Landesbanken-Thread

  • Wertes Forum,


    bedingt durch das Engagement deutscher Landesbanken im amerikanischen Immobilienmarkt sind einige Institute in erhebliche Schwierigkeiten geraten.
    Zu nennen wären die West-LB sowie die Landesbank Sachsens.
    Als Übernehmer der Havaristen käme die Württembergische LB ins Spiel, wobei man sich in Nordrhein-Westfalen noch dagegen stemmt , übernommen zu werden. In Sachsen hat man offensichtlich weniger Bedenken parat, was angesichts des drohenden Ungemachs
    auch nicht weiter verwundert.
    Die ganze Angelegenheit verspricht interessante Entwicklungen, die man verfolgen sollte.


    Hier ein Anfang zum aktuellen Thema:


    http://www.zeit.de/news/artikel/2007/08/24/2364958.xml



    Ein Gedankenanstoß: Können sich Landesbanken bei Übernahme von in Schwierigkeiten geratenen Instituten selbst in die Bredoullie bringen und wenn ja, welche Auswirkungen hätte dies auf die gesamtdeutsche Finanzwelt? Man bedenke hierbei das Thema "Rating" und den Begriff
    "Vertrauen".


    Mit freundlichem Gruß
    Gaudi

  • "Ein Gedankenanstoß: Können sich Landesbanken bei Übernahme von in Schwierigkeiten geratenen Instituten selbst in die Bredoullie bringen "


    Erste Frage - Können Sie sich in Schwierigkeiten bringen?


    Antwort JA - und das werden sie höchstwahrscheinlich auch.
    Auch die Bayrische Landesbank wird bluten müssen. Erstens weil sie für die Verluste der Sachsen LB löhnen soll/muss, zweitens weil man sich selber auch verspekuliert hat.


    Zitat

    und wenn ja, welche Auswirkungen hätte dies auf die gesamtdeutsche Finanzwelt


    Das ist die Frage:


    Erst die Frage nach dem OB es überhaupt sichtbare Auswirkungen gibt. - Und wenn, welche, und was darauf weiter folgen wird.



    [Blockierte Grafik: http://content.answers.com/main/content/wp/en-commons/thumb/a/a1/300px-Panic_of_1873_bank_run.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://www.flegel-g.de/armut_17.JPG]

  • Aus einem anderen Forum:



    Ich halte diese Reihenfolge des Ruins -> Schuldner (Private (Immos), Industrie) an Banken & Banken an "Investoren" für möglich. Allerdings müsste man die einzelnen Phasen genau aussteuern. Da dürfen keine unerwarteten Entwicklungen auftreten.


    - Situation im Iran, Russland, China


    Ein ziemlich unkalkulierbares Risiko.

  • gaudibursch,


    danke,für den neuen thread,ich hatte schon vor monaten unsere sächsischen freunde dazu aufgefordert,und jetzt möchten sie ihn am liebsten wieder schliessen ;) WARUM WOHL????


    Die gesamte komunale Verschuldung liegt in der Regel bei den Landesbanken! Dies könnte der erste Schritt sein,zur PRIVATISIERUNG der Wasserwerke,Abwasserzweckverbände,komunaler Infrastruktur etc.


    Aber da ist noch was grösseres im Rohr,wartet es ab ;)


    gruss


    kalle

  • Ist die ganze Bankenkrise vor allem eine Charakterfrage? Dies meint jedenfalls Commerzbank-Vorstand Knobloch im Gespräch mit der Ösi-Zeitung "Der Standard". Die Deutschen seien einfach zu "theatralisch" und neigten zu Übertreibungen - " eine Charakterfrage" sei dies alles. Klar, ihm wäre es lieber, man könnte die Sache gemütlich wie bei Hans Moser bei einem Glaserl Wein in einem Wiener Beisl aussitzen - bis sich dann Herr Eichelburg an den Nebentisch setzt:


    "Deutsche dramatisieren"


    Frankfurt/Wien – In keinem europäischen Land hat die US- Hypothekenkrise so viel Unruhe hervorgerufen wie in Deutschland, wo täglich neue Institute – am Freitag etwa die Bayerische Landesbank – Verluste durch Subprime-Kredite aus den USA melden.


    Zu Unrecht, sagt Bernd Knobloch, Vorstandsmitglied der Commerzbank und Chef ihrer großen Immobilientochter Eurohypo. Andere EU-Banken hätten mindestens so viel in US-Hypotheken investiert wie deutsche und würden einander ebenfalls misstrauen. Doch sie gingen mit der Krise besser um, sagt Knobloch im Standard-Gespräch.


    „Wir Deutschen haben immer das Gefühl, wir müssen die Dinge dramatisieren. Das scheint eine Charakterfrage zu sein: Die Franzosen und Engländer gehen das gelassener an und halten besser zusammen. Wir erweisen damit der Sache keinen Dienst (...)


