• Zitat von Pauli:
    - die paar Millionen an Spoareinlagen, die hier wirklich nicht mehr bedient werden können, wird in diesem Fall sogar der Einlagensicherungsfonds übernehmen können...
    - ...damit kann man dann gleich noch "beweisen", dass dieser Fonds funktioniert und solvent ist :D


    Wer ist eigentlich der "Beschenkte"?
    Keine Bank und keine Versicherung hat jemals etwas verschenkt, irgend einer hat es immer bezahlen müssen.
    Die Versicherer werden ihre Prämien erhöhen und die Banken werden sich neue Gebühren einfallen lassen und die bestehenden noch erhöhen.
    Also zahlen wir alle die kleinen Geschenke, egal ob mit Steuergeld gerettet oder vom Einlagensicherungsfonds in Insolvenzfall.
    Der eidgenössische Sepp hat leicht Lachen, der gehört zu den beschenkten.

  • @DisPater


    Klar - auch dieser Fonds wird aus Kunden- und ggf. Steuergeldern bestückt. Die Summen dahinter bringen aber das Abendland nicht um. Steinbrück hat neulich eine Zahl von 4,6 Mrd EUR für ALLE Einlagensicherungsfonds in D genannt. Also lächerlich. Und da der Fonds meines Wissens seit der Herstatt-Pleite (70er) kaum mal größere Summen ausbezahlen musste, ist dieses Geschenk schon lange finanziert.


    Erschreckender finde ich die allgemeine Verdummung zu diesem Thema: Eben auf n24 - deren Finanzexperte im Interview. Sinngemäßes Zitat: "Die Einlagen sind bis zu 20.000 EUR pro Konto gesichert - also großzügig und sehr sicher :wacko: . Aber AKTIENeinlagen sind NICHT gesichert [sic!] 8o " Hat der WIRKLICH so gesagt! Pure Volksverdummung - von Sondervermögen hat der noch nie was gehört! Und so was erklärt dem deutschen Michel die Bankenwelt... :wall:

    Erst wenn die letzte Bank pleite, der letzte Staat ruiniert, die letzte Währung wertlos geworden ist, werdet Ihr merken, dass man Gold nicht drucken kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Pauli ()

  • Auch wenn das Geschenk schon lange finanziert ist, die lassen sich nicht ihr Machterhaltungs-Spielzeug wegnehmen, die "borgen" es nur her, aber sie wollen es zurück mit einem Bonus natürlich.
    Naja, um "Finanzexperte" zu werden, muß man nicht Bescheid wissen, man braucht nur die richtigen Beziehungen, dann darf man auch unqualifizierte Interviews geben.

  • Bei allem, was ich hier und anderswo lese, stelle ich mir einen halb verdunkelten Raum mit ein paar schweren Holzmöbeln vor, ein paar ältere Herren, so acht bis zehn an der Zahl, die sich am späten Nachmittag getroffen haben, und über die Banken - und Kreditkrise reden. Sie sind mittelbar alle betroffen, da sie so oder so im Bankgewerbe zu Hause sind. Sie sind keineswegs in der Weise betroffen, dass sie über eigene, existenzbedrohende Verluste klagen müßten.


    Sie fachsimpeln und fragen sich, wie man am besten von dieser Krise profitieren könnte. Nicht so, wie wir hier, die über Kaufen, Halten, Verkaufen, Puts und Calls, Gold und Silber nachdenken.


    Nein. Es ist eher wie auf einem Schachbrett oder Schlachtfeld. Was ist zu tun, um selbst zu erstarken und andere zu schwächen. Kann man Einfluss auf pol. Entscheidungen, Kursverläufe, Ratingagenturen etc. nehmen?


    Man entwirft ein Bild der Zukunft, ein Bild nach der Krise. Nach der Krise sind eine Reihe kleinerer Banken verschwunden. Einige Großbanken wurden ganz oder teilweise von anderen Großbanken übernommen. Die eine oder andere Großbank gibt es nicht mehr. Einige wenige Großbanken gehen gestärkt aus der Krise hervor. Sie haben sich die Märkte neu aufgeteilt. Zentralbank und die mächtigsten Großbanken arbeiten noch enger zusammen; Massnahmen werden abgestimmt und Personal wird gegenseitig getauscht.


    Das ist nicht alles Zukunftsmusik. Fand und findet alles schon statt. Die Frage stellt sich, welche Banken werden diejenigen sein, die eindeutig als Gewinner dastehen werden? Und, lohnt es sich, Aktien dieser Banken zu kaufen?


