns über Inflation/Deflation ein Urteil bilden.


    Zitat


    Dazu gleich zwei Gegenthesen:
    a) Unter dem klassischen Goldstandard ist Geld eben NICHT durch Verschuldung entstanden. Nur weil etwas seit 95 Jahren falsch läuft, heißt das nicht, dass es zum Naturgesetz geworden wäre...


    Tatsächlich nicht ? Wie denn dann ? Haben die Leutchen ihre Goldklumpen auf den Tisch gelegt und gesagt, "So, jetzt gib mir bitte das und jenes, ich zahle prompt bzw. sogar im Voraus" ... oder haben die Arbeiter und Angestellten jeden morgen, wenn sie ihre Arbeit angetreten haben, gleich vom Chef die Münzen als Lohn für den Tag augehändigt bekommen, und sich dann fröhlich ans Werk gemacht ? - I don't think so ...


    Lies mal W. Bagehots "Lombard Street" um zu sehen, was da im Goldstandard bzw. in goldgedeckten Währungssystemen alles als "Credit" im Spiel war.


    b) Natürlich ist ein TEIL des Gewinn-Wachstums der Unternehmen (und damit der Aktienkursgewinne) auch durch verbesserte Produktionsbedingungen, effizientere Abläufe und durch qualitative Verbesserungen / Ideen entstanden.


    Ja, aber tut für unsere Diskussion nichts zur Sache. Die "Gewinnsteigerungen" bedeuten entweder, dass sich Käufer bereit gezeigt haben, sich zu höheren Preisen in gleichem Ausmaß zu verschulden (= zu Kaufen), oder dass bei gleichen Preisen und Absatzmengen es dem Unternehmen gelungen ist, an irgendeiner Stelle im Leistungsprozess "einzusparen". Das bedeutet aber lediglich, dass irgendwelche Leutchen in der Kette jetzt weniger haben, als davor (i.e. geringer Löhne, Entlassungen, billigere Einkaufspreise von Vorproduktion), der Unternehmer selbst aber mehr (sein gewinn ist ja höher). In Summe über alle hat sich aber nichts geändert. Das BIP bewegt sich in diesem Fall keinen Millimeter.


    Lediglich in dem Fall, dass du absatzseitig Leute findest, die gewillt sind, höhere Mengen (zu gleichen oder höheren Preisen, vgl. real vs. nominal) zu kaufen, wird sich das BIP erhöhen.


    Übersetz das übrigens auch mal auf deinen "Goldstandard": wenn keine People aufkreutzen, die mehr zu stabilen Preisen kaufen, bleibt das BIP wo es ist. Ansonsten handelt es sich um eine reine Umverteilerei, sonst gar nichts. Frage dann: wenn das BIP wachsen soll, wo soll das erforderliche Gold herkommen ? - Tja, dammned good question ... entweder es wird "gefunden", oder es wird "gestohlen" (Cortez, Kolumbus, et alii), oder es werden andere, die welches haben, anekdiert und Abgaben in Gold erpresst (nach neuerster Erkenntnis vermutlich der Ursprung unseres Geldsystems), oder der ganze Goldstandard wird gleich komplett ad acta gelegt, und es wird auf einen "Goldreserve"-Standard umgeschaltet, wo wieder richtig mittels "Credit" die Musik spielen kann (die vermutlich am häufigsten gewählte Variante).


    Alles klar ? Ich weiss, dass das so nicht in den Büchern steht, die all diese schlauen Wissenschaftler geschrieben haben, die sich auch bei mir in den Regalen stapeln. Aber dennoch sind wir damit deutlich näher an der Realität, als mit "Geldmengen" und ähnlicher makro-ökonomischer Folklore.


    Übrigens: weil das BIP nach neuzeitlicher Erkenntnis "wachsen muß" (wie soll man sonst alle diese arbeitslosen Wähler in Lohn & Brot bekommen), darfst Du selber drüber grübeln, ob die westliche Welt jemals wieder einen "Goldstandard" als Geldsystem zu gesicht bekommen wird.

  • Dann können wir uns die nächsten Jahren auch hier auf eine Wiederholung von 1929-1932 in den USA einstellen.


    Welche realistische Möglichkeit hat die EZB und Bundesbank, dies zu verhindern?


