akt. Finanzkrise lässt Inflation zu Deflation kippen

  • Naja, dass mein Haus abbrennt ist in etwa so wahrscheinlich, wie dass die dann doch nicht zurückzahlen. Oder?


    Sicher gehts um andere Beträge, aber wer hat schon solche Beträge? Eben. "Institutionen" die sich Wachdienste und Feuerlöschanlagen leisten können. Da dürfte das Problem eher sein, dass das entsprechende Papier nicht schnell genug bedruckt werden kann.
    (Ich fühl mich ja manchmal selbst wie in "des Kaisers neue Kleider" wenn ich son Einzeiler schreib...)

  • Naja was machst du, wenn in den drei Jahren der Bondmarkt kollabiert? Auch Bonds sind nicht "100% sicher"


    Ich dachte jetzt eher an die 0% für 4 Wochen. Dass Du die nicht mehr zurückbekomst, ist sehr unwahrscheinlich. Und was sichereres für diesen Zeitraum gibt es wohl kaum.


    3-jährige (oder noch länger) zu diesem Zinssatz wäre mir auch zu riskant. Dann lieber sehr kurzlaufende Anleihen, wo einem anziehende Zinsen nichts ausmachen.


    Der Rentenmarkt preist im Moment ein "Depressions-Szenario" ein. Offensichtlich sind riesige Geldströme in Staatsanleihen gewandert. Und ob diejenige, die solche Summen bewegen, alle "dumm" oder eher "smart" sind, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Lt. Platow-Kolumne ist der Rentenmarkt ja "smarter" als der Aktienmarkt ...

  • Ich dachte jetzt eher an die 0% für 4 Wochen. Dass Du die nicht mehr zurückbekomst, ist sehr unwahrscheinlich. Und was sichereres für diesen Zeitraum gibt es wohl kaum.


    Wahrscheinlicher, als dass Bargeld in 4 Wochen nix mehr wert ist oder in den nächsten 4 Wochen mein Haus brennt.


    Na, mir ist schon klar warum die das machen.

  • Hier noch ein interessanter Kommentar der ftd:


    Kommentar FTD zu US-Staatsanleihen


    Zitat

    Die Deflationserwartung hingegen muss die Realwirtschaft alarmieren - bedeutet sie doch nichts anderes, als dass es sich nicht mehr lohnt, heute zu investieren, da Anschaffungen billiger werden könnten. In der Tat haben amerikanische Unternehmen schon jetzt größte Mühe, sich auf dem Markt Kapital zu beschaffen. Während sich der Staat zum Nulltarif finanziert, müssen Unternehmen zweistellige Zinsen auf ihre Anleihen anbieten.

  • SQL

    Wenn man dieses Szenario auf 4 Wochen ansetzt - müßte man unterstellen, daß selbst derzeit sicher geltende Banken ausfallgefährdet sind


    Richtig, offensichtlich unterstellt man das in den USA ...


    Und die Mentalität hat sich geändert: Die Sparquote steigt z.Zt. stark an und Kredit will kaum noch jemand ...

  • 100% ist einfach. Bargeld.

    Das geht als Kleinsparer schon. Notfalls einbetonieren. Bei $100 Mio wird das logistisch schon etwas schwieriger. Sachwerte scheiden in einem deflationaeren Szenario aus. Man kann es auf den Konten einer wackelnden Bank leigen lassen, oder in T-Bills anlegen. Letzteres scheint den Investoren weniger Kopfschmerzen zu bereiten.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Aber es gibt doch nicht nur eine Methode "Geld unter die Leute" zu bringen... Bringen die Geschäftsbanken kein Geld mehr in Umlauf, können an deren Stelle zur Not die Staatsbanken, oder im Extremfall die Zentralbank selbst springen.

