Hi!
Anlässlich eines grotesken Fehlers in einem "wissenschaftsjournalistischen Artikel zu Wasser" auf der ARD Online Seite will ich mal einen Thread im Rohstoffbereich zu einem - eigentlich tatsächlich essentiellen - Thema eröffnen.
WASSER
Ums kurz zu machen, - Leute, dafür bezahlt Ihr GEZ Gebühren:
"Unser Planet besteht zu ca. 70 Prozent aus Wasser. "
So steht es aktuell auf der ARD Online Titel-Seite ... . Antwort & Kommentar leider nicht möglich, also stattdessen hier im Verborgenen. ...
(Natürlich ist es höchstens so, dass man sagen kann, dass ein grosser Teil der ERDOBERFLÄCHE von Wasser bedeckt ist - nicht aber, dass die Erde zu einem Grossteil aus Wasser bestünde!)
Für mich ist es schon immer wieder ganz erstaunlich, was für einen markenhaften Unsinn man offiziell geboten bekommt, ungefiltert oder unbemerkt, wie auch immer, kaum jemand sieht wirklich hin.
Selbst auf ansonsten qualitativ hochwertigen Seiten liest man ungebildeten Schwachsinn.
Wie auch immer: eigentlich ein willkommener Anlass endlich auch mal Wasser als Rohstoff etwas mehr ins Auge zu fassen.
Gerade weil offensichtlich kaum jemand davon Ahnung zu haben scheint.
http://www.ard.de/kultur/wisse…=689022/5rd697/index.html
Ausführlicheres Zitat:
ZitatAlles anzeigenMangelware Wasser
Mirjam Greilich
Unser Planet besteht zu ca. 70 Prozent aus Wasser.
Dennoch prognostiziert der UN-Umweltbericht "Geo-4", dass im Jahr 2050 bereits 5,1 Milliarden Menschen unter Wasserknappheit leiden werden. Innovationen sind gefordert.
Wassermangel: Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.Lediglich drei Prozent unserer Wasservorkommen sind Süßwasser, sauberes Trinkwasser für den Menschen - "nur ein Drittel davon" ist "für die menschliche Nutzung erreichbar", berichtet die Umweltstiftung WWF-Deutschland. Da wundert es nicht, dass nach Angaben der Vereinten Nationen derzeit etwa 1,2 Milliarden Menschen keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Dabei gelten 20 bis 50 Liter täglich als genügend. Hierzulande ist von Wasserknappheit jedoch noch nicht viel spürbar: Dem Umweltbundesamt zufolge verbraucht der deutsche Durchschnittsbürger pro Tag ca. 126 Liter Wasser, in den USA liegt der Verbrauch sogar bei mehr als 300 Litern. Doch sollte die derzeitige Entwicklung anhalten, könnten laut UN-Umweltbericht "Geo-4" im Jahr 2050 bereits 5,1 Milliarden Menschen in starker Wasserknappheit leben.
Wassersuche: Harte Arbeit
Nur selten findet man in Afrika und Asien sauberes Trinkwasser.Am schlimmsten ist die Wasserarmut bisher in Asien und Afrika. Dort ist die Beschaffung des Rohstoffs oft mit einem enormen Aufwand verbunden. Oft muss das Wasser aus Pfützen oder Tümpeln geholt werden, von denen auch das Vieh trinkt. Dieses verschmutzte Trinkwasser kann Schadstoffe, Keime, Viren und Parasiten enthalten und bleibt daher nicht ohne Folgen für die Gesundheit. Um das Wasser genießbar zu machen, muss es vor dem Konsum abgekocht werden – eine mühsame und langwierige Arbeit.
Wasser wird auch hierzulande knapper
Entgegen manchen Annahmen, bei uns käme das Wasser direkt aus dem Wasserhahn, hätte keine lange Aufbereitung hinter sich und würde nie versiegen, wird das "blaue Gold" auch in Europa knapper. Die Wasserdepots sind zwar hierzulande noch gut gefüllt, aber nach Angaben des Kompetenzzentrums "Klimafolgen und Anpassung" im Umweltbundesamt werden Niederschläge im Sommer immer seltener. Die steigenden Temperaturen haben eine erhöhte Wasserverdunstung zur Folge. Eine Entlastung der Wasserressourcen und eine effizientere Nutzung durch Innovationen sind dringend erforderlich, um eine ausreichende Versorgung mit dem kostbaren Gut auf der Welt zu gewährleisten.
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Innovationen
Innovationen in der Trinkwassergewinnung sollen in Zukunft weltweit eine ausreichende Versorgung mit sauberem Wasser gewährleisten. Der Weg zur Vollversorgung ist zwar noch weit, es wurden jedoch schon verschiedene Geräte entwickelt, um z.B. aus Salzwasser sauberes Trinkwasser herzustellen.
Wassergewinnung durch Regenwasser
keine große Innovation, aber ein Schritt in die richtige Richtung: Anlagen zur Regenwasseraufbereitung. Dabei wird der Regen über ein Rohrsystem vom Hausdach durch einen Auffangbehälter ins Haus geleitet. Durch moderne Filteranlagen wird das Wasser soweit gereinigt, dass es für die Toilettenspülung, die Waschmaschine oder die Gartenbewässerung ohne Zugabe von Chemikalien genutzt werden kann.
Zum Trinken, Baden oder Duschen ist dieses Wasser jedoch nicht geeignet, da es keinen chemischen Kontrollen unterliegt und eine Keimfreiheit nicht gewährleistet werden kann. Dennoch wird die Anschaffung einer Aufbereitungsanlage für Regenwasser von vielen Kommunen unterstützt, da das Wasser weicher ist und sich in Kläranlagen leichter reinigen lässt. In trockenen Gebieten mit monatelangen Dürreperioden ist diese Art der Wassergewinnung zwar keine Lösung, bei uns ist es aber eine sinnvolle Alternative, um Wasser zu sparen. Immerhin spült der Durchschnittsdeutsche ein Drittel des täglichen Wasserverbrauches das Klo hinunter.