    Die Politik kann die verzockten paar hundert Milliarden der Banken dem Steuerzahler aufs Auge drücken. Aber Kredite werden nur in der Aussicht vergeben werden, das man sie auch zurückgezahlt bekommt. Und die werden bei rapide verschlechternden wirtschaftlichen Aussichten sowohl für Unternehmen egal welcher Grösse und auch für den Häuslebauer deutlich teurer.

  • Mal so zwischendurch @ weissgarnix.


    Schon im gelben habe ich deine Beiträge gern gelesen, aber hier läufst Du offenbar zu Höchstform auf. Das mag daran liegen, daß Du auf dieses grauenhafte Fachchinesisch verzichtest und dich in normaler Sprache äußerst.


    Aus dir wird noch ein zweiter marsch, wenn Du so weiter machst und das ist bitte als Kompliment zu verstehen.


    Gruß
    mvd

  • Hallo,


    na wenigstens MROSSI hat noch alle Sinne beisammen:


    http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=6497
    Michael Mross: Too stupid to fail?


    Das kapitalistische System, so wie wir es kennen, gehört der Vergangenheit an. Die Konsequenzen werden bitter sein. Doch jetzt steht fest: Ein Bäcker kann Pleite gehen, eine Bank nicht.


    (Anm.: Meint der da den Frick??! :D)


    Egal ob Verantwortliche Fehler machen oder gar bewusst und gewollt betrügen oder ob sie einfach nur dumm sind - es gilt: ab einer bestimmten Größe zahlt der Steuerzahler.


    Fest steht jetzt: Keine Bank wird Pleite gehen. Nicht in Europa und nicht in den USA. Nicht nur keine Bank geht Pleite, auch kein Kreditversicherer, kein Rückversicherer und keine Versicherung geht bankrott. Immer die gleiche Argumentation: Die Konsequenzen wären unübersehbar.


    Das wäre ja eine lineare Hyperinflation, an die selbst ich nicht glaube, aber schaun mer mal und lassen uns überraschen... :D


    GOT GOLD/SILVER??!


    best regards
    BAAL

    Und wenn Du meinst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Weltkrieg her.

    4 Mal editiert, zuletzt von BAAL ()

  • Zitat

    [i]Original von weissgarnix
    Ja, aber vermutlich anders, als Du denkst: die Geldmenge folgt dem BIP, aber nicht das BIP der Geldmenge.


    Tja - an dieser Stelle kann ich nur sagen: Mut zum Dissens. Ich sehe die Kausalität andersherum, auch wenn es keine 100%ige Kausalität ist (s.o.). Der Dissens ist OK, denn Du bist ja offenbar DOCH kein selbsterklärter Goldbug (hatte das anders bzw. falsch in Erinnerung). :O


    Zitat

    Weder bin ich Goldbug (wo hätte ich mich zu einem solchen erklärt?)



    Zitat

    Tatsächlich nicht ? Wie denn dann ?


    Auch hier: Mut zum Dissens. Du bleibst bei Deiner These "Erst Verschuldung, dann Konsum/BIP-Wachstum". und ich bleibe dabei, dass das keynesianischer Mainstream ist. Ich teile sie wie die meisten Goldbugs nicht. Alles hundertmal hier durchgekaut. Zugegebenermaßen haben die die Lehr[Leer-]bücher dominierenden Keynesianer ihren Weg auch in dieses Forum gefunden. Die Bugs bestehen aber auf der traditionellen und unmittelbar einsichtigen "Stammtischweisheit", dass man nur konsumieren kann (bzw. SOLLTE), wenn man vorher etwas angespart hat, was sich zB in Form von Gold manifestiert. Deine Oma wusste das auch noch ;) Klar KANN man sich auch zuerst verschulden - aber das ist eben der Weg in die Zinsknechtschaft, den Gold als Geld zumindest erschwert. Aber ja: wie Du zurecht bemerkst, war (nicht-konsumptiver) Kredit auch im Goldsystem möglich.



