• Bank of Amerika berichtet kommende Woche - ich geh jede Wette ein, dass diese besser als erwartet ausfallen werden ;) Mittlerweile gehe ich davon aus, dass die Regierungen und Notenbanken den Banken einen Persilschein für "Bilanzsanierungen" ausgestellt haben. Ich vermute , dass diese vertuschen und verdecken dürfen, wie sie lustig sind - weil Bernanke, Bush und Co. ganz genau wissen, dass sonst auch noch der Rest des Systems über den Jordan geht ! ;)


  • Hallo Thejedi,


    danke, hat geholfen :thumbup: . Sicherlich nicht nur mir sondern auch anderen Mitlesern.


    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, läuft dieses Spiel nicht nur bei der Bewertung nach US-GAAP sondern auch nach IFRS!?


    Ist Dir evtl. bekannt, ob dann auch unser Joe "solche" Gewinne in seiner Bilanz ausweist?


    Gruss Meggy

  • Danke, Danke, Danke!
    War das Studium doch für was gut. Ich sitze gerade an ner Diplomarbeit in der Richtung.


    Mit der DB hab ich mich aber nicht beschäftigt. Ich gehe mal davon aus, dass die IFRS bilanzieren. Alles andere Überrascht.
    Gruß, jedi


  • Banken bilanzieren anders - deutlich komplizierter, weil spiegelbildlich.
    ...


    Der Unterschied zwischen GAAP/IAS und HGB sind, dass beim HGB der Gläubigerschutz durch Vorsichtige Bilanzierung im Vordergrund steht, während bei US-GAAP/IAS die Informationsfunktion für den Investor hervorgehoben wird. Daher wird zum tatsächlichen Marktwert (Fair Value) bilanziert - ist "aussagekräftiger" :thumbup:

    Mit HGB wäre diese ganze Kacke jedenfalls nicht passiert :whistling:
    Ich bezweifele trotz neuer Bilanzierungsregeln, dass der Schuldner seine Verbindlichkeiten willkürlich nach unten anpassen kann.
    (Vor Eintritt des Insolvenz/Vergleichsverfahrens natürlich)


    Konkret gefragt: Wie will denn Bank A den "fair Value"- Bilanzansatz ermitteln, wenn sie Bank B nominal 100 Euro schuldet?
    Sagt sie dann, ich wurde gerade mit triple-B geratet, dann wird Bank B die Forderung an mich mit 50 % korrigiert haben, also
    buche ich 50 % meiner Verbindlichkeiten gewinnerhöhend aus?? ?)
    Sage mir jetzt bitte nicht, dass sowas möglich ist :!: ( Und falls doch bitte mit Quellenangabe, wenn es nicht zu viel Umstände macht )

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)


  • Konkret gefragt: Wie will denn Bank A den "fair Value"- Bilanzansatz ermitteln, wenn sie Bank B nominal 100 Euro schuldet?
    Sagt sie dann, ich wurde gerade mit triple-B geratet, dann wird Bank B die Forderung an mich mit 50 % korrigiert haben, also
    buche ich 50 % meiner Verbindlichkeiten gewinnerhöhend aus?? ?)
    Sage mir jetzt bitte nicht, dass sowas möglich ist :!: ( Und falls doch bitte mit Quellenangabe, wenn es nicht zu viel Umstände macht )

    Doch, ich denke so muss es laufen. Ich hab grad nicht den Kopf die IAS/IFRS nach der passenden zu durchblättern, aber es geht um den Marktwert - den Wert, den der Markt gerade, jetzt in dem Moment für so eine Verbindlichkeit zu zahlen bereit ist. Und wenn B nicht bereit ist mehr zu zahlen, ...
    Es handelt sich in dem Sinne ja auch nicht um Verbindlichkeiten, sondern um emittierte Wertpapiere, die an "liquiden" Märkten gehandelt werde.
    Bank A hat ja keinen Kredit aufgenommen, sondern ein Wertpapier herausgegeben, ein ABS irgendwas. Und das wird täglich gehandelt und wenn weniger dafür bezahlt wird am Markt, muss ich später auch weniger aufbringen um meine Schuld zu begleichen, das Wertpapier wieder auszulösen.
    Die Papiere um die es geht sind ja so ne Art Wandelschuldverschreibung, Bonds, Anleihen, etc.
    Und die sind jetzt weniger wert.
    Als Quelle: Der Artikel von oben? Den ich original übersetzt habe? Ich habe mir das ja nicht ausgedacht, sondern nur beschrieben wie ich die Formulierung verstehe.
    Und es passt zu den Grundlagen, die ich von IAS habe - also dass die Basis eben die Fair Value Bewertung ist. Um immer zu wissen, wieviel die Firma jetzt wert ist.