    Vom Nehmen dieser direkten Abkuerzung im heutigen Geldsystem sind wir noch weit entfernt. Die Zentralbanken und Regierungen handeln schon lange, aber dabei wird lediglich mit Liquiditaet gedroht oder die Summen tragen hoechsten symbolischen Charakter. Was nuetzt $1 Staatsausgaben, wenn die Banken im Gegenzug $3 zurueckhalten. Die Bilanz ist entscheidend. Wenn man die Deflation nicht in den Griff bekommt, wird es aber letztenlich so kommen (die "nukleare" Loesung). Die Zentralbank oder die Regierung eroeffnen eigene Filialen und verleihen Geld direkt an Verbraucher und Wirtschaft, vermutlich zu Null Zins. Praktisch wuerde man die privaten Banken damit verstaatlichen. Im Kapitalismus wird das nicht ueber Nacht passieren.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Das geht als Kleinsparer schon. Notfalls einbetonieren. Bei $100 Mio wird das logistisch schon etwas schwieriger. Sachwerte scheiden in einem deflationaeren Szenario aus. Man kann es auf den Konten einer wackelnden Bank leigen lassen, oder in T-Bills anlegen. Letzteres scheint den Investoren weniger Kopfschmerzen zu bereiten.


    Welches Gewicht und Volumen hat ein 100 $ Schein? x 1.000.000 =


    Wer 100.000.000 $ hat, der kriegt das logistisch schon gebacken. Der hält vermutlich die notwendige Logistik sowieso vor.
    Es sei denn, man brächte bei einer Barabhebung sich, oder zig "Partnerinstitutionen" an den Rande eines Kollapses. Dann geht's nicht.


    Überleg dir selbst, an welchem der beiden Probleme das wohl scheitert. Die 100.000.000 $ wieder einzuzahlen ist sicher kein Problem.


    Als Kleinsparer brauch ich eh keine Scheine, da hol ich mir Silberzehner. Irgendwas ähnliches wird sich für Amis schon finden. Notfalls in Mexiko.

  • Mommentan erleben wir keine Geldmengenreduzierung, sondern eine bremsung des Geldkreislaufs.
    Die Subprime Schuldner sind doch Pleite und können keine Schulden bedienen:


    Wo soll da Geld vernichtet werden?

    Geld aus erlassenen Schulden verbleiben nicht im System. Die kreditgebende Bank muss dann die Verluste begleichen - sprich aus ihren Reserven den ausgefallenen Kredit selbst begleichen = Geldvernichtung.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • @Tollar:
    Wen dem so wäre, wären alle Banken Pleite, da sie nur 5 -10% Eigenkapital haben. Aber die nicht zurückgezahlten Schulden wurden von den Zentralbanken gegen Staatsanleihen getauscht. Zusätzlich hat der Staat den Banken die möglichkeit gegeben sich Geld bei Ihm zu holen.


    Somit verbleibt das Geld im System und es kommt neues dazu.

  • Tollar:
    Wen dem so wäre, wären alle Banken Pleite, da sie nur 5 -10% Eigenkapital haben. Aber die nicht zurückgezahlten Schulden wurden von den Zentralbanken gegen Staatsanleihen getauscht. Zusätzlich hat der Staat den Banken die möglichkeit gegeben sich Geld bei Ihm zu holen.


    Somit verbleibt das Geld im System und es kommt neues dazu.

    Es ist richtig. In diesen Zeiten stellt die FED den Banken frisches Kapital zur Verfuegung, um einen Zusammenbruch zu verhindern. Die Stuetzungskaeufe des Staates helfen ebenfalls bei der Rekapitalisierung. In der Bilanz ist damit aber nur die Tilgung=Geldvernichtung auf etwas laengere Zeit aufgeschoben aber nicht aufgeboben. Wenn man sich durch diese Klemme hindurchinflationieren kann, koennte man diese Krise leicht ueberwinden. Dies ist auch der Wunschtraum von Bernanke, nur funktioniert es in der Praxis nicht. Die Banken horten diese Gelder, anstatt Kredite auszugeben, weil sie weitere Verluste antizipieren und ihnen die aufgeschobene Tilgung ihre Bilanz langfristig belastet (anstatt kurzfristig einen Bankrott herbeizufuehren). Solange Geld in der Bank lagert, ist es nicht im Umlauf und fuer die Wirtschaft und Geldmenge ohne Bedeutung. In Gang gesetzt wird damit eine deflationaere Spirale.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Vom Nehmen dieser direkten Abkuerzung im heutigen Geldsystem sind wir noch weit entfernt. Die Zentralbanken und Regierungen handeln schon lange, aber dabei wird lediglich mit Liquiditaet gedroht oder die Summen tragen hoechsten symbolischen Charakter. Was nuetzt $1 Staatsausgaben, wenn die Banken im Gegenzug $3 zurueckhalten. Die Bilanz ist entscheidend. Wenn man die Deflation nicht in den Griff bekommt, wird es aber letztenlich so kommen (die "nukleare" Loesung). Die Zentralbank oder die Regierung eroeffnen eigene Filialen und verleihen Geld direkt an Verbraucher und Wirtschaft, vermutlich zu Null Zins. Praktisch wuerde man die privaten Banken damit verstaatlichen. Im Kapitalismus wird das nicht ueber Nacht passieren.