    Und dann zur ausgelutschten Standardfrage der Keynesianer, auch noch verbunden mit der Suggestion "Blutgold" :rolleyes::


    Zitat

    Frage dann: wenn das BIP wachsen soll, wo soll das erforderliche Gold herkommen ? - Tja, dammned good question ... entweder es wird "gefunden", oder es wird "gestohlen" (Cortez, Kolumbus, et alii)


    Omei. Warum muss "das (nominale) BIP" denn wachsen? Die Gütermenge und damit der Lebensstandard konnte auch im 19 Jhdt. zT dramatisch wachsen. Wurde gerade mal NICHT genug neues Gold gefunden, so sind die Preise eben ein wenig gefallen, was den (meist wenig verhandlungsstarken) Arbeitern, die einen fixen Nominallohn bekommen haben, durchaus zugute gekommen ist. Also bitte keine Totschlagargumente à la "Do not crucify my people on a cross of gold!", wie es ein US-Präsidentschaftskandidat um die vorletzte Jahrhundertwende einmal formuliert hat :rolleyes: Oder bist Du Günther Hannich? Oder Bernd Niquet? :rolleyes:


    Wir geraten nun wirklich ins Grundsätzliche. Ich BIN selbst gar kein uneingeschränkter Befürworter eines Goldstandards. Der hat auch seine Fehler. Aber diese Diskussion würde ich WIRKLICH gerne in einem anderen Thread fortsetzen. Das Thema kommt ja hier ständig auf. Daher nimm nicht übel, wenn ich HIER nun nicht mehr weiter diesen Thread zerfleddern will.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

  • Eleganter Übergang zum Threadthema: Wären Banken keine Papierluftgeld-kreierenden Monster wie heute, sondern einfache Geldsammelstellen wie im Goldstandard mit 100%iger Deckung durch die Spareinlagen, gäbe es heute keine Bankruns, da völlig überflüssig! ;)


    Nicht vergessen: das erste Papiergeld waren Pfandscheine der Goldschmiede auf eingelagertes Gold der Kunden.

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

  • Bessere Modelle bilden die Realität eben besser ab.
    Was das aber mit Schimpansen zu tun hat, erschliesst sich mir nicht ganz... :) Ich könnte das gleiche Beispiel bringen über die tRNA Gene, die von den Archea(bakterien) bis zu den Säugern konserviert sind. Was das aber in dieser Diskussion bringen soll, weiss ich nicht...
    Ausser vielleicht, dass wir heute in der Biologie exzellente Modelle besitzen. :D


    Natürlich ist die Gefühlsebene der Menschen ziemlich irrational, das bestreitet hier niemand. Die Basis dieser Gefühle beruht aber auf ziemlich guten naturwissenschaftlichen Modellen, auch Naturgesetze genannt...

  • Zitat

    Original von Joschka
    Bessere Modelle bilden die Realität eben besser ab.
    Was das aber mit Schimpansen zu tun hat, erschliesst sich mir nicht ganz... :) Ich könnte das gleiche Beispiel bringen über die tRNA Gene, die von den Archea(bakterien) bis zu den Säugern konserviert sind. Was das aber in dieser Diskussion bringen soll, weiss ich nicht...
    Ausser vielleicht, dass wir heute in der Biologie exzellente Modelle besitzen. :D


    Natürlich ist die Gefühlsebene der Menschen ziemlich irrational, das bestreitet hier niemand. Die Basis dieser Gefühle beruht aber auf ziemlich guten naturwissenschaftlichen Modellen, auch Naturgesetze genannt...


    Hallo,


    ja, Entscheidungen basieren zu 70-80% auf Emotionen und nicht auf Vernunft und Verstand, genannt RATIO. Die restlichen 20-30% sind auch nicht so frei wie jeder denkt. Selbst der Wunsch nach Rationalität ist nichts weiteres als eine Emotion im Balance-System --> Disziplin, Kontrolle und Sicherheit herzustellen und die Welt berechnbar zu machen.
    Nobelpreisträger Daniel Kahneman und Amos Tversky haben Mechanismen der eingeschränkten Rationalität des Neokortex aufgedeckt --> bounded rationality ;)


    best regards
    BAAL


    P.S Emotionen sind natürlich natürlich ;)

    Und wenn Du meinst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Weltkrieg her.

    2 Mal editiert, zuletzt von BAAL ()

  • Zitat

    Original von Sterntaler
    hallo,
    wenn ihr jetzt bei einer Bank Geld anlegen müsstet, bei welcher würdet ihr es tun?
    Welche haltet ihr für so sicher, dass sie die nächsten Jahre übersteht?


