Was wenn die Hedgefonds stürzen?

  • "Nämlich Fonds für institutionelle und sehr reiche Anleger"


    Welches/wessen Geld hat die UBS, ..., haben die anderen (institutionellen) Banken versenkt???


    Man braucht keine Hedgefonds um mittels irgendwelcher Anlagestrategien (Market Neutral, Event Driven und Opportunistic) Geld mit einem derartigen Erfolg zu verbrennen - warum sollen die ANleger die Modelle verstehen, wenn die entsprechenden Manager die Modelle selbst nicht richtig anwenden und jetzt reihenweise von der Schließung bedroht sind - ein Affe mit Dartpfeil kostet wesentlich weniger und ist höchstwahrscheinlich erfolgreicher.

  • So ein Hedgefond ist ja per se nichts schlechtes, wenn denn so investiert wird, wie es eigentlich sein sollt.

    Da habe ich so meine Zweifel. Schliesslich haben Hedgefonds sogar in andere Hedgeonds investiert. Wenn der andere Hedgefond dann lediglich ein Pyramidenspiel ist, sind die Investoren des ersten Hedgefond die Gelackmeierten, wenn das ganze Betrugssystem wie bei Madoff zusammenkracht.


    Es mag ja gute, ehrliche Hedgefonds geben, aber das Problem ist, dass der Ruf der ganzen Branche erstmal nachhaltig ruiniert ist. Da ist es Verschwendung, die Werbetrommel zu ruehren, diese Vehikel sind auf die naechsten Jahre erst mal "weg vom Fenster".

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Also, was ich rauche steht hier ja mal nicht zur Diskussion. :D


    Die UBS und andere Banken haben ihr Geld mit CDO's verloren.
    Das hat mit Hedgefonds erst mal nichts zu tun. Die haben auch nur in diese Anlagen investiert und dann natürlich genauso verloren wie UBS & Co.
    Hier wird vieles mit "Hedgefonds" gleichgesetzt was das gar nicht ist.
    Und ja, Hedgefonds sind etwas für institutionelle oder sehr reiche Privatpersonen. Oder kennt hier jemand einen, der die Einstiegssummen von einer Million Euro oder mehr aufbringen kann?
    Oder kennt hier jemand einen der direkt in Hedgfonds investiert hat? (und nicht in Hedgefond Zertifikate oder ähnlichen Mist)


    Ja, ich bin immer noch der Meinung man sollte nur in die Anlagen investieren, die man wirklich versteht. Was dabei herauskommt wenn man es nicht tut, na das habt ihr ja treffend beschrieben.

  • Ja die UBS und anderen Banken haben sehr große Verluste mit diversen Finanzkonstruktionen gemacht, die kaum einer der Verantwortlichen in den Banken verstanden hat.


    Aber ebenso haben die UBS und andere Banken z.B. aktuell im Fall "Madoff" einige Mrd. verloren.


    http://www.tagesschau.de/wirtschaft/madoff106.html


    Irgendwo gab es auch eine Melddung, wonach die UBS ein paar hundert Mio. verloren haben - bzw. eine (Verlust)Aufstellung der "beteiligten" Banken.
    Und wenn man annimmt, daß diverse Banken Gelder in Madoffs-Hedgefonds investierten, kann man doch gewiß auch davon ausgehen, daß eben jene (und andere) Banken diverse (Einlage)Gelder zu Diversifikationszwecken und zur Renditesteigerung in verschiedene andere Hedgefonds investiert haben.
    Bleibt nur die Frage, umwelche Gelder es sich hierbei handelt - eigenes Geld der verschiedensten Manager wird es wohl kaum sein, wenn die Banken nicht direkt darauf verweisen, daß es sich


    dabei um Geld von speziellen Kunden handelt, kann es sich fast nur um diverse "Einlagen" von normalen BankKunden handeln, welche man hier zum guten Teil verspekulieren läßt.

  • Hier gibt es interessante Gedankengänge.


    Was wenn es nur ein Ablenkmanöver vor echten Verlusten ist? Die frühen Investoren haben ausserdem ihr Geld in Form von Auszahlung schon bekommen. 12% pro Jahr, liest man.


    Die Versicherungen und staatliche Hilfe (?) kommt hier nur zum tragen bei einem Betrug und nicht bei einem normalen Verlust. Das ganze könnte einfach Verschleierungstaktik und Versicherungsbetrug sein. Und erneuter Betrug am Steuerzahler. :cursing:

  • Was wenn es nur ein Ablenkmanöver vor echten Verlusten ist?

    Ganz bestimmt rufen hier viele einfach nur "Foul", um daraus irgendwie einen Nutzen zu ziehen. Ich sehe nicht nur den Fall Madoff, sondern die gesamte Finanzkrise eine willkommene Gelegenheit hier andere fuer selbstverschuldete Verluste verantwortlich zu machen. Obendrein bekommt man, falls man maechtig genug ist, diese Verluste sogar vom Steuerzahler beglichen, egal ob aus CDO-Schaden oder eigenem Missmanagement. Es ist alles nur eine Frage der kreativen Buchfuehrung.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Der Ruf dieser Investmentklasse ist wirklich nachhaltig runiert. Wie soll man wissen, ob hinter einem Investment nicht ein "Madoff" steckt ? Wenn man die Geschichten um Villehuchet liest, wird einem klar, dass selbst alte Hasen im Geschaeft mit Jahrhunderten an Erfahrung vor so einem Betrug nicht geschuetzt sind. Sicher wird es immer genuegend Dumme geben, aber die einigermassen Schlauen werden sich von dieser Investmentklasse abwenden.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Sicher wird es immer genuegend Dumme geben, aber die einigermassen Schlauen werden sich von dieser Investmentklasse abwenden.

