Wie sinnvoll ist die Goldhausse??

  • Die Peaks in den Fördermengen des Erdöls sind erreicht und es sind Engpässe bei der Lieferung weiterer Rohstoffen erkennbar.


    Breite Massen auf unserem Planeten (nicht nur in der westlichen Zivilisation) flüchten aus dem Papiergeld in’s gelbe Metall.


    Genauso wie das Papiergeld stellt Gold nur einen geringen Wert als Gebrauchsgut dar. Seinen Wert erhält es einzig durch die der Goldmenge gegenüberstehende Summe an Gütern, die man für die Währung beziehen kann.
    Sinkt die Menge der Güter, so sinkt auch der Wert der Tauschmittel, egal ob diese Dollar, Gold oder Muschelschalen sind.


    Interessant wird dieser Umstand in dem Moment, in dem Gold „produziert“ wird.
    Hier steht der Wert der geförderten Goldmenge den zur Förderung benötigten Wirtschaftsgütern gegenüber. Steigt der Goldpreis, so wird die aufwändigere Förderung in weniger produktiven Gebieten rentabel.


    Durch den immer aufwändigeren Abbau bei steigenden Goldpreisen werden so Massen an realen Wirtschaftsgütern wie fossilen Kraftstoffen und Bergbaugerät verbraucht.


    Darüber hinaus werden ganze Berge versetzt, und Landschaften nachhaltig mit Zyanid und Quecksilber vergiftet.


    Hier stellt sich doch Frage, ob Gold wirklich die Lösung unserer Probleme ist.

  • ich bin da auch bescheidener .. 1000 $ sind natürlich morgen, 1000 Euro übermorgen .. 2000 Euro entsprächen erst dem alten Höchstkurs in Kaufkraft gerechnet (mein Lieblingsbeispiel: 1980, 40.000 DM / Kilo, aber damals gabs einen S-Klasse Mercedes dafür .. 2000 Euro/UNze wären 64.000 Euro / Kilo da wären wir dann erst beim alten Vergleich)



    aber Preisexplosionen weit darüber hinaus halte ich für eher unwahrscheinlich ... Lösung aller Weltprobleme sowieso nicht, und Peak ?? ist alles eine Frage des Preises, für 3000 Dollar die Unze liesse sich die Produktion ganz sicher noch ganz nett steigern (die Umweltprobleme sehe ich auch, und auch die Sinnlosigkeit, Arbeitskraft und Geld auf nur einen Rohstoff zu konzentrieren)... Obwohl es mich natürlich primär freuen würde, wenn der Anstieg weiter gehen würde .. ich befürchte dann auch Kriege ums Gold, oder Exzesse wie damals in Klondike, und am Ende eine platzende Blase, wie am Ende jeder ausufernden Spekulation. .. ein langsamer Anstieg zur Absicherung meiner Rente wäre mir ehrlich gesagt, symphatischer.


    Beim Öl ist es übrigens genauso: Energie ist prinzipiell unendlich vorhanden allein durch die Sonne. Umwandlung in Strom, Wasserstoff, oder auch Biomasse ist nur eine Frage der Investition, die Technologien sind bereits vorhanden. Die Substitution des Öls ist also gar kein fundamantales, sondern nur ein lösbaren wirtschaftliches Problem. Öl ist für viele Zwecke immer noch die billigste Lösung.

  • Zitat

    Original von schwuppp
    Genauso wie das Papiergeld stellt Gold nur einen geringen Wert als Gebrauchsgut dar. Seinen Wert erhält es einzig durch die der Goldmenge gegenüberstehende Summe an Gütern, die man für die Währung beziehen kann.


    Durch den immer aufwändigeren Abbau bei steigenden Goldpreisen werden so Massen an realen Wirtschaftsgütern wie fossilen Kraftstoffen und Bergbaugerät verbraucht.


    Hier stellt sich doch Frage, ob Gold wirklich die Lösung unserer Probleme ist.