    "Gehört zu den Risiken"


    Die Rating-Agenturen haben für Knobloch nicht grundsätzlich versagt, aber sie hätten bei der Bewertung dieser Papiere das Szenario übersehen, dass alle US-Immobilienmärkte gleichzeitig fallen. „Das kann immer passieren und gehört zu den Risiken, die ein Investor mit in Kauf nehmen muss“, sieht er die Verantwortung beim Anleger.


    http://www.derstandard.at


    mfG Goldcore


  • Danke Kalle.


    Hier sollte es auch nicht darum gehen, irgendwelche Bundesländer-Neckereien zu sammeln, sondern um das große Bild. Und wenn ich lese, dass Kommunen im Finanzgewühl ganz massiv mitspekuliert haben und sich nun den Dorn in die Pfoten rammten, so sollte das uns Bürger aufhorchen lassen. Zumal gerade auf kommunaler Ebene ganz gerne von klammen Finanzen gesprochen wird. Was wird also geschehen, wenn die Lage noch schlimmer wird?
    Denn eines ist gewiss: in jedem Falle zahlen wir, wenn die Bude sturmreif geschossen wurde.


    Und was die Privatisierung angeht : erstens wird hier öffentliches Eigentum verschleudert und ob die Privaten dann wirklich billiger sind ist noch lange nicht festgeschrieben. Siehe auch Energiemärkte und ähnliches. Und wer sich über billige Jakobstarife im Überschwang freut : die abgebauten Arbeitsplätze und andere Folgekosten zahlen wir mit - nur auf anderen Wegen.


    Und das, liebe Mitbewohner aller Himmelsrichtungen, ist durchaus hervorhebungs - und beobachtungswürdig.


    Gruß vom Gaudibursch



  • Soso, die Deutschen, die im Farbkasten wieder mal nur schwarze Farbe haben. Eine gewisse Schwermut ist den Germanen sicher nicht abzusprechen, doch ob Sorglosigkeit immer der beste Weg ist?So viele Glaserl Wein dürfte es für die bankrotten Häuserlbauer gar nicht geben, um ausreichend Trost zu spenden.


    Vor Kurzem wurde ein zahnloser britischer Giesser porträtiert, der über 40 Jahre seines Lebens Gesundheit und Schweiß bei seinem Arbeitgeber liess. Firma kaputt - Rente weg.Und froh war der gute Mann trotz britischem Humor nicht. Man trägt sein Elend halt nur nicht so offen vor sich her wie die Winselgermanen, das ist alles.


    Überdies ist die relative Sorglosigkeit der anderen Europäer wohl auch in der Annahme begründet, dass im Zweifel immer Geld aus Brüssel kommt. Mit einer solchen Einstellung lebt es sich flott , gewiss. Und vielleicht hat sich diese Einstellung auch im System ganz allgemein eingeschlichen: eine gewisse Menge Y bezahlt dafür, dass Menge X den Reibach machen kann.
    Trotzdem sollte auch der Letzte begriffen haben, dass man so nicht ewig wirtschaften kann.


  • Dein öffentliches Eigentum ist in erster Linie dadurch entstanden, dass jemand dafür Steuern gezahlt hat, und zweitens dadurch, dass jemand dafür einen Schuldschein ausgestellt hat.


    Die "upper 10%" sorgen auch in Deutschland für den größten Teil des Steueraufkommens, somit wäre eine Privatisierung des (durch Steuern entstandenen) öffentlichen Vermögen allerhöchstens eine Wiedergutmachung einer vorhergegangenen Enteignung.


    Übrigens: Irgendwann neulich hat eine Wirtschaftsprüfungsfirma mal den Wert des öffentlichem Besitzes gegen die Schulden gerechnet - heraus kam negatives Eigenkapital... Demnach gäbe es garkein öffentliches Eigentum, von dem du da sprichst.

  • Zitat

    Original von SkYdEvIllE
    Die "upper 10%" sorgen auch in Deutschland für den größten Teil des Steueraufkommens, somit wäre eine Privatisierung des (durch Steuern entstandenen) öffentlichen Vermögen allerhöchstens eine Wiedergutmachung einer vorhergegangenen Enteignung.


    Übrigens: Irgendwann neulich hat eine Wirtschaftsprüfungsfirma mal den Wert des öffentlichem Besitzes gegen die Schulden gerechnet - heraus kam negatives Eigenkapital... Demnach gäbe es garkein öffentliches Eigentum, von dem du da sprichst.


    Lieber SkYdEvIIIE (was bedeutet der Name eigentlich?)


    ich gehe nicht in der Annahme, dass Du die 53%ige Steuerabpressung des gemeinen Bürgers als Marginalie bezeichnen und nur die "Oberen 10%" der Bevölkerung als Steuerquelle vermerkt haben möchtest.
    Bis Juli arbeitet Mann und Frau für den Staat und seine mannigfachen Aufgaben (und Verschwendungen) und somit auch der "Normalbürger". Nur mit dem Unterschied, dass dieser steuerlich herzlich wenig geltend machen kann.