    Hallo,


    http://www.goldseitenforum.de/…?postid=244313#post244313


    http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=6497
    Fest steht jetzt: Keine Bank wird Pleite gehen. Nicht in Europa und nicht in den USA. Nicht nur keine Bank geht Pleite, auch kein Kreditversicherer, kein Rückversicherer und keine Versicherung geht bankrott. Immer die gleiche Argumentation: Die Konsequenzen wären unübersehbar.
    ...


    Vom Eichelburger:


    Prof. Gerke ("inoffizieller Regierungssprecher in Banksachen") eben im Interview auf n-24:


    "Jede Bank ab einer bestimmten Größenordnung hat eine faktische Staatsgarantie." [sic!!!]


    Interessierte Beobachter überrascht das zwar nicht wirklich. Aber die Worte Gerkes waren erstaunlich offen. Gerke weiter:


    "Die Konsequenzen eines Bankzusammenbruchs (Kettenreaktionen) wären SO dramatisch, dass die Steuergelder zur Rettung gut angelegt sind.!"


    best regards
    BAAL


    P.S Also wäre es demnach egal, wo Du Dein Papier anlegst, Papier bleibt Papier denn --> "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - Null!" - Voltaire (1694-1778 ) Da wären wir dann wieder beim intrinsischen Wert, den soviele nicht kapieren wollen... :rolleyes:

    Und wenn Du meinst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Weltkrieg her.

    3 Mal editiert, zuletzt von BAAL ()

  • Zitat

    Original von Sterntaler
    hallo, wenn ihr jetzt bei einer Bank Geld anlegen müsstet, bei welcher würdet ihr es tun? Welche haltet ihr für so sicher, dass sie die nächsten Jahre übersteht?


    Man kann für keine Bank seine Hand ins Feuer legen. Nicht bei den ganzen Leichen im Keller, die sich bei jedem Bank-Kandidaten noch aus ihren Gräbern erheben könnten und wahrscheinlich werden (nicht nur im worst case).
    Kleiner Rat: Schau dich mal hier im Einsteigerbereich und im sonstigem Forum um. Die meisten deiner Fragen, die du noch haben dürftest, werden sicherlich schon beantwortet oder zumindest besprochen worden sein.


    EDIT: Die Taktik der Staatsgarantie wird sich auch nicht bis in die Ewigkeit auszahlen bzw. ihre dämpfende Wirkung wird bei zuvielen Schlachtfeldern nachlassen. (In Anlehnung an die vorherigen Postings)

  • Zitat

    Original von BAAL Vom Eichelburger:


    Prof. Gerke ("inoffizieller Regierungssprecher in Banksachen") eben im Interview auf n-24: "Jede Bank ab einer bestimmten Größenordnung hat eine faktische Staatsgarantie." [sic!!!]
    ...


    War zwar original nicht vom Eichelburger, sondern mit MEINEM (c) hier aus dem GSF http://www.goldseiten-forum.de…?postid=243797#post243797 - aber Eichelburg hat es ja auch als "Leserzuschrift" deklariert :D


    Ist schon OK von ihm: man muss das Wahre immer wiederholen...

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

  • Zitat

    Original von Pauli
    Eleganter Übergang zum Threadthema: Wären Banken keine Papierluftgeld-kreierenden Monster wie heute, sondern einfache Geldsammelstellen wie im Goldstandard mit 100%iger Deckung durch die Spareinlagen, gäbe es heute keine Bankruns, da völlig überflüssig! ;)


    Nicht vergessen: das erste Papiergeld waren Pfandscheine der Goldschmiede auf eingelagertes Gold der Kunden.


    Geldsammelstelle - hübscher Begriff der förmlich zu Betrug auffordert.


    Der fand ja auch bei besagten Goldschmieden statt, die Kredit auf Wechsel vergaben ohne ausreichend physische Deckung. Ursache dessen war nicht ihre Fähigkeit zu krimminellen Handlungen, sondern die Dummheit der Goldbesitzer ihr dort hinterlegtes Vermögen in guten Händen zu glauben und ihr Gold nicht alle zum gleichen Zeitpunkt abholten.


    Gruß
    Eulenspiegel

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