    Dieselbe Argumentation galt schon zur Zeit der Römer. Mit deren Gold kannst Du immer noch was kaufen. Mit den vielen Papiergeldvarianten danach nicht.


    Das Gold jetzt steigt liegt ja nicht am Gold.

  • Zitat

    Original von Misanthrop
    Willkommen im Goldforum


    Danke :)
    Seit dem Ausbruch der Hypothekenkrise lese ich hier mit.
    Damals bin ich dann auch mit 5% auf Gold gegangen - nur für den Krisenfall.
    Der oben beschriebene Zusammenhang ist mir aber erst später bewußt geworden.


    Wenn man sich vor Augen hält, dass derzeit für 1 KG Gold im Schnitt ~300 Tonnen Gestein umgewühlt werden müssen, dann wird klar, was der Prozess an Energie kostet.
    Aber für 17000 Euro bekommt man ja (derzeit noch) eine Menge Energie.


    Zitat

    Original von PMChris
    Dieselbe Argumentation galt schon zur Zeit der Römer. Mit deren Gold kannst Du immer noch was kaufen. Mit den vielen Papiergeldvarianten danach nicht.


    Das Gold jetzt steigt liegt ja nicht am Gold.


    Klar. Gold funktioniert als Währung vorzüglich. Keine Frage.


    Gerade die Verknappung der Energieträger ist aber hauptverantwortlich für einen Großteil der derzeitigen Preissteigerungen.


    Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass wir uns hier in einem Teufelskreis (positive Rückkopplung in einem Regelkreislauf) befinden: Inflation -> Goldpreisanstieg -> Mehr Goldproduktion -> Mehr Inflation durch Produktionsaufwände -> Goldpreisanstieg....


  • Ob Gold als Währung funktioniert, weil es bei den Römers funktioniert hat, wage ich zu bezweifeln .. die ganzen Goldstandard-Anhänger vergessen doch immer wieder, dass der Welthandel so viel mehr gewachsen ist als die Goldmenge, die 20.000t Jahresproduktion sind gerade mal 340 Mrd Dollar wert, kein Pappenstiel . aber nur 3 % des US-BIP, (11 Billionen ) ... ein Goldstandard würde unweigerlich zu 98% nicht gedeckten Währungen führen, mit der völlig unsinnigen Bindung an ein bestimmtes Metall ... die Alternative, einfach den Goldpreis verhundertfachen, ist natürlich Humbug, siehe die Threads zum Bergbau unter Wasser etc. und auch hier die Überlegungen, zu welchen absurden Ergebnissen ein 10 oder 100x höherer Goldpreis führen würde .. wem soll es nützen, wenn dann alle Energien (Menschliche und Physikalische) auf den Anbau eines Metalls konzentriert würden.


    Nein .. es ist schon ok, wenn der einzelnen Anleger Gold als Alternative zu den von der Inflation angeknabberten Währungen nutzen kann, wenn Preisanstiege die Inflation ausgleichen und vielleicht sogar überkompensieren (und dazu noch steuerfrei) ... aber ein 10facher POG und eine sich dann verdoppelnde, oder verdreifachende Produktion, und dann vielleicht ein Kollaps des POG ... das muss ich mir nicht wirklich wünschen ...

  • Zitat

    Original von juergenlangen
    Ob Gold als Währung funktioniert, weil es bei den Römers funktioniert hat, wage ich zu bezweifeln .. die ganzen Goldstandard-Anhänger vergessen doch immer wieder, dass der Welthandel so viel mehr gewachsen ist als die Goldmenge, die 20.000t Jahresproduktion sind gerade mal 340 Mrd Dollar wert, kein Pappenstiel . aber nur 3 % des US-BIP, (11 Billionen ) ... ein Goldstandard würde unweigerlich zu 98% nicht gedeckten Währungen führen, mit der völlig unsinnigen Bindung an ein bestimmtes Metall ... die Alternative, einfach den Goldpreis verhundertfachen, ist natürlich Humbug, siehe die Threads zum Bergbau unter Wasser etc. und auch hier die Überlegungen, zu welchen absurden Ergebnissen ein 10 oder 100x höherer Goldpreis führen würde .. wem soll es nützen, wenn dann alle Energien (Menschliche und Physikalische) auf den Anbau eines Metalls konzentriert würden.