    Von welchem Kapitalismus sprichst du? Der wichtigtse Faktor einer Wirtschaft -das Geld- ist doch durch die Schaffung der Zentralbanken längst sozialistisch. Oder wird der Zins den Geschäftsbanken bezahlen durch Marktmechanismen bestimmt? Zudem zeigt doch das Mutterlnad der freien Marktwirtschaft wie schnell im Zweifelsfall die Geschäftbanken verstaatlicht werden. Im VK werden Banken im Laufschritt verstaatlicht... Und wie kapitalistisch ist den die Realwirtschaft (ein lustiges Wort, den im Umkehrschluss bedeutet das die Finanzwirtschaft ist eine Pseudowirtschaft- der Witz dabei: es stimmt...) noch? Die Energiewirtschaft ist durchreguliert. Den Telefonanbietern werden aktuell die Preise aus Brüssel diktiert. [weitere Beispiele selbst eintragen]


    Außerdem: du glaubst doch nich im Ernst das zugleassen wird, das Geld (das was der kleine Mann auf nem Konto hortet) gegenüber Sachwerten (das worin der große Mann investiert) an Wert gewinnt??! 8| (kurzfristig kann es natürlich passieren, aber ganz sich nich länger als ein halbes Jahr...)

  • Von welchem Kapitalismus sprichst du? Der wichtigtse Faktor einer Wirtschaft -das Geld- ist doch durch die Schaffung der Zentralbanken längst sozialistisch. Oder wird der Zins den Geschäftsbanken bezahlen durch Marktmechanismen bestimmt? Zudem zeigt doch das Mutterlnad der freien Marktwirtschaft wie schnell im Zweifelsfall die Geschäftbanken verstaatlicht werden

    Ich glaube, Du hast eine falsche Vorstellung vom Fractional Reserve Banking. Dieses dient in erster Linien zur Bereicherung der privaten Banken, da es sie mit einem ungeheuerlichen Privileg ausstattet - naemlich der Schaffung von Geld aus dem nichts und Verleihung dessen gegen Zins. In "Money as Debt" wird das sehr eindrucksvoll dargestellt.


    Die Teilverstaatlichung in den USA ist ein erster symbolischer Akt der Regierung dem Missbrauch des Fractional Reserve Banking Einhalt zu gebieten. Sollten sich die privaten Banken davon nicht beeindrucken lassen, wird man die Banken vollstaendig verstaatlichen.


    Man sollte zei Dinge auseinanderhalten: Freie Marktwirtschaft und Kapitalismus. Freie Marktwirtschaft funktioniert auch ohne Kapitalismus.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Bei den Bailouts - wo bleibt das Geld? Bei der Bank! Das Geld kommt also gar nicht auf den Markt, um damit Inflation anzutreiben. Selbst wenn Banken Billionen bekommen, würden die Banken das Geld nicht ausleihen können - dazu müssen die Banken neue Schuldner finden. Sowas wie Subprime damals ist heute nicht mehr möglich!!! Sogar Leute die dringendst Geld brauchen (Merckle, Trump) bekommen nichts mehr.

  • The volume of debt issued around the world plunged in the third quarter to just a quarter of its level in the preceding three months, latest Bank for International Settlements (BIS) data indicated Sunday.Net issuance of bonds and notes by corporations, financial institutions and governments fell to 247 billion dollars (195 billion euros) from 1.086 trillion dollars in the second quarter, said the world's top central bank body.


    Debt issued in euros fell most, plummeting from 466 billion dollars in the second quarter to 28 billion dollars in the third quarter.
    Debt issued in dollars also dropped steeply, from 396 billion to 40 billion dollars in the three months ending September.


    Financial institutions made the biggest cut back on borrowing, with debt issued shrinking to just 193.1 billion dollars in the third quarter from 947.4 billion dollars a quarter ago.


    http://www.google.com/hostedne…z8aTZFg2VQqyuUExZZhmwRdjw

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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