  • Der Nominalwert der Schulden wie auch das Rating sind nicht geeignet den "Fair Value" zu bestimmen.


    Mangels eines ausreichend liquiden und freien Marktes ist eigentlich überhaupt kein Marktwert (MW = 0) ermittelbar. Dies dürfte ggf. auch nachweisbar sein! Finanzwerte kann man sich ausdenken und wieder weg denken :wall:


    Was hier tatsächlich erfolgt ist RATEN.

  • Emittierte Wertpapiere (Beispiel. A) laufen doch nach Emission "von alleine", sie wurden verkauft - der Emittent hat seine Kohle eingestrichen.
    Aus die Maus. Nix Verbindlichkeiten.
    Beispiel B wären angenommen die Schuldverschreibungen: Daß Gläubiger Ihre Forderungen glauben abschreiben zu müssen mindert die Verbindlichkeit der Emittenten??? :hae:


    Verbindlichkeiten, die nach wie vor zu passivieren sind, müssen auch irgendwann beglichen werden - zum Nominal oder im Insovenzfalle mit einer Quote.


    Das ist zumindest mein Wissensstand. Ich werde das mal recherchieren - Literatur gibts ja leider reichlich :whistling:

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von Fisiko ()

  • Es handelt sich in dem Sinne ja auch nicht um Verbindlichkeiten, sondern um emittierte Wertpapiere, die an "liquiden" Märkten gehandelt werde.

    Mich würde mal interessieren wer solche "Märkte" kontrolliert oder zuläßt und ob sie überhaupt "zu jeder Sekunde" da sind.
    Wer prüft denn ob an diesem "Markt" ausreichend Liquidität für die umlaufenden Stücke vorhanden ist und ob es ständig mindestens 3 Marktteilnehmer gibt?


    Ohne Markt kein Marktwert und ohne Wert kein Wertpapier !


    Es grüßt der sich wundernde Osterhase ;(

  • Emittierte Wertpapiere (Beispiel. A) laufen doch nach Emission "von alleine", sie wurden verkauft - der Emittent hat seine Kohle eingestrichen.
    Aus die Maus. Nix Verbindlichkeiten.
    Beispiel B wären angenommen die Schuldverschreibungen: Daß Gläubiger Ihre Forderungen glauben abschreiben zu müssen mindert die Verbindlichkeit der Emittenten??? :hae:


    Verbindlichkeiten, die nach wie vor zu passivieren sind, müssen auch irgendwann beglichen werden - zum Nominal oder im Insovenzfalle mit einer Quote.


    Das ist zumindest mein Wissensstand. Ich werde das mal recherchieren - Literatur gibts ja leider reichlich :whistling:

    Der Artikel sagt was anderes.
    Und klar streicht der Emittent Kohle ein und aus die Maus. Aber nur bei Aktien.
    Bei anderen Wertpapieren (Bonds, etc.) ist ein fester Kupon vereinbahrt, der Während der Laufzeit gezahlt wird, sowie ein Rückzahlungsbetrag am Ende der Laufzeit.
    Aber aufgrund der gestaltung kann das geschaffene Wertpapier eine andere Form als eine reine Verbindlichkeit haben.
    Und wenn zum Beispiel der laufende Kupon nicht bezahlt werden kann, sinken natürlich auch die Verbindlichkeiten des Instituts, das den Kupon zahlen sollte.


    Was auch noch mit reinspielt, und was wir hier noch gar nicht besprochen haben, ist der Ort, an dem das Wertpapier in der Bilanz steht.
    Manche Wertpapiere können in verschiedenen Bilanzkategorien bilanziert werden. In Manchen von den Kategorien muss es dann immer bleiben, in anderen kann es verschoben werden. in manchen kann es wertberichtigt werden, in anderen muss es einen bestimmten Wert behalten und darf zum Beispiel nur nach unten angepasst werden, nicht mehr bei Wertsteigerungen.