    Nein .. es ist schon ok, wenn der einzelnen Anleger Gold als Alternative zu den von der Inflation angeknabberten Währungen nutzen kann, wenn Preisanstiege die Inflation ausgleichen und vielleicht sogar überkompensieren (und dazu noch steuerfrei) ... aber ein 10facher POG und eine sich dann verdoppelnde, oder verdreifachende Produktion, und dann vielleicht ein Kollaps des POG ... das muss ich mir nicht wirklich wünschen ...


    Was ist denn Deiner Meinung nach die Alternative zum Goldstandard?
    Eine neue Währung mit z.B. Umtauschverhältnis 1:1000 zum Dollar?
    Das würde das Inflationsproblem höchstens kurzfristig aufhalten.


    MfG

  • Gegenfrage:


    wie sinnvoll ist es, in etwas zu sparen, das jederzeit mühelos beliebig vermehrbar ist und wovon es jetzt schon 11,3 Prozent mehr gibt, als noch vor zwölf Monaten?.


    Wie sinnvoll ist es dann, wenn man selber vier Prozent als Lohn für sein "Sparen" kriegt, davon noch mindestens 25 Prozent (Abgeltungssteuer) abzudrücken, lässt man mickerige Freibeträge mal unberücksichtigt?


    Ist es für Nicht-Masorchisten sinnvoll sich abzocken und betrügen zu lassen?


    Alles klar?!.

  • erst mal: ich habe mich um eine Zehnerpotenz geirret: 20.000t ist die Grössenordnung der SILBERPRODUKTION, Gold gibt es nur 2000t im Jahr .. das sind dann nur 34 Mrd Euro - Peanuts .. es ist also nicht mal im Prozentbereich, es hat (fast) gar keine Bedeutung auf den Welthandel.


    Was ist denn Deiner Meinung nach die Alternative zum Goldstandard?



    für mich ist der Goldstandard keine Alternative, überhaupt kein ernsthaft zu überlegendes Szenario. 34 Mrd Euro .. gegen 11.000 Mrd BIP der USA, und nochmal zu viel Euroland, und Indien, Japan, China wachen weiter .. es ist so realistisch wie die Dikussion über die Abstammung der Menschen aus der Rippe vom Adam .. (darüber soll es ja auch ernsthaft geführte Diskussionen geben ..)



    Ist das FIAT Money System eine Alternative .. Antwort JA, es funktioniert doch seit 100 Jahren durchaus !! Und seit ich lesen kann, gibt es Propheten, die sagen, dass es in ein paar Jahren zuende geht (wie das Öl und die Energie und die Rohstoffe, und überhaupt, die Moral .. bla bla bla)


    Ist das FIAT Money, dazu noch mit Besteuerung von Zinsen, die ja in Wirklichkeit nur Inflationsausgleich sind, eine gute Idee für die Geldanlage ... Antwort NEIN !!


    Bin ich jetzt shizophren, wenn ich von den Euros und Dollars als Geldanlage abrate, das Geldsystem aber nicht abschafffen will ? Ich denke NEIN, weil es keine Alternative gibt .. weil unsere ganze Welt, die Wirtschaft, der Handel, die Tatsache dass 6 Mrd Menschen auf der Erde leben ... das geht nur mit Handel, und Geld, und Kredit ... Wer will den zurück zu den Kaurimuscheln ? Wer hat das denn mal "zuendegedacht" ?
    Was würde denn wirklich passieren, wenn man Geld und Kredit abschaffen würde und einen Gottesstaat des gelben Metalls errichten würde .. ein Wirtschaftlicher Zusammenbruch, schlimmer als der Kommunismus, schlimmer als die grösste Wirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit, Elende, Hunger, Krieg .... die simple Tatsache ist: es gibt keinen Weg zurück in die Steinzeit !

Schriftgröße:  A A A A A