    Nur, um das abgezogene Geld den untergehenden Industriestaaten zu borgen, die es per Rettungs- und Konjunkturpaketen "investieren". ;)

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Gelder zum Abziehen gibt es nicht mehr wirklich viel ..
    ich denke dass Hedgefonds verschwinden, bzw. zu einem winzigen Marktsegment schrumpfen werden.
    Grosse Finanzbeben sind da eher nicht mehr zu erwarten ... das Geld ist futsch,
    nein, alte Börsenweisheit: es hat nun jemand anders.
    Eine Systematik, das Geld krimienell von A nach B transferiert wurde, sehe ich nicht,
    Gier wurde vom Markt bestraft ... und die Verlierer, die jahrlang die Cleversten zu sein glaubten,
    lecken sich die Wunden ...// Mitleid ist da wohl weniger angebracht.

  • Zitat

    - Die klassische Diversifizierung hat nicht ausgedient, sollte aber durch alternative Anlagen ergänzt werden.
    - Schlechte Aktienjahre können gute Hedge Funds-Jahre sein.
    - Als alternative Anlagen kommen Hedge Funds, Private Equity und Immobilien in Frage.
    - Der Anteil alternativer Anlagen sollte zehn Prozent nicht übersteigen.
    - Hedge Funds sind auch etwas für Kleinanleger.

    Meine Güte! Hedge Fonds sind NIX für Kleinanleger und die Netto-Rendite von Hedge-Fonds ist schlechter als von Staatsanleihen (diese sind aber sicherer). Klar in den Boom-Jahren - da hätte selbst ein Hund gut gewirtschaftet - und von da an ist der Status von Hedge Fonds im Gedächnis geblieben...


    Ich BEFÜRCHTE ab Neujahr geht es erst richtig los - diesmal mit Hedge Fonds - diese werden reihenweise Kapital verlieren und alle Kurse werden stürzen... bin schon gespannt...

  • Ich BEFÜRCHTE ab Neujahr geht es erst richtig los - diesmal mit Hedge Fonds - diese werden reihenweise Kapital verlieren und alle Kurse werden stürzen... bin schon gespannt...

    Denke ich auch. Das Delaveraging wird weitergehen. Und erhoehtes Misstrauen verbunden mit strengerer Regulierung wird diese Investmentklasse dahinsiechen lassen. Ich sehe langfristig einen Trend weg von Derivaten hin zu transparenten, konservativen Investments.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.


  • http://www.20min.ch/finance/news/story/S?Funds--13873141


    Es geht jetzt erst langsam richtig los! Ich weis es, direkt von der Front! Vor ein paar Wochen freuten sich die PK-Manager auf das "wichtige" neue Gesetz! Die schöne neue Hedgefundswelt beginnt gerade! :cursing:

    Sieht so aus, als ob sich in der Schweiz die defizitaeren Hedge-Fonds sich jetzt bei den Pensionskassen bedienen duerfen. Big Money sitzt eben immer am laengeren Hebel, da werden staatliche Regularien einfach zurechtgebogen. Im Klartext ist das Enteignung.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • ich finde es schon pervers, Hedgefonds als ANLAGE zu betrachten.


    Das ist Lottospielen, und langfristig geht das nie auf, es sei den
    Charttechnik und Insiderwissen lassen die Manager tatsächlich
    die Zukunft voraussehen. Das dies nicht der Fall ist, werden die
    Zockerfonds langfristig immer nur Geld vernichten, wer das immer
    noch nicht kapiert hat, der verdient es nicht anders.


    Bei funktionierenden Börsenaufsichten geht da auch keine Gefahr von aus:
    solange die nur ihr Geld verspielen können .. und nicht im Pleitefall
    grössere ungedeckte Verpflichtungen hinterlassen können. Wenn man das jetzt besser
    regelt, interessieren die wohl bald niemand mehr ...


    Dass die jetzt mit den zitierten Parolen ums Überleben kämpfen, ist natürlich klar, mich würde aber
    stark interessieren, wie sich die Zahl der Fonds entwickelt, wie hoch der Kapital -
    Zu oder Abfluss ist, und wieviele noch neu aufgelegt werden.

  • In diesem Zusammenhang-Was passiert, wenn Hedgefonds stürzen- ist das "Clawback" Verfahren sehr interessant! Demnach kann Geld zurückgefordert werden, wenn man sich kurz vor einer Hedgefonds Pleite aus diesem Fonds zurückzieht:
    http://www.goldseiten.de/conte…berichte.php?storyid=9324
    Gruß Henry

  • Alexander James Trabulse wurde am Montag in San Francisco festgenommen. Die Bilanzen seines Fahey Fonds wurden kraeftig geschoent. Statt der ausgewiesenen $50M sei der Fonds nach Einlagen in Hoehe von $17M real nur noch $12M wert. Sein angeblicher Rohstoff-Hedge-Fund investierte das Geld in Teppiche, Grundstuecke, Juwelen und erwarb Autos und Geschenke fuer die ganze Familie. Die Tochter bekam sogar eine Geldkarte fuer persoenliche Ausgaben, mit der sie direkt auf die Fondsgelder zugreifen konnte. :thumbup:


    Hedge-fund manager held in fraud
    http://www.sfgate.com/cgi-bin/…2009/01/08/BA2A155RN2.DTL

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • ML Analyst sieht Hedge Funds weiter unter Druck. 2008 schlimmstes Jahr der Geschichte fuer Hedge-Funds.


    "... hedge funds and private equity will not be favored investment vehicles in 2009, as he expects negative returns over the next five years for the sector ...They may seek more publicly-traded companies..."
    http://uk.reuters.com/article/…ews/idUKTRE5080F820090109

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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