Wasser aus Luftfeuchtigkeit
In den Wüstengebieten, in denen nicht viel Regenwasser vorhanden ist, müssen andere Lösungen gefunden werden. Schon vor langer Zeit begannen Entwicklungen in diese Richtung und es gibt auch verschiedene Erfolge. Dorfbewohner in Chile nutzen beispielsweise so genannte Nebelfänger. Wie der Name schon sagt, "fangen" einfache, feinmaschige Netze den Nebel auf. Er kondensiert an den Maschen und die entstandenen Tropfen fließen über Rohre als Trinkwasser ins Dorf.
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Einen ähnlichen Ansatz haben sich Studenten der Universität Graz und der Helsinki University of Technology zunutze gemacht. Im Rahmen des Projektes "oasis – water is life" haben sie ein Gerät zur Trinkwassergewinnung aus Luftfeuchtigkeit entwickelt. Die Erfindung soll vor allem für Wüstengegenden, in denen wenig Niederschlag fällt geeignet sein. Unterstützt von einem namhaften Industriepartner haben die Studenten einen Prototypen gebaut, der auch für Menschen mit geringen technischen Fertigkeiten einfach zu bedienen ist.
Da in den Wüstengebieten auch elektrische Energie eher knapp bemessen ist, wird der Prototyp völlig energieautark gebaut und über Solarzellen betrieben. Der erzeugte Strom betreibt ein Kühlaggregat, an dessen Kühlrippen die Luftfeuchtigkeit kondensiert. Das gesammelte Wasser rinnt trinkfertig in einen Behälter.
Meerwasserentsalzungsanlagen
Die Trinkwassergewinnung aus Meerwasser hat noch Tücken. Die Wasservorkommen unserer Erde bestehen zu etwa 97 Prozent aus Meerwasser. Da wäre es ein Segen, wenn man das Salzwasser kostengünstig in Trinkwasser umwandeln könnte. Tatsächlich gibt es seit einiger Zeit zwei Möglichkeiten. In thermischen Entsalzungsanlagen wird Meerwasser erhitzt und aus dem Dampf frisches Trinkwasser gewonnen. Andere Anlagen arbeiten mit dem so genannten Umkehr-Osmose-Verfahren. Das Meerwasser wird dabei durch eine selektiv durchlässige Membran entsalzen.
Beide Verfahren bergen jedoch noch einige Probleme: Erstens benötigt der Betrieb große Mengen Energie, was nicht nur Geld kostet, sondern auch durch die starken CO²-Emissionen zur Verstärkung der globalen Erwärmung beiträgt. Dadurch könnte sich der Trinkwassermangel noch verstärken, warnt der WWF. Denn die globale Erwärmung führt zum Schmelzen des Eises an den Polen und Gletschern und dort sind 69 Prozent der weltweiten Trinkwasserreserven gespeichert.
Ein Fortschritt in der regenerativen Energiegewinnung soll aber Abhilfe schaffen: Wellenkraftwerke. Sie machen sich die Energiedichte der Meereswellen zunutze und produzieren damit Energie. Das CO²-Problem könnte auf diese Weise behoben werden.
Ein weiteres Problem stellen Ablagerungen in den Anlagen dar. Das muss man sich vorstellen wie beim Wasserkocher. Beim Entsalzungsverfahren bilden sich Kristalle, die sich in der Anlage festsetzen. Die Effizienz der Geräte wird dadurch drastisch verringert. Neue, innovative Werkstoffe verhindern diese Ablagerungen. Dennoch sind die Kosten für die Anlagen bisher noch zu hoch, um sie überall einzusetzen.
"Lifesaver": Trinkflasche mit eingebautem Filter
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Während die Entsalzungsanlagen die Produktion großer Trinkwassermengen gewährleisten, ist der so genannte "Lifesaver" mehr für einzelne Personen gedacht. Nachdem der Erfinder und Wasserbehandlungsspezialist Michael Pritchard aus dem britischen Ipswitch die Wassernot bei zahlreichen Naturkatastrophen sah, entschloss er sich, eine Lösung für das Problem zu finden. Vor allem das Transportproblem von frischem Trinkwasser regte seinen Erfindergeist an. Er entwickelte eine Trinkflasche mit Namen "Lifesaver", die durch einen enthaltenen Filter auch kleinste Schadstoffe und Viren entfernen kann, die größer als 15 Nanometer sind - und das ohne Zugabe chemischer Mittel.
Die Flasche wird mit Schmutzwasser befüllt und geschlossen. Eine, mit eigner Muskelkraft betriebene Pumpe filtert das Schmutzwasser und das Ergebnis, frisches Trinkwasser, ist sogar von faulem Geschmack befreit. Zwar ist die Erfindung keine Lösung für Trinkwassergewinnung in großem Stil, aber vor allem in Entwicklungsländern wäre die Flasche eine rentable und vor allem lebensrettende Lösung. Da sich Salze und Natrium nicht entfernen lassen, ist die Filterflasche allerdings nicht zur Reinigung von Meerwasser geeignet. Leider ist der Preis mit ca. 325 Euro nicht gerade günstig. Für Entwicklungsländer soll es jedoch einen günstigeren Preis geben.
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Was könnten also interessante Wasseraktien für die Zukunft sein? (Nein! Bitte nicht wieder Suez! )
Feuchter Händedruck!
gutso