    Aufgrund des Berichts kann ich nur vermuten, dass die Papiere wertberichtigt werden können, und dass die Banken es überwiegend in den richtigen Klassen haben. Und es muss sich um Wertpapiere handeln bin ich mir relativ sicher. Und eine weitere Sache ist, dass ich mir relativ sicher bin dass wir hier über internationale Rechnungslegungsstandards sprechen (wegen der nötigen Fair Value bilanzierung). Aber ich weiß nicht, wie die Banken welche Wertpapiere im einzelnen behandeln...


    Hoffe es hat geholfen.
    Gruß


  • Danke allen für die vielen Postings und die gute Erklärung.
    Vatapitta

  • hier lesen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,566955,00.html
    ...kennt Ihr die Satirezeitschrift "Titanic"? Die hat auch irgendwann einmal ein Schild in den Wald gestellt mit der Aufschrift "Waldsterben verboten" und die Herrschaft von Helmut Kohl damals damit aufmerksam gemacht....


    mal sehen, was noch so alles kommt und auch nicht funktioniert, aber auch wieder Unsummen an Geld und Bürokratiezeit verschlingt...


    :thumbup:

  • Hi, noch ein Nachsatz zum Thema von oben:


    Weissgarnix hatte in einem seiner Artikel (hier über die DB) vermutet, dass der Gewinn der DB aus dem gleichen Vorgehen generiert wurde:


    http://www.weissgarnix.de/?p=88


    Da ihr ja über die Bilanzierungsmethoden der Banken in Deutschland nachdenkt könnte dieser Link vielleicht nützlich sein.

    Delphin
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    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

  • Soviel zur "Pressefreiheit" in EU bzw D. (9min)
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    Ist zwar kalter kaffe von gestern (immerhin schon über 1 woche her), aber die Art der Berichterstattung sagt mir dennoch das die US-Amis in bestimmten Dingen uns gegängelten Europäern doch noch was voraushaben. Es scheint dort noch so etwas wie "Diskussionskultur" möglich zu sein, auch im TV, sogar hin & wieder bei CNN...
    Denke, da ist den Programm-Machern/-Zensoren auch ein wenig die Kontrolle entglitten, was aber auch kein Wunder ist angesichts der vielen (unzähligen) lokalen TV- und Radiostationen. Vergleichbare "Informationsfreiheit" fehlt im Übrigen hierzulande gänzlich: eine offene (private) & manchmal extrem kritische Radiokultur, denn das ist DAS Medium (zusammen mit internet). Leider sitzen hier zu viele Aufsichts"räte" in den staatlich gelenkten Gremien...
    Also: Die spinnen, die Amis. Aber gut ist!
    Immerhin hat es mal ein Hollywood-Schauspieler (Ronald Reagan) zum Präsidenten gebracht, und Arnie versteht sein Handwerk auch mehr schlecht! als recht! als Gov. of California!
    8|
    Oder könnt ihr euch im deutschen TV soviel Leidenschaft vorstellen wie in dem obigen Video???


    PS: die letzten 5 sekunden in dem video sind auch sehr spannend!

  • Zitat: "Es müsse heute ein verhandlungsfähiges Angebot geben, sagte ver.di-Verhandlungsführer Uwe Foullong. Sonst würden die stundenweisen Warnstreiks ausgedehnt."


    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10005&detailid=475555


    Wie sah der Warnstreik gestern aus? Man konnte kein Geld abheben, kein Geld einzahlen, keine Überweisungen tätigen...
    Ich wusste bisher gar nicht, dass Automaten auch streiken können. :tired:

  • Heute mal wieder in der FTD :sleeping:


    ==> US-Sparkasse erleidet Milliardenverlust .....
    ....m zweiten Quartal verbuchte die größte US-Sparkasse einen Verlust von 3,33 Mrd. $
    - doch aus einem besonderen Grund zogen die Anteile nachbörslich deutlich an. .... 8| :hae:
    http://www.ftd.de/unternehmen/…iardenverlust/389032.html


    Vielleicht bin ich ja doch anders gestrickt. Aber wenn ich das lese, hey da kommt mir nur ein Gedanke, hoffentlich ist es nicht mein Geld. :S
    Aber irgendwie scheint dem "OttoNormalAmi" das überhaupt nicht zu jucken. :?: Liest der keine Nachrichten? ?) Schläft der ? Großer Gott,
    was muß eigentlich noch passieren damit der aufwacht. Wieviel Milliarden müssen denn noch abgeschrieben werden? :boese:


    .... Ich versteh es nicht! :wall:
    Träum weiter Amerika! :tired:

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