    Goldman Sachs, LehmanBr., welche europ. oder asiatische Großbank?

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • >>......., stelle ich mir einen halb verdunkelten Raum mit ein paar schweren Holzmöbeln vor, ein paar ältere Herren, so acht bis zehn an der Zahl, die sich am späten Nachmittag getroffen haben,.....<<


    Bis hierher sieht es in Deiner Vision genau so aus, wie bei mir und meinen Freunden, wenn wir im Kellerstüberl, wenn wir uns bei einer Speckjause zum probieren des Riesling oder zur Sturm-Zeit treffen.
    Wann warst Du da dabei?

  • @Dis Pater


    Noch gar nicht. Eine Runde 'älterer Herren, acht bis zehn an der Zahl' vermisse ich auch nicht so unbedingt. :sleeping:


    Nen frischen Riesling kann man doch auch in angenehmerer Gesellschaft zechen. :love:

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

  • .... als er vom Igel stieg!
    Dort wo Du meinst, in den nobleren établissement, da köpfen wir nur die Witwe, sie heißt Clicquot und kommt aus Reims/Champagne, das ist immer ein prickelndes Erlebnis, könnte aber auch an den blonden Russinnen liegen.
    Für Riesling braucht man Ruhe genau wie bei Cigarren und Cognac.

  • Das Geld des einlagensicherungsfonds, welches jetzt "ausgegeben" wird, kommt ja irgendwoher her. Nun, wenn man das Geld nun ausgibt, muss doch normalerweise das ganze Ding wieder aufgefüllt werden, oder? Also müssten doch die verbliebenen Banken jeweils ihren Teil dazu beitragen und einzahlen. Sind zwar nur Peanuts, aber weh tuts dem ein oder anderen vielleicht schon.


    Gruß.


    fred

  • Das Geld des einlagensicherungsfonds, welches jetzt "ausgegeben" wird, kommt ja irgendwoher her. Nun, wenn man das Geld nun ausgibt, muss doch normalerweise das ganze Ding wieder aufgefüllt werden, oder? Also müssten doch die verbliebenen Banken jeweils ihren Teil dazu beitragen und einzahlen. Sind zwar nur Peanuts, aber weh tuts dem ein oder anderen vielleicht schon.

    Der Fonds wird ohnehin kontinuierlich aufgefüllt. Und wenn da jetzt vorübergened statt 4,6 Mrd. nur noch 4,5 Mrd. drin sind tut das unter Garantie niemandem weh. :rolleyes:


    Anders sähe es natürlich aus, wenn die Banken jetzt wie die Domino-Steine fielen. Aber so weit ist es noch nicht.

  • Hi!


    Der nächste Schritt zum "EEDBR" ( dem Ersten Echten Deutschen Bank-Run 2008 ). :P


    http://www.handelsblatt.com/Ne…cheitert%2c-bank-tot.html


    Zitat

    HANDELSBLATT, Mittwoch, 9. April 2008, 15:01 Uhr
    Kunden vor verschlossenen Türen

    Operation gescheitert, Bank tot

    Erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise im vergangenen Jahr ist eine deutsche Bank pleite. Die vergleichsweise kleine Bremerhavener Weserbank musste auf Geheiß der Finanzaufsicht Bafin ihre Pforten schließen. Der Grund: Eine Gruppe von Kapitalmarktexperten hat sich mit dem Umbau des ehemals auf Privatkunden spezialisierten Hauses zu einer Investmentbank verzockt.


    Nun stehen sie wieder Schlange ... nur diesmal hier. =)


    Misan sollte schon mal den Wettverlust bereitlegen.



    Gruß,
    gutso


  • Da stimmt doch was nicht... ich bin ja kein Bankprofi, ABER:


    Fassen wir mal zusammen:


    Bilanz 2006 - 120 Mio Euro


    Einlagen - 26 Mio Euro


    Verlust 4,5 Mio Euro Verlust in 2007


    Mit 2 Mio überschuldet...


    Das ist doch kein Grund Insolvenz anzumelden... :boese:


    Die 2 Mio sind doch wirklich nur Peanuts...


    Nicht das andere Deutsche Banken ihren Müll da abgeladen haben, und dies nun klammheimlich und ohne grosses Aufsehen, über die Weserbank abrechnet. Man denke an die "Verantwortlichen" der Weserbank. Hat Lehmann einen Deal mit Sepp???

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

  • Das ist doch kein Grund Insolvenz anzumelden... :boese:


    Die 2 Mio sind doch wirklich nur Peanuts...

    Eine plausible Erklärung, warum man lieber zu früh als zu spät Insolvenz angemeldet hat, liefer dottore hier .


    Außerdem weiß ich aus eigener Erfahrung, dass die Gesetze zur Insolvenz in Deutschland fast schon übertrieben scharf sind. Wenn man ganz genau nach den Buchstaben des Gesetzes geht, müsste man bereits in dem Moment wo man eine einzige Rechnung nicht fristgerecht bezahlen kann Insolvenz anmelden. Selbst wenn man für 100 Milliarden Gold rumliegen hat, aber z.B. gerade keinen Käufer dafür findet oder den Schlüssel für den Safe verlegt hat o. dgl.


    Die nicht rechtzeitige Anmeldung der Insolvenz, die sog. Insolvenzverschleppung, ist sogar eine Straftat. Da kann man theoretisch selbst als CEO in den Knast wandern.


    Bei den Ackermanns dieser Welt passiert das natürlich nicht, aber bei so einem kleinen Bankdirektor...


    Man darf nicht vergessen: unter normalen Umständen hätte sich die Weserbank natürlich locker frisches Kapital verschaffen können. Aber zur Zeit mistrauen sich die Banken eben gegenseitig extrem und leihen sich eben gegenseitig kein Geld. Das ist ja gerade eines der wesentlichen Merkmale der jetzigen Krise.


    Andererseits ist es natürlich durchaus auch plausibel, die Weserbank als Bauernopfer zu betrachten. Nach dem Motto: "wovor habt ihr den Angst? Seht doch, selbst wenn eine Bank pleite geht, passiert doch weiter gar nix schlimmes.".

  • @ Echtsilber
    ... außer dass ich denen mein Geld nicht anvertraue.
    Vor ein paar Tagen war doch der Peer Steinbrück mit noch so einer Nase in den Nachrichten und hat darauf hingewiesen, wie wichtig die Rettung mit Steuergeldern für den Standort D. ist und gleich am nächsten Tag sagt der Eidgenossen-Sepp der Staat soll helfen, kam nicht wirklich gut an bei den Steuerzahlern.
    Vielleicht ist die Weeser-Bank wirklich nur ein Bauernopfer, um die Akzeptanz in der Bevölkerung herzustellen, den sieht man die armen Leute jetzt vor der verschlossenen Banktür stehen, schreit das Wahlvolk sowieso gleich wieder nach dem Staat.
    Deshalb habe ich kein Papier wo Gold draufsteht, ein Sparbuch bei der Post mit 3 Cent Guthaben und ein ständig abgeräumtes Girokonto, da ist immer nur soviel drauf, wie meine Fixzahlungen ausmachen, wenn was dazukommt, muß ich händisch per Eigenerlag nachladen.
    Sollte meine Bank mal Pleite gehen, ich müßte mir vor Lachen den Bauch halten, am besten vor der Bankschlange.

  • @DisPater


    Klar - auch dieser Fonds wird aus Kunden- und ggf. Steuergeldern bestückt. Die Summen dahinter bringen aber das Abendland nicht um. Steinbrück hat neulich eine Zahl von 4,6 Mrd EUR für ALLE Einlagensicherungsfonds in D genannt. Also lächerlich. Und da der Fonds meines Wissens seit der Herstatt-Pleite (70er) kaum mal größere Summen ausbezahlen musste, ist dieses Geschenk schon lange finanziert.


    Erschreckender finde ich die allgemeine Verdummung zu diesem Thema: Eben auf n24 - deren Finanzexperte im Interview. Sinngemäßes Zitat: "Die Einlagen sind bis zu 20.000 EUR pro Konto gesichert - also großzügig und sehr sicher :wacko: . Aber AKTIENeinlagen sind NICHT gesichert [sic!] 8o " Hat der WIRKLICH so gesagt! Pure Volksverdummung - von Sondervermögen hat der noch nie was gehört! Und so was erklärt dem deutschen Michel die Bankenwelt... :wall:


    Da wird allen ernstes geglaubt, Verstand und Intuition in überdurchnittlicher Qualität sind das Fundament dieser menschlichen Spezie.
    Das wundern über solche Experten hat seinen Ursprung in der Erwartungshaltung jenen gegenüber.
    Solange bis man eines besseren belehrt wird.


    Gruß
    Eulenspiegel


    PS.: Übrigens werden sich in den nächsten Wochen auch die Experten zu den offenen Immobilienfonds outen.........also dann nicht mehr wundern.

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