    Was schwebt Dir hinsichtlich des öffentlichen Eigentums -bleiben wir mal dabei- einschliesslich der Landesbanken vor?
    Bedenke auch, dass Privatisierungen einstmaliger öffentlicher Aufgaben in vielen Ländern so toll nicht gelaufen sind. Ganz im Gegenteil zu den Erwartungen.


    Mit freundlichem Gruß,
    Gaudi

  • Skydevlle,


    die upper 10% schreiben ab,das ist schon ein gravierender Unterschied :D
    Es gibt ubrigens in Deutschland zwei Finanzämter,die einen,die bis zu zehn Millionen Umsatz,und die,die über zehn Millionen Umsatz zuständig sind,was die meisten garnicht wissen :D


    Meso,


    hört sich ja nicht schlimm an,was sind schon 17 Mrd ?( Das wäre z.B. für jeden Bundesligaklub ein riesen grosses neues Stadion,wenn dazu die Vorstellungskraft reicht,der Michel würde dann aber anfangen zu fragen :D


    gruss


    kalle


  • 17 Miliarden sind 170 mal 100 Milionen.


    100 Milionen ist das, was die Stadt Kempen am Niederrheein (mehr als 20.000 Bürger) jährlich zur Verfüfung hat.


    17 Miliarden, das sind 340 mal 50 Milionen, das ist, was diese Stadt jährlich an Hartz-IV und Sozialhilfe ausgibt.


    17 Miliarden Milionen, das sind über 5.000 Jahre Jahre Straßenunterhaltung in dieser Stadt.


    oder andersherum: Etwas mahr als 200 EUR je Bundesbürger.


    Das sind längst keine Peanuts mehr, wenn sie real erarbeitet werden müssen.


    Nimmt man die Geldmengen als Maßstab, ist das Fliegendreck. Warum? Weil ein gigantischer Geldüberhang besteht. Und genau der wird nun abgebaut. Und das tut sehr weh. Alle Zipfelmützenträger mit hohen Sparguthaben bei Banken werden das vielleicht schon schnelle rmerken, als sie das für möglich gerhalten hätten. Bargeldhalter kommen vielleicht, zeitverzögert, etwas später drann, denn der deflationäre Crash wird / muss weginflationiert werden. Der wurde so lange verschoben, daß keine andere Möglichkeit mehr praktikabel ist. Das Vertrauen ist vielleicht schon in Kürze vollends / irreversiebel zerstört.

  • Die öffentliche Hand kann nicht mit Geld umgehen.Jährlich werden durch Inkompetetenz und Schlamperei einige zig Mrd. € vergeudet.
    Aber zu den 17 Milliarden: Anstatt Heerscharen mit 2€Jobs abzuspeisen und einen Rekord an Kinderarmut zuzulassen,könnte man beispielsweise


    1.000 000 Familien 1 Jahr lang 17 000 € zukommen lassen!!!
    Oder 5.000 000 bedürftigen Kindern 280 € monatlich.


    Die Wasser- und Hohlköpfe in unseren Ämtern und Regierungen stinken zum Himmel.

  • 1.000 000 Familien 1 Jahr lang 17 000 € zukommen lassen!!!
    Oder 5.000 000 bedürftigen Kindern 280 € monatlich.



    Dann werden die Unterschichten die Harzt iV als Berufsziel haben noch mehr gefördert. - Volkswirtschaftlich ist das ein großer Fehler.


    Gruß Blaubronco

  • Blaubronco


    Schade,daß Du kein Sozialarbeiter bist.Nach einer Woche würdest Du nicht derartig haltlose Überlegungen anstellen.
    Genau wie Du argumentieren die schlafmützigen Hohlköpfe in Verwaltungen und schlecht informierte Sonntagszeitungen mit ihren verdummenden Schlagzeilen!!! X( X(
    Die wenige % Durchhänger werden vorgeschoben,um von dem unglaublichen Unrecht im deutzschen Sozialwesen abzlenken,eine Riesenschande für unser Land.
    Natürlich war das nur ein Rechenexempel vorhin.Keiner auch ich denkt ernsthaft über eine Sozialgießkanne nach.
    Aber selbst die Kinder der Sozialschmarotzer dürfen nicht bestraft werden!!!!!!Die kennen so nur "No Future" mit allen bekannten Folgen.


    Gruß


    Aura

  • aura,


    Sozialgesetze schaffen Funktionärsposten ;)Es sind ja auch nicht nur sozial Schwache,sondern auch sehr viele Aussteiger,die diesen Blödsinn nicht mehr mitmachen :D


    Die Welt schreibt heute,Chaostage in Dresden,solte die Landesbank,an diesem Wochenende nicht an die LBBW verkauft werden,muss sie am Montag geschlossen werden,was ist dann mit den Sparkassen in Sachsen ?(


    http://www.welt.de


    gruss